Sonntagsgedanke

Wieder ein Woche vorbei.

Wir haben Mittagessen gekocht. Die Wäsche gewaschen. Kinder gebadet. Die Kinder zum Kindergarten gefahren. Elterngespräch in der Schule gehabt. Wir sind zum Spielplatz gegangen. Wir haben kleine Schnupfennasen gesäubert. Wir waren beim Kinderarzt. Wir haben gepuzzelt und verloren geglaubte Memorykärtchen mit vollem Körpereinsatz unterm Schrank hervorgeholt. Wir haben das Beet im Vorgarten notdürtig winterfest gemacht und Tannengrün für den Adventskranz organisiert. Wir haben Obst in mundgerechte Stücke geschnitten. Wir haben unsere Babys nachts um drei Uhr gestillt. Wir sind hinter dem Laufrad hinterher gerannt. Wir haben den Kinderwagen geschoben. Wir waren einkaufen. Wir haben den Schuhkarton für Waisenkinder in Rumänien gepackt. Und abends vorm Fernseher noch schnell die Wäsche gefaltet. Wir sind halbtot ins Bett gefallen. Und eine halbe Stunde später wieder aufgestanden um das Baby zu trösten. Wir sind früh um 6 aufgestanden und haben das Frühstück vorbereitet. Wir haben unsere Kinder verabschiedet und ihnen ein bißchen wehmütig hinterher gesehen. Wir haben Staub gewischt. Wir haben die ersten Wunschzettel in die Hand gedrückt bekommen. Wir haben uns Gedanken gemacht, welche Weihnachtsplätzchen dieses Jahr gebacken werden.

Wir waren viel beschäftigt. Morgen geht es wieder alles von vorne los. Die Welt da draußen fragt sich was wir den ganzen Tag so machen. Und nennt das bißchen finanzielle Unterstützung, was wir bekommen können, hämisch ‘Herdprämie’. Wir arbeiten 24 Stunden 7 Tage die Woche. Wir arbeiten Nachtschicht. Wir leisten erste Hilfe. Wir sind da, wenn unsere Kinder eine Umarmung brauchen. Wir bauen das Fundament, auf dem ein ganzes Leben wachsen kann. Wir hegen und pflegen unsere Familie. Und ohne Familie gäbe es keine Gesellschaft. Ohne Familie gäbe es keinen Staat.

Morgen geht es wieder los. Montag morgen in Deutschland. Tausende Mütter stellen ihren Kindern das Frühstück auf den Tisch. Und segnen sie für den Tag. Begleiten sie mit ihren Gedanken in die kalte Welt hinaus. Wir leisten unseren stillen Beitrag. Es gibt keinen oder nur selten Applaus.

Aber Jesus schaut auf das wir tun. Er sieht das Pflaster, das wir umständlich auf diesen kleinen Finger kleben Er sieht, wie wir den Milchreis umrühren, dass er nicht anbrennt. Er weiß, wie oft wir die Waschmaschine heute schon angeschaltet haben. Jesus sieht das Tägliche. Das Alltägliche. Es sind kleine Schritte. Es scheint unbedeutend. Doch wir verändern die Welt. Mit unserer Liebe und Hingabe und Treue. Wir verändern die Welt.

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