Mein Mann und unsere vier Kinder sind übers Wochenende auf das Vater-Kids-Camp gefahren. Ich als Mama bleibe zurück und freue mich über die ’sturmfreie Bude‘, die Ruhe, das Ausschlafen.
Gestern, kurz nachdem das vollgepackte Auto mit winkenden Kindern und schon leicht erschöpft wirkenden Papa, losgefahren ist, setzte ich mich auf die Couch. Und hörte dem Uhrenticken zu. Erstaunlich, welche Geräusche man hört, wenn keine CD läuft, niemand auf der Treppe runter- oder hochtrampelt, niemand im Garten Fußball spielt oder sich um die Hängematte streitet.
Ganz langsam und tief seufzte meine Seele auf und ich kam in der Stille an. Na ja, ganz ehrlich…nicht ganz.
Vielleicht kennt ihr das…wenn man immer am Werkeln ist und immer was zu tun hat und nicht hinterher kommt mit den To-Do’s, dann wird so eine Auszeit, wie schön und angenehm sie auch ist, schnell zur Überforderung. Es gibt soviel, was ich schon längst mal wieder in Ruhe machen wollte! Dieses Buch lesen, mal wieder ausführlich in mein Tagebuch schreiben, spazieren gehen, Beine hochlegen, Netflix nach Filmen durchforsten, die meinen Mann eher mäßig interessieren, vielleicht doch das ein oder andere mal ordentlich aufräumen, ungestört telefonieren, Bibel lesen….und zack! bin ich schon wieder im Stressmodus.
So ging es mir gestern, nachdem ich für ein paar Minuten dem Uhrenticken zugehört habe. Stille schön und gut – aber was mache ich mit diesem Drängen nach Produktivität in mir? Ich kann doch nicht einfach nur dasitzen?!
Instagram lenkte mich dann ab. Diese Fernsehserie, die ich schon seit Urzeiten nicht mehr angesehen habe, ließ mich vergessen, dass ich eigentlich gerade nichts mit mir anzufangen weiß. Und plötzlich breitete sich in mir so eine Unzufriedenheit aus. Als würde ich mit dem Fahrrad auf rutschigem Untergrund bremsen wollen und das Fahrrad macht nicht das, was ich will und ich schaffe die Kurve nicht. Als würde ich das Ziel zwar sehen, aber der Wind trägt meinen Pfeil in die andere Richtung.
Eines ist mir schon länger klar: ich muss wieder lernen zu entspannen. Einfach nichts zu tun. Kein schlechtes Gewissen zu haben, wenn ich einfach nur da zu sitze und den Vögeln zuhöre. Es ist okay, wenn ich den Moment nicht für Instagram einfange, sondern einfach so, nur für mich.
Ich muss lernen, einfach nur zu sein.
Und soviel weiß ich schon: das geht am besten in Gottes Gegenwart. Vor Gott muss ich nichts beweisen, ihm ist es egal, ob die 60 Grad Wäsche schon sortiert ist, oder nicht. Bei ihm darf ich einfach sein. Ich muss auch nichts sagen, es genügt, wenn ich mich mit jedem Atemzug mich auf ihn einlasse. Ich darf einfach da sein, einfach nichts tun. Einfach nur empfangen.
Und das habe ich dann gestern gemacht. Ihn gesucht. Ihn gefunden. Mich von ihm beschenken lassen. Mich einstimmen lassen in dieses Wochenende mit so viel unverplanter Zeit.
Ganz besonders gut tut es mir, wenn ich mich ans Klavier setze und einfach meine Gebete singe. So wie sie mir in den Sinn kommen, geführt vom Heiligen Geist. Ein bisschen möchte ich dich daran teilhaben lassen. Ich habe ungefähr 10 Minuten aufgenommen, weil ich dachte, das uns das allen gut tut: mal abzuschalten und bei Jesus anzukommen. 10 Minuten sind drin. Ganz bestimmt. Auch wenn du kein kinderfreies Wochenende hast, du gestresst bist von Job und Alltag und überhaupt – nimm dir diese 10 Minuten für Jesus. Setz dich hin. Ganz bequem. Atme mal tief durch. Er ist schon hier und freut sich auf dich. Lass die Worte, die ich singe, auf dich wirken. Schließe die Augen, sing im Herzen mit. Genieße diese Auszeit mit allen Sinnen und lass dich erfrischen und ermutigen.
Dann es geht es wieder weiter. Mit neuer Kraft, neuer Ausrichtung, neuer Motivation. Und es geht immer wieder zurück zu diesem Ort der Begegnung mit Jesus. Wo unser Herz zur Ruhe kommen darf.
Liebe Inka!
Ich bin vor kurzem auf deine Seite gestoßen und muss dir sagen, dass du mich sehr bewegt hast.
Ich bin keine „laut“ glaubende, eher „leise“ für mich glaubende Person.
Dein Video mit dem Schmerz hat mir die Augen geöffnet. Erst wenn ich den Schmerz annehme, akzeptiere, kann ich heil werden. Oft genug verdränge ich den Schmerz um weiterleben zu können. Jedoch verfolgt er mich ständig.
Ich danke dir für deine Denkanstöße und freue mich auf weitere.?
Alles Liebe wünscht dir Sonja
Liebe Sonja, oh, das freut mich so! Sei reich gesegnet! Deine Inka <3
🙂
Ich habe auch ab und zu den Gedanken „JETZT ohne Kids könnte ich….“.
Kaum sind die Kids mal ALLE auf EINMAL unterwegs… dann erschlägt mich die Stille und ich bin unproduktiver, als wenn es um mich wuselt 😉
LG Tina
Wow, das hab ich grad gebraucht! Ich könnte Dir stundenlang zuhören, danke fürs Teilen. <3 Rahel
Wunderbarer Lobpreis, danke
Ulrike