Gestern nach dem Abendessen war Will ganz still und hat gespielt. Ein Wunder! Ich bin in die Küche gerannt, um schnell mal ohne “Hilfe” eines Kindes sauberzumachen. Doch nach einiger Zeit ist mir aufgefallen, dass Will sehr still war. Ich hätte wissen sollen, dass etwas los war. Ich bin ja nicht zum ersten Mal Mutter eines zweijährigen Kindes. Ich kenne Will. Ich weiss genau, dass er normalerweise nicht brav herumsitzt wenn er leise ist. Ich habe also alles in der Küche stehengelassen, um zu entdecken was im Wohnzimmer auf mich wartete. Will hatte meinen Lipgloss aus meiner Tasche herausgefischt, und hatte dann angefangen sich zu schminken.
Nachher ist mir aber aufgefallen, dass ich ganz anders reagiere wenn Gott ganz still und leise ist. Ich fange an Fragen zu stellen, wie z.B. “Bist du denn da? oder “Warum kann ich dich nicht hören?”, anstatt alles stehenzulassen, um zu entdecken wo Gott gerade wirkt. Kann es manchmal sein, dass Gott “still” ist, weil ich zu beschäftigt bin und keine Zeit habe hinzuhören?
Gott hat sich uns in der Bibel offenbart. Wir können seinen Charakter kennen. Wir können genau wissen, dass Gott nicht machtlos herumsitzt auch wenn wir ihn gerade nicht hören. Er hat uns versprochen, dass er immer bei uns sein wird. Das heisst, dass wir sein Handeln auch im Alltag sehen können wenn wir bereit sind diese Entdeckung zu machen.
Das Leben kann schwierig sein. Jeden Tag gilt es Hürden zu überwinden. Man muss mit unfreundlichen Menschen klar kommen, die Sorgen wegen einem kranken Kind verkraften, finanzielle Engpässe ertragen. Es gibt große und kleine Schwierigkeiten. Die letzten paar Monate habe ich den Weg einer Familie verfolgt, deren erstes Kind an einer unheilbaren Krankheit litt. Unter großen Aufopferungen und mit tiefster Hingabe haben sie ihr Mädchen zu Hause gepflegt und mit Gott gerungen und trotz aller Tränen immer an Seiner Güte festgehalten. Gestern ist ihre Tochter gestorben.
‚Ein leichtes Leben hat noch niemandem gut getan.‘ hat Hildegard von Bingen gesagt. Da fällt mir noch ein anderes Zitat ein: ‚Gott macht den Boden unter deinen Füßen uneben, so dass du vor Ihm auf deine Knie fällst.‘
Wenn ich an dunkle Jahre in meinem Leben zurückkdenke, dann staune ich darüber, wie sehr meine Beziehung zu Jesus gerade in den Wüstenzeiten, wo doch normalerweise alles eintrocknet, in die Tiefe gewachsen ist. Wo man einsam ist, wo man mit seiner Schwachheit, seinem Unvermögen konfrontiert wird, wo die eigene Kraft nicht mehr ausreicht – da kommt Gott an unser Herz ran und kann uns wirklich verändern.
Deswegen ist es in Ordnung, wenn wir nichts anderes tun können, als vor Ihm auf die Knie zu fallen. Es ist ‚….Christus in euch, die Hoffnung der Herrlichkeit.‘ (Kol. 1,27), der uns durchträgt, der unseren Wüstenzeiten Sinn gibt, der uns hilft, wieder aufzustehen.
Ich weiß nicht, wo du gerade in deinem Leben stehst. Welche Sorgen und Fragen dich quälen, ob du leidest oder gar am Leben verzweifelst. Leid ist nicht gleichzusetzen mit der Abwesenheit Gottes, sondern vielmehr mit seiner intensiven Gegenwart. Lass zu, dass der Schmerz in deinem Leben eine Tür ist, durch die Jesus zu deinem Herzen gelangen kann.
We pray for blessings
Wir bitten dich um deinen Segen,
We pray for peace wir beten für Frieden,
Comfort for family, protection while we sleep um Trost für die Familie, Bewahrung in der Nacht.
We pray for healing, for prosperity Wir beten für Heilung, für Wohlstand.
We pray for Your mighty hand to ease our suffering Wir beten, dass deine mächtige Hand unser Leiden lindert
All the while, You hear each spoken need Die ganze Zeit hörst du unsere Gebete,
Yet love us way too much to give us lesser things doch du liebst uns viel zu sehr um uns weniger zu geben.
‚Cause what if Your blessings come through raindrops Denn was wäre, wenn dein Segen durch den Regen kommt?
What if Your healing comes through tears Was wäre, wenn Heilung durch Weinen kommt?
What if a thousand sleepless nights Was, wenn tausend schlaflose Nächte
Are what it takes to know You’re near genau das sind, was wir brauchen, um zu wissen: du bist da.
What if trials of this life are Your mercies in disguise Was wäre wenn all die Schwierigkeiten nur Segen im Verborgenen sind?
We pray for wisdom Wir beten für Weisheit
Your voice to hear deine Stimme zu hören
And we cry in anger when we cannot feel You near und wir sind voller Ärger, wenn wir deine Nähe nicht spüren.
