Courage

Kennst du dieses Gefühl? Angst vor der eigenen Courage zu haben? Am liebsten die Zusage wieder rückgängig zu machen? Vom 10 Meterturm wieder runterzuklettern? Aus der Seilbahn auszusteigen? Den langen, steilen Schlittenberg doch lieber runterzulaufen, als mit Karacho runterzufahren?

So fühle ich mich gerade.

Morgen erscheint ganz offiziell mein Buch. Und es ist ein persönliches Buch. Ich erzähle von meinen Abgründen, den dunklen Tälern – von alldem, dass das Leben einem oft so unbarmherzig entgegen schleudert. Ich habe beim Schreiben geweint. Gezögert, ob ich das wirklich tippen soll. Gebetet, gehadert und dann doch an den Verlag geschickt. Weil ich glaube, dass Gott es liebt mit unserer Schwäche zu arbeiten. Er liebt es, weil nichts sonst uns so sehr an sein Herz bindet.
Wenn wir anfangen zu unserem Mangel zu stehen, kann er endlich kommen mit all seiner Fülle.

Und so ist dieses Buch entstanden. Doch es ist gar nicht mein allererstes Buch! Vor ein paar Jahren hat der Kawohl Verlag einen Gedichtband mit Texten von mir herausgebracht. ‚Deine Treue hält mein Herz‘ hieß das und hat sich gar nicht gut verkauft. Das war schwer für mich auszuhalten, weil da auch soviel Herz drin steckte, so viel von mir. Und dann irgendwann hab ich entdeckt, dass es sozusagen auf dem Ramschtisch lag, da wo die Bücher sind, die keiner so wirklich haben will.

Und jetzt hab ich es wieder gewagt. Ich hab ein Buch geschrieben. Ganz anders, als der Gedichtband damals. Viel reifer, viel mehr Seiten, viel mehr von mir. Ich kann es wohl nicht lassen, davon zu erzählen, was ich mit Gott erlebe… Das ist Berufung und Berufung lebt man auch, wenn es weht tut. Wenn es Opfer fordert, wenn andere dich nicht verstehen. Ich habe kein Buch geschrieben, damit man mir applaudiert und den roten Teppich ausrollt. Ich habe das Buch geschrieben, weil mein Herz übervoll ist von dem, was ich gelernt habe mit Jesus. Und weil ich spüre, dass Gott mich dazu herausfordert andere mit meiner Geschichte zu ermutigen.

Wie oft schweigen wir lieber, wenn wir doch spüren, dass es ‚dran‘ ist zu reden. Wie oft beugen wir uns der Menschenfurcht, obwohl wir genau wissen, welchen Auftrag wir haben. Dieses Buch bricht mein Schweigen und meine Menschenfurcht. Ehrlich und ungeschminkt werden mich ab morgen viele Menschen kennen lernen, die mein Buch lesen. Das macht mir schon ein wenig Angst vor meiner eigenen Courage.

Und trotzdem fühle ich mich tief drinnen genau so, wie die Frau auf dem Cover aussieht: bereit, mutig, zielgerichtet. Und auch ein wenig trotzig. Der Feind hat mich nicht klein gekriegt. Es ist an der Zeit, dass wir uns erheben! Wir müssen uns alle in irgendeinem Bereich unseres Lebens aufmachen. Wir müssen uns alle ein wenig mehr verletzlicher machen, zugänglicher für andere. Wir müssen uns alle ein wenig mehr positionieren zu den Füßen Jesu – da wo die Stärke in uns reifen kann und wo wir vorbereitet werden für all das, was Gott für uns vorbereitet hat.

Jetzt stehe ich also auf diesem 10 Meterturm. Ich schaue nach unten und in mir kribbelt alles. Nur noch ein paar Schritte und ich werde springen. Morgen erscheint das Buch. Morgen geht es los.

Ich spüre, wie Jesus an meine Seite kommt. Die Kraft in meiner Schwachheit. Der Mut, wenn meine Angst regieren will. Die Sehnsucht nach mehr, wenn meine Seele sich leer und trist anfühlt.

Jesus macht sich mit mir auf in dieses Abenteuer, das vor mir liegt.
‚Ich sage dir: Sei stark und mutig!‘  (Josua 1,9) Diese Worte sind mein Lebensfundament.

Und jetzt springe ich.

In welchem Bereich deines Lebens fühlst du dich dazu herausgefordert zu springen? Dich aufzumachen? Mutig zu sein? Wo hast du schon viel zu lange gezögert und gehadert?
Manchmal halten uns vergangene Erfahrungen davon ab, es wieder zu wagen. Welche schmerzhafte Erinnerung hält dich davon ab, dich voller Vertrauen aufzumachen?

16 Kommentare zu „Courage“

  1. Hey Schwester, vielen Dank für deinen Mut, das tut so gut! Du bist ein echtes Vorbild, eine Glaubensheldin. Nicht wegen dir, sondern wegen Jesus in dir, danke fürs zulassen, danke für „dem Teufel ins Gesicht spucken“ und danke für aufstehen für Jesus! Danke! Ich bin gespannt wie es weitergeht und ob wir uns mal auf Erden oder dann im Himmel treffen 🙂 Herzliche Grüße, Gott segne dich, deine Family, dein Umfeld!

  2. Ich lebe im Ausland und die Amazon Suchmaschine hat mir Dein Buch vorgeschlagen; hab es gekauft, weil mich der Titel und die Cover Art angerührt hat.

    Jetzt lese ich es, bin NOCH MEHR bewegt und danke dem Herrn, daß Er Dich dieses Buch hat schreiben lassen. – Ich glaube noch nicht mal, daß Dein Buch NUR für Frauen ist, da es so ehrlich und nahe am Puls der Zeit und dem Herzen Gottes geschrieben wurde.

  3. Ich habe gerade die Leseprobe gelesen und bin wirklich beeindruckt. Was für eine wunderbare Vision am Anfang und deine Lebensgeschichte ist wirklich beeindruckend. Ich möchte es unbedingt lesen und auch an eine Freundin weitergeben die gerade mit einer Angststörung zu kämpfen hat.
    Ich hatte auch schon Situationen in meinem Leben, wo ich lieber wieder gegangen wäre, das war zum Glück nicht immer möglich. Jesus hat mich durch diese Situationen durchgebracht, ohne ihn wäre ich verloren. Dieses Wissen trägt mich auch jetzt immer wieder durch schwere Zeiten.
    Ich finde es toll und sehr mutig, dass du durch deine persönliche Geschichte diesem Gedanken an andere weiter geben möchtest.

  4. Liebe inka
    Du bist eine mutige u starke frau. Ich freue mich sehr auf dein buch.
    Ich lese regelmäßig in deinem Blog. Du hast mir schon oft mit deinen Worten geholfen. Wir haben manche ähnliche kämpfe hinter uns.
    Ich bin so froh das du ehrlich schreibst. Genau das ist so kostbar.
    Gott segne dich lg rike

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