Ermutigung

Leben in Fülle

Ab und zu gehe ich abends spazieren. Ich habe meine festgelegte Runde und komme immer an einem Schotterplatz vorbei. An einem Abend war auf dem Schotterplatz eine große Pfütze und ein Entenpaar watschelte durch das seichte, schlammige Wasser. Nicht weit von diesem Platz ist ein großer See. Ich habe mir noch überlegt, warum die Enten hier auf diesem ungemütlichen Schotterplatz baden gehen, anstatt in dem nahegelegenem Entenparadies.

Und plötzlich war mir so, als würde Gott mir zuflüstern: ‚So verhälst du dich auch oft. Du gibst dich mit dem zweit- oder drittbesten zufrieden – und ich habe doch so viel mehr für dich!‘

Die Enten müssten sich auf eine kleine Wanderschaft begeben um an dem See anzukommen. Sie müssten eine vielbefahrene Straße überqueren, was gefährlich ist. Sie müssten ihren kleinen, umzäunten Schotterplatz verlassen und sich erstmal ins Ungewisse aufmachen. Aber wenn ihr Abenteuer erfolgreich verläuft, dann könnten sie nach Herzenlust ihr Entenleben genießen, das tun wozu sie bestimmt sind.

Ich will nicht in den vermeintlich sicheren Grenzen meines Schotterplatzes bleiben. Ich will mich nicht mit kleinen, dreckigen Pfützen zufriedengeben, wenn Gott mir einen ganzen See voll frischen, klaren Wassers verheißt. Ich will mutig sein, weil Jesus mit mir geht, und das Abenteuer wagen.

Ich will mehr vom Leben! Ich will Leben in Fülle!

‚Ich sage dir: Sei stark und mutig! Hab keine Angst und verzweifle nicht. Denn ich, der Herr, dein Gott, bin bei dir wohin du auch gehst.‘
Josua 1,9

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Der Blick in die Zukunft

(von Annette)

Handballwochenende: Am Samstag Spielfest der E-Jugend, bei dem mein Sohn mitspielte, am Sonntag Mini-Turnier, bei dem meine Tochter zum ersten Mal dabei war. Mein Sohn durfte am Samstag in zwei Mannschaften seines Vereins spielen und war somit den ganzen Nachmittag am Ball. Eigentlich wollten wir nur mal kurz vorbeischauen, für ein Spiel und einen kurzen Plausch mit anderen Eltern. Aber dann fiel mir auf, dass ich ihn seit annähernd zwei Jahren nicht mehr im Turnier gesehen hatte (mein Mann war immer dabei oder er war sowieso alleine unterwegs). Ich hatte richtig was verpasst, denn in diesen zwei Jahren waren unsere kleinen wilden Jungs groß geworden, zu einer tollen und schlagkräftigen Mannschaft herangewachsen. Sie konnten auf einmal strategisch und schnell spielen, die Pässe landeten da, wo sie hinsollten, die Tore fielen am laufenden Band. Ich war völlig begeistert und blieb tatsächlich den ganzen Nachmittag. Und die Mannschaft meines Sohnes wurde haushoher Turniersieger…

Am nächsten Tag dann ein kleiner Kontrast: Das Turnier der Minis. Für die meisten war es das erste Turnier überhaupt und dementsprechend nett war es anzusehen. Lauter Kinder, die unschlüssig auf dem Spielfeld stehen, nicht so genau wissen, wohin nun mit dem Ball, das eine oder andere knapp verhinderte Eigentor – aber trotzdem viel Einsatz und Begeisterung. Und da fand ich es toll, dass ich am Tag zuvor quasi schon mal in die Zukunft gesehen hatte. Ich konnte mir vorstellen, wie diese Kinder in vier Jahren mit dem Ball umgehen würden, welches Potenzial noch in ihnen verborgen war, welche Ansätze schon zu sehen waren.

