Herausgefordert

Im Verborgenen

Gestern hab ich für Lilli einen Apfel aufgeschnitten. Ich konnte kaum glauben, wie schön der Apfel innen geformt war – das Kerngehäuse sah aus wie ein Stern. Ich hab das sofort Lilli gezeigt und sie war auch tief beeindruckt. Soviel Schönheit im Verborgenen!

alltagsliebe2013

Das ist doch auch wieder typisch Gott, oder? So verschwenderisch mit seiner Schöpferkraft umzugehen. Eine wunderschöne Sternform in einen Apfel zu legen, der doch sowieso nur zerschnippelt oder im Ganzen gegessen wird. Wieviele Äpfel hab ich in meinem Leben schon gegessen und zerschnitten und erst jetzt ist mir dieses kleine Wunder zu Gesicht gekommen?
Gott liebt das Verborgene, das auf den ersten Blick Unscheinbare. Gott ist unser ‚Vater, der in das Verborgene sieht.‘ (Matthäus 6,4) Er hält uns z.B. dazu an bestimmte Dinge im Verborgenen zu tun – das Spenden, Fasten und Beten. ‚Wenn du aber betest, so geh in dein Kämmerlein und schließ die Tür zu und bete zu deinem Vater, der im Verborgenen ist; und dein Vater, der in das Verborgene sieht, wird dir’s vergelten.‘ (Matthäus 6,6)

Unser Gott braucht kein großes Tamtam, er offenbart sich im leisen Windhauch.
Er kann auch anders. Man denke nur an das geteilte rote Meer, an das Feuer, das vom Himmel fiel, gewonnene Schlachten, die gefallenen Mauern von Jericho und wenn Jesus einmal wiederkommt, wird das so riesig und imposant sein, dass die ganze Welt es mitbekommt. Und doch war sein erstes Kommen in diese Welt unscheinbar und verborgen.

Viel von Gottes Wirken passiert im Verborgenen und wir laufen oft Gefahr es zu verpassen. Wir sind zu ungeduldig. Doch es lohnt sich, Gott im Verborgenen zu suchen und uns selber ins Verborgene zurückzuziehen. Wir werden Wunder entdecken, die wir andernfalls verpasst hätten.

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Auferstehungskraft

Ich versuche mir vorzustellen, wie es damals war: eine wahnsinnige Trauer hatte die Freunde und Nachfolger von Jesus erfasst. Sie hatten so große Hoffnungen gehegt, dass dieser Jesus ihr Messias ist, der das jüdische Volk endlich von Unterdrückung und Leid befreit, sie haben ihm jahrelang zugehört, wie dieser Zimmermann ihnen die heiligen Schriften erklärte – besser als jeder andere Gelehrte -, sie haben ihn beobachtet, wie er tote Menschen wieder lebendig machte, Blinde sehend, die blutende Frau heilte…und jetzt hatten sie dieses schreckliche Bild vom gekreuzigten, blutenden Jesus im Kopf.  Was für eine Niederlage! Was für eine Enttäuschung! Der vermeintliche Heilsbringer…der lang ersehnte Messias, abgeschlachtet, verspottet, verhöhnt…’König der Juden‘. Wie konnten sie sich nur so irren. Ich stelle mir vor, dass die Freunde Jesu sich die Haare rauften, sich die Kleider zerissen, den Kopf verzweifelt hin und her schüttelten, weinten und klagten….denn mit Jesus ist auch ihre Hoffnung gestorben. Sie sperrten sich in ein Haus in Jerusalem ein, die Angst ging herum, dass sie die nächsten sein könnten, die umgebracht werden. Sie sperrten sich ein und jammerten und klagten und waren am Ende.
Doch hat nicht Jesus sie auf diese Zeit des Leidens vorbereitet und auch davon gesprochen, dass er nach drei Tagen wieder auferstehen würde? (Lukas 24,7) Die Pharisäer zumindest erinnerten sich daran und beantragten deshalb bei Pilatus Wachen, die das Grab hüten sollten, dass der Leichnam Jesu nur ja nicht urplötzlich verschwinden würde! (Matthäus 27,63). Die Pharisäer hatten wohl besser zugehört, als die engsten Freunde von Jesus – denn die schienen sich gar nicht mit der Möglichkeit auseinanderzusetzen, dass Jesus das Grab wieder verlassen könnte.
Ich kenne das Happy End der Ostergeschichte und schüttel den Kopf über so wenig Zuversicht und Vertrauen… aber ich weiß auch, ich verhalte mich nicht anders als die Jünger damals. Die Zusagen, die Jesus mir gibt, zählen oft nicht viel. Ich kann nicht dran glauben, weil die Umstände oft so ganz anders sind. Alles scheint gegen ein Eingreifen Gottes zu sprechen. Ich glaube nur das was ich sehe, was ich erklären kann…dabei ist Glauben doch ‚die Überzeugung, dass das was man nicht sieht, existiert.‘ (Hebräer 11,1). Und als der auferstandene Jesus dem zweifelnden Thomas erscheint, der unbedingt mit eigenen Augen sehen wollte, dass Jesus tatsächlich von den Toten auferstanden ist, da sagt Jesus: ‚Du glaubst, weil du mich gesehen hast. Gesegnet sind die, die mich nicht sehen und dennoch glauben.‘ (Johannes 20,29)

