Dankbarkeit

Die kleinen Dinge

Die letzten 2 Jahre habe ich meinen gesamten Lebensstil umgekrempelt. Meinen Konsum überdacht. Die Lebensmittel im Kühlschrank genauer unter die Lupe genommen und die Inhaltsangaben auf Shampooflaschen gelesen. Vieles, was ich vorher bedenkenlos und vielleicht auch etwas gutgläubig in den Einkaufswagen gelegt habe, wurde nun Schritt für Schritt rigoros aussortiert.

Ich glaube, dass Gott, nachdem er sich intensiv mit meiner inneren Heilung, meinem Herzen, beschäftigt hat, mich auf eine neue Reise der Heilung geführt hat. Und vielleicht ist das auch ein ganz natürlicher Prozess: wenn das Innere heil wird, hat das unaufhaltsam Auswirkungen ’nach außen‘. Ich habe das Leben ganz anders wahr genommen und mich selber auch. Und da konnte ich dann gar nicht anders, als Dinge in Angriff zu nehmen und es besser zu machen.

Ein großer Schritt war für mich nicht mehr das billigste Gemüse und Obst zu kaufen, sondern das gesündeste. Ich dachte immer: Hauptsache bunt, Hauptsache irgendeine Frucht, irgendein Gemüse. Egal woher es kommt, egal wie es angepflanzt, geerntet und verschickt wurde. Nachdem ich mich immer mehr damit beschäftigt habe, unter welchen Voraussetzungen Obst und Gemüse in unserer globalen Welt in den Handel gebracht wird, wusste ich: das kann ich nicht mehr unterstützen. Ich habe versucht meine Einkaufsliste nach der Saison zu richten und vor allem lokal und bio einzukaufen. Ich wollte keine giftigen Spritzmittel mehr auf meiner italienischen Tomate und meinem Salat aus Holland haben. Ich wollte reifes Obst essen und kein unreifes. Und ich war auch bereit mehr Geld dafür auszugeben. Wobei es unterm Strich nicht wirklich mehr Geld war – das bewusste Einkaufen hielt mich davon ab zu viel zu nehmen. Ich schmiss kaum mehr Obst und Gemüse weg, weil es schimmelig geworden ist oder es keiner essen wollte.

Nun hatte ich endlich eine gute und gesunde Routine für unsere Familie gefunden. Es fühlte sich wunderbar an, aufmerksam zu essen, zu wissen dieses Stück Frucht ist wohltuend und heilungsfördernd für meinen Körper.

Als wir nach Amerika kamen ist diese Routine total durcheinander gekommen. Es hat mich in Deutschland einige Zeit gekostet, bis ich wusste, wo ich was herbekomme – hier in den USA wusste ich gar nicht wo ich anfangen sollte mit dem Suchen. Zwar gibt es hier auch mittlerweile viele Bio Angebote – auch im normalen Supermarkt – aber ich vermisste meine Lebensmittel vom Bauernhof und wusste außerdem nicht, ob das Bio Siegel mit dem in Deutschland vergleichbar ist. Es hat mich richtig geschmerzt keine vergleichbaren  Lebensmittel zu finden und ich vermisste meine wöchentliche Biokiste, die mir in Deutschland an die Haustüre geliefert wurde.

Ich habe im Internet gesucht und schließlich eine kleine Farm gefunden, die ihre Obst- und Gemüseernte direkt verkauft, noch dazu ganz in der Nähe. Vor ein paar Tagen waren wir das erste Mal dort und mir kamen wirklich die Tränen, als ich an den Tomaten, den Zucchini, den Paprika und dem Knoblauch vorbeiging und alles bestaunte. So muss Gemüse aussehen! Ich hielt ein Glas Honig mit der Wabe in den Händen, entdeckte Eier von glücklichen, freilaufenden Hühnern und freute mich über die Erdbeeren (ja, die haben hier gerade noch Saison!). Ich erkundigte mich nach ‚raw milk‘ und erfuhr dabei, dass ich auch Hüttenkäse und saure Sahne hier bekommen könnte. Und frisch gepressten Orangensaft, ohne irgendwelche Zusätze. Ich war im siebten Himmel! Und während ich meinen Einkaufskorb mit all den Köstlichkeiten füllte, spürte ich die Liebe Gottes über mir.

Ich hab dich gesehen, mein Kind. Ich wusste, was dir fehlt. Und ich gebe es dir gerne. Freu dich daran! Genieße es.

Dieser Moment ist mir unendlich kostbar. Denn ich lerne gerade wieder einmal neu, dass Gott mich sieht und dass er meine Bedürfnisse kennt. Die letzte Zeit hat mich glauben lassen, dass Gott mich übersieht, dass er an meinen kleinen und großen Wünschen und Sehnsüchten keinen Gefallen hat oder dass sie einfach nicht wichtig genug sind. Die Welt verfällt in Angst und Schrecken – wie darf, wie kann ich da an mich und mein Herz denken? In all dem Schrecklichen was ich – und so viele, viele andere – erlebt haben und noch erleben, habe ich meinen Glauben an einen guten, an einen liebevollen Gott aus dem Blick verloren.
Ich merke, dass Gott diesen Schmerz der vergangenen Wochen und Monate heilen will und mir neu sein Herz offenbaren möchte. Er ist ein guter Vater, ein liebender Vater, der mein Herz durch und durch kennt. Diese Farm mit den Holzständen und den liebevoll ausgelegten Äpfeln, Birnen und Weintrauben war für mich wie ein Einblick in das Vaterherz Gottes. Ein Sehen und Schmecken, dass er gut ist. Ein Staunen darüber, wie er sich selbst um die kleinsten Details kümmert.

