Eine göttliche Idee

Marit kostet mich zur Zeit sehr viele Nerven. Sie hat sich in den letzten Wochen verändert, ist unabhängiger geworden, aber fordert auch sehr viel. Sie will ALLES alleine machen – aber bei vielem muss Mama einfach helfen. Das wird mir dann immer mit viel Geschrei gedankt. Und sie hat angefangen ihren Schlafsack alleine aufzumachen. Das ist zwar frühs sehr niedlich, wenn sie im Bett ohne Schlafsack steht und mich oder ihren Papa begrüßt. Es ist absolut nervtötend, wenn sie das 10 Mal hintereinander am Abend macht und sie das dann vom Einschlafen abhält. Alle zwei Minuten ruft sie dann nach mir und ich muss hochgehen und den Schlafsack wieder anziehen und zumachen. Das geht jetzt schon fast eine Woche so und gestern war ich so genervt von ihrem Rufen und der Tatsache, dass ich mich die Treppe hochquälen muss (wie – bitteschön – soll ich das Treppensteigen schaffen, wenn ich mal im 9. Monat bin? Wenn ich jetzt schon schnaufe, wie ein Nilpferd? – das nur am Rande.) Ich quälte mich also gestern abend wieder einige Male in Marits Zimmer und sagte ihr im strengem Ton: ‚Marit, der Schlafsack bleibt ZU!‘ Denkste.

Als sie dann zum 5. oder 6. Mal mich rief, sagte ich zu Jesus: ‚Dieses Kind wächst mir über den Kopf. Ich fühle mich überfordert mit ihr! Bitte hilf du mir.‘ Währenddessen überlegte ich mir, wie ich dem Schlafsackdrama ein Ende bereiten könnte. Decke geben? Nein, dann muss ich sie nur ständig zudecken. Schlafsack einfach nicht mehr zumachen? Ach, nein, mein Kind mit offenem Schlafsack und viel Gebrüll einschlafen lassen, bringe ich jetzt auch nicht über’s Herz. Und als ich in Marits Zimmer reinging, kam mir DIE Idee: Ich ziehe ihr den Schlafsack einfach verkehrt herum an! Gesagt, getan – der Reißverschluss war am Rücken und Marit schien fast erleichert, nicht mehr der Versuchung den Reißverschluss zu öffnen ausgesetzt zu sein.

Diese Blitzidee war die Antwort von Jesus auf mein verzweifeltes Stoßgebet. Ich war tief berührt, dass er mir so eine praktische Möglichkeit in den Sinn gegeben hatte. Marit kriegt ihren Schlafsack ab jetzt immer verkehrt herum angezogen und ich habe neuen Mut bekommen, mit meinen alltäglichen Fragezeichen zu Jesus zu gehen. Er hat einfach die besseren Ideen.

P.S. Ein kleiner Nachtrag: Marit ist heute abend OHNE Rufen und Jammern eingeschlafen! Ich sag nur: verkehrt herum angezogener Schlafsack. Danke, Jesus!!!

1 Kommentar zu „Eine göttliche Idee“

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