Aber so sind wir Menschen: Wir wagen es nicht unser Leben, unsere Umstände von himmlischer Perspektive aus zu betrachten. Wunder zu erwarten! Nein, wir müssen erst einmal alles rational durchdenken, die menschlichen Möglichkeiten durchgehen und dann vielleicht, eventuell uns auf etwas Übernatürliches einzulassen…
Es ist erstaunlich, wie viel Geduld Jesus nach seiner Auferstehung mit seinen allerengsten Freunden haben muss. Die Jünger auf dem Weg nach Emmaus, die sich stundenlang mit ihm unterhalten und ihn erst erkennen, als er das Brot bricht. Der zweifelnde Thomas. Die Jünger in Jerusalem, die Angst haben, Jesus sei ein Geist. Jesus hat die Messlatte sowieso schon nicht hoch gesetzt…Glaube so klein wie ein Senfkorn, kann schon Berge versetzen. (Lukas 17,6) Aber Senfkorngröße muss schon drin sein: ganz ohne Glauben geht es nun mal nicht. Jesus lässt sich nicht erklären, die Auferstehung lässt sich nicht erklären. Ostern ist für Historiker und Wissenschaftler ein Rätsel in der Weltgeschichte. Niemals zuvor und niemals seitdem ist so etwas nochmal geschehen. Einmalig, einzigartig, unerklärlich. Von unserer Perspektive, mit dem Neuen Testament im Bücherregal, mag es uns befremdlich erscheinen, dass die Jünger so blind waren. Dass sie Jesus nicht mehr Vertrauen entgegengebracht haben. Dass sie klagten, als wäre alle Hoffnung mit Jesus gestorben. Aber verhalten wir uns heute anders? Was für eine Bedeutung hat Ostern, die Auferstehung, heute in meinem Leben? Verändert mich die Tatsache, dass Jesus sein Wort gehalten hat und nicht bei den Toten geblieben ist? Was bedeutet es für mich in meinem Alltag, dass mein Gott lebt?
Ich klage und weine oft genauso wie die Jünger, die alle Hoffnung verloren haben. Ich trauere, wie die, die keine Hoffnung kennen. Ich verhalte mich so, als wäre Jesus im Grab geblieben. Ich vergesse, dass an Ostern eine Kraft freigesetzt wurde, die heute in mir  – als Nachfolgerin Jesu – lebt und wirkt:
‚Ich bete, dass ihr erkennen könnt, wie übermächtig groß seine Kraft ist, mit der er in uns, die wir an ihn glauben, wirkt. Es ist dieselbe gewaltige Kraft, d
ie auch Christus von den Toten auferweckt und ihm den Ehrenplatz an Gottes rechter Seite im Himmel gegeben  hat.‘ (Epheser 1,19)
Das muss man sich mal bewusst machen: haargenau dieselbe Kraft, die Jesus aus dem Grab holte, ist am Wirken in mir. Das ist eine unvergleichlich gewaltige Kraft und wenn ich nur an der Oberfläche dieser Kraft kratzen würde, könnte ich in Dimensionen des Glaubens eintauchen, die man gar nicht in Worte fassen kann. Unsere Nachfolge von Jesus ist mehr, als eine Ostereiersuche.  Du kannst Jesus in der Bibel studieren, jeden Sonntag in die Kirche gehen, deinen Kindern das Abendgebet beibringen…wenn die Auferstehungskraft nicht in dir wirkt, wenn du es verpasst, im Glauben zu wachsen, dann verpasst du das Entscheidende. Das, was dich und dein Leben wirklich verändern kann.
Ich habe an diesem Osterfest eine tiefe Sehnsucht nach mehr von dieser Auferstehungskraft in mir. Ich will in tiefere Dimensionen des Glaubens eintauchen. Ich will mehr von Jesus, ich will mehr in meinem Leben, das ich vom menschlichen Standpunkt aus nicht erklären kann. Ich will Zeichen und Wunder erleben! Ich will voller Vertrauen, wie ein Kind, aus dem Vollen schöpfen. Ich will mich fallen lassen in die liebenden Vaterhände, loslassen, empfangen.  Ich will Jesus begegnen, dem Gekreuzigten, dem Auferstandenen…ich will mich von dieser gewaltigen Auferstehungskraft verändern lassen, mich hinziehen lassen zu ihm…
Ostern soll  nicht nur ein Feiertag in meinem Jahreskalender sein, sondern ein Meilenstein in meinem Glaubensleben.

