Krieg

Ein Blick auf Israel

Vor kurzem hat mich Facebook an einen Bericht erinnert, den ich 2016 geteilt habe.
Ein jüdisches Mädchen wurde beim Einkaufen in der West Bank von Terroristen erstochen. Die Schlagzeile einer englischen Zeitung lautete damals: „Zwei Palästinenser ermordet nach Attacke in der West Bank.“ Kein Wort, dass die Tat eine terroristische war. Kein Wort über das Mädchen mit dem Namen Shlomit Krigman.
Antiisraelische Berichterstattung ist nichts Neues und der Hass vieler Palästinenser auf Israel auch nicht.
Etwas, das sich viele der „pro palästinensischen“ Bewegung nicht vorstellen können oder wollen: Die tägliche Bedrohung, die Israel seit Staatsgründung von arabischer Seite spürt. Selbstmordattentate, Messerattacken, Bomben in öffentlichen Verkehrsmitteln, Bars und Restaurants, Überraschungsangriffe ganzer Armeen. Wieviel Mut, Entschlossenheit, Gottvertrauen und Lebensbejahung braucht man um inmitten solcher Umstände die Wüste zum Blühen zu bringen?
Das kleine Israel, der David, gewinnt immer wieder gegen den lästernden, brüllenden, hämischen Goliath. Den Philister. Der Begriff Palästina hat seinen Ursprung übrigens bei den Philistern. Und hier schließt sich auch ein Kreis, der klar macht, dass der Konflikt in Israel nicht primär ein politisches Problem ist, sondern ein geistliches.
Seit Gott das jüdische Volk erwählt hat, um unter anderem sein Wort niederschreiben zu lassen und den Messias in die Welt zu schicken, versucht der Feind – der Satan – alles um dieses Volk zu vernichten. Und viele Menschen, und leider auch Christen, lassen sich vor seinen Karren spannen. Der Anstieg von Antisemitismus (die mediale Berichterstattung der letzten Jahrzehnte trägt faule Früchte…), der sich oft tarnt als Sorge um unschuldige Palästinenser und sich anscheinend ganz rechtschaffend gegen einen Genozid in Gaza erhebt, ist erschreckend, beschämend und alarmierend. „Free Palestine“ wird auf den Strassen der westlichen Welt inbrünstig skandiert, leider auch auf deutschen Straßen. „From the river to the sea“ bedeutet kein Israel, keine Juden und ist am Ende ein Aufruf zu Genozid. Ich habe keine einzige jüdische Demo gesehen, wo zum Völkermord an Palästinensern aufgerufen wurde. Stattdessen prägt der Wunsch nach Frieden die jüdische Kultur in Israel. Viele der ermordeteten Juden in den Kibbuzim an der Grenze Gazas waren Aktivisten für den Frieden! Es ist gar nicht abwegig, dass sie ihre Mörder kannten und sich in der Vergangenheit für sie eingesetzt haben.
Ja, Palästina muss befreit werden! Doch nicht von Israel, sondern von der menschenverachtenden, teuflischen Hamas. Wer sich wirklich um Palästinenser sorgt, sollte für einen schnellen Sieg der israelischen Armee beten.
Wenn wir Christen in dieser Stunde in der Geschichte verpassen, uns als Wächter auf die Mauern Jerusalems stellen zu lassen (Jesaja 62,6), wenn wir nicht mit den Juden, der Ölbaum, in den wir eingepfropft sind (Römer 11,24), weinen und trauern, wenn wir nicht das gebrochene Vaterherz sehen und sein Volk trösten (Jesaja 49,1), dann verpassen wir eine zentrale Bestimmung unseres Christseins.
Wir können den Konflikt in Israel nutzen unsere Herzen zu prüfen, unsere Einstellung gegenüber Israel zu überdenken, unsere geistliche Wahrnehmung schärfen zu lassen und im Gebet kraftvoll zu wachsen. Mögen wir diese Chance nicht verpassen. 
„Heißt das etwa, dass Gott von seinem Volk nichts mehr wissen will? Davon kann keine Rede sein! Auch ich bin ja ein Israelit, ein Nachkomme von Abraham aus dem Stamm Benjamin. Gott hat sein Volk, das er sich einmal erwählt hat, nicht aufgegeben.“
‭‭Römer‬ ‭11‬:‭1‬-‭2‬ ‭
Mein Mann und ich haben vor kurzem einen Workshop zum Thema Israel veranstaltet und Gäste eingeladen, die in Israel leben. Du kannst dir den Workshop noch anschauen:
Wenn dir die Worte im Gebet für Israel fehlen, kannst du folgendes Video mit Bibelversen verwenden:

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Licht in der Dunkelheit

Mein Herz ist ganz voll. Und mein Bauch auch.

