Ich muss ehrlich zugeben: meine Schreiblust lässt in der letzten Zeit zu wünschen übrig. Die Gedanken reichen gerade noch für die Frage, was ich kochen soll und ob wir noch genügend Windeln da haben, nach Marits Magen-Darm-Virus am Wochenende. Meine Liebe zum Alltag hält sich in Grenzen und ich bin einfach nur froh, wenn ein Tag rum ist und ich auf der Couch die Tagesschau gucken kann. (Wobei das nicht wirklich erheiternd ist. Dann schon lieber ‚Prominent‘ auf VOX – aber da streikt mein Mann.)
Unser Zuhause sah aus wie Bombe am Montag. Ich lag am Wochenende auch flach und es ist erstaunlich was alles in zwei Tagen liegen bleiben kann. Und dabei gibt sich mein Mann ehrlich Mühe! Aber er empfindet vollgerotzte Taschentücher auf dem Tisch einfach als nicht so störend. Oder Windeln auf der Treppe, die eigentlich in den Windeleimer gehören. Und als ich gestern trotz aller Verleugnungsversuche hinnehmen musste, dass es Montag war und dass ich den Laden mit einer kranken Marit auf dem Arm wieder alleine schmeißen muss, da habe ich mir das Wochenende herbeigewünscht wie schon lange nicht mehr.
Und wenn ich mich zwischen Hustenattacken und liegengebliebener Hausarbeit wiederfinde und kein Land in Sicht ist, dann frage ich mich schon des öfteren: warum in aller Welt hast du einen Blog, wo du über die ‚Heiligkeit des Alltags‘ schreibst? Und über eine Leidenschaft für das tägliche Einerlei?
Es fällt mir in diesen Tagen etwas schwer, darauf eine gute Antwort zu finden.
Aber eines weiß ich: mitten im Chaos, im hohen Wellengang kann ich auf dem Wasser gehen, wenn ich nur auf Jesus sehe. Das ist vielleicht sogar die wichtigste Botschaft meines Blogs. Ich schreibe das immer wieder, weil es meinen Alltag definiert. Alleine schaffe ich es nicht. Und am Ende wird mir nicht angerechnet werden, ob man bei mir vom Boden essen konnte oder ob meine Kinder immer schön ‚danke‘ sagten. Am Ende wird es darauf ankommen, ob in meinem Alltag Tür und Tor offen waren für Jesus.
Nachdem die ewige Liebe hinuntergestiegen ist in einen Stall und mitten zwischen unsere Sünde und Krankheit kann alles heilig sein, wo er sich aufhält.