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Gebet für unsere Kinder

Mir liegt es sehr am Herzen für meine Kinder zu beten. Ich mache es nur leider nicht regelmässig und nicht wirklich intensiv. Es geht – wie so vieles – im Alltagsstress unter. Vor ein paar Tagen habe ich einen wunderbaren Artikel bei desiringgod.org gefunden, der mich neu motiviert hat das Gebet für meine Kinder wieder aufzunehmen und zu intesivieren. Anhand 7 Bibelstellen kann man ganz spezifisch für seine Kinder bitten – immer im Einklang mit Gottes Wort und seinem Willen. Der Artikel weist darauf hin, dass Gebete keine magischen Zauberformeln sind. Es gibt Eltern, die mit ganzem Herzen für ihre Kinder beten und ihre Kinder sind gesund, entwickeln sich hervorragend und folgen Jesus nach. Und es gibt Eltern, die mit ganzem Herzen für ihre Kinder beten und deren Kinder sind krank, wollen von Gott nichts wissen oder wenden sich von ihren Eltern ab. Gott antwortet auf jedes Gebet – aber seine Antworten sind verschieden, weil seine Absichten für jeden von uns verschieden sind. Gott hat seine eigene Messlatte für ‚Erfolg‘ und die passt mit unseren Erwartungen oft nicht zusammen. Trotzdem sind wir als Eltern dazu aufgefordert für unsere Kinder zu beten. Wir sollen bitten, suchen und anklopfen und Gott wird uns Gutes geben. (Lukas 11, 9-10), auch wenn wir das Gute 40 Jahre lang nicht erkennen können. Jesus fragte den Blinden, der zu ihm kam: ‚Was soll ich für dich tun?‘ (Markus 10:51) Auch wenn unser Herzenswunsch offensichtlich, logisch und einfach nachzuvollziehen ist, möchte Jesus doch, das wir ihn in Worte kleiden und ihn darum bitten. Immer und immer wieder. ‚Hört nicht auf zu beten und Gott zu danken.‘ (Kolosser 4,2) Deshalb: lasst uns für unsere Kinder beten!
(Ihr könnt den folgenden Abschnitt ausdrucken, den Namen eures Kindes eintragen und den Zettel in eure Bibel legen, an den Kühlschrank heften, auf den Nachttisch legen, in eure Handtasche tun…Hauptsache ihr werdet täglich daran erinnert für eure Kinder zu beten!)

1. Jesus, ich bitte dich: rufe ____________ zu dir und lass nichts und niemanden sie/ihn daran hindern zu dir zu kommen!
‚Einige Kinder wurden zu Jesus gebracht. Er sollte ihnen die Hand auflegen und für sie beten. Doch die Jünger fuhren die Leute an, ihn nicht zu stören. Aber Jesus sagte: ‚Lasst die Kinder zu mir kommen. Haltet sie nicht zurück! Denn das Himmelreich gehört ihnen.‘ Und er legte ihnen die Hände auf und segnete sie, bevor er weiterzog.‘
(Matthäus 19, 13-15)

2. Jesus, ich bitte dich: lass ____________ mit Glauben auf deinen treuen Ruf zur Nachfolge antworten.
‚Es ist aber nicht so, dass der Herr seine versprochene Wiederkehr hinauszögert, wie manche meinen. Nein, er wartet, weil er Geduld mit uns hat. Denn er möchte nicht, dass auch nur ein Mensch verloren geht, sondern dass alle Buße tun und zu ihm umkehren.‘
(2. Petrus 3,9)