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Wunder kosten Kraft

Ihr Lieben,

ich bin noch immer völlig überwältigt, wie zahlreich und wie großzügig viele von euch auf meinen letzten Blogpost reagiert haben. Das hat mich so sehr gefreut und bedeutet mir sehr, sehr viel. Danke, dass ihr diesen Blog begleitet und unterstützt. Diese Alltagsliebe Community ist etwas sehr besonderes…

Nachdem vor ein paar Wochen unsere finanzielle Lage äußerst schwierig war, staune ich heute über die vielen Wunder, die seitdem passiert sind. Gott hat viele Geldquellen geöffnet und wir sind im Übermaß gesegnet worden. Rechnungen wurden beglichen, unsere Tochter Marit hat endlich ein neues Brillengestell, samt Gläser bekommen und wir werden in den Urlaub fahren können – nicht nur einmal, sondern gleich zweimal (uns wurde zusätzlich zu unserer ursprünglichen Urlaubsplanung ein zweiter Urlaub geschenkt…). Gott ist großzügig.

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Ich bin sprachlos, wenn ich an all die Wunder denke, die in den vergangenen Wochen passiert sind. Und gleichzeitig habe ich wieder einmal gemerkt, dass Wunder etwas kosten. Sie kommen äußerst selten auf einem Silbertablett serviert daher – Wunder verlangen Geduld, Tränen, Vertrauen, Gebet, Durchhaltevermögen. Gott braucht oft lange, um plötzlich einzugreifen. Die Menschen um uns herum sehen dann nur das
‚plötzlich‘ und nehmen nicht wahr, zu welchem Preis das Wunder gekommen ist.

Heute morgen habe ich die Geschichte aus 2. Mose 17, 8-16 gelesen. Die Amalekiter greifen die Israeliten an und nur solange Mose seinen Arm hochhielt, waren die Israeliten im Vorteil. Sobald er ihn sinken ließ, gewannen die Amalekiter die Oberhand. Schließlich suchten seine Begleiter Aaron und Hur einen Stein, wo Mose sich hinsetzen konnte und sie hielten seine Arme, bis das israelitische Heer die Schlacht schließlich gewann. Ein Wunder ist geschehen – aber es kostete die gesamte Willenskraft Mose‘ und ungemeine körperliche Anstrengung. Ganz zu schweigen von all den Männern, die im Kampf um ihr Leben bangten.

Wir wollen so gerne Wunder und Durchbrüche in unserem Leben erfahren und vergessen zu oft, dass Wunder mit einem Preis ausgezeichnet sind. Sind wir bereit, unsere Arme nach oben zu halten, bis sie schmerzen? Sind wir bereit uns von anderen helfen zu lassen? Sind wir bereit, uns in den Kampf zu stürzen? Oder bleiben wir lieber auf unserer bequemen Couch sitzen, lassen eine Netflix Serie nach der anderen unsere Sinne vernebeln und das Leben an uns vorbei ziehen?

Wunder passieren nicht innerhalb unserer Komfortzone.

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Sie passieren in den Wüsten unseres Lebens. Sie passieren, wenn wir uns dazu entschließen an die Güte Gottes zu glauben, auch wenn es weh tut. Sie passieren, wenn wir das Gebet zum 101 Mal sprechen, obwohl es sich so anfühlt, als würde Gott es nicht hören. Sie passieren, wenn alle die Hoffnung schon längst aufgegeben haben – du aber daran fest hälst, weil sein Wort sagt, dass er Zukunft und Hoffnung für uns hat. 

Ich will dich ermutigen: wenn du dich danach sehnst, Gott auf überwältigende Weise in deinem Leben zu erleben, dann schaffe einen Raum, wo Gott sich verherrlichen kann. Wage den Schritt auf das Wasser. Liefere dich ihm aus mit deinem ganzen Herzen. Halte nichts zurück. Vertraue ihm.

Die Israeliten schimpften ganz bald nach dem wundersamen Auszug aus Ägypten auf Mose und Gott, sie hätten es in der Sklaverei in Ägypten besser gehabt, als in der Wüste. So wie die kleingläubigen Israeliten, verhalten wir uns oft ganz ähnlich. Unsere klein gesteckte Welt erscheint uns sicherer, als die große Welt, die Gott uns anbietet. Die Wunder für das Volk Israel passierten nachdem sie das vermeintlich sichere Ägypten verlassen haben. Die Wunder passierten in der Wüste. Die Wunder passierten auf gefährlichen und feindlichen Terrain.

Gott ruft uns heraus aus unserer Bequemlichkeit, unserer (vermeintlichen) Sicherheit. Wenn wir ihm vertrauen, wird aus Felsen Wasser fließen und Brot vom Himmel fallen. Aber es kostet etwas. Es kostet absolutes Vertrauen. Absolute Hingabe. Absolute Nachfolge. Aber zu erleben, wie wunderbar und konkret Gott in eine Situation hineinsprechen kann, wie liebevoll und zärtlich er sich um die kleinsten Details meines Alltags kümmert, wie er immer wieder extravagant und über alle Maßen großzügig die Fenster des Himmels öffnet und den Segen fließen lässt…das ist jede Mühe, jede Anstrengung, jeden Schritt auf dem Wasser wert.

Willst du Wunder erleben? Dann mache dich auf. Lass dich von Jesus herausführen aus deinem Ägypten, deiner Gefangenschaft, dem Kleinhalten des Potentials, das in dir schlummert, dem Land der zerbrochenen Träume. Mach dich auf, erlebe, wie Gott das Meer für dich teilt, wie er dich beschützt und leitet und dich schließlich ankommen lässt im Land der Verheißung, wo Milch und Honig fließen.

