Sturm

Mitten im Sturm

Vergangene Woche haben wir hier in Florida einen der stärksten Hurrikans in der amerikanischen Geschichte erlebt. Nachdem es tagelang so aussah, als würde der Sturm mit voller Wucht genau auf unsere Gegend treffen, änderte sich kurz vor Landfall die Richtung und der Sturm wütete besonders heftig etwas südlicher.

Die Tage vor dem Sturm waren von einer sehr sonderbaren Atmosphäre geprägt. Viele Menschen evakuierten und wir wurden auch aufgefordert unser Haus zu verlassen. Wir haben uns – nach Gesprächen mit Nachbarn und Freunden – dazu entschlossen zu bleiben. Wir wohnen ganz in der Nähe von einem großen Fluß und meine größte Sorge war, dass wir mit Überschwemmungen konfrontiert werden. Gott sei Dank wurden wir davon verschont.

Der Himmel war schon 2 Tage vor dem Sturm bedeckt und die Wolken hingen sehr tief. Die Anspannung aller war besonders beim Autofahren spürbar – es wurde viel gehupt und wild gestikuliert. Das kennt man sonst gar nicht im entspannten Florida. Die Kinder bekamen schulfrei und wir kauften noch schnell Wasser und Lebensmittel ein, die man nicht im Kühlschrank lagern muss, denn Stromausfall war garantiert.

Der Sturm ‚Ian‘ rollte dann langsam im Laufe des Mittwochs aufs Land zu. Die Windböen kamen kreisförmig und es wurde dann auch noch eine Tornadowarnung ausgesprochen. Beklemmend.

Was mich besonders umtrieb: Die Existenzbedrohung. Dieser Sturm hatte das Potential unser Haus komplett zu zerstören und unser Leben zu bedrohen. Nachdem ich mich das vergangene Jahr viel mit Existenzängsten herumgeschlagen habe, war das für mich ganz schwer auszuhalten. Und auch jetzt im Nachhall des Sturmes, wo die Aufräumarbeiten in unserer Nachbarschaft fast abgeschlossen sind und die Sonne wieder scheint, als wäre nie etwas gewesen, bin ich mir der Zerbrechlichkeit meines Lebens allzu sehr bewusst.

Das machen (Lebens)Stürme – sie erinnern uns an unsere begrenzte Kraft. Irgendwann kannst du nichts anderes machen, als einfach stillzuhalten und den Sturm über dich hinwegfegen zu lassen. Du kannst nur hoffen, dass alles in deinem Leben sturmsicher ist und du gute Vorbereitung geleistet hast.

All diese Gedanken inspirieren mich gerade sehr für den Online Kurs, an dem ich gerade arbeite. ‚Aufblühen in Krisenzeiten‘. Stürme sind Krisen und sie lösen alle möglichen Reaktionen und Emotionen in uns aus. Sie können uns zerbrechen oder wir können an ihnen reifen und stärker werden. Unser Glaube wird auf die Probe gestellt, unser Fokus auf Jesus wird entweder geschärft oder wird verschwommen. Stürme und Krisenzeiten bergen so viel Potential und gleichzeitig so viel Gefahr.

Es ist wichtig, mit welcher Herzenshaltung wir durch den Sturm gehen – aber was wir oft vergessen, ist die Zeit danach. Wenn das Leben wieder weitergeht und wir uns im alltäglichen Einerlei verlieren. Denn unser Herz braucht Zeit zu heilen und wieder Boden unter den Füßen zu bekommen. Ich merke, wie mein Herz noch wie ein aufgeregter kleiner Vogel zittert. Während des Sturms war ich konzentriert und ruhig – aber der Schrecken holt einen irgendwann ein. Jetzt gilt es immer wieder inne zu halten, Jesus zu suchen, neuen Halt zu finden.

Gehst du gerade durch einen Sturm?

  • Halte dich an Jesus fest – mach es ganz spürbar: Halte zum Beispiel eine weiche Decke oder ein Kissen fest in der Hand.
  • Lenke deinen Fokus ganz bewusst auf schöne Dinge – Sonne, die durchs Fenster scheint, eine warme Tasse Tee, eine Umarmung.
  • Lese Gottes Wort und spreche es über dir aus.
  • Erfülle die Atmosphäre deines Zuhauses mit Lobpreis – wenn dir die Kraft zum Singen fehlt, dann lass einfach YouTube Video oder CDs laufen.
  • Erinnere dich an vergangene Stürme und wie treu Jesus dich durchbegleitet hat.
  • Vergiss nicht: Kein Sturm und keine Krise hält ewig an. Auch das wird vorbeigehen und die Sonne wird wieder scheinen.

Hast du mein neuestes Video auf YouTube schon entdeckt? Witzigerweise habe ich es aufgenommen, als ich noch nicht wusste, dass da ein waschechter Sturm auf uns zukommt. Sei gesegnet beim Anhören!

Liebe Grüße, Inka

 

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Wenn der Sturm tobt

Diese Woche erlebte ich einen Frühlingssturm. Ich stand am Fenster und beobachtete wie die Äste und Blätter der Bäume vom Wind kräftig bewegt wurden. Da fiel mir ein kleiner Vogel auf, der auf einem Ast saß. Der Ast war dünn und lang und wurde mit viel Wucht nach rechts und links und nach oben und unten geweht. Jedesmal, wenn der Ast wieder zurückschnellte, dachte ich mir, jetzt muss der  Vogel aber heruntergefallen oder fortgeflogen sein. Aber nein, egal wie sehr der Ast sich bewegte und wie ruckartig er auch auf und nieder gerissen wurde – der Vogel hielt sich mit seinen kleinen Krallen beharrlich daran fest.

So will ich mich an Jesus festhalten, wenn in meinem Herzen der Sturm tobt. Egal wie sehr der Sturm auch an mir zerrt, ich will nicht loslassen.

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Gebet

alles
geht drunter und drüber
meine nerven
werden dünner
und meine stimme lauter
es brodelt unter der oberfläche
bald kocht es über

jesus schenk mir die gnade
jetzt ruhig zu bleiben
wirke du mit deinem frieden
inmitten von meinem unfrieden
lass mich innehalten
bevor mein ärger
sich in worte kleidet

sprich du
stille
in den sturm hinein

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