Ruine

Mein Haus ist eine Kapelle

Am Wochenende waren wir wandern.

Wir wohnen nicht weit weg vom Allgäu und wir genießen unsere Tagesausflüge in diesen wunderschöne Ecke Bayerns sehr.

Dieses Mal haben wir uns einen leichten Rundweg herausgesucht, bei dem man an zwei Ruinen vorbeikommt. Die Ruinen waren erstaunlich gut erhalten und ich entdeckte einen Raum, den ein Metallschild als ‚Kapelle‘ auswies. Vorher habe ich schon im grasüberwucherten Lagerraum gestanden, bei den alten Backöfen und im Wohn- und Mannschaftsraum. Wenn diese Steine nur reden könnten…

Als ich dann in die Kapelle ging, spürte ich sofort eine andere Atmosphäre. Genau wie in den anderen verfallenen, ehemaligen Räumen fehlte hier die Zimmerdecke und die rauhen Mauern ragten uneben in den Himmel. Aber irgendetwas war hier anders…

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Ich fragte mich, wie viele Jahrhunderte hier wohl Gottesdienst gefeiert wurde. Wie oft hier kostbare Kerzen angezündet wurden und eine uralte Liturgie angestimmt wurde. Wie oft wurde sich hier niedergekniet, wie viele Ritter harrten hier aus in der Nacht vor ihrem Ritterschlag. Wie oft wurde hier der Name Gottes angerufen – aus Verzweiflung und Not und aus Dankbarkeit und Freude.

Die heiligen Gebete scheinen das Gemäuer in diesem Teil der Ruine zu überziehen, wie die Spinnweben. Und so wie das Moos sich festhält zwischen den Steinritzen, so hängt hier noch himmlische Ruhe in der Luft. Die Heiligkeit Gottes erfüllt noch immer diese kleine, unscheinbare Kapelle.

Ich habe das als Ermutigung für meinen Alltag mitgenommen. Meine Versuche, meine Kinder in der Liebe Jesu zu erziehen, sie immer wieder auf Gottes Wort hinzuweisen, mit ihnen zu beten – das alles sind Samen, die ich säe und die in den kommenden Generationen aufgehen werden. Ich baue eine kleine Kapelle und in dieser Kapelle, meiner Familie, ringe ich mit Gott, ich bete ihn an, ich klage ihn an, ich weine und tanze vor ihm. Mein Haus soll ein Ort des Gebetes sein, ein Ort, wo der Heilige Geist sich wohlfühlt und sich ausbreiten kann. Und ich glaube, dass ich damit als Mutter ein Fundament baue, auf dem meine Kinder und ihre Kinder und die kommenden Generationen wachsen und gedeihen können.

Verachte nicht die Möglichkeiten, liebe Mama, die Gott dir gegeben hat. Du kannst die Welt verändern, indem du dein Zuhause zu einer Kapelle werden lässt. Menschen, die jetzt bei dir ein und aus gehen, können die wunderbare Gegenwart Jesu in deinen vier Wänden erfahren. Deine Kinder wachsen auf mit einer himmlischen Gesetzmäßigkeit.

Ich glaube, dass die Zeit da ist, wo Familien Erweckungsträger sein sollen. In unserem Zuhause, in unserem Alltag will sich Gott verherrlichen und der Welt seine Liebe demonstrieren. Es ist soviel mehr als nur Alltag. Es ist ein heiliger Grund und Boden.

Wir sind die Ecksteine für eine neue Reformation.

Inmitten von Töpfen und Pfannen, von Legosteinen und Malkästen, von kindlichen Handabdrücken am Fenster und ungemachten Betten – da will Jesus wohnen und sich verherrlichen. Im ewigen Wiederholen von Regeln, im liebevollen Trösten, beim Pflaster aufkleben und Geschirr abwaschen – genau da, wo unser Mangel und unsere Menschlichkeit so oft zum Tragen kommt, da will er fließen mit seiner Fülle. Dort will er sich zeigen als Vater aller Vaterschaft.