 

 

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Ein neues Jahr

Ich liebe den Anfang eines neuen Jahres. Es fühlt sich alles so rein an, so unbeschwert. Alles scheint möglich!
Wenn wir mit Jesus in ein neues Jahr hineingehen, dann ist das auch tatsächlich so. Mit Gott ist NICHTS unmöglich. Mit ihm können wir über alle Mauern springen. Die Mauer der Unsicherheit, der Abhängigkeit, der Angst und Sorge, der Zweifel, der finanziellen Last – keine Mauer hält vor unserem Gott stand, der uns frei machen will und in neues Land führt.

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Wie gehst du in das neue Jahr? Ich will dich dazu herausfordern, dass du jeden einzelnen Tag von 2018 vor den Thron Gottes legst. Dass du dich Jesus ganz neu auslieferst, mit allem was dich beschwert und beschäftigt. Jesus hat dich ganz im Blick, er weiß, was du brauchst und er sehnt sich nach dir. Hier ein paar ganz konkrete Tipps, wie du dich geistlich auf das neue Jahr einstellen kannst:

  • im vergangenen Blogpost habe ich den Vorschlag gemacht, sich ein Wort von Gott für das neue Jahr schenken zu lassen. Wenn du das noch nicht getan hast, ist jetzt ein guter Zeitpunkt! Bete, dass der Heilige Geist dir ein Wort zeigt und nimm das erste, das dir in den Sinn kommt. Bete dieses Wort über dem neuen Jahr aus und markiere es in deiner Bibel, wann immer es dir ‚über den Weg läuft‘.
  • Suche dir einen Bibelvers, den du über dem neuen Jahr ausbeten kannst. Z.B. Jeremia 29,11 – ‚Denn ich weiß, welche Gedanken ich über euch habe, spricht der HERR. Gedanken des Heils und nicht des Unheils, ich will euch eine Zukunft und eine Hoffnung geben.‘ Bete in etwa so: ‚Jesus, du sagst, dass du gute Gedanken über mir hast. Ich bete, dass dieses Jahr ein Jahr der Hoffnung wird. Dein Wort sagt, du hast Gedanken des Heils – dieses Jahr soll ein heilbringendes Jahr werden!‘
  • Schreibe dir konsequent auf, wenn Gott zu dir durch sein Wort oder durch andere Menschen spricht. Lege dir ein extra Büchlein zu, in dem du diese kostbaren Begegnungen festhalten kannst. Lese dir das immer wieder durch und sei neu ermutigt und erinnere dich an Gottes Verheißungen über dir und deinem Leben. Das hilft dir, in der Wahrheit verwurzelt zu bleiben.
  • Suche dir Menschen, mit denen du regelmäßig beten kannst! Ich empfinde das für mein eigenes Leben als so wichtig, dass ich Freundinnen habe, mit denen ich beten kann und die für mich im Gebet eintreten, wenn mir selbst die Worte und die Kraft fehlen. Wir können unser Leben nicht ohne die geistliche Unterstützung anderer erfolgreich bestreiten. Wir BRAUCHEN einander!! Und damit meine ich nicht den oft anonymen, oberflächlichen, (mit Kindern oft hektischen) Gottedienstbesuch am Sonntag, damit meine ich das intensive, kantige, rauhe, ehrliche, tiefe Miteinander im Alltag.
  • Überlege dir, in welchem Bereich du wachsen möchtest. Oder noch besser: frage den heiligen Geist, wo er dich herausfordern möchte. Und dann suche dir ein Buch zu diesem Thema oder einen Onlinekurs oder eine DVD Serie zum tiefer gehen und dazulernen. Sobald wir in unserem Glaubensleben stehen bleiben, driften wir ab. Es gibt keinen Stillstand – es gibt nur vorwärts oder rück-oder seitwärts. Unsere Devise soll aber stetig vorwärts sein, immer näher zu Jesus. Das geht oft so langsam, dass wir es als Stillstand empfinden, aber besser im Schneckentempo voran, als ohne Fokus orientierungslos herumirren. Sei geradlinig und kümmere dich aktiv um die Bereiche, wo du wachsen und reifen möchtest.
  • Setze dir klare Ziele. Wenn du weißt, wo du dazulernen musst, dann mach Nägeln mit Köpfen. Melde dich bei diesem Kurs an, gehe in die Seelsorge, lese dieses Buch, lerne diesen Bibelvers auswendig. Nimm es in die Hand, gestalte dein (Glaubens-)Leben, lass nicht zu, dass alles mögliche an dir zieht und zerrt. Sei klar fokussiert.
  • Setze Prioritäten. Unsere To-Do-Liste ist oft unser größter Feind. Lerne Dinge durchzustreichen. Sortiere aus: was ist wirklich dran? Was kann warten? Wo musst du lernen, nein zu sagen? Setze klare Grenzen, die dir neuen Freiraum schaffen.
  • Tue dir Gutes! Gehe achtsam mit dir selber um. Ich weiß von mir selber, dass dieser Punkt immer erst ganz unten auf der Liste steht und eher hinten runter fällt, als dass ich es umsetze. Dabei ist es so, so, so wichtig, dass wir respektvoll und liebevoll mit uns selber umgehen. Überlege dir, was deiner Seele gut tut…regelmäßige Spaziergänge? Malen? Schreiben? Dekorieren? Endlich diesen Roman lesen? Schaffe dir ganz bewusst Auszeiten in deinem Alltag, lass deine Seele baumeln, atme tief durch.
  • Und last but not least: mach es zu einer absoluten Priorität Jesus zu begegnen. Mach ihn zum Zentrum von allem was du tust und denkst und redest. Erinnere dich daran, dass sein Wunsch dir zu begegnen immer soviel größer ist, als deine Sehnsucht nach ihm! Er wartet bereits auf dich. Gehe zu diesem geheimen Ort, der nur dir und ihm gehört. Lass dich erfrischen und aufbauen und stärken von dem einen, der dein Leben in seiner Hand hält und der dich unendlich liebt. Ich denke so oft an die Begebenheit, wo Petrus aus dem Boot auf das Wasser steigt, um Jesus entgegen zu gehen. Alles geht gut, solange er seinen Blick auf Jesus gerichtet hält. In dem Moment, wo sein Fokus unsicher wird und er auf die Wellen sieht, wächst die Angst in ihm und er geht unter. Nur wenn wir unseren Blick fest auf Jesus gerichtet halten, können wir gut durch das neue Jahr kommen. Er ist der Fixpunkt, unser Anker, die Hand, die uns wieder hochzieht, wenn wir untergegangen sind.

