Bevor ich mit dem zweiten Teil der Mini-Blogserie beginne, möchte ich Danke sagen für alle Kommentare zum ersten Teil! Ich finde es so bereichernd von euch zu lesen und in den Austausch mit euch zu gehen. Im Gegensatz zu den gängigen Online Plattformen , wie Instagram & Co empfinde ich den Raum hier auf meinem Blog als ruhig, entspannt, wertschätzend und tiefgehend und möchte dich ermutigen und einladen, dass du dich hier mitteilst!
Ich habe den ersten Teil über die „Empörungsfalle“ damit geendet die Frage zu stellen, wie wir mit der allgegegenwärtigen Empörung über viele durchaus berechtigte und viele absolut unwichtige Themen umgehen können. Abschotten? Ignorieren? Weltfremd werden?
Ich glaube mit vollster Überzeugung, dass wir dazu berufen sind Salz und Licht zu sein. Also mittendrin im Geschehen zu sein und da auch einen spürbaren Unterschied zu machen. In Jesaja 60 lesen wir diese wunderbaren Verse:
„Steh auf und leuchte! Denn dein Licht ist gekommen und die Herrlichkeit des HERRN erstrahlt über dir. Denn die Erde ist von Finsternis zugedeckt und die Völker liegen in tiefer Dunkelheit, aber über dir strahlt der HERR auf. Man kann seine Herrlichkeit über dir schon erkennen.“
Wir sind in Zeiten von Dunkelheit dazu berufen sichtbar zu werden, zu leuchten, aufzustehen! Damit ist meines Erachtens nicht gemeint, zu allem und jedem eine Meinung zu haben und diese lautstark über Social Media in die Welt zu posaunen (aka Empörung). Sondern ich denke vielmehr, dass wir so stark von Jesus erfüllt sein sollen (dem Licht der Welt!), dass uns keine Dunkelheit der Welt davon abhalten kann uns zu erheben und die gute Botschaft von Jesus weiterzugeben.
Die Dunkelheit hasst das Licht. „Sie hassen das Licht, weil sie im Dunkeln Böses tun. Sie bleiben dem Licht fern, weil sie Angst haben, dass ihre Taten aufgedeckt werden.“ (Joh. 3,19) Wenn wir uns in dieser Zeit aufmachen Salz und Licht zu sein, dann werden wir Opposition erleben, dann werden wir ausgegrenzt werden, dann wird man uns auslachen. Was ist dann unsere Antwort? Empörung? Entrüstung? Rückzug?
Ich will mit dieser Mini-Blogserie dir Mut machen, dass du beginnst, dich in diesen aussergewöhnlichen Zeiten vom Heiligen Geist trainieren zu lassen.
Empörung empfinden wir alle, doch die entscheidende Frage ist, was diese Empörung mit unserem Herzen und mit unserem Glauben macht.
Lass dich von all der Dunkelheit dieser Welt nicht mehr so stark erschrecken und reagiere auf Ungerechtigkeit und Bosheit damit, dass du in Liebe und Besonnenheit dein Licht hell leuchten lässt. Wenn du Empörung empfindest, dann frage dich, was Jesus in dieser Situation durch dich wirken möchte. Ständige Empörung, die ins Leere läuft, bringt mit sich, dass die Liebe in dir erkaltet und dass du zynisch wirst. Das ist eines der Dinge in der Endzeit, vor denen Jesus uns ganz klar gewarnt hat: „Die Gesetzlosigkeit wird immer mehr überhandnehmen und die Liebe wird bei vielen erkalten.“ (Matth. 24,12). Das Erkalten der Liebe in den Gläubigen ist eine direkte Konsequenz der Gesetzlosigkeit, über die wir uns so gern aufregen…
Wie kannst du also dich in dieser Zeit, in der soviel verdreht wird, Gottes Wort gelästert wird und christliche Werte immer mehr mit Füßen getreten werden, in der Liebe bleiben? Wie kannst du dich herauslösen aus der Empörungsfalle und zielgerichtet, innerlich gefestigt und besonnen leben?
- Erarbeite deine Überzeugungen anhand des Wortes Gottes.
