Unser Bett wurde vor kurzem mit einem Marienkäferstempel verschönert. Das Bett ist neu gekauft und ich hab gedacht, ich seh nicht richtig, als ich auf dem schönen Holz rote, verschmierte Stempelfarbe entdeckt habe. Gestern abend haben sich rosa Filzstiftstriche zu dem Marienkäfern dazugesellt. Das habe ich schon ein wenig gelassener hingenommen. Und ich habe bei mir gedacht: das ist alles nur ein Beweis, das unser Haus voller Leben ist! Der Nutella-Händeabdruck an der weißen Wand. Die Sandspur quer durch’s Wohnzimmer hin zur Garderobe. Die halbe Küche unter Wasser, weil die 10 Liter Gartengießkanne nicht so ganz ins Spülbecken passen wollte. Ein Kinderzimmer, wo man den Teppich nicht mehr sehen kann vor lauter verstreuten Spielsachen. Zahnpastaschaum, der voller Schwung ausgespuckt wird und das Waschbecken um Längen verfehlt.
Über alles könnte ich mich aufregen, könnte genervt die Augen verdrehen, könnte schimpfen ohne Ende (was ich – leider – oft genug mache…). Ich will mich aber in dem Chaos zurücklehnen können und unser Leben voller Dankbarkeit betrachten. Unser Haus platzt fast vor Lebendigkeit. Gibt es etwas schöneres? Überall ist das Leben bei uns sichtbar! Und all diese Lebensspuren will ich gelassen hinnehmen. Lieber ein Haus voller Fettflecken, Kekskrümeln und festgetretener Knete als ordentliche, piekfeine und einsame Langeweile.
Hi Judith! In einer Wohnung ist das Leben wahrscheinlich noch intensiver! =) Liebe Grüße!
Sehr gute Gedanken!
Aber dazu bräuchte man erstmal ein Haus;-)
Liebe Grüße
Judith