Ein toter Vogel und Gottes Güte

Vor ein paar Tagen lag bei uns auf dem Balkon ein toter Vogel. Als ich den Kindern erklärte, dass der Vogel wahrscheinlich gegen die Fensterscheibe geflogen und dann gestorben ist, sagte Lilian ganz entsetzt: ‚Aber der Papa hat gesagt, Jesus passt auch auf die kleinen Vögel auf!‘

Was soll man da sagen? Vor allem wenn man selbst gerade durch ein Tal der Trauer geht, das Herz schmerzt und die Tränen fließen…wenn man Gottes Wege nicht versteht und man gerne die Faust gen Himmel heben möchte und schreien möchte: ‚Aber du hast versprochen, dass du gut auf uns aufpasst!‚ Hat man einen Bonus, wenn man an Jesus glaubt? Eine Zusatzversicherung, die uns bewahrt vor bitterem Leid?

Ich sagte zu Lilian: ‚Jesus hat genau gesehen, dass der Vogel gefallen ist.‘ Gottes Güte zeigt sich darin, dass er hinsieht, dass er mitfühlt, dass er mitträgt. Der Vogel war ihm nicht egal. Unser Baby war ihm nicht egal. Meine Alltagssorgen sind ihm nicht egal. Meine Zukunftsängste sind ihm nicht egal.

Jesus bewahrt uns nicht vor Leid in diesem Leben. Aber inmitten von Leid ist er da und zeigt uns seine Güte.

‚Ein kleiner Spatz zur Erde fällt
und Gott entgeht das nicht.
Wenn Gott die kleinen Dinge liebt,
weiß ich, Er liebt auch mich.‘

 

3 Kommentare zu „Ein toter Vogel und Gottes Güte“

  1. Danke, Ruth für deine Gedanken…ich habe mir deinen Beitrag durchgelesen und war sehr bewegt…neulich habe ich eine Widmung gelesen von einer Großmutter für ihr Enkelkind, das nur 11 Wochen alt geworden ist. Sie schrieb, dass sie in dieser schlimmen Zeit des Abschiednehmens Gott besser kennen und lieben gelernt hat. Das hat mich auch umgehauen – dass man das sagen kann! Was für eine Gnade…

  2. Pingback: Von toten Vögeln | Unter dem Regenbogen

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