Neulich habe ich gelesen, man sollte seine Kinder mindestens so oft umarmen, wie man ihnen täglich etwas zu Essen gibt. Denn Berührung ist die Nahrung für die Kinderseele. Bei uns wäre das – die Zwischenmahlzeiten mitgerechnet – 5 Mal. Also, voll easy dachte ich. Das schaffe ich locker und mache ich bestimmt sowieso schon. Für ein paar Tage habe ich mich dann beobachtet und war ziemlich erschrocken. Ich habe es an guten Tagen auf zwei ordentliche Umarmungen gebracht. Sonst war es ein flüchtiges über-den-Kopf-streichen und ein sanftes auf-die-Schulter-klopfen. Eher leichtverdauliche Kost. Ich habe bemerkt: die herzhaften Umarmungen, wo man auf die Knie gehen muss, die ein wenig Zeit in Anspruch nehmen, die waren Mangelware. Da waren wir sozusagen auf Diät. Dass man aber an Berührungen nicht sparen muss und dass da ruhig ‚Kalorienbomben‘ dabei sein dürfen, das wissen wir ja eigentlich alle. Die Seele darf in dieser Hinsicht ruhig Fett ansetzen.
Ich versuche nun meine Kinder jeden Tag oft und herzlich zu umarmen. Das ist gar nicht so einfach im Alltagsstress. Da muss man sich bewusst Zeit nehmen, sich mal gegen den Termindruck lehnen und Prioritäten setzen. Da muss man innerlich abschalten können und das klingelndeTelefon einfach mal klingeln lassen. Und das auf die Knie gehen, von meinem hohen Ross abzusteigen ist ganz nebenbei eine Lektion in Demut.
Ich fange an diese täglichen ‚Berührungsschmankerl‘ ganz bewusst zu genießen. Vergessen tue ich es leider immer noch viel zu oft. Aber so langsam werden die Umarmungen wie ein Stück meiner Lieblingsschokolade: einfach unwiderstehlich!
Bei uns folgt jeder einer anderen Diät und inzwischen machen unsere Kinder die Umarmungsmahlzeiten auch schon selber.
Hat dies auf Alltagsliebe rebloggt und kommentierte:
Seit einiger Zeit kommen bei uns im Alltag die Umarmungen zu kurz. Zu viel Stress, zu viele Termine…das gefällt mir gar nicht und ich will mir wieder ganz bewusst machen, wie wichtig dieser Körperkontakt mit meinen Kindern (und meinem Mann!) ist. 2011 (so lange gibt es Alltagsliebe schon!!) habe ich diesen Artikel geschrieben. Man lernt nie aus und viele Lektionen muss man wiederholen.
Hallo liebe Christine,herzlichen Dank für deinen Kommentar! Zu lesen, dass die Blogeinträge anderen Mamas Mut machen, ist wirklich super! Das gibt mir wiederum Mut weiter zu schreiben und Gott walten zu lassen. Danke dafür!Ganz liebe Grüße nach Würzburg,Inka
Hallo Inka,ich habe Deine Adresse von Annette Schalk, wir gehen in die gleiche Gemeinde und ich habe früher immer Deine Gedanken, Gedichte auf der Rückseite unseres Gemeindebriefes verschlungen. Wir kennen uns auch persönlich, wobei ich nicht weiß ob Du Dich noch an mich erinnerst. Wir haben mittlerweile auch 3 Kinder (7, fast 5 und 3 Jahre alt). Ich wollte Dir einfach nur mal sagen dass ich es total toll finde was und wie Du schreibst und dass Du mir oft aus der Seele sprichst und ermutigst. Einen schönen Tag und viel Kraft mit Deinen 3 Mädels!Ganz liebe GrüßeChristine