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2018 wird auch für Alltagsliebe einige Veränderungen bereithalten. Ich blogge nun schon seit fast 7 Jahren und als ich anfing, war ich eine junge Mama, die es auf dem Herzen hatte aus ihrem Alltag zu berichten. Ich bin immer noch Mama, aber nicht mehr so jung =) und meine Kinder sind auch nicht mehr so klein und es fällt mir immer schwerer, über sie zu schreiben. Sie werden mehr und mehr zu eigenen Persönlichkeiten und ich empfinde die Momente mit ihnen als zu persönlich, als dass ich sie im Internet veröffentlichen möchte. Fragen wie Erziehungssstil und was koche ich heute und wann putze ich bloß, stehen nicht mehr so sehr im Mittelpunkt.
Mehr und mehr hat sich Alltagsliebe zu einem Blog entwickelt, wo ich über mein eigenes Leben reflektiere und über meinen Glauben schreibe. Die vergangenen Jahre bin ich durch ein sehr tiefes Tal gegangen und habe Jesus nochmal ganz anders kennengelernt. Mein Glaube ist gereift und in die Tiefe gewachsen. Ich spüre mehr und mehr, dass mich der heilige Geist dazu herausfordert, dass ich das, was ich gelernt habe, an andere weitergebe. Dass ich ermutige, herausfordere, ansporne. Themen wie Familie, Kinder, Mamasein bleiben natürlich weiterhin im Repertoire, einfach weil es mein Leben ist und mein Alltag. Aber es kommt viel Neues dazu.

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Und so nehme ich nun ganz offiziell Abschied von Alltagliebe, wie sie einmal war: ein Blog hauptsächlich für Mamas, wo ich über Alltag und Windeln und Wäscheberge schrieb. Und ich heiße die neue Alltagsliebe willkommen, wo es hauptsächlich um mein und dein Glaubensleben gehen soll und wie wir Jesus besser kennenlernen können.

Ich habe hin und her überlegt, ob das Ganze auch weiter Alltagsliebe heißen soll, aber weil mir kein anderer Name einfallen wollte, bleibt das erstmal so. Allerdings mit einer anderen Interpretation:

Alltagsliebe – Jeden Tag mit Jesus (er)leben.

Die Herausforderung für jeden Christen steckt ja im Alltag, im Einerlei, im Aus- und Durchhalten. Da, wo es oft trocken und einsam ist, wo wir unsere Kämpfe ausfechten. Aber genau da trifft uns die Liebe Jesu. Die Liebe Jesu ist für jeden (All)Tag, sie ist alltäglich – nicht im Sinne von langweilig und vorhersehbar, sondern im Sinne von tragend im Alltag, verlässlich, immer da.

Und so mache ich mich auf in eine neues Schreibkapitel und ich bin sehr gespannt! Ihr dürft euch auf viel Neues und Schönes freuen: Verlosungen, Videoinputs, ehrliche, tiefgehende Blogposts und mal sehen, was mir noch so alles einfällt. An dieser Stelle möchte ich dich ganz herzlich einladen, meiner Facebookseite ein Like zu schenken – denn dort schreibe und poste ich auch so einiges, was dich ermutigen kann: Klicke HIER.

Also, 2018! Herzlich Willkommen! Herzlich Willkommen neue, alte Alltagsliebe! Herzlich Willkommen auf diesem Blog, wenn du das erste Mal und auch wenn du schon ganze lange hier vorbei schaust! Möge hier mehr und mehr ein Ort entstehen, wo dein Glaube an Jesus sich in der Tiefe verankert und wo deine Seele sich in neue Höhen schwingen kann. Wir sind alle unterwegs zu der Liebe unseres Lebens: Jesus. Ich lade dich ein mitzukommen, mitzuhoffen – und dich mitzuteilen! Ich freue mich so, wenn ich von DIR höre!

Von Herzen,

deine Inka

 

 

 

 

 

 

 

Foto Credits: unsplash.com

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3.Oktober

 

Ich erinnere mich an einen Spaziergang. Da war ich 10 oder 11 Jahre alt. Ganz in der Nähe unseres Wohnortes lag das Dorf Mödlareuth. Die Mauer, die Deutschland in Ost und West trennte, führte mitten durch dieses Dorf. Freunde und Familie wurden so gewaltsam getrennt. Heute ist das Dorf ein äußerst sehenswertes Freilichtmuseum.

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Ich erinnere mich, dass wir an dieser Mauer entlang gegangen sind. Es war das erste und einzige Mal, dass ich diese Mauer, diese bedrohliche, graue Betonwand intensiv wahrnahm. Auf der Ostseite beobachteten uns Grenzsoldaten durch ein Fernrohr, sie ließen uns nicht aus den Augen. Es war für mich als Kind eine eigenartige Erfahrung, die sich tief in mein Gedächtnis gebrannt hat.

