‚Es gibt tausende von Möglichkeiten Jesus im Leben und im Tod zu verherrlichen. Keine Möglichkeit sollte gering geschätzt werden. Jede ist wichtig. Aber nichts lässt den Herrlichkeit Christi intensiver leuchten als Menschen, die im Namen Jesu aufopfernd lieben.‘
John Piper, ‚Risk is right‘, Seite 15
Vorgestern auf dem Weg zur Krabbelgruppe: Marit und ich sind gerade bei unserer Kirchengemeinde angekommen, als ich einen komischen Schmerz im unteren Rücken spürte. Mit einem Mal konnte ich mich nicht mehr bücken, nicht mehr ohne Schmerzen laufen oder stehen. Wie aus dem Nichts war ich plötzlich in meinen Bewegungen extrem eingeschränkt. Erstmal dachte ich, das wird schon wieder, aber es wurde immer schlimmer. Schließlich entschied ich mich wieder nach Hause zu fahren. Ich sagte einer Freundin Bescheid und da liefen bei mir auch schon die Tränen. Der ganze Tag lag auf einem Mal wie ein riesiger, unüberwindbarer Berg vor mir. Ich wusste nicht, wie ich unsere Jüngste wickeln sollte, wie ich kochen sollte, wie ich überhaupt irgendeinen Handgriff erledigen sollte. Mein Mann war an dem Tag zwei Autostunden entfernt und hatte einen vollen Terminplan – ich fühlte mich schrecklich alleine.
Als ich mich dann kurz von den Mamis in der Krabbelgruppe verabschiedet habe und mich anziehen wollte, war ganz schnell eine Freundin an meiner Seite. Sie half mir meine Schuhe anzuziehen, betete für mich und bot mir an, mich nach Hause zu fahren. Dann stand noch eine Freundin da mit einem warmen Kirschkernkissen, das sie schnell organisiert hatte. Sie half mir meinen Einkaufskorb die Treppen nach oben zu tragen und sagte mir, dass sie heute mittag für mich mitkochen kann. Als ich das Auto schon angelassen hatte und den Rückwärtsgang eingelegt hatte, klopfte es an der Fensterscheibe und diese Freundin fragte, ob sie noch für mich beten kann. Ich war mittlerweile ein heulendes Elend…wegen den Schmerzen, aber ich weinte auch, auch weil ich mich nicht mehr alleine fühlte. Ich war erleichtert doch nicht ganz alleine dazustehen. Da waren liebe Freundinnen um mich herum, die wie eine schützende Mauer für mich einstanden. Ein bißchen ruhiger und zuversichtlicher fuhr ich nach Hause.
Als ich dann erschöpft auf der Couch lag, klingelte das Telefon. Eine andere Freundin bot mir an, am Nachmittag auf die Kinder aufzupassen.
Ich kann das Gefühl kaum beschreiben: als ich so hilflos war und kaum für mich, geschweige denn für meine Kinder sorgen konnte, da waren diese Frauen da, die wie mutige Kriegerinnen meinen Platz einnahmen. Die Liebe Jesu für mich wurde greifbar, spürbar, so real. Seine Fürsorge für mich wurde sichtbar in der aufopfernden Liebe dieser Freundinnen und auch wenn der Schmerz groß war, war ich getröstet und geborgen.
Die Herrlichkeit Jesu leuchtete in meinen dunklen Tag hinein, weil drei Frauen die Hände und die Füße von ihm wurden, weil sie aufopfernd geliebt haben und mir durch diesen Tag geholfen haben.
Ich wünsche mir für mich, dass ich auch so eine Freundin sein kann. Dass ich Möglichkeiten nicht verstreichen lasse, wo ich helfen kann. Dass ich aufmerksam darauf achte, wo Jesus mich heute einsetzen möchte, dass seine Liebe in die Welt leuchten kann.
Danke Dina, Sarah und Conny. Ihr seid ein Segen!