3. Jesus, ich bitte dich: erlaube ________________ Heiligung durch das Werk deines Heiligen Geistes zu erfahren und dass sie/er immer mehr das Verlangen verspürt deinen Willen zu tun.
‚Jesus antwortete: ‚Du sollst den Herrn, deinen Gott, lieben, von ganzem Herzen, mit ganzer Seele und mit all deinen Gedanken! Das ist das erste und wichtigste Gebot. Ein weiteres ist genauso wichtig: ‚Liebe deinen Nächsten wie dich selbst“
(Matthäus 22, 37-39)

4. Jesus, ich bitte dich: bewahre _________________ davor sich auf Liebesbeziehungen mit Nichtchristen einzulassen, besonders wenn es um die Ehe geht.
‚Macht nicht gemeinsame Sache mit den Ungläubigen. Wie kann Gerechtigkeit sich mit Gesetzlosigkeit zusammentun? Wie kann das Licht mit der Finsternis zusammenleben?‘
(2. Korinther 6, 14)

5. Jesus, ich bitte dich: hilf _____________ seine/ihre Gedanken rein zu halten.
‚Und nun liebe Freunde, lasst mich zum Schluss noch etwas sagen: Konzentriert euch auf das, was wahr und anständig und gerecht ist. Denkt über das nach, was rein und liebenswert und bewunderungswürdig ist, über die Dinge, die Auszeichnung und Lob verdienen.‘
(Philipper 4,8)

6. Jesus, ich bitte dich: rühre das Herz von ______________ an, so dass er/sie gerne und viel in das Reich Gottes investiert.
‚So brachten die Israeliten – all diejenigen Männer und Frauen, die gerne einen Beitrag zum Zelt Gottes leisten wollten – dem Herrn freiwillige Gaben. Denn der Herr hatte sie durch Mose dazu aufgefordert.‘
(2. Mose 35,29)

7. Jesus, ich bitte dich: wenn die Zeit reif ist, dann gib _________________ den Mut loszugehen und dir zu dienen.
‚Jesus kam und sagte zu seinen Jüngern: ‚Mir ist alle Macht im Himmel und auf der Erde gegeben. Darum geht zu allen Völkern und macht sie zu Jüngern. Tauft sie im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes und lehrt sie alle Gebote zu halten, die ich euch gegeben habe Und ich versichere euch: Ich bin immer bei euch bis ans Ende der Zeit.‘
(Matthäus 28:18-20)

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Ein Gebetsanliegen

Heute früh beim Ultraschall wurde bei unserem Kleinen ein Nierenstau festgestellt. Was genau das bedeutet, warum sowas bei Ungeborenen entsteht und was das für Folgen haben kann, wurde mir nicht gut erklärt – nur dass ein Spezialist sich das mal ansehen muss. Der Termin dafür ist am nächsten Freitag, den 22. März um 8 Uhr. Das ist auf der einen Seite ein gutes Zeichen (so dramatisch kann es ja nicht sein, wenn da eine Woche bis zum nächsten Termin ins Land gehen kann), auf der anderen Seite hab ich jetzt eine Woche lang Zeit, mir Gedanken zu machen und ‚Nierenstau beim Fötus‘ zu googeln. Nicht so gut.

Betet ihr mit für unser kleines Baby?

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‚Denn du hast meine Nieren bereitet und hast mich gebildet im Mutterleibe. Ich danke dir dafür, dass ich wunderbar gemacht bin; wunderbar sind deine Werke, das erkennt meine Seele.‘ Psalm 139, 13-14

(Mir ist vorher noch nie wirklich bewusst gewesen, dass in der Lutherübersetzung tatsächlich von ‚Nieren‘ die Rede ist. Bin gerade ganz bewegt…)

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Beten

Ihr Lieben, ich muss ein Geständnis machen: beten fällt mir schwer. Nicht immer! Aber oft. Zum einen, weil ich mich manchmal frage, warum Gott meinen Input braucht, ob es ihn wirklich bewegt, ob ich mir nun wünsche, dass dieser Schnupfen oder jener Husten endlich verschwindet, ob er nicht genervt die Augen verdreht, wenn ich schon wieder mit diesem einen Gebetsanliegen ankomme, dass ich schon Jahre mit mir herumtrage. Zum anderen fehlt mir schlicht und ergreifend die Zeit zum Beten. Früh um 6 rede ich grundsätzlich mit niemanden und dann bin ich im Alltagsstress gefangen, bis ich abends halbtot auf die Couch falle und da ist mir dann auch nicht mehr zum Beten zumute.