We doubt Your goodness, we doubt Your love Wir zweifeln an deiner Güte, an deiner Liebe
As if every promise from Your Word is not enough als wäre jedes Versprechen in deinem Wort noch nicht genug.
All the while, You hear each desperate plea Und die ganze Zeit hörst du unser Flehen
And long that we’d have faith to believe und du sehnst dich danach, dass wir den Glauben haben, dir zu vertrauen.
‚Cause what if Your blessings come through raindrops
What if Your healing comes through tears
What if a thousand sleepless nights
Are what it takes to know You’re near
And what if trials of this life are Your mercies in disguise
When friends betray us Wenn Freunde uns betrügen,
When darkness seems to win wenn die Dunkelheit zu gewinnen scheint,
We know that pain reminds this heart wissen wir, dass der Schmerz uns daran erinnert
That this is not, this is not our home dass hier nicht unser Zuhause ist.
It’s not our home Hier ist nicht unser Zuhause
‚Cause what if Your blessings come through raindrops
What if Your healing comes through tears
And what if a thousand sleepless nights
Are what it takes to know You’re near
What if my greatest disappointments Was wäre, wenn meine größten Enttäuschungen
Or the aching of this life oder der Schmerz in diesem Leben
Is the revealing of a greater thirst this world can’t satisfy einen Durst hervorbringen, den diese Welt nicht stillen kann.
And what if trials of this life Und was wäre wenn die Schwierigkeiten in diesem Leben
The rain, the storms, the hardest nights der Regen, die Stürme, die schlimmsten Nächte
Are Your mercies in disguise nur verborgener Segen sind.
Wer hat diese Situation noch nicht erlebt? Du stehst mit deinem Baby an der Kasse im Supermarkt. Die Verkäuferin schäkert mit deinem Kind und schaut dich dann verschwöhrerisch von unten herauf an und wispert: ‚Warten Sie nur ab! Solange die Kinder so klein sind, ist ja alles gut. Aber sobald sie größer werden! Da haben Sie noch was vor sich!‘ Und das klingt dann keinesfalls so, als könntest du dich darauf freuen. Es ist ein warnendes, ein wissendes ‚Warten Sie nur ab!‘. Die Trotzanfälle, das Anlügen, die Teenagerjahre…Man meint, man hat das ‚Schlimmste‘ hinter sich und dann geht es erst richtig los. Ich mag diese unheilankündenden Worte überhaupt nicht. Sie wollen mir die Freude stehlen an meinem Mutter-sein, an meinen Kindern. Sie wollen mir Angst machen, dass alles ab jetzt den Bach runtergeht und meine Kinder zu kleinen Monstern werden. Sie wollen mir einreden, dass egal, was ich in meine Kinder investiere, am Ende wird es sich nicht lohnen. Warum nicht mal positiv denken?
Wie wäre es mit folgenden Gedanken: ‚Warte nur ab…‘
...bis dein Kind dich das erste Mal mit einem Freudenschrei im Kindergarten begrüßt.
...bis du merkst, dein Kind hat dir gerade geholfen, ohne dass du es auffordern musstest.
…bis du beobachtest, wie deine Kinder miteinander spielen und einander helfen.
…bis deine große Tochter dich voller Vetrauen in ein Problem einweiht.
…bis dein Kind das erste Mal voller Hingabe das Tischgebet spricht.
…bis du deinem Kind hinterherschaust, wie es sich selbstständig sich auf den Weg zu Freunden macht.
...bis du das allererste Mal erlebst, wie dein Kind dich ohne Grund stürmisch umarmt.
Neulich habe ich mit meiner jüngsten Tochter einen halben Tag zu Diagnosezwecken in der Kinderklinik verbracht. Lauter leicht angespannte Mütter mit ihren Kindern, immer wieder warten, rein ins Behandlungszimmer, raus auf den Gang. Sophia hat das gut mitgemacht, fröhlich die Spielangebote wahrgenommen und neugierig geschaut, was um sie herum los ist. Die meisten Mütter nahmen dann über die Kinder vorsichtig Kontakt miteinander auf und versuchten, die Stimmung positiv zu halten. Bis auf eine Mutter, die nach kurzer Zeit das Warten nicht mehr ertrug und anfing, vor sich hin zu schimpfen, es sei eine Unverschämtheit, und warum dauert das überhaupt so lange. Es dauerte – übrigens gar nicht so lange – weil bei einem anderen Kind eine Zusatzuntersuchung notwendig war, die sie ihrem eigenen Kind sicher auch gestattet hätte. Frappierend war aber, was das Schimpfen und der Abgang der Mutter (ohne die Untersuchung) in der Atmosphäre verändert hat: Sofort rundum tiefe Stirnfalten, schlechte Laune, negative Kommentare. Schade! Dabei kann ein bisschen Wegschauen von sich selbst, ein freundliches Wort, das Wertschätzen des Gegenübers so viel verändern! Sophia und ich sind dann den freundlichen Weg gegangen, haben viel gelacht mit den Ärzten und anderen Klinikmitarbeitern, haben uns bedankt für die Behutsamkeit, die Geduld, die Zuwendung. Und hatten trotz der vielen unangenehmen Untersuchungen einen schönen Vormittag.