Für eine Winterhochzeit habe ich mir einmal extra ein Kleid gekauft, eigentlich ein schönes, das auch gut zu mir und meinem Stil passt, und das ich eigentlich ganz viel tragen wollte. Was ich aber nicht tat, denn auf der Hochzeit habe ich mich die ganze Zeit unwohl gefühlt – und dieses Gefühl haftete dem Kleid irgendwie an. Letzten Sonntag ging es in der Predigt darum, wie man nach Römer 12,1-2 leben kann. Wie schafft man es, auf Dauer sein Denken zu prüfen und zu erneuern und so zu leben, dass Gott Freude daran hat? Ein Punkt der Predigt lautete: „Verschaffe dir bewusst positive Erlebnisse, um negative Erfahrungen zu löschen.“ Da fiel mir mein Kleid ein… Seit gestern erinnert mich mein Kleid nun nicht mehr in erster Linie an diese Hochzeitsfeier, sondern an eine wunderschöne Nachfeier meines 40. Geburtstags, zu der mich meine Freundin eingeladen hat und zu der ich bewusst dieses Kleid getragen habe. Das klingt nun vielleicht banal, aber bei wie vielen Dingen und Erinnerungen lasse ich zu, dass dunkle Schatten bleiben und mich und mein Verhalten bestimmen? Was verschwindet hinten im Schrank, welche Bücher lese ich meinen Kindern nicht gerne vor, welche Orte besuche ich ungern – nur weil ich damit Erlebnisse oder Menschen verbinde, die mir Mühe machen? Ich habe mir vorgenommen, kreativ und aktiv gegen negative Stempel positive Erfahrungen zu setzen und so mein Leben in manchen Bereichen neu zu bewerten und aufzuwerten.
(Annette)