Im Verborgenen
Gestern hab ich für Lilli einen Apfel aufgeschnitten. Ich konnte kaum glauben, wie schön der Apfel innen geformt war – das Kerngehäuse sah aus wie ein Stern. Ich hab das sofort Lilli gezeigt und sie war auch tief beeindruckt. Soviel Schönheit im Verborgenen!
Das ist doch auch wieder typisch Gott, oder? So verschwenderisch mit seiner Schöpferkraft umzugehen. Eine wunderschöne Sternform in einen Apfel zu legen, der doch sowieso nur zerschnippelt oder im Ganzen gegessen wird. Wieviele Äpfel hab ich in meinem Leben schon gegessen und zerschnitten und erst jetzt ist mir dieses kleine Wunder zu Gesicht gekommen?
Gott liebt das Verborgene, das auf den ersten Blick Unscheinbare. Gott ist unser ‚Vater, der in das Verborgene sieht.‘ (Matthäus 6,4) Er hält uns z.B. dazu an bestimmte Dinge im Verborgenen zu tun – das Spenden, Fasten und Beten. ‚Wenn du aber betest, so geh in dein Kämmerlein und schließ die Tür zu und bete zu deinem Vater, der im Verborgenen ist; und dein Vater, der in das Verborgene sieht, wird dir’s vergelten.‘ (Matthäus 6,6)
Unser Gott braucht kein großes Tamtam, er offenbart sich im leisen Windhauch.
Er kann auch anders. Man denke nur an das geteilte rote Meer, an das Feuer, das vom Himmel fiel, gewonnene Schlachten, die gefallenen Mauern von Jericho und wenn Jesus einmal wiederkommt, wird das so riesig und imposant sein, dass die ganze Welt es mitbekommt. Und doch war sein erstes Kommen in diese Welt unscheinbar und verborgen.
Viel von Gottes Wirken passiert im Verborgenen und wir laufen oft Gefahr es zu verpassen. Wir sind zu ungeduldig. Doch es lohnt sich, Gott im Verborgenen zu suchen und uns selber ins Verborgene zurückzuziehen. Wir werden Wunder entdecken, die wir andernfalls verpasst hätten.