Lilians Geburtstag

Ein paar Tage alt...
Ein paar Tage alt…

Heute vor fünf Jahren wurde unsere Lilian geboren. Geburtstermin war der 5 März – und sie hat uns damals schon warten lassen. Nach 12 Tagen wurde im Krankenhaus die Geburt eingeleitet und als Lilian auf die Welt kam meinte die Hebamme nur : ‚Na, die hätte ruhig noch eine Woche drinbleiben können.‘ So voller Käseschmiere war sie noch! Da hätte ich schon ahnen müssen, dass dieses Kind seine ganz eigene Zeitrechnung hat.
Lilian kam als ‚Sternengucker‘ auf die Welt. Nicht – wie die meisten Kinder – mit dem Gesicht nach unten, sondern mit dem Gesicht nach oben. Eben mit dem Blick zum Himmel, zu den Sternen. Auch das passt zu ihr. Unsere kleine Träumeliese.

Unser Sonnenschein
Unser Sonnenschein

Bei Lilian entwickelte sich ein paar Tage nach der Geburt ein sogenanntes Blutschwämmchen auf der Stirn. Schön sichtbar in der Mitte. Da hab ich mir als Mama die komischsten Kommentare anhören dürfen, z.B.: ‚Ist das ein Stempel?‘ Ich hatte immer Angst, dass Lilian sich einmal für ihr Blutschwämmchen schämen würde. Dass sie gehänselt werden würde. Und deshalb haben wir versucht, ihr dabei zu helfen mit diesem äußerlichen ‚Makel‘ Freundschaft zu schließen. Als wir neulich einmal bemerkten, dass das Blutschwämmchen deutlich blasser geworden ist und wir ihr das sagten, war Lilian ganz erschrocken: ‚Ich will nicht, dass mein Blutschwämmchen blasser wird! Das ist doch was besonderes!‘

Wer kann diesem Lächeln widerstehen?!
Wer kann diesem Lächeln widerstehen?!

Und Lilian hat eine Sprachentwicklungsstörung. Seit einem Jahr ist sie deswegen in logopädischer Behandlung. Sie macht tolle Fortschritte und trotzdem spricht ihre kleine Schwester so manches Wort deutlicher aus, als sie. Doch das scheint Lilian nicht zu stören. Sie freut sich auf ihre ‚Unterrichtsstunde‘, ist stolz, dass sie in die ‚Sprechschule‘ gehen darf. Und staunt über ihre Fortschritte: ‚Gell, Mama, als ich noch kleiner war hab ich immer ‚Donne‘ gesagt und jetzt sag ich ‚Sonne‘!!‘

the girls

Das ist unsere Lilian: ein fröhliches, unbeschwertes Kind. Das Glas immer halb voll, nie halb leer. Was hab ich nicht schon alles von ihr lernen dürfen: das Leben langsamer anzugehen, trotz Schwierigkeiten zu lächeln, sich von Widrigkeiten nicht unterkriegen zu lassen. Ich bin so dankbar für ihre Küsse, ihre Umarmungen – mittendrin, wenn es mal wieder schnell gehen muss. Ich liebe es, wenn sie so gackernd lacht – da muss man einfach mitlachen. Ich finde es so süß, dass jedes Kuscheltier (und sie hat eine Menge) seinen eigenen, ganz besonderen Namen hat. Es macht mein Herz ganz warm, wenn sie ihre kleine Schwester an der Hand nimmt und auf sie aufpassen möchte oder wenn sie ihrer großen Schwester eine Umarmung gibt. Immer auf das Wohl der anderen bedacht. Ich liebe, wie sie geradeheraus sagt, was sie denkt. (‚Mama, wenn ich groß bin, möchte ich so sein wie du. Da muss ich dann nichts arbeiten!‘) Ich staune darüber, dass ihr Lieblingseinschlaflied nicht etwa ‚Wer hat die schönsten Schäfchen‘ oder  ‚Guten Abend, gute Nacht‘ ist, sondern ‚Nur dein Blut, das macht mich rein. Nur dein Blut bringt Leben allein. Du gabst dein Leben hin und befreist von aller Schuld. Und machst mich weißer als Schnee. O Jesus, Erlöser aller Welt.‘ 

Mit ihrer kleinen Schwester.
Mit ihrer kleinen Schwester.

Als Lilian noch nicht geboren war, hat mein Mann einen Leuchtturm auf den Babybauch gemalt. Unser Gebet für sie war von Anfang an, dass sie für andere Menschen ein Leuchtturm sein möge, ein Licht in dieser dunklen Welt, das umherirrenden Menschen den Weg in den sicheren Hafen zeigt. Ich bin gespannt, was Gott mit Lilians Leben vorhat. Das Licht scheint jetzt schon hell…

Hike

(Alle Fotos von Inka)

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