Beeindruckt haben mich auch die Trainer unserer Kinder. Keine Spur von Leistungsdruck oder Schelte, wenn etwas danebengegangen war (und es ging viel daneben). Stattdessen für jeden ein ermutigender Schulterdruck, wenn er ausgewechselt wurde und ein Kommentar zu dem, was er gut gemacht hatte. Viel Lob und gute Laune am Ende – und fast alle Kinder wollten sich sofort für das nächste Turnier anmelden.

Wenn es nur öfter im Leben so wäre: Wenn wir uns nur öfter gegenseitig so ermutigen würden, wenn wir mehr auf das sehen könnten, was klappt, wenn wir manchmal entspannt in die Zukunft sehen könnten und wüssten, dass da tolle Ergebnisse und entfaltete Gaben auf uns warten. Das mit dem Blick in die Zukunft funktioniert leider eher selten, aber ich will öfter mal – vor allem bei meinen Kindern – auf das sehen, was schon gut ist oder auch nur in winzigen Ansätzen schon da ist. Und mich entspannt auf die Zukunft freuen in der Gewissheit, dass Gott das alles im Blick und sowieso ganz andere Maßstäbe hat. Gottes „gut“ entspricht meistens nicht meiner Definition von gut, denn irgendwie mischt Gott in alles eine unvorstellbar große Portion Gnade und Güte, die mir als Mutter leider oft abgeht. Umso froher bin ich, dass er mein Gnadendefizit ausgleicht!

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Unerwarteter Flow

(von Annette)

Es gibt so Zeiten, da ist mein Kopf so voll mit Gedanken, aber ich bringe sie nicht zu Papier. Egal ob ich muss (Artikel schreiben) oder darf (Tagebuch). Und irgendwie komme ich da nicht zu Potte. In den letzten Tagen habe ich eine unerwartete Entdeckung gemacht. Eine Freundin von mir lehrt an der Uni – vorzugsweise gibt sie Zeichenkurse für angehende Lehrer im Botanischen Garten. Ich darf, wenn ich kann, dazukommen. Dieses Semester wäre der Kurstermin eigentlich günstig, aber nun liegen auf dem Vormittag regelmäßig unverschiebbare Arzt- oder Therapietermine mit meiner jüngsten Tochter. Um mich vor dem Frust zu bewahren, zeigte mit meine Freundin eine Technik für zwischendurch: Blind zeichnen. Einfach ein Blatt Papier nehmen, ein Objekt drapieren, z.B. eine schöne Blüte (die gab sie mir auch gleich mit), loszeichen. Und zwar: Immer mit dem Blick auf dem Objekt, nicht auf dem Papier. Als Perfektionist, der die vollkommene Zeichnung sucht, konnte ich mir das nicht vorstellen, aber ich probierte es aus. Und ich entdeckte: Es funktioniert tatsächlich und das Ergebnis ist gar nicht so furchtbar. Außerdem: Ich staunte, welche Formen ich auf einmal wahrnahm. Mein Objekt war eine getrocknete Blüte, und mit jedem Zeichenversuch wurde sie schöner und wunderbarer. Ich konnte mich überhaupt nicht sattsehen. Und das Überraschende: Während ich so ohne große Erwartung vor mich hinzeichnete mit dem Ziel, einfach nur das Auge und das Sehen zu schulen, hatte ich auf einmal unheimlich viele kreative Ideen. Für meinen fälligen Artikel, für kleine Texte, für meine Kinder, für Geschenkideen, für alles Mögliche. Als ich das Kreative nicht suchte, kam es zu mir. Und das Schreiben funktioniert nun auch wieder…

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Ausblick

Ausblick 

Zuletzt
wirst du aufstehen
aus der Klage.
Verwehen
wird dein banges Fragen
wie ein Nichts.

Zuletzt
wirst du erkennen,
dass deine Grenzen
Brücken waren
auf dem Weg
zu ihm,
dass du niemals
tiefer umarmt warst
als im Leid.

Zuletzt
wird nur dies Eine bleiben:
das dankbar Gewahren,
dass alles gut war,
wie es war.

(Autor unbekannt)

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