Ein paar Wochen später fiel diese Mauer.

Ich erinnere mich an kilometerlangen Stau. Auf der Bundesstraße Richtung Hof an der Saale, wo ich damals wohnte, reihte sich Trabant an Trabant. Es stank fürchterlich. Und es war laut. Ich stand am Wohnzimmerfenster und beobachtete diese langsame Lawine aus Blech, wie sie sich unaufhaltsam und ungeduldig in Richtung Westen und Freiheit rollte. Ich wusste, es ging um Bananen und Willkommensgeld und irgendwie um so viel mehr.

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Ich weiß auch noch, als wir das erste Mal als Familie in den Osten fuhren. Einfach so, ohne Grenzkontrolle. Wir fuhren übers Land, die Luft roch nach Kohle. Die Häuser schienen alle grau zu sein, grau und baufällig. Es war nur ein paar Kilometer von unserem Zuhause entfernt und doch war alles wie ein fremdes Land.

Meine Mutter arbeitete damals in einem Kaufhaus in der Spielzeugabteilung. Die Regale waren leer geräumt. Da kam ein Mädchen und wollte unbedingt eine Barbiepuppe haben. Meine Mutter musste sie leider enttäuschen, alles ausverkauft. Da kam ihr die Idee, diesem Mädchen eine meiner Barbiepuppen anzubieten. Ich hatte ja so viele. Als ich am Abend davon erfuhr, suchte ich meine schönste Barbie heraus. Zog ihr ein extra schönes Kleid an. Kämmte und frisierte die Haare. Und das Mädchen kam tatsächlich mit seiner Mutter vorbei und ich gab ihr die Puppe. Dieser Moment berührt mich noch heute.

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Damals ist ein Wunder passiert vor unserer Haustüre. Die Mauer, die eine ewige Bastion zu sein schien, fiel. Einfach so. Ohne Gewalt, ohne Krieg. Diesem Wunder gingen viele Gebete voraus. Tausende von Christen trafen sich in den Jahren zuvor zu Friedensgebeten in ostdeutschen Kirchen. Ich bin davon überzeugt, dass diese Gebete den Weg für das Wunder bahnten.

Was für eine Gnade, die Gott Deutschland dadurch erwiesen hat. Eine meiner Großtanten saß weinend vor dem Fernseher, als die Bilder aus Berlin übertragen wurden. Tanzende Menschen vor dem Brandenburger Tor. Sie erinnerte sich noch allzu gut an den Bau der Grenze. Den Schmerz über eine geteilte, gebrochene Hauptstadt. Die Scham des Krieges. Die Schuld, die Hoffnungslosigkeit. Dass diese Mauer 40 Jahre später fiel, ist unverdiente Gnade. Gott liebt Deutschland und hat einen Plan mit diesem Land, diesem Vaterland.

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Heute habe ich meinen Kindern von meinen Erinnerungen erzählt, wieder einmal. ‚Mama, das wissen wir doch schon!‘ Aber dann wollen sie es doch hören wie das damals war, mit dieser Mauer. Heute absolut unvorstellbar! Eine Mauer durch ein Dorf! Familien, Freunde getrennt! Mitten in Deutschland!

Diese Mauer hat Wunden hinterlassen, einen tiefen Graben in Menschenherzen. Ich erzähle meinen Kindern von jenen Tagen, weil sie dazu beitragen sollen, unser Land zu heilen. Sie sollen verstehen, wo wir herkommen, wo wir gerade stehen und wie sehr Gott unser Land liebt. Meine Kinder sollen Brückenbauer sein und keine Mauernhochzieher.

Und so bin ich wie jedes Jahr am dritten Oktober tief berührt. Ich frage mich, ob jetzt die Kinder von dem Mädchen aus dem Kaufhaus mit dieser Barbiepuppe spielen, so wie meine Mädels mit meinen spielen. Irgendwie wünsche ich mir das.

 

 

 

 

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Glücksmoment

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Dieser kleine Mann hat heute mein Herz schmelzen lassen. Eigentlich wollte ich ihm nach einem langen Arzttermin nur mal eben schnell eine Brezel beim Bäcker kaufen. Aber er wollte unbedingt, dass ich mir auch etwas kaufe und dass wir uns gemeinsam in das kleine Café setzen. Also habe ich mir einen Milchkaffee gegönnt und habe über diesen kleinen, großen Gentleman gestaunt.

Es sind wirklich die unscheinbaren Momente des Alltags, die plötzlich wunderbar schön werden. Ich sass da mit meinem Kaffee und habe diese kostbaren Augenblicke mit meinem Sohn tief in mich aufgesogen. Was für ein Segen eine Mama sein zu dürfen. Und wie oft und wie schnell verpassen wir diese Glücksmomente…

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Was ich mir wünsche für 2016

Impressionen

Ich wünsche mir, dass ich genug innere Ruhe habe und für meine Familie ein sicherer Hafen sein kann.

Ich wünsche mir, dass ich meinen Kindern immer in die Augen sehe, wenn sie mit mir reden – egal mit was ich gerade beschäftigt bin. Dass mir immer klar ist, dass das dreckige Geschirr mir nicht weg läuft, dieser kostbare Moment, wo mir meine Tochter ihr Bügelperlenbild zeigen möchte, schon.

Ich wünsche mir, dass ich meinen Kindern Wertschätzung entgegenbringe. Dass ich sie zu Meistern ihres Fachs ernenne. Unsere Große zeichnet wie eine Weltmeisterin, die Zweite hat so ein großes Herz und achtet auf ihre Mitmenschen, die Dritte puzzelt mal eben ein 100 Teile Puzzle ganz alleine und der Jüngste ist der Ritter, der uns alle beschützen will. Das will ich ihnen immer wieder sagen: sie alle sind Experten auf ihrem Gebiet und haben einzigartige Gaben.

