Seit einiger Zeit wache ich früh morgens mit einem inneren Impuls auf: ich spüre, dass ich mich neben das Bett knien und beten sollte. Zeit in Gottes Gegenwart verbringen sollte. Es ist irgendwie so ein Ziehen an meinem Herzen. Eine flackernde Sehnsucht. Bis heute habe ich erfolgreich tausend Ausreden vorgebracht, die es mir möglich machten, eine halbe Stunde länger im Bett liegen zu bleiben, anstatt auf dem kalten Boden zu knien: die Nächte waren grauenhaft, dank zweier hartnäckigen Erkältungen und ich brauchte dringend noch etwas Schlaf, Jeremy ist zur Zeit zu Hause, also darf ich das auch mal ausnutzen und ein wenig ausschlafen usw. Aber ich weiß jetzt schon, dass ich morgen früh wieder mit diesem Drängen aufwachen werde. Es fühlt sich fast so an, als hätte ich einen wichtigen Termin und würde ständig zu spät kommen oder gar nicht erst auftauchen.
Heute beim Sterne basteln lief im Hintergrund ein Kinderweihnachtslied wo aus der Sicht des Esels das Ereignis im Stall von Bethlehem beschrieben wird. Es ist ganz witzig, wie beleidigt der Esel tut, dass man ihm seine Schlafstatt und seine Futterkrippe wegnimmt. Und dann heißt es in dem Lied, dass wir uns heute auch oft so wie der Esel benehmen: Jesus darf uns z.B. nicht um unseren Schlaf bringen. Da war’s wieder. Dieser Fingerzeig.
Später am Nachmittag saß ich am Klavier und habe mit den Kindern die ersten Weihnachtslieder zusammen gesungen. Und da finde ich eines meiner Lieblingsweihnachtslieder: Ich steh an deiner Krippen hier, o Jesus, du mein Leben. Und als ich es vor mich hinsang und über die Worte nachdachte, wurde mir nochmal bewusst, wie wichtig es ist, dass ich von mir selber weggehe und bei Jesus ankomme. So wie die Weisen aus dem Morgenland. So wie die Hirten vom Feld. Dass ich meine Arbeit Arbeit sein lasse, meinen wertvollen Schlaf Schlaf und mich hinwende zu meinem Erlöser. Dass das Wichtigste in meinem Leben ist: der Blick auf Jesus. Das Erfahren von heiligen Momenten. Das Stehen vor dem Thron.
Ich muss immer wieder hin zur Quelle, sonst vertrockne ich.
Morgen früh also – das nehme ich mir ganz fest vor – werde ich mich schlaftrunken von der warmen Bettdecke befreien und mich neben das Bett knien und den ‚Termin wahrnehmen‘. Ich bin gespannt, was Jesus mir zu sagen hat. Ich bin gespannt, wie es meinen Tag beeinflussen wird.
Wann und wo hast du einen Termin mit Jesus in deinem Alltag?