Unser ältester Gemeindeältester ist gestorben. Er war ein sehr besonderer Mensch, voller Leidenschaft und Leben, ein Theatermensch, bisweilen impulsiv, aber auch voller Sanftheit, den Menschen sehr zugewandt, ein leidenschaftlicher Seelsorger mit viel Erfahrung und Lebensweisheit. Wenn ich an ihn denke, fällt mir vor allem eine typische Handbewegung ein. Vor Jahren hatte ich das Privileg, mit ihm zusammen die Seelsorgearbeit in unserer Gemeinde zu leiten, verbunden mit dem noch größeren Privileg, ihn nach unseren Treffen nach Hause fahren zu dürfen. Die gemeinsamen Fahrten habe ich besonders genossen, weil wir dadurch viel Zeit zu Gespräch und Austausch hatten. Und immer wenn ich anmerkte, dass ich etwas, was er gesagt hatte, gut fand, dass mich etwas beeindruckt, dass ich seine Art schätze, wie er mit Menschen umgeht, wie er seinen Glauben lebt, dann kam eben diese typische Handbewegung: Er deutete mit den Händen nach oben zum Himmel. Manchmal sagte er noch dazu: „Ich war es nicht. Ich bin nur Gottes Telefonschnur.“ Und das hat mich nachhaltig beeindruckt, dass er so offensichtlich seinen Platz zwischen Himmel und Erde gefunden und ausgefüllt hat. Er wusste wer er war, und er wusste sehr gut, wer Gott für ihn war. Er fehlt, weil sein Platz in der Gemeinde jetzt leer ist, aber er hat einen festen Platz in meinem Herzen, geprägt durch seine Art zu leben und zu glauben. Und ich sehe ihn jetzt fast vor mir, wie er diesen Text über sich liest, auf seine besondere Art schmunzelt, nickt und mit beiden Händen nach oben weist.
(Annette)