Ich wünsche mir, dass ich ein demütiges, dienendes Herz habe. Dass ich gebe, ohne etwas zurück zu erwarten. Dass es für mich okay ist, im Hintergrund zu bleiben. Dass ich nicht so oft vor mich hinnörgele, wenn die Treppen wieder gekehrt werden müssen und die Waschbecken voller Zahnpastareste sind.

Ich wünsche mir, dass es mir Freude bereitet unser Haus zu einem Zuhause zu machen. Es ist ein endloses Vorhaben und oft frustriert es mich. Dieses eine Zimmer muss endlich mal gestrichen werden. Und ich wollte doch schon ewig neue Vorhänge nähen. Ich wünsche mir, dass ich lerne mit kleinen Dingen zu arbeiten, mit Details einen Raum freundlich und einladend zu machen. Ich wünsche mir, dass ich lerne, dass auch kleine Schritte zum Ziel führen.

Ich wünsche mir, dass ich mich jeden Tag daran erinnere, wie wertvoll Zeit ist. Dass ich lerne, meine Zeit gut einzuteilen. Dass ich keine Zeit am Handy verplempere, sondern lieber eine Runde Uno mitspiele. Dass ich mich nicht in 100 Kleinigkeiten verliere, sondern einen klaren Kopf bewahre und meinen Tag bewusst erlebe.

Ich wünsche mir, dass ich jeden Tag eine Begegnung mit Gott habe. Dass sich mein Blick immer auf Jesus hebt. Dass ich sensibel werde für seine Stimme in meinem Alltag, dass mich die Stürme nicht erschrecken, weil er ja da ist, dass ich mit seinen Augen voller Liebe meine Welt betrachten kann.

Ich wünsche mir, dass Jesus mehr und mehr der Mittelpunkt in unserer Familie wird.

Ich wünsche mir, dass ich ich nicht neidisch auf das bin, was andere haben, sondern dass mir bewusst ist, wie unendlich reich und beschenkt ich bin.

Ich wünsche mir, dass ich mich so annehmen kann wie ich bin, mit all den Dehnungsstreifen und den übrig gebliebenen Kilos von 4 Schwangerschaften. Dass ich auf meinen Körper achte und diese Walking Runde nicht aufgebe, sondern dranbleibe und mich fit halte. Dass ich in den Spiegel sehe und mir dabei eine Kusshand zuwerfe.

Ich wünsche mir, dass ich in all dem Trubel mir immer wieder einen Rückzugsort schaffen kann, wo ich nur für mich bin. Wo ich tief durchatmen kann. Wo ich meinen verspannten Nacken dehnen und den Rücken entlasten kann. Dass mir bewusst ist, nur wenn mein Tank voll ist, kann ich voll in meine Familie, in meine Aufgaben investieren. Dass ich lerne, auf mich acht zu geben und für mich zu sorgen.

Das Jahr liegt vor mir wie ein unbeschriebenes Blatt. Egal wie viel und was ich mir vornehme – ohne Jesus ist das alles wertlos. Über allem wünsche ich mir mehr von ihm in allem was ich tue. Mehr von ihm in meinen Gedanken. Dann kann ich gewiss sein: es wird alles gut.

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Weihnachten

Jetzt ist Weihnachten schon wieder fast vorbei…und trotzdem möchte ich euch noch gesegnete Weihnachten wünschen. Die Freude über das unfassbare große Geschenk Jesus darf uns ja das ganze Jahr über begleiten, nicht nur zu Weihnachten. =)

Ich hoffe, ihr habt mit euren Familien schön gefeiert, hattet besinnliche Momente und habt das leckere Essen genossen.

In diesem Sinne hier eines meiner absoluten Lieblingsweihnachtslieder:

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Wieder Zuhause

Seit Mittwoch bin ich wieder Zuhause.

Hinter mir liegen 3 Wochen ohne Kinder, ohne Haushalt, ohne Verpflichtungen (außer pünktlich zur Massage zu erscheinen), ohne Essen kochen, ohne Aufräumen, ohne Putzen. Was soll ich sagen: da kann man sich dran gewöhnen.

Ich hatte eine Tür, die ich hinter mir zuschließen konnte. Keiner wollte was von mir. Ich konnte stundenlang lesen. Malen. Spazieren gehen. Und keiner hat sich beschwert, dass ich weg war. Ich hatte Zeit für die ‚Stille Zeit‘ und sie war tatsächlich ’still‘.

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Ich hatte Raum und Zeit mich kreativ auszutoben, ich habe mit Acrylfarbe gemalt und endlich mir selbst eine Mütze gehäkelt. Und einen Schal. Und Stulpen! Und sogar ein Stirnband.

Nachdem ich in der ersten Woche vor Heimweh fast vergangen bin und voller Schrecken feststellen musste, wie erschöpft ich eigentlich tatsächlich bin (die Erschöpfung merkt man ja immer erst, wenn man sich mal Zeit nimmt, sich auszuruhen – das ist wie beim Wandern: sobald ich mich auf eine Bank zum Ausruhen setze, komme ich nur ganz schwer wieder hoch…), bin ich in der zweiten Woche ganz zaghaft in der Erholung angekommen. Das hat sich angefühlt, wie plötzlich mitten auf einer Blumenwiese zu stehen. Weit und breit kein Zaun. Über mir der blaue Himmel. Ein leiser Wind. Vogelgezwitscher. Und mitten drin ich, mit weit ausgestreckten Armen, die Augen geschlossen, die Sonnenstrahlen auf dem Gesicht. Und ich stand einfach nur da und habe genossen.