Mein Haus ist eine kleine Kapelle, wo Gottes Lob immerwährend zum Himmel steigen soll. Zum Segen für die kommenden Generationen.

Halleluja! Glücklich ist der Mensch, der Ehrfurcht hat vor dem Herrn. Ja, glücklich ist, der sich über seine Gebote freut. Ihre Nachkommen werden zu Macht und Ansehen gelangen, die Kinder der Gottesfürchtigen werden gesegnet werden.‘ Psalm 112, 1-2
‚Sicher ist, dass böse Menschen bestraft werden, die Nachkommen der Gottesfürchtigen aber werden gerettet.‘ Sprüche 11,21
‚Und dies ist mein Bund mit ihnen«, verkündet der Herr: »Mein Geist und die Worte, die ich euch gegeben habe, werden bei euch bleiben. Sie werden immer auf euren Lippen und den Lippen eurer Kinder und Enkel sein, von nun an bis in Ewigkeit«, spricht der Herr.‘ Jesaja 59, 21
‚Wie steht es mit dem Menschen, der den Herrn ernst nimmt? Der Herr wird ihm den Weg zeigen, den er gehen soll. Es wird ihm gut gehen und seine Kinder werden das ganze Land besitzen.‘ Psalm 25, 12-13

 

 

 

 

 

Fotocredit: Inka Hammond

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Hoffnung in Ruinen

Seit ein paar Wochen lese ich einen historischen Roman. Ich liebe historische Romane, besonders wenn sie viele hundert Seiten dick sind. Geballte Geschichte. Bei diesem Buch aber komme ich nicht recht voran, abends fallen mir vor Müdigkeit die Augen zu und so habe ich vor ein paar Tagen das erste Mal seit langem wieder weiter gelesen. Und Gott wusste, dass ich an diesem Abend genau diese Seite lesen würde.

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Denn anstatt einfach nur zu erfahren, wie es denn nun mit diesem Krieg und diesen Protagonisten weitergeht, sprach Gott zu meinem Herz.

Ich liebe es, wenn Gott kreative Wege findet, mein Herz zu erreichen um mir seine Liebe zu zeigen.

Hier kurz die Szene: ein König und eine Königin kommen nach einer gewonnenen Schlacht zu dem Palast, in dem die Königin aufwuchs. Am Anfang des Buches wird dieser Ort als wunderschön beschrieben. Ein Mandelbaum wächst neben einem Brunnen. Schlanke Säulen tragen prunkvolle Decken. Heller Marmor zeugt von Macht und Wohlstand. Als die beiden aber nach jener Schlacht dort ankommen, ist alles verwüstet. Aus Rache. Kein Stein steht mehr auf dem anderen, der Mandelbaum wurde gefällt. Wo einst gefeiert wurde, herrscht nun dunkles Schweigen. Die Königin versucht stark zu sein und lässt sich ihren Kummer nicht anmerken, aber der König spürt ihre Trauer. Er setzt sich zu ihr auf den Brunnenrand.

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Und dann tut dieser König etwas, was mich beim Lesen zutiefst berührt hat: Er breitet den Mantel über ihr aus. Sein Mantel ist so großzügig geschneidert, dass er ohne Mühe seine Gemahlin mit einhüllen kann. Die Königin fühlt sich darin geborgen und sicher und sie fragt etwas verzagt: ‚Und was machen wir nun?‘

Die Antwort des Königs: ‚Wir bauen deinen Palast wieder auf.‘

Ich legte das Buch zur Seite, holte mir meine Bibel und las Jesaja 54, 11-14:

