Ein Tanz für Jesus

Sonntag morgen. Die Gemeinde singt Lobpreislieder. Meine kleine Tochter liebt die ‘Jesuslala’ und wiegt sich  – mehr oder weniger – im Takt.

‘Im Herzen ein Lied, ein Lied tief in mir. Ein Lied singe ich von dir, denn du schenkst die Freiheit, die mich wieder tanzen lässt.’

Mein kleines Mädchen wiegt sich stärker im Takt der Melodie. Ich singe die Worte mit und wünsche mir, ich hätte den Mut aufzustehen und es meinem Kind gleichzutun.

‘Und auch wenn es Nacht wird, sing ich Herr zu dir, denn du bist so gut zu mir. Und du schenkst die Freiheit, die mich wieder tanzen lässt.’

Ich blicke verstohlen um mich. Alle sitzen auf ihren Stühlen. Der Gesang klingt verschlafen. Ich traue mich nicht aufzustehen und das zu tun, wovon ich singe. Meine Tochter kennt dagegen keine Scheu: sie dreht sich jetzt und hebt ihre kleinen Hände.

‘Nur dein Geist macht mich wirklich frei, du Schöpfer stehst mir immer bei.’

Freiheit? Ich fühle mich gerade nicht frei. Ich will nicht anecken. Will keinen abschrecken. Ich bleibe brav auf meinem Stuhl sitzen und rede mir gut zu: ‘Ich kann ja auch in meinem Herzen tanzen.’

‘Herr, deine Liebe macht mich reich, denn sie hört niemals auf, wer ist dir gleich? Von Herzen sing ich dir, lob deinen Namen, Herr!
Vor deinem Thron tanze ich nun, dir gehört was ich bin und all mein Tun. Von Herzen sing ich dir, lob deinen Namen, Herr!’

Das Lied ist zu Ende. Auch bei der zweiten Wiederholung bin ich sitzen geblieben. Obwohl doch mein ganzes Sein sich danach gesehnt hat, für Jesus zu tanzen. Für Ihn aufzustehen. Meine Hände zu erheben.

Ich hänge meinen Gedanken nach. Das nächste Lied fängt an. Ich bleibe weiter sitzen und beobachte meine Tochter. Sie wird wieder tanzen.

(Liedtext: Darlene Zschech)

 

 

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