Als es ganz am Anfang meiner Kur geschneit hat, sass ich am Fenster, die Füße auf der Heizung und habe einfach nur den Schneeflocken beim Fallen zugesehen. Einmal saß ich da und habe die Wolken beobachtet und Gott hat mir eine Taube mit den Wolken gemalt. Einmal habe ich einen kleinen Regenbogen entdeckt, obwohl weit und breit kein Regen fiel. Diese kleinen Wunder habe ich finden können, weil ich nichts getan habe, außer da zu sitzen und aus dem Fenster zu sehen. Himmlisch.

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Ich habe mich auch wieder daran erinnert, wie sehr ich einsame Spaziergänge liebe. Als Teenager bin ich stundenlang durch Wald und Flur gegangen und habe so meine Umwelt vor meinen pubertären Gefühlsausbrüchen bewahrt. Später, als ich an der Bibelschule war, habe ich entdeckt, dass ich wunderbar mit Gott reden kann, wenn ich auf einem Feldweg entlanggehe und weit und breit kein Mensch zu sehen ist. Das habe ich auf der Kur für mich wiederentdeckt und ich bin jeden Tag gewandert was das Zeug hielt und ich habe dabei wunderschöne Unterhaltungen mit Jesus gehabt.

Und es ist auch erstaunlich, was man alles bei einem einsamen Spaziergang in sich aufnehmen kann, wenn man sich nicht ständig umdrehen muss und aufpassen muss, dass kein Kind unter dem Stacheldraht durch zu den Kühen robbt (alles schon passiert…) oder man kreativ den Pullover vom Papa zur Hose für die Jüngste umfunktionieren muss, weil sie zum dritten Mal reingepinkelt hat und wir hatten doch nur zwei Ersatzhosen dabei. Und keiner muss angespornt werden…nur noch zwei Mal um die Kurve und dann…, sondern man ist alleine unterwegs und bestimmt für sich das Tempo und hält an, wenn man mag und hat die Augen offen für all die kleinen Wunder am Wegesrand: vereiste Hagebutten, Schneekristalle am Boden, Klee im November (nach einer Woche Schnee!), Baumrinde (da kann man was mit basteln!), Stille im Wald, ein Eichhörnchen, ein leise gluckernder Bach…

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In der dritten Woche hat sich dieses Gefühl der Leichtigkeit verfestigt, ich fühlte mich freier, mutiger. Ich stand nicht nur auf dieser Blumenwiese, ich fing an die Blumen zu pflücken, mir ein Haus auf die Wiese zu träumen, Pläne zu machen. Wie kann ich meinen Alltag verändern? Wie kann ich Zeit für mich schaffen? Wie kann ich den Kindern mehr Wertschätzung entgegenbringen? Mein Blick, der nach innen gerichtet war, nur auf mich, öffnete sich wieder für das Andere um mich herum. Obwohl ich meine Kinder und meinen Mann schmerzlich vermisst habe, war ich doch auch froh, alleine zu sein. Und nach einiger Zeit kam aber auch wieder diese Bereitschaft in mir hoch, mein Leben zu teilen. Wieder für andere da zu sein. Meine Rolle als Ehefrau und Mutter wieder ausfüllen zu wollen.

Nun verändern 3 Wochen Kur nicht Lebensmuster, die sich über Jahre verfestigt haben. Und in den drei Tagen, die ich jetzt wieder zu Hause bin, hab ich feststellen müssen, dass meine Kinder tatsächlich nerven können und ich mir das nicht nur eingebildet habe. Und dass es gar nicht so einfach ist 20 Minuten Gymnastik im geschäftigen Alltag einzubauen. Ich bin auch leider schon wieder laut geworden und bin meinem Perfektionismus mehr als einmal erlegen. Und der Gedanke, dass ich ein Versager bin, kam auch schon wieder hoch.

Die Blumenwiese scheint gerade weit, weit weg.

Mir ist bewusst geworden, dass ich nicht von heute auf morgen wieder ganz ‚die Alte‘ sein werde. Ich muss Geduld mit mir haben. Andere müssen Geduld mit mir haben. Ich werde Entscheidungen treffen müssen, die meinen Alltag beeinflussen, ich muss Zeiten für mich einplanen. Ich muss lernen ’nein‘ zu sagen, und auch ‚ja‘ – z.B. wenn mir jemand Hilfe anbietet. Ich bin kein Allroundtalent, das alles wuppt, was in die Quere kommt – ich bin eine Frau, mit Schwächen und Macken und ich komme nun mal schnell an meine Grenzen. Da überholen mich andere oft und ich schaue ein bißchen sprachlos hinterher. Aber das ist okay. In der Klinik wurde folgender Satz oft gesagt: ‚Bleiben Sie bei sich.‘ Das ist gar nicht so leicht umzusetzen…das bei-mir-bleiben.

Dazu muss ich mich ja auch gut kennen, muss einschätzen können, was mir gut tut und was mich stresst. Wie viel kann ich mir zumuten? Wann wird es zuviel? Das muss ich jetzt alles Schritt für Schritt ausklamüsern. Die Kinder muss ich dabei ja auch irgendwie im Blick haben und meinen Mann auch. Der Haushalt will auch nachwievor von mir erledigt werden und zur Gitarrenstunde fährt es sich auch nicht von selbst. Ich will mich nicht wieder im Alltagschaos verlieren, sondern ich will bei mir bleiben. Und das bedeutet für mich in erster Linie: an Jesus dran bleiben. Er ist meine Hoffnung auf die Herrlichkeit, meine Kraft in der Schwachheit, die Ruhe im Sturm, der Stern in dunkelster Nacht, das Morgengrauen, der Silberstreifen am Horizont.

