Geburtsgedanken

Bald werde ich mein viertes Kind zur Welt bringen – aber in vielerlei Hinsicht kommt es mir so vor, als wäre es meine erste Geburt. Ich habe mir schon bei unserem dritten Kind eine Hausgeburt gewünscht. Da war das leider nicht möglich. Also habe ich ambulant entbunden, wie meine ersten zwei Kinder auch. Ich bin kein Krankenhausfan (wer ist das schon…) und es war für mich immer schlimm, bei Wehenbeginn mich aufmachen zu müssen in den Kreißsaal, wo ich doch nie wusste, welche Hebamme gerade Dienst hat und welcher Arzt bei der Geburt dabeisein würde. Auch hat es mich immer tierisch gestört, am CTG ‚festgekettet‘ zu sein und habe insgesamt keine guten Geburtserfahrungen im Krankenhaus gemacht. Also war eine Geburt zu Hause, in der Geborgenheit der eigenen vier Wände immer ein schöner Gedanke für mich. Dass es jetzt tatsächlich bald soweit ist, macht mich sehr glücklich.

Ich habe in den letzten Wochen viel über Geburt nachgedacht und zwischen die Vorfreude mischt sich auch immer wieder die Angst vor den Schmerzen, das Gefühl, es nicht schaffen zu können, überwältigt zu sein von der Intensität der Wehen. Ich habe vor kurzem in einem Buch den folgenden, tröstlichen Gedanken gelesen:

Als Gott Adam und Eva aus dem Paradies verwiesen hat, da sagte Gott, dass Eva mit Mühen ihre Kinder zur Welt bringen wird. (1. Mose 3,16)
‚Fürwahr, er trug unsere Krankheit und unsere Schmerzen. Wir aber hielten ihn für den, der geplagt und von Gott geschlagen und gemartert wäre. Aber er ist um unsere Missetat willen verwundet und um unserer Sünde willen zerschlagen. Die Strafe liegt auf ihm, auf dass wir Frieden hätten, und durch seine Wunden sind wir geheilt.‘ Jesaja 53,4-5
Interessanterweise ist das Wort für ‚Schmerzen‘ in Jesaja 53,4 im Urtext das gleiche Wort, das für ‚Mühen‘ in 1. Mose 3,16 verwendet wird. Das bedeutet also, dass Jesus am Kreuz auch den Wehenschmerz auf sich nahm. ‚Die Strafe liegt auf ihm, auf dass wir Frieden hätten…‚ Das bedeutet nun nicht, dass eine Geburt für uns Christen in jedem Fall ein Sonntagsspaziergang ist. Noch leben wir in dieser Welt mit all ihren einschränkenden Gesetzen- aber wir sind nicht von dieser Welt! Jesus eröffnet mir neue Perspektiven, die meine menschlichen Grenzen durchbrechen können. Er wird mich durch diese Geburt hindurchtragen und das zu wissen, ist mir ein großer Trost. 
Ich hoffe, dass der Geburtsvorgang mir auch dabei helfen wird, dass ich im Glauben wachsen kann. Dass ich ein Stück weit mehr erkennen kann, wieviel Leid Jesus am Kreuz auf sich nahm – für mich. Und wie aus tiefem Leid und großen Schmerzen neues Leben hervorkommt. Am Ende steht die Auferstehung, das Leben! Was für ein Vorrecht, dass ich als Frau neues Leben gebären darf…einen Neuanfang mitgestalten darf.

2 Kommentare zu „Geburtsgedanken“

  1. Christina Lehmann

    Liebe Inka,

    ich freue mich für jedes Kind, was auf diese Welt geboren wird! Und erst recht, wenn es in ein gläubiges Elternhaus kommt. Leider werde ich nie eigene Kinder haben können, habe aber mit der Hilfe des Herrn Jesus Frieden über die Tatsache bekommen.

    Umso mehr wünsch ich dir, dass du die letzten Tage der Schwangerschaft genießen kannst, und dass euer Baby gesund und geboren werden darf.

    Alles Gute und das Wissen um SEINE Nähe und Hilfe bei der Geburt wünsche ich dir!

    LG Christina

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