Seit ein paar Wochen wohnen drei Flüchtlingsfamilien bei uns in unmittelbarer Nachbarschaft. Ein Bürogebäude stand leer und das dient nun als neues Zuhause für insgesamt 12 Menschen aus Syrien. 7 Kinder und 5 Erwachsene.

Den Kindern sind wir schon ein paar Mal auf dem Spielplatz begegnet, der direkt an unseren Garten angrenzt. Und sie haben unseren Hasen immer mal ein bißchen Grünzeug gepflückt.

Es lag mir so sehr auf dem Herzen diesen Menschen einen Willkommensgruß vorbeizubringen. Wir haben überlegt am 4. Advent mit ein paar Weihnachtsplätzchen, einem Teelicht und etwas selbst Gebastelten zu den Familien zu gehen.

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Ich gebe zu: wir waren ganz schön aufgeregt. Was ist wenn wir uns überhaupt nicht verständigen können? Wie reagieren sie auf unangemeldeten Besuch? Welche Tageszeit eignet sich am besten?

Schließlich gingen wir kurz nach Einbruch der Dunkelheit los – damit das Teelicht schön scheinen kann. Licht in der Dunkelheit.

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Wir liefen die paar Meter, klingelten und ein Mädchen, vielleicht 10 Jahre alt, öffnete uns. Sie erkannte uns und winkte uns gleich herein. Wir dachten – ganz deutsch – wir würden an der Tür ein paar Höflichkeiten austauschen, die Mitbringsel übergeben und dann wieder Nachhause gehen. Etwas überrumpelt kamen wir in das große Zimmer rein, das wohl mal ein Großraumbüro war. Jetzt steht ein großer Esstisch dort, der für viele Personen gedeckt war. Essen war auf dem Tisch, es roch nach einem anderen Land, nach Heimweh, nach Entwurzelt-sein.

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Wir wurden freundlich begrüßt, wir übergaben unsere Gaben, jeder versuchte sofort ein Weihnachtsplätzchen, wir versuchten uns ein wenig zu verständigen. Einer hatte auf seinem Handy eine App, die in die jeweils andere Sprache übersetzte – wir sagten also einen Satz in unserer Sprache, das Handy registrierte die Bedeutung und übersetzte. Dank dieser Technik erfuhren wir, woher diese Menschen kommen und wie lange sie schon hier in Deutschland sind. Gerade mal 7 Wochen.

Wir wurden sofort eingeladen uns mit an den Tisch zu setzen, wir bekamen Kaffee serviert und ein herzhaftes Gebäck in die Hand gedrückt. Wir zogen unsere Jacken aus, wir wollten die Gastfreundschaft nicht ausschlagen.

Zu unserer Überraschung klingelte es kurze Zeit später wieder. Ein deutsches Ehepaar kam herein. Es stellte sich heraus, dass sie die Flüchtlinge betreuen –  sie versuchen ihnen den Start in Deutschland möglichst leicht zu machen. Sie brachten einen Übersetzer mit. Ein Mann aus Syrien, der schon über ein Jahr in Deutschland lebt. Sein Deutsch war ausgezeichnet und dank ihm entstand so etwas wie eine Konversation. Zwar immer noch holprig, doch es war schön etwas mehr von den Familien zu erfahren. Dass sie zum Beispiel aus Damaskus und Aleppo kommen. Städte, von denen wir immer nur in den Nachrichten gehört haben, waren plötzlich greifbar nahe. Ich kann nur erahnen, wie viel Leid und Schmerz diese Familien in den letzten Jahren durchgemacht haben. Jetzt sitzen sie lächelnd hier in Deutschland – eine gefährliche, lange Flucht liegt hinter ihnen – und bieten uns immer wieder von ihren syrischen Köstlichkeiten an.

Nachdem wir nach dem Essen noch einen Tee serviert bekommen, machen wir uns auf den Heimweg. Es tut gut die frische Luft zu atmen, in der Wohnung war es sehr stickig und das stark gewürzte Essen hat uns auch innerlich aufgewärmt.

Ich glaube, dass es kein Zufall ist, dass diese drei Familien nur ein paar Meter von uns entfernt wohnen, in einer typisch deutschen Wohnsiedlung. Ich will ihnen so sehr die Liebe Gottes bringen. Diese entwurzelten, vom Leben geschlagenen, vom Heimweh gezeichneten, vom Krieg innerlich verwundeten Menschen – die doch voller Hoffnung hier bei uns einen Neustart wagen wollen.

Ein Mann sah besonders traurig aus. Er bewirtete uns ständig, goß immer wieder Getränke nach, kümmerte sich um die Kinder -aber seine Augen!  So groß und so traurig.

Herr, mach mich zu deinen Händen und Füßen. Bring durch mich Frieden zu diesen Menschen. Du liebst sie. Du kannst sie heilen. Du kannst sie zu ihrem wahren Zuhause bringen. Zu dir.

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