weich werden

Gestern habe ich den Blog einer Freundin angesehen und war sehr von dem berührt, was ich gelesen habe. Meine Freundin geht gerade durch eine herausfordernde Zeit mit vielen Ungewissheiten. Sie schreibt, dass sie das Gefühl hat ‚auseinander zu fallen‘. Nichts hat seinen Platz, alles ist ein Durcheinander.
Und dann schreibt sie, dass sie mitten beim Kochen daran erinnert wurde, dass gerade wenn wir meinen, alles fällt auseinander, es die Momente sind, wo wir ‚weich‘ werden für Jesus. Ich nehme an, sie hat gerade Gemüse gegart und dem ‚Zerfallsprozess‘ zugesehen und es stieg ihr der süßliche Geruch von weichem Gemüse in die Nase. Und das ist ein wunderbar greifbares Bild für uns Mütter. Heute mittag werde ich Zucchini von Staub und Erde befreien, ich werde frisches Wasser darübergießen und das Gemüse dann klein schneiden. Das Innerste wird sichtbar werden und vielleicht müssen größere Kerne rausgepult werden. Und dann muss die Zucchini in die heiße Pfanne und weich werden. Damit sie ihr mildes Aroma entwickelt und essbar wird.
So möchte Gott mit uns arbeiten. Er will uns von dem Dreck der Sünde befreien, er will, dass unser Innerstes sichtbar wird. Wir müssen durch das reinigende Feuer gehen, dass wir nach Jesus riechen können. Es ist schmerzhaft und unangenehm. Es fühlt sich so an, als fällt alles auseinander. Und die erste Reaktion ist immer: das halte ich nicht aus.
In der Bibel finden wir ein ähnliches Bild für den gleichen Vorgang: ‚Er wird sitzen und schmelzen und das Silber reinigen, er wird die Söhne Levi reinigen und läutern wie Gold und Silber‘ Mal. 3,3
Gold und Silber muss in heißes, glühendes Feuer gehalten werden, damit es rein wird. So muss unser Herz immer wieder in den Schmelzofen Gottes, dass es rein und heilig sein kann. Dass Gott mit uns arbeiten kann. Dass er in uns arbeiten kann. Wir müssen weich werden.

Vor Jahren habe ich eine wunderschöne Geschichte über einen Goldschmied gehört. Es ist eine mutmachende Geschichte.
Ja, es schmerzt sich reinigen zu lassen, konfrontiert zu sein mit unserem schwachen, sündigen Herzen. Aber Gott achtet auf diesen Prozess und er weiß, wieviel wir ertragen können und wann der Zeitpunkt gekommen ist, uns aus dem Feuer zu holen.

Vor einiger Zeit trafen sich einige Frauen in einer Stadt. Sie lasen aus dem Buch Maleachi und kamen zu der Stelle, in der geschrieben steht: ‚Er wird sitzen und schmelzen und das Silber reinigen, er wird die Söhne Levi reinigen und läutern wie Gold und Silber.‘ Eine Frau erklärte sich dazu bereit, einen Besuch bei einem Goldschmied zu machen und ihm bei einer Läutererung des Goldes zuzusehen.
Sie ging also hin und sagte ihm nichts über diese Bibelstelle, sondern bat nur, dabei sein zu dürfen. Und so erklärte der Goldschmied ihr alles über das Läutern . ‚Aber‘, fragte sie den Schmied, ’sitzen Sie denn, während das Gold geläutert wird?‘ ‚Oh ja.‘ gab er ihr zur Antwort. ‚Ich muss sitzen und meine Augen müssen sich genau auf das Feuer konzentrieren und sehen, was geschieht; denn wenn die Zeit des Läuterns überschritten wird, leidet das Gold darunter.‘ Die Frau sah die Schönheit und den Trost darin, dass geschrieben steht: ‚Er wird sitzen und schmelzen und das Gold reinigen.‘
Als die Frau den Juwelierladen verließ und sich verabschiedet hatte, rief sie der Goldschmied noch einmal zurück und sagte ihr: ‚Ich habe fast das Wichtigste vergessen: erst, wenn ich im Gold mein eigenes Spiegelbild erkennen kann, ist der Reinigungsprozess beendet und die Qualität des Goldes am besten.‘

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