Wir müssen wissen, was wir glauben, damit wir unseren Glauben auch verteidigen können. Wir brauchen unbedingt starke Überzeugungen, die fest in Gottes Wort verankert sind. Wir können es uns nicht mehr leisten, lauwarm zu sein und wie ein Fähnchen im Wind unseren Glauben an den Zeitgeist anpassen. Du wirst deine Überzeugungen nicht auf Social Media finden, nicht nur in der Sonntagspredigt, nicht nur in christlichen Büchern. Du BRAUCHST das Wort Gottes zum überleben. Du MUSST deine Wurzeln tief, tief, tief in Gottes Wort graben, um nicht vom nächsten Sturm entwurzelt zu werden. Je intensiver du dich mit Gottes Wort beschäftigst, desto klarer kannst du auch die Zeichen der Zeit entlarven. Das wiederum hilft dir innerlich ruhig und gelassen den Weg zu gehen, auf den Gott dich ruft. Du wirst nicht mehr von einer Empörungswelle zur nächsten getrieben werden, sondern kannst fest zu deinen Überzeugungen stehen, weil sie auf Gottes Wort gegründet sind und Gottes Wort ist ewig. Dieses Wissen hilft dir in unruhigen Zeiten deinen Blick auf Jesus gerichtet zu halten und deinen inneren Frieden zu bewahren. - Lass dich als Fürbitter rufen!
Frage Gott für welche Themen, Situationen, Länder, Menschen er dich wie ein Wächter auf die Mauern stellen möchte. Wenn wir uns ständig empören, weil alles aus dem Ruder zu laufen scheint, ist es unglaublich schwer, wenn nicht sogar unmöglich!, fokussiert zu beten. Soldaten kämpfen nicht an allen Fronten. Du kannst nicht für alles beten. Aber Gott hat dir Leidenschaften und Lasten gegeben (oft auch geprägt durch deine eigene Lebensgeschichte), die dir helfen können in die Fürbitte zu gehen. Empörung juckt die Welt kaum. Empörung kocht hoch wie Milch in einem Kochtopf und sobald die Hitze weggenommen wird, kocht sie genauso schnell auch wieder runter. Empörung hat keine Ausdauer – Gebet schon. Empörung kann die Welt auf Dauer nicht verändern – Gebet schon. Frage Gott für was du in dieser Zeit beten darfst. Beginne mit einem oder zwei Gebetsanliegen. Überfordere dich nicht! Nehme dir vor dieses Thema einen Monat lang jeden Tag im Gebet zu bewegen und frage Gott nach einem Monat, ob du weiter beten sollst oder ob ein neues Thema dran ist. Am besten wäre es, wenn du in einem Team mit anderen Fürbittern beten kannst. Schließe dich doch mit Gleichgesinnten zusammen, mach eine WhatsApp Gruppe auf und fang einfach an für ein oder zwei Anliegen zu beten! Du wirst sehen, die Empörung wird in deinem Herzen abflachen und die Siegesgewissheit durch Jesus wird sich breit machen. - Lass alle Lasten konsequent los.
Du bist nicht dazu geschaffen, die Lasten der Welt zu tragen. Social Media & Co suggerieren aber genau das. Du wirst ständig mit den neuesten Schreckensnachrichten und Bildern konfrontiert, die deine Seele nicht verarbeiten kann. Die Empörung über Ungerechtigkeit schraubt sich so ständig in die Höhe ohne irgendein Ventil zu bekommen und macht dich auf die Dauer krank. Bete jeden Tag dieses simple Gebet: Jesus, ich lasse alles und jeden los.
Gebe alle Eindrücke, alle Bilder, alle Kommentare, alles Feindselige dieser Welt an Jesus ab. Er hat all das bereits am Kreuz getragen. Es ist nicht deine Last. Deine Schultern sind zu klein! - Verbringe viel Zeit im inneren Garten.
In meinem Buch „Tochter Gottes erhebe dich“ schreibe ich in einem Kapitel über den inneren Garten. Damit meine ich den Begegnungsort mit Jesus in uns. Wenn die Welt um uns herum zu einem Schlachtfeld wird, brauchen wir diesen Rückzugsort, wo die Gegenwart Jesus stark spürbar ist und in uns alles schön und gut und friedlich macht. Dieses Begegnungen mit Jesus sind überlebenswichtig und müssen von dir selbst erlebt werden! Kein anderer kann stellvertretend für dich Jesus begegnen – das kannst nur du. Du bist für deinen inneren Garten verantwortlich. Kümmere dich gut darum und achte darauf, dass du an diesem Ort immer wieder auftankst – am besten täglich oder sogar mehrmals täglich. - Segne deine Feinde.