‚Du Elende, von Stürmen Gebeutelte, du Ungetröstete! Ich werde deine Mauern auf Edelsteine stellen und dich auf einem Fundament aus Saphiren wieder aufbauen. Die Türme deiner Mauern baue ich aus funkelnden Rubinen, deine Tore aus leuchtend rot schimmernden Steinen und dein ganzes Stadtgebiet aus kostbaren Steinen. … Du wirst dich auf Gerechtigkeit gründen, Bedrückung und Schrecken werden fern von dir sein, so dass du nichts zu fürchten hast.‘ 

Diese Worte entstammen nicht aus irgendeinem Roman. Diese Worte sind nicht einfach nur ausgedacht, sie sind nicht romantisch verklärt. Nein, der König aller Könige spricht sie zu meinem und deinem Herzen.

Nun stell dir vor, liebe Mama: Jesus, der König, kommt zu dir. Zu den Trümmern deines Lebens, zu den Ruinen deiner Träume. Dein Mandelbaum, unter dem du als Kind gespielt hast, ist gefällt und verwelkt und du sitzt auf einem Brunnenrand; der Brunnen birgt schon längst kein Wasser mehr in sich und du versuchst tapfer zu sein. Du willst deine Tränen verstecken, weil es ja immer irgendwie weitergehen muss. Du lächelst trotzig, aber in dir ist alles wie tot. Der Feind hat gewütet, vernichtet, gestohlen, zerstört. Wo du einst voller Hoffnung in die Zukunft geblickt hast, bist du nun voller Misstrauen und Verzweiflung.

Aber der König kommt zu dir. Er setzt sich neben dich. Sein Mantel reicht für euch beide. Du bist bedeckt mit seiner Königswürde. Und die Antwort auf all deine Fragen, all deine Zweifel ist schlicht und einfach: ‚Wir bauen deinen Palast wieder auf.‘

Unser Gott ist ein Gott, der alles wiederherstellt.

‚Heute verheiße ich euch, dass ich euch doppelten Ersatz geben werde.‘ Sacharja 9,12

‚Ich will euch zurück geben, was die Heuschrecken, die Grashüpfer, die Raupen und Käfer gefressen haben.‘ Joel 2,25

‚Ein Dieb will rauben, morden und zerstören. Ich bin aber gekommen, um ihnen das Leben in ganzer Fülle zu schenken.‘ Johannnes 10, 10

Ich legte meinen Roman und die Bibel zur Seite und ließ die Wahrheit in mein Herz sinken: mein Gott stellt mich wieder her. Der König kommt und baut meinen Palast wieder auf.  Meine Seele muss nicht in Trümmern hausen.

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Ich glaube, dass diese Botschaft auch für viele von euch bestimmt ist. Ich will dir heute zusprechen, dass der Mantel des Königs dich bedeckt. Jesus sieht dich und weiß um deinen Schmerz, deine Trauer, dein Gefühl, dass du den Alltag nicht mehr bewältigen kannst. Er kennt deine verschütteten Träume, deine verlorene Kindheit. Und er kann und er will dich wiederherstellen.

Du bist nicht alleine auf diesem Brunnenrand. In deinem Schmerz bist du noch immer eine Königstochter und der König eilt dir zu Hilfe.

 

photo credit: akigabo <a href=“http://www.flickr.com/photos/138047837@N02/32765198750″>The Task</a> via <a href=“http://photopin.com“>photopin</a> <a href=“https://creativecommons.org/licenses/by-nd/2.0/“>(license)</a>

photo credit: ANBerlin <a href=“http://www.flickr.com/photos/8845484@N02/26083271221″>Veste Landskron from the northeast side</a> via <a href=“http://photopin.com“>photopin</a> <a href=“https://creativecommons.org/licenses/by-nd/2.0/“>(license)</a>

photo credit: westpark <a href=“http://www.flickr.com/photos/7537092@N07/3497778068″>[12:17] strassenrand</a> via <a href=“http://photopin.com“>photopin</a> <a href=“https://creativecommons.org/licenses/by-nc-nd/2.0/“>(license)</a>

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