Selbstlosigkeit

Ein dienendes Herz

Vor fast einem Jahr habe ich diesen Artikel auf Alltagsliebe veröffentlicht. Da ging es um’s Dienen und wie wichtig es ist, dass Mütter ein dienendes Herz haben. Seit kurzem beschäftigt mich dieser Gedanke wieder sehr. Spätestens seit ich einen Artikel gelesen habe von einer anderen Mama, der Autorin Rachel Jancovic. Die ersten Absätze  hab ich mit Kopfnicken gelesen – ja, genau so fühle ich mich, Mama und Hausfrausein ist anstrengend und fordert zuweilen alles von mir, ja, ich fühle mich oft alleine usw.  – bis ich las, was man machen sollte, wenn man als Mama sich müde und ausgelaugt fühlt. Da hörte ich erstmal mit dem Kopfnicken auf und ging in Abwehrhaltung. Denn Frau Jancovic schrieb doch tatsächlich: Hör auf darüber nachzudenken, was andere für dich tun sollen und fang an darüber nachzudenken, was du anderen geben kannst. Undvor allem: gib gerne, sei glücklich dabei! Mach es nicht mit Zähneknirschen und zusammengepressten Lippen. In dem Haushalt von Familie Jancovic gibt es folgende Regel: ‚Wenn du etwas brauchst, gib erstmal.‘
Es ist so ein typisches biblisches Prinzip. Es macht erstmal keinen Sinn. Es fordert heraus. Es tut weh. Es geht gegen unsere menschlichen Bedürfnisse. Doch wer sich aufmacht,  den schmalen, den anstrengenden Weg zu gehen, wer bereit ist auf Bequemlichkeiten zu verzichten, der wird Segen ernten.
Obwohl ich persönlich sehr mit dieser selbstlosen Lebensweise kämpfe und mehrmals täglich gerne das Handtuch schmeißen würde, muss ich doch zugeben: es gibt nichts erfüllenderes, nichts beflügenderes als dienend durch den Tag zu gehen. Mich zu fragen: wem kann ich etwas Gutes tun? Wer braucht ein ermutigendes Wort? Wer braucht eine Umarmung? Wem sollte ich anrufen, wen auf eine Tasse Kaffee einladen?

Wer von sich selber wegsieht, entdeckt eine Welt voller Gottgebener Möglichkeiten. Kein Wellnessurlaub gibt mehr Energie.

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Von mir selber wegsehen

Die große Tochter hat sich heute morgen übergeben und liegt im Bett mit Schüttelfrost und Fieber. Die mittlere Tochter hat seit Tagen Krupp-Husten, schläft schlecht und jammert viel. Die jüngste brütet irgendeine Krankheit aus und übt sich ebenfalls im Jammern. Ich stehe mitten in diesem Chaos und spüre, wie meine Nerven von Minute zu Minute dünner werden. Viel hält mich nicht mehr davon ab, mich im Bad einzuschließen und mich weit weg zu wünschen. Der Ärger und die Frustration in mir werden zu einer Welle, die sich langsam auftürmt und jeden Moment über mich hereinbrechen kann.

Ich brauche kurz einen Moment. Ich muss mal kurz durchatmen und mich darauf besinnen, dass es in diesem Leben, in dieser Phase, in diesen Stunden und Minuten nicht um mich geht. Als Mama ist es meine erste und wichtigste Aufgabe, meinen Kindern zu dienen, sie zu lieben, sie gesund zu pflegen, wenn sie krank sind. Meine Kinder können nichts dafür, dass sie sich zur gleichen Zeit schlecht fühlen und meine Hilfe brauchen. Sie können sich oft noch nicht gut ausdrücken, also jammern sie. Es ist jetzt, in diesem Moment, meine gottgegebene Aufgabe von mir und meinen Bedürfnissen wegzusehen und für meine Familie da zu sein.

Mir fällt immer mehr auf: Mutter-sein ist vor allem ein Heiligungsprozess für mein eigenes Herz. Ständig bin ich herausgefordert, sündiges Verhalten ist immer nur einen Herzschlag entfernt – Worte, die im Ärger gesagt werden und nicht zurückgenommen werden können, Blicke, die verletzen, ein zu fester Handgriff. Jesus möchte mich in solchen Alltagsstürmen verändern, mich formen. Der Alltag als Mama ist wahrscheinlich die beste Schule, wenn es darum geht, Selbstlosigkeit zu erlernen.

So, noch einmal tief durchatmen.
‚Jesus, hilf mir jetzt meinen Kindern zu dienen. Gib mir die Kraft, für sie da zu sein und sie mit Liebe zu umsorgen. Schenk mir Geduld und Weisheit in der Erziehung. Und hilf mir von mir wegzusehen, hin zu dir und hin zu den mir Anvertrauten. Erfülle du mich mit deiner Gnade und lass sie fließen in meine Familie hinein. Amen.‘

‚Und alles, was ihr tut mit Worten oder mit Werken, das tut alles im Namen des Herrn Jesus und dankt Gott, dem Vater, durch ihn.‘ Kolosser 3,17

‚Christus soll immer wichtiger werden, und ich will immer mehr in den Hintergrund treten.‘ Johannes 3,30

 

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