Ich hatte schon Phasen in meinem Leben, da habe ich ständig gebetet. Klar hat da die Tatsache geholfen, dass ich meinen Tagesablauf relativ frei einteilen konnte. Und es lässt sich, glaube ich, leichter beten wenn man keine Einkaufslisten für 5 Personen erstellen und sich nicht um monumentale Wäscheberge kümmern muss. Kurzum: Mama-sein und Beten lässt sich nicht so leicht vereinbaren. Oder?

Es lässt mir aber keine Ruhe. Ich will mehr beten. Ich will mehr in Kontakt mit meinem himmlischen Vater sein. Ich will ganz nah dran sein an seinem Herzschlag, ich will den ganzen Tag eng mit ihm verbunden sein – und das erreicht man nunmal durch Gebet!

Mein Mann und ich lieben gute Gespräche. Wo man in die Tiefe geht und nicht an der Oberfläche hängen bleibt. Am Anfang unserer Ehe hatten wir solche Gespräche gefühlte 100 Mal in der Woche – heute ist es ein Highlight wenn wir es einmal im Monat schaffen, so ein Gespräch zu führen. Vergangenes Wochenende konnten wir alleine verbringen, weil Oma und Opa auf die Kinder aufgepasst haben. Wir hatten so viele, herrliche, ungezwungene, tiefgehende, ungestörte Gespräche! Pures Glücksgefühl. Wir sind in den zwei Tagen wieder viel näher aneinander gerückt, wissen jetzt wieder, dass wir die richtige Person geheiratet haben. =) Das tut so gut.

Und das wünsche ich mir mit Gott. Dass ich wieder in diese Vertrautheit hineinkomme, die ich schon oft in meiner Beziehung zu ihm gespürt habe. Dass es mir wieder klar wird, dass Gott tatsächlich wissen will, was in meinem Alltag abgeht. Dass er hören will, wie’s mir geht. Und dass er sich nach Gemeinschaft mit mir sehnt. Das ist völlig unfassbar und irgendwie überwältigend – aber sein Wort sagt es deutlich: Gott will Zeit mit mir verbringen. Er wird eifersüchtig, wenn ich ihm keine Zeit schenke! Er liebt mich so sehr, dass er es kaum erwarten kann, dass ich zu ihm komme und ihn anbete und ihm mein Herz ausschütte und leise werde, so dass er mit mir reden kann.

Als ich neulich wieder völlig frustriert erkannt habe, dass das mit dem Beten nicht so klappt, wie es sollte, habe ich Gott abends gefragt, ob er mir irgendeinen Zuspruch geben kann, dass ich wieder neuen Mut bekomme für’s Beten. In meinem Andachtsbuch waren zwei Bibelstellen angegeben und in jedem Vers fand ich diesen Satz:

‚Hört nicht auf zu beten…‘  Kolosser 4, 2 und 1. Thessalonicher 5, 17

Seit diesem Moment versuche ich ständig, immer, überall Gott in meinen Gedanken zu haben. Nicht auf diesen einen magischen Moment zu warten, wo keiner was von mir will und ich endlich Zeit habe, mit Gott zu reden. Ich versuche ihm alles sofort mitzuteilen. Meinen Frust und meine Freude. Ihm voller Staunen danke zu sagen für den Rauhreif und den Sonnenschein und wie herrlich alles glitzert so früh am Morgen. Ihm mein Kind anzubefehlen, wenn es sich noch im halbdunkel auf den Schulweg macht. Ihm meine Sorge mitzuteilen, die mich überkommt, wenn ich mich frage, wie ich 4 Kinder unter einen Hut bringen soll. In ihm zu ruhen, wenn die Nachmittagssonne durchs Wohnzimmerfenster fällt und es gerade mal ruhig ist im Haus und ich seine Gegenwart genießen kann. Diese Art von Beten überfordert mich nicht. Sie lässt sich wunderbar in meinen Alltag integrieren. Interessanterweise habe ich festgestellt, dass aus dieser ständigen Verbundenheit mit Gott der Wunsch entsteht noch mehr Zeit mit ihm zu verbringen und dann entstehen plötzlich herrliche, persönliche Zeiten zwischen ihm und mir. Ganz ungezwungen. Ganz ehrlich.
Und damit will ich nicht aufhören.

 

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