Gott im Alltag erleben

Vergangenes Wochenende hat bei uns in Augsburg ein ‚Marsch gegen Menschenhandel‘ stattgefunden. Dieses Thema – besonders das der Zwangsprostitution – liegt meinem Mann und mir sehr auf dem Herzen und wir wollten unbedingt bei dieser Demo dabeisein. Eine Freundin, die drei Kinder hat, wollte auch mitgehen – hatte aber an dem Wochenende kein Auto. Wir hatten ausgemacht, dass sie unseren Zweitwagen bekommt und wir mit dem Firmenwagen meines Mannes fahren. Der war in der Werkstatt und sollte bis Freitag fertig sein. Am Freitag rief die Werkstatt an, der Wagen wird erst am Montag bereit sein und ein Ersatzwagen haben sie leider nicht. Meine erste Reaktion war: wir werden bei diesem Marsch dabei sein, egal wie. Der Teufel darf uns da keine Steine in den Weg legen. Mein Mann und ich versuchten eine Lösung zu finden und ich rief unsere Freundin an und hinterließ eine Nachricht, dass wir ein Problem haben zwecks Auto. Die einzige Alternative, die uns einfiel war ein Auto zu mieten – weil wir zu sechst in unseren Zweitwagen nicht reinpassen und wir unsere Freundin auch nicht hängen lassen wollten. Aber 90 Euro für nur einen Tag? Also überlegten wir mit den Öffentlichen nach Augsburg reinzufahren – aber es wäre umständlich und ein großer Aufwand gewesen mit den Kindern und einem Baby. Lange Rede, kurzer Sinn: ich verlor mich komplett in meiner Wut auf die Werkstatt und in meinem Frust, dass unsere Pläne so durcheinandergewirbelt wurden. Am Abend rief unsere Freundin an und meinte sie hätte unsere Nachricht abgehört. Gleich nach uns hinterließ eine andere Familie eine Nachricht mit dem Angebot, dass sie deren 7Sitzer haben könnte, weil sie doch am Wochenende ohne Auto sei. Die ganze Zeit war unser Problem bereits gelöst – ich wusste das nur nicht. Und anstatt Gott zu vertrauen, war ich missmutig und sauer. Es hat mich tief berührt zu erfahren, dass Gott schon längst Hilfe gesandt hatte, während ich wie ein trotziges Kind geschmollt habe.

Heute habe ich Gott wieder deutlich erfahren: Montags hole ich immer unsere große Tochter an der Schule ab. Als ich losfahren will, habe ich gemerkt, dass der Autoschlüssel nicht am Bund hing (ja, wir haben es zur Zeit mit den Autos…). Ich rief meinen Mann an und der erinnerte sich plötzlich, dass er vor ein paar Tagen den Autoschlüssel gebraucht hat und vergessen hat, ihn mir an den Bund zurückzutun. Ich machte mir große Sorgen um unsere Tochter, sah sie vor meinem inneren Auge alleine an der Schule stehen und auf mich warten. Womöglich weinte sie! Ich versuchte eine andere Mutter anzurufen, ob sie Joela mitnehmen könnte, aber da ging nur der Anrufbeantworter ran. Eine halbe Stunde nach Schulschluss war immer noch keine Joela in Sicht. Ich fragte andere Kinder, die zur gleichen Zeit Schulschluss hatten, ob sie Joela gesehen haben, aber sie verneinten. Langsam aber sicher wurde ich unruhig und ich beschloss mit den anderen drei Joela zu Fuß zu suchen. Und da fuhr das Auto einer anderen Mutter vor und Joela stieg aus! Sie erzählte mir, dass der Bus, der sie von der Turnhalle zurück zur Schule fährt (sie hatte die letzten zwei Stunden Sport) eine viertel Stunde Verspätung hatte. So kam sie wesentlich später an der Schule an, hatte mich gar nicht mehr dort erwartet und wurde gleich von der Mutter ihrer Schulkameradin mitgenommen. Gott hat wunderbar für sie gesorgt.

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