Dass mein letzter Eintrag bei Alltagsliebe letzten Monat war und ich seitdem nichts von mir habe hören lassen, spricht Bände! Mein Leben ist – vorsichtig ausgedrückt – supermegastressig und ich finde kaum Zeit für mich, geschweige denn für die Dinge, die ich gerne mache. Schreiben, zum Beispiel. Dabei gibt es täglich so viele Situationen, wo ich mir denke, das wäre ein gute Illustration für Gnade, das ist ein guter Lacher, das muss ich als ‚Mal ehrlich!‘ posten oder ich bräuchte dringend mal die Erfahrungswerte anderer Mamas. Mich würde es nämlich wirklich brennend interessieren, wie man es schafft vier Kindern gerecht zu werden, ohne dabei unter die Räder zu kommen. Wie macht ihr anderen Vierfachmamas das? Oder geht das gar nicht und man muss Abstriche machen? Nur mal so am Rande…
Aber am Abend ist nicht im entferntesten daran zu denken, dass meine Finger noch meinem müden Gehirn gehorchen und einen anständigen Satz tippen können. Leute, ich bin so ziemlich am Limit und ständig und immer hundemüde. Vier Kinder sind anstrengend. Und dann ist da ja noch der Haushalt! Und die Termine! Und Klopapier muss dringend eingekauft werden. Und die Windeln sind schon wieder alle! Und warum muss ich drei Waschmaschinenladungen in der Woche mehr waschen? Wir haben doch nur ein Baby dazugekriegt?! Wieder nur am Rande…ihr wisst, worauf ich hinaus will.
Mama sein ist anstrengend und ermüdend und bringt mich an meine Grenzen und darüber hinaus. Das weiß ich alles, aber die letzten Tage und Wochen waren ein andauernder Ausnahmezustand – obwohl unser kleiner Tim wirklich ein liebes Baby ist und größtenteils gut schläft und er nun auch endlich seinen Daumen gefunden hat, nachdem ich so ziemlich jedes Schnullermodell an ihm ausprobiert habe.
Also: lange Rede kurzer Sinn. Ich habe mich in den letzten Wochen des öfteren gefragt, was ich mir da nur eingebrockt habe und ob es eine Möglichkeit gibt, mich wieder abzumelden. Ich war mürrisch, kurz angebunden, genervt, laut, schnippisch, habe Türen geknallt, meine Kinder herumkommandiert wie ein alter Feldwebel – ich hab mich ein bißchen so benommen, wie meine große Tochter. Ich hätte wirklich eine Woche Fernsehverbot verdient oder kein Naschen am Wochenende. Ich habe vergessen, warum ich Mama bin und was meine Aufgabe eigentlich ist. Das kann schon mal vorkommen, wenn du von deinem Jüngsten beim Wickeln vollgesch…. wirst und dein Lieblingsshirt (das von den wenigen, die gerade passen…) voller orangner Punkte ist, die nie mehr wieder rausgehen. Oder wenn du schon wieder Wäsche waschen musst, die Wäschekörbe aber noch mit der frischen Wäsche von vor zwei Tagen voll sind. Die übrigens noch gefaltet werden muss.
Heute morgen war ich so unendlich müde, dass ich meine Bande ohne mich in den Gottesdienst geschickt habe und mich auf zwei Stunden extra Schlaf gefreut habe. Mein Mann kam kurz vor Abfahrt noch schnell zu mir und gab mir zwei CDs einer Predigtreihe, die ich mir schon seit einer gefühlten Ewigkeit anhören wollte. ‚Gottes Power am Arbeitsplatz‘.
Beim Anhören der CDs liefen mir die Tränen über das Gesicht, weil ich genau diese Message gebraucht habe: ‚Tut eure Arbeit mit Eifer und Freude, als würdet ihr Gott dienen und nicht Menschen.‘ Kolosser 3, 23 Alltägliches Einerlei wird zu Anbetung, wenn ich es für ihn tue. Windeln wechseln, Wäsche waschen, meinen Kindern zuhören, obwohl ich doch gerade was ganz anderes zu tun habe, Sandburgen bauen, zum xten Mal die Schaukel anschubsen, das Baby mitten in der Nacht stillen, die Küche aufräumen. Wenn ich es für Jesus mache, dann bekommt die banalste Tätigkeit Ewigkeitswert. Der Redner Robert Fraser ermutigte dazu, während des Tages immer wieder zu sagen: ‚Für dich, Jesus.‘ Weil Jesus es wert ist, weil ich ihn liebe, weil er mich an diesen Platz gestellt hat, weil das meine momentane Aufgabe ist, weil sein Reich nicht nur an vorderster Front auf dem Missionsfeld gebaut wird, sondern besonders auch im Alltag. ‚Für dich, Jesus!‘
In diesem Sinne: ich wünsche euch lieben Mamas eine gesegnete neue Woche. Macht alles für Jesus!
Hallo Inka!
Deine Situation kann ich gut nachfühlen – mir geht es auch immer wieder mal so, dass ich am Limit bin und das Gefühl habe, gerade wächst mir alles über den Kopf. Zum Glück gehen diese Phasen auch wieder vorbei und es wird besser.
Zeit für mich muss ich mir auch „stehlen“. Für mich ist es ganz wichtig Zeit zum Lesen zu haben (ich war schon immer eine Leseratte) sonst werde ich auf Dauer ungenießbar. Ich lese also abends immer ein wenig und nutze, wenn möglich, die Stillzeiten.
Was ich noch lernen muss (und was bestimmt hilfreich ist): Ganz im Augenblick, in der jeweiligen Tätigkeit zu sein, nicht darüber nachdenken was ich eigentlich auch noch gerne tun würde oder tun müsste, nicht immer schon tausend Pläne machen und noch mehr Multitasking versuchen.
Diese Verse aus dem Kolosserbrief waren für mich auch ein Augenöffner und sind immer wieder eine wichtige Erinnerung.
Noch etwas anderes zum Thema Großfamilie: Kennst du schon den Verband kinderreicher Familien? Die Mitgliedschaft ist kostenlos. Auf FB gibt es neuerdings eine Forumsgruppe für Mitglieder zum gegenseitigen Austausch. Vielleicht wäre das auch was für dich?
Liebe Grüße
Stephanie
Hi Stephanie! Danke für deinen Kommentar! Lesen muss bei mir auch unbedingt sein! =) Und danke für den Tipp mit dem Verband kinderreicher Familien. Das schau ich mir auf alle Fälle mal an. Sei gesegnet!