Ich bin ja eigentlich überhaupt keine politische Person. Politik finde ich meistens ätzend langweilig und ich bin auch immer eher pessimistisch, was es bringen soll, sich politisch einzusetzen. Außer wenn es sich um Familienpolitik handelt (und um Karl-Theodor zu Guttenberg, aber das ist eine andere Geschichte…). Da brause ich auf, werde emotional und würde den Herren und den Damen in Berlin gerne mal meine Meinung sagen. Wie zuletzt vor einigen Tagen: da sitze ich abends vor dem Fernseher und die Tagesschau läuft. Es kommt ein Bericht über das Betreuungsgeld (was ja auch hämisch ‚Herdprämie‘ genannt wird). Und die Nachrichtensprecherin säuselt da was von der Wichtigkeit, das Geld doch lieber in den Ausbau von Krippenplätzen zu geben. Weil selbst die Kleinsten Anrecht auf ‚Förderung‘ hätten. Weil das Betreuungsgeld für Mütter das falsche Signal setze und sie dann ‚länger als nötig‘ zu Hause bleiben würden. Und ich sitze auf der Couch – noch völlig erledigt vom Tag und all den Aufgaben – und es kommt mir so vor, als würde diese Nachrichtensprecherin mir sagen wollen: das, was du täglich machst können andere besser. Nämlich solche, die eine Ausbildung für sowas haben. Die können deine Kinder besser fördern, besser erziehen und sogar besser lieben. Deine Kinder werden keinen Erfolg im Leben haben wenn du sie nicht so bald wie möglich in die Krippe gibst. Und die Frau Merkel hat in ihrer Neujahrsansprache noch so nett gesagt, dass Deutschland kinderfreundlicher werden soll.
Das kann doch nicht deren Ernst sein! Ich werde da wirklich sauer. Es ist nicht so, dass ich die Anerkennung von Frau Schröder und Co. für mein Mutter-sein brauche. Aber ich wünsche mir doch wirklich ein klein wenig mehr staatliche Unterstützung wenn es darum geht, meine Kinder zu Hause zu erziehen. Vor allem, wenn die Politik Geld ohne Ende in den Krippenausbau pumpt und die Eltern, die keinen Krippenplatz in Anspruch nehmen, leer ausgehen sollen. Ich finde es furchtbar, wenn Eltern regelrecht gezwungen werden, ihr Kind in die Krippe zu geben, weil sonst das Geld hinten und vorne nicht reicht und eben beide Elternteile arbeiten gehen müssen. Es geht mir nicht um das Geld, es geht mir um Gerechtigkeit!
Es gibt eine Unterschriftenaktion vom Verein ‚Hilfe zum Leben‘ Pforzheim. Ich habe gestern einen guten Artikel gelesen, wo auch ein Link zu den Unterschriftenlisten zu finden ist: http://info.kopp-verlag.de/hintergruende/deutschland/birgit-kelle/gerechtigkeit-fuer-familien-5-euro-betreuungsgeld-.html
Wer es auch auf dem Herzen hat und für ein bißchen mehr Gerechtigkeit kämpfen will: druckt euch die Listen aus und sammelt Unterschriften bei euren Freundinnnen, im Kiga, in der Schule, in der Krabbelgruppe. Es gibt eine Umfrage in Deutschland, das die meisten Frauen bei ihren Kindern bleiben wollen. Die Politik redet hier völlig an der Mehrheit vorbei. Lasst uns ein Zeichen setzen!