Ja, ich will bei mir bleiben, immer wieder in mich hineinhören, was ich gerade brauche. Und ich will bei Jesus bleiben, weil Er am allerbesten weiß was ich brauche, weil er der Hirte ist, der mich zu den ruhigen Wassern und zu eben dieser saftigen Wiese führt.

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Ihr Väter!

Ihr Väter. Ihr seid das Öl in der Familienmaschine. Ihr bringt uns zum Laufen. Zum Weiterlaufen. Ihr macht den Kaffee. Ihr bohrt Löcher in die Wände, dass wir schöne Bilder aufhängen können. Ihr mäht den Rasen. Ihr baut höhere Sandburgen, als wir es jemals könnten.

Jeremy's 30th birthday

Ihr werft die Kinder in die Luft, dass uns das Herz stehen bleibt. Und ihr fangt sie immer wieder auf. Ihr lehrt Vertrauen. Und Zuversicht. Und Lebensfreude. Und Abenteuerlust. Ihr zeltet im Garten. Ihr macht Lagerfeuer. Und ihr grillt die leckersten Hamburger. Ihr packt die Autos mit dem Urlaubsgepäck millimetergenau. Ihr fahrt durch die Nacht, wenn uns schon längst die Augen zufallen.

Felsenlabyrinth

Ihr lest Prinzessinenbücher vor, ohne mit der Wimper zu zucken. Ihr seid die Einzigen die die Playmobil Aufbauanleitung verstehen. Ihr schenkt euren Töchtern Rosen und euren Söhnen Matchbox Autos. Ihr legt eure starken Hände zärtlich segnend auf die Köpfe unserer Kinder. Ihr betet für uns. Ihr kennt die Antwort auf fast alles (auch wenn wir sie nicht immer hören wollen). Ihr bewahrt einen kühlen Kopf, wenn wir nicht mehr wissen, wo unserer steht. Ihr liebt uns, wenn wir über die zu vielen Kilos klagen und all die Dehnungsstreifen. Ihr organisiert romantische Dates. Und holt die Samstagsbrötchen.

fun stuff

Ihr seid euch nicht zu schade auch die Nachtschicht zu übernehmen. Die Tragetücher tragt ihr tapfer. Ihr atmet und presst mit uns mit. Ihr schämt euch keiner Freudenträne, wenn das neue Leben geboren ist. Ihr wechselt die Windeln wie ein Profi. Und tragt entgegen aller Klischees den Müll raus. Ihr helft putzen, saugen und verdient ganz nebenbei das Geld für den nächsten Wocheneinkauf. Ihr fahrt mit uns zu Ikea, obwohl ihr genau wisst, was das bedeutet. Ihr wartet geduldig vor der Umkleidekabine. Ihr hört zu. Ihr nehmt uns in den Arm. Ihr seid unersetzlich. Ihr seid unsere Helden. Ihr seid echte Männer. Und wunderbare Väter.

Willkommen, kleine MaritDanke für eure Einsatz. Für eure Arbeit. Wir nehmen nichts als selbstverständlich hin. Ihr gebt Alles. Ihr haltet nichts zurück. Ihr seid die Männer unserer Träume.

we love daddy!Fotos: Inka Hammond

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Mutterglück

Diese leuchtenden Kinderaugen. Dieses süße ‚Mama, ich hab dich lieb.‘ Das unvergleichliche Gefühl von kleinen, kurzen Kinderarmen umarmt zu werden.

Mein Herz ist voll. Randvoll. Übervoll!

Mutterglück überwältigt mich oft. Kleine Momente im Alltag treiben mir Freudentränen in die Augen. Die Gute-Nacht-Küsse zeigen mir, wie gesegnet ich bin. Wenn meine Tochter mir im Kindergarten voller Freude entgegenrennt, breitet sich in mir liebevolle Wärme aus. Wenn die ‚Große‘ mir unerwartet ein breites Lächeln schenkt, weiß ich nicht ein noch aus vor Dankbarkeit.

Ja, es gibt diese Phasen, wo alles zuviel scheint und ich nur die Arbeitsberge vor Augen habe. Aber meine Alltagswege führen immer wieder an grünen, blühenden Wiesen vorbei, wo die Wunder wie die Blumen wachsen. Mein Herz fühlt sich dann schwer an vor Dankbarkeit, vor liebevoller Hingabe. Ich spüre dann die Kostbarkeit jeder Sekunde. Ich erkenne diese wertvollen Momente…manchmal ist es fast so, als würde Gott sein Licht auf diese Augenblicke scheinen, so dass ich sehen kann, wie unermesslich reich ich bin.

Vier Kinder. Vier Mal Einzigartigkeit. Vier kleine Persönlichkeiten. Nicht alles läuft glatt bei uns. Da sind Ecken und Kanten. Da sind unaufgeräumte Zimmer. Da ist Ungehorsam. Aber die Liebe ist immer größer und durch mein Mama-sein begreife ich auch ein kleines Stückchen mehr, wie tief die Vaterliebe Gottes geht. Würde ich mein Kind jemals verstossen? Würde ich es jemals vergessen? Auch das macht mein Herz warm und froh: dass ich als Mama selbst Kind sein darf und getragen bin von unendlicher Liebe.

Mutterglück. Das überrollt mich immer wieder und ich bleibe sprachlos zurück. Staunend betrachte ich den Segen, der sich um mich herum – mitten im Alltag, mitten im Chaos – ausbreitet. Jeden Tag auf’s Neue.

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