Hast du in deiner Empörung schon einmal diejenigen, über die du dich empörst, gesegnet? Ich nicht. Und dabei sollte das doch DAS Markenzeichen von uns Christen sein. Wenn du das nächste Mal die Empörung in dir hochkochen spürst, dann nutze diese starken Emotionen wie eine Welle, die dich ins Gebet für deine Feinde treibt. Segne sie! Sie wissen nicht, was sie tun. - Identifiziere Trauma
Oft werden wir von bestimmten Dingen deswegen so stark getriggert, weil wir selbst tief verletzt sind. Unsere Empörung hat oft ihre Wurzeln in unseren Wunden. Menschen, die sich viel mit ihrer eigenen inneren Heilung beschäftigt haben, empören sich nicht so leicht. Sie ruhen in sich. Das bedeutet nicht, dass sie Unrecht nicht ansprechen oder erkennen (oft haben sie sogar einen viel klareren Blick auf Unrecht!), aber sie bewahren dabei ihren Frieden, bleiben bei sich und verletzen in ihrer Empörung nicht andere. Ich glaube ganz tief, dass wir in einer Zeit leben, in der Gott uns sehr stark herausfordert, uns unseren Wunden zu stellen. Je stärker der Druck von außen zunimmt (und er WIRD zunehmen), desto mehr werden sich diese Wunden ihren Weg an die Oberfläche bahnen. Nutze die Empörung, die du spürst, als Anlaß, dich gut um dein Herz zu kümmern. Gehe in die Seelsorge, nehme, wenn nötig, Therapie in Anspruch. Zeige nicht so viel mit den Finger auf andere, sondern blicke einmal tief in dein Herz und frage Gott, wo du noch Heilung brauchst! - Lebe kreativ und schöpferisch.
Wir sind dazu berufen Gottes Reich zu bauen, bis Jesus wiederkommt. Sein Licht scheint durch UNS in die Dunkelheit. Wie kann das aussehen? Welche himmlischen Lösungen fließen durch dich in diese Welt hinein? Empörung legt keinen Stein auf den anderen. Empörung kann uns im schlimmsten Fall lähmen und komplett unbrauchbar für Gottes Reich machen. Frage dich das nächste Mal, wenn du Empörung spürst: Wie kann ich diese Energie, diese Emotionen dazu nutzen etwas zu tun? Etwas zu erschaffen? Etwas zu beginnen? Mich irgendwo einzuklinken? Diese Welt braucht keine Christen, die im Dauermodus empört sind und sich ständig nur beschweren, dass alles den Bach runtergeht. Diese Welt braucht Christen, die voller Motivation, Freude, Kraft und Fokus die Ruinen wiederaufbauen. Frauen, wie Esther, die trotz immenser Bedrohung ihre Stimme erheben, Männer, wie Nehemia, die trotz Widrigkeiten und Ablenkungen die Mauern Jerusalems wieder aufbauen, Menschen, wie Gideon, die sich aus der Unsichtbarkeit ins Sichtbare holen lassen.Lässt du dich für eine Zeit, wie diese rufen? Raus aus der Empörungsfalle, hinein in ein Leben voller Farbe, Abenteuer, Kreativität, Hoffnung und Geradlinigkeit?
Ich freue mich, wenn du deine Gedanken zu diesem Blogpost in den Kommentaren mitteilst!
An dieser Stelle möchte ich dich herzlich einladen, bei der nächsten Tochter & Sohn Akademie dabeizusein, die am 16.9.24 startet. Wenn du in dieses Leben voller Kreativität und Freude hineinfinden möchtest und mehr darüber lernen möchtest, was es bedeutet ein Kind Gottes zu sein, wenn du in Zeiten der Dunkelheit dein Licht HELL scheinen lassen möchtest, dann sei bei der dreimonatigen Online Jüngerschaftsschule dabei! Mein Mann und ich leiten gemeinsam mit einem Team von Akademie Absolventen diese tiefgehende Zeit. Alle Infos findest du auf unserer Webseite!
So gut und wichtig, was du schreibst, liebe Inka!
Ja, wir brauchen Überzeugungen, die im Wort Gottes gegründet sind und nicht nur auf unseren Gefühlen.
Wenn wir uns „ent-rüsten“ , haben wir keine Rüstung, keinen Schutz mehr.
