Warum Halloween bei uns nicht in die Tüte kommt!
Ich bin ein Halloween Gegner. Meine Kinder laufen nicht als Dracula, Geist oder Hexe verkleidet durch unsere Nachbarschaft und fordern lauthals ‚Süßes!‘, weil es sonst ‚Saures!‘ gibt. Und dass obwohl ich mit einem Amerikaner verheiratet bin und mit diesem Brauch Bekanntschaft gemacht habe, lange bevor der Halloween-Wahn in Deutschland losging. Dazu muss man sagen, dass Halloween in den USA ein im großen und ganzen anderes Gesicht hat: Kinder laufen nicht zwangsläufig als Zombies durch die Gegend, sondern verkleiden sich durchaus auch als Prinzessinen, Cowboys und Ritter. Das ist ähnlich wie bei unserem Fasching oder Karneval. Doch ich muss nicht jeden Trend mitmachen, der über den großen Teich schwappt. Und Halloween hat – meiner Meinung nach – in unserer Kultur keinen Platz.
Ich bin ein Halloween Gegner weil:
– ich es absolut nicht nachvollziehen kann, wie man seine Kinder als Zombie, Teufel, Hexe oder Skelett verkleiden kann. Ich. kann. es. nicht. verstehen. Weil eben jene Verkleidungen alles eines gemeinsam haben: sie zelebrieren den Tod, das Dunkel, die ‚Unterwelt‘. Ich aber glaube an einen Gott des Lichts! Jesus ist an das Kreuz gegangen, um den Tod zu besiegen! Ich werde mich hüten, den Teufel zu verniedlichen oder gar meinem Kind Teufelshörner aufzusetzen.
– der geschichtliche Hintergrund über die Entstehung von Halloween für mich als Christ schon Grund genug ist, dieses ‚Fest‘ nicht zu begehen: ausgehöhlte Kürbisse, die böse Geister vertreiben sollen? Die Angst, die Verstorbenen verlassen ihre Gräber und treiben ihr in der Nacht vor Allerseelen ihr Unwesen? Was in aller Welt hat das mit meinem Glauben zu tun?
– ich meinen Kindern beibringe, nichts lauthals einzufordern. Und sie damit klar kommen müssen, wenn sie ein ’nein‘ hören. Das passt hinten und vorne nicht mit dem Brauch zusammen, ‚Süßes‘ einzufordern und ‚Saures‘ anzudrohen.
– meine Tochter vorhin weinend die Treppe runterkam, weil sie Angst hat vor ‚Halloween‘. Und ich meine Kinder nicht an die Tür lassen kann, wenn es am 31.10. abends klingelt, weil ich nämlich verhindern möchte, dass sie die grausigen Masken und aufgemaltes Blut sehen.
– es mich aufregt, dass jeder Halloween kennt, aber Reformationstag kaum richtig aussprechen kann, geschweige denn eine Ahnung davon hat, was an diesem Tag vor bald 500 Jahren passiert ist.
– man nicht die Sensibilität verlieren sollte, was zu einer Kultur gehört und was nicht. Wer seine Identität verliert, verliert auch seine Werte.
Ich bin ein Halloween Gegner. Das heißt aber nicht, dass ich am 31.10. abends alle Jalousien herunterlasse und die Tür nicht öffne, wenn es klingelt. Die Kinder die (wenn auch unverschämt) Süßigkeiten fordern, sind von Jesus innig geliebt. Und es ist eine großartige Möglichkeit in all dieser Dunkelheit ein wenig Licht weiterzugeben. Es gibt kindgerechte Traktate, die man mit dem Bonbon austeilen kann. Man kann ein stummes Gebet sprechen. Man kann kreativ werden und kleine Päckchen schnüren mit Süßigkeiten und einem ‚Smiling Guido‚ Aufkleber. Es ist eine großartige Möglichkeit Gottes Liebe auszuteilen. Wann kommen schon so viele Leute an meine Tür?
Meine große Tochter Joela fragte mich gestern, was denn morgen eigentlich für ein Feiertag ist: ‚Was feiert man denn da? Dass Halloween vorbei ist?!‘
In diesem Sinne: Happy Reformationstag!
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