Geduld

Neulich im Wartezimmer

Neulich habe ich mit meiner jüngsten Tochter einen halben Tag zu Diagnosezwecken in der Kinderklinik verbracht. Lauter leicht angespannte Mütter mit ihren Kindern, immer wieder warten, rein ins Behandlungszimmer, raus auf den Gang. Sophia hat das gut mitgemacht, fröhlich die Spielangebote wahrgenommen und neugierig geschaut, was um sie herum los ist. Die meisten Mütter nahmen dann über die Kinder vorsichtig Kontakt miteinander auf und versuchten, die Stimmung positiv zu halten. Bis auf eine Mutter, die nach kurzer Zeit das Warten nicht mehr ertrug und anfing, vor sich hin zu schimpfen, es sei eine Unverschämtheit, und warum dauert das überhaupt so lange. Es dauerte – übrigens gar nicht so lange – weil bei einem anderen Kind eine Zusatzuntersuchung notwendig war, die sie ihrem eigenen Kind sicher auch gestattet hätte. Frappierend war aber, was das Schimpfen und der Abgang der Mutter (ohne die Untersuchung) in der Atmosphäre verändert hat: Sofort rundum tiefe Stirnfalten, schlechte Laune, negative Kommentare. Schade! Dabei kann ein bisschen Wegschauen von sich selbst, ein freundliches Wort, das Wertschätzen des Gegenübers so viel verändern! Sophia und ich sind dann den freundlichen Weg gegangen, haben viel gelacht mit den Ärzten und anderen Klinikmitarbeitern, haben uns bedankt für die Behutsamkeit, die Geduld, die Zuwendung. Und hatten trotz der vielen unangenehmen Untersuchungen einen schönen Vormittag.

(Annette)

Neulich im Wartezimmer Read More »

Gesalbt

Ich freue mich sehr, Euch Annette vorstellen zu dürfen. Sie ist eine liebe Freundin, die auf meine Anfrage, ob Sie sich vorstellen kann auch für ‚Alltagsliebe‘ zu schreiben mit ‚Ja‘ geantwortet hat! Auf der ‚Über uns‘ Seite könnt ihr gerne ein paar persönliche Worte von Annette zu ihrer Person lesen…und jetzt gleich ihren ersten Beitrag. Herzlich Willkommen, Annette!

Gestern wurde meine Tochter auf dem Schulweg von etwas größeren Jungs mit Steinen beworfen. Sie wurde unter anderem im Gesicht getroffen, direkt unter dem Auge, ihre Freundin an der Stirn, zum Glück durch die Mütze geschützt. Abends dankten wir Gott noch einmal für die Bewahrung und beteten um Schutz für den Schulweg heute. Ich zeichnete ihr ein Kreuz auf die Stirn und segnete sie. Da sagte Anna plötzlich: „Du, Mama, wir haben doch dieses Öl…“ Wir haben vor einiger Zeit ein Fläschchen Salböl geschenkt bekommen, das ich nicht so oft, aber wenn, dann sehr bewusst verwende, wenn ich meine Kinder segne. Bisher hatte ich nicht den Eindruck, dass unseren Kindern das wichtig ist – so nach dem Motto: die Mama soll halt machen, wenn sie das braucht. Aber nun hat Anna sich das gewünscht: Ich soll sie mit Öl salben, dann fühlt sie sich geschützt für den Tag. Das ermutigt mich, manche Dinge einfach zu tun und geduldig zu sehen, ob der Same aufgeht.

Gesalbt Read More »

Nach oben scrollen