Weihnachten rückt näher. Die letzten zwei Tage habe ich viel vorbereitet, Weihnachtsdeko hervorgeholt, Plätzchen gebacken. Es liegt eine Spannung in der Luft und vor allem die Kinder leben die Weihnachtsvorfreude so richtig aus.
Gestern in der Küche beim Teig kneten, dachte ich an unser Kind, das am 22. Dezember seinen Geburtstermin gehabt hätte. Wie gerne würde ich auch alles für die Ankunft dieses Babys vorbereiten – Babybett aufstellen, die kleinen Strampler waschen, eine weiche Decke bereitlegen. Das ist nun nicht mehr notwendig und noch immer wenn ich an diesen Verlust denke, breitet sich eine große Leere in meinem Herzen aus.
Wie gut, dass Jesus geboren wurde. Wie gut, dass er sich auf den Weg gemacht hat. Was wäre, wenn in Bethlehem vor über 2000 Jahren kein Gottessohn auf die Welt gekommen wäre, die Hirten diese Nacht wie jede andere Nacht erlebt hätten und am nächsten Morgen unverändert ihre Schafe gehütet hätten. Was wäre, wenn Maria nicht den Mut gehabt hätte, sich auf dieses Abenteuer einzulassen und Josef nicht Mann genug gewesen wäre, zu ihr zu stehen. Es ist nicht selbstverständlich, dass Jesus in jener Nacht geboren wurde.
Ich kann den Verlust meines Kindes nur ertragen, weil damals dieses Kind Jesus auf die Welt kam und Hoffnung mit sich brachte. Ich erahne einmal mehr, wie zart, wie verletzlich auch das Jesusbaby war, wie unsicher seine Eltern, wie zerbrechlich das Leben. Um ein Haar wäre Jesus noch als Baby grausam ermordet worden. Wie dankbar bin ich, dass das Leben durch Jesus den Sieg davon trägt. Und dass er 33 Jahre später das Erlösungswerk am Kreuz vollendete. Um mich zu erretten und auch um mich durch die tiefen Täler meines Lebens zu tragen.
Der 22. Dezember wird für mich dieses Jahr ein schwieriger Tag werden. Es wird etwas fehlen. Aber am 24. Dezember werde ich daran erinnert werden, dass Jesus die Leere in meinem Leben füllen kann. Dass er um meine Tränen weiß und sie mir eines Tages abwischen wird. Ich bin so dankbar für Weihnachten. Für das Baby in der Krippe, die Hoffnung des Lebens und für den Mann am Kreuz, der über den Tod siegte.