Die Rüstung brauchen wir aber, wie Paulus im Epheserbrief schreibt.
Wie wunderbar, dass wir als geliebte Kinder Gottes nun auch gemeinsam erwachsen werden dürfen und als Söhne und Töchter „stehen“ können!
Danke Margit! So ein gutes Wortspiel!!
Guten Morgen liebe Inka,
vielen lieben Dank für die Worte dieses Blockes. Soo gut für den Fokus von uns Christen und so gut für eine Zeit wie diese, die Entscheidung für die Liebe Gottes zu Gott und zu den Menschen zu beherzigen. ❤️
Ergänzung: Eine Prophetin sagte Mal zu mir. Wir tragen die Waffenrüstung Gottes. In Psalm 37,1 Hfa steht:
„Entrüste dich nicht über die Unheilstifter und beneide nicht die Menschen, die Böses tun!“
Entrüsten heißt soviel wie die Waffenrüstung Gottes ausziehen. Somit sind wir wehrlos gegenüber Attacken! Also lasst uns lieben, denn die Liebe deckt viele Sünden zu.
In Liebe Philip
So gut, Philip! Danke fürs Teilen.
Liebe Inka, ich habe schon zwei Bücher von Dir gelesen die wirklich wunderbar sind (Tochter Gottes) und ging anfangs immer wieder in diesen Garten. Doch wie das oft so ist im Alltag, rieselte das ein oder andere auf mich ein und schon vergisst man es ihn zu besuchen. Zu schnell sprang ich in den letzten Monaten in genau diese Falle. Danke für Deine Gedanken und Aufdecken dieses „Undings“. Oft kann ich ja an Dingen eh nichts ändern (vor allem was man so in den Nachrichten hört und einen wirklich empört) und DARF versuchen mich wieder (im Garten bei Jesus) zu erden. Wie schön und dankbar, dass wir Christen das machen können. Danke für Deinen Input, das hab ich jetzt gebraucht. Vielen passierte das mit Olympia gerade deshalb um diese Falle aufzudecken …
Alles Liebe,
Svenja
Danke für deinen Kommentar, Svenja. Oh ja – es ist so wichtig, sich immer wieder in Jesus und in der Begegnung mit ihm zu erden.
Wieder ein sehr wertvoller Blog. So wichtig und ermutigend.
Well said/written.
Franz
Danke, Franz! Das freut mich wirklich sehr, dass es dich ermutigt hat! Liebe Grüße, Inka
Danke für den Artikel – da sind viele wertvolle Aspekte für mich drin.
Mir kamen zwei Gedanken:
Empörung verbinde ich mit der hochkommenden Emotion – quasi die schäumende Wut und das Raushauen des persönlichen Empfindens.
Und ich glaube dies ist oft das Problem – wenn beide Seiten hochkochen und man sich dann so im Kampf befindet.
Hier finde ich Deine Aspekte des sich Bewusstmachens von Anfechtung, dem Gebet, dem sich Sicherwerden der eigenen Position und dem Frieden in Gott sehr wertvoll.
Auf diesem Hintergrund kann dann aber das gelingen, was ich – gerade in dieser Zeit- total wichtig finde:
Die sachliche Stellungnahme – eine Postion vor der Welt einnehmen.
Das finde ich oft gar nicht einfach – denn es erfordert diese Aspekte, die du genannt hast, aber auch viel Weisheit und Mut.
Mit einer schnellen Empörung machen wir Christen uns so reizbar, verletzlich und angreifbar.
Eine sachliche Stellungnahme – ganz getragen vom Frieden in Gott – zeigt der Welt aber auch, dass wir Christen nicht die Weicheier sind, die sich alles gefallen lassen. Da finde ich Positionierung total wichtig und dass sich andere Christen dann auch hinter die Position stellen können um nach außen hin deutlich zu machen, dass viele diese Position vertreten.
Hier fand ich z.B. die Reaktion von Johannes Hartl sehr gut und weise!
Danke Susanne für deine Gedanken! Es ist SO wichtig, dass wir uns positionieren, aber nicht aufgrund von Emotionen, sondern aufgrund von im Gebet, Jüngerschaft und in der Bibellese erworbenen Überzeugungen, die jeden Sturm überstehen können. Diese Überzeugungen trägt man dann auch ganz anders nach außen, weil sie tief in uns verwurzelt sind.