Ermutigung

Kind hört mit!

‚Wohin sonst sollten wir gehn,
du hast Worte ewigen Lebens.
Du allein löscht meinen Mangel aus
und du machst mich so reich in Dir.‘

Dieses Lobpreislied von Arne Kopfermann läuft seit ein paar Tagen im Auto bei uns rauf und runter. Eher als Hintergrundmusik, nicht voll aufgedreht. Heute morgen beim Zähneputzen summe ich dieses Lied vor mich hin und plötzlich beginnt Joela die Worte mitzusingen. Ich war ganz verblüfft – ich hätte nicht gedacht, dass sie im Auto so genau hingehört hat. Nach dem Zähneputzen haben wir dann noch eine kleine Tanzeinlage eingeschoben und zusammen dieses Lied geträllert. Als wir uns Popowackelnd im Kreis gedreht haben und ich diese biblischen Worte aus dem Mund meiner Ältesten gehört habe, kam mir der Gedanke, was für eine wunderbare Gelegenheit es doch ist im Alltag Lobpreislieder zu hören oder zu singen. Bibelverse laut auswendig zu lernen, über Jesus zu reden und so unseren Kindern ‚ganz nebenbei‘ das Wort Gottes nahe zu bringen. Meine große Tochter hat so Worte von Jesus in sich aufgenommen und trägt sie nun in ihrem Herzen. Ein größeres Geschenk kann ich ihr auf ihrem Lebensweg nicht mitgeben.

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ein trotziges Kind und der Frieden Gottes

Gestern stand ich an der Kasse in einem Spielzeuggeschäft, als mir eine Mutter mit einem kleinen Jungen eine Kasse weiter auffiel. Der Junge saß im Einkaufswagen und schrie aus Leibeskräften. Offensichtlich bekam er nicht seinen Willen und er steigerte sich immer mehr in das Schreien hinein. Irgendwann war er komplett aus dem Häuschen und boxte mit seinen kleinen Fäusten in die Luft. Mir tat die Mutter sehr leid und ich beobachtete sie eine Weile. Nach außen hin machte sie einen ruhigen Eindruck, doch innerlich brodelte es. Ich bewunderte sie insgeheim, dass sie nicht laut wurde oder ihren Sohn grob anfasste. Als sie bezahlt hatte und den Laden mit ihrem kleinen Schreihals verließ, atmete jeder im Umkreis von ein paar Metern sichtlich auf. Als ich auch bezahlt hatte, ging ich nach draußen und traf auf meinen Mann, der vor der Ladentür auf mich gewartet hatte. Er sagte, er hätte gerade eine Frau gesehen, die ihrem kleinen Sohn eine Ohrfeige gegeben hat. In aller Öffentlichkeit und mit voller Wucht. Mein Herz wurde schwer und wir hielten Ausschau nach der Mutter und überlegten uns, ob wir vielleicht einschreiten sollten. Wir sahen sie noch einmal auf der anderen Seite des Parkplatzes, der Junge schrie noch immer und die Mutter packte wutentbrannt die Einkaufstüten in den Kofferraum. Wir schritten dann doch nicht ein und die ganze Fahrt nach Hause ging mir der kleine Junge und seine aufgebrachte Mutter nicht mehr aus dem Sinn.
Ich denke, dass sich jede Mutter und jeder Vater ohne Probleme in diese Frau hineinversetzen kann. Ein schreiendes, trotzendes Kind in der Öffentlichkeit, man fühlt die Blicke der anderen, man fängt das Zittern an, die Wut steigt einem auf wie ätzende Magensäure. Irgendwann fängt es an im Kopf zu surren, man hat seine Gedanken nicht mehr unter Kontrolle und irgendwann vielleicht auch nicht mehr seine Hände. Kinder können einen weit über die eigenen Grenzen hinaus treiben und es erfordert höchste Konzentration und Selbstbeherrschung in solchen Konfliktsituationen ruhig zu bleiben. Kann man es also der Frau nachsehen, dass ihr ‚die Hand ausgerutscht ist‘? Auch wenn jeder es verpönt, ist es doch fast jedem schon mal passiert: der Klaps auf den Po, das Schlagen auf die Hand, das grobe Anfassen am Arm. Jeder Pädagoge, jeder Psychologe, jeder Politiker wird sagen, sein Kind zu schlagen, die Beherrschung als Eltern zu verlieren ist nicht gut, ist schädlich für das Kind. Jeder weiß, dass Ohrfeigen entwürdigend sind. Ich bin mir sicher, diese Mutter vom Spielzeuggeschäft weiß das im Grunde auch. Aber was tun, wenn das Kind außer Rand und Band gerät, wenn die eigenen Nerven zum Zerreißen gespannt sind, wenn freundliche Worte nicht mehr zu dem Kind durchdringen – was soll denn da bitte noch helfen? ‚Eltern sind auch nur Menschen‘ wird dann argumentiert und man kann nicht immer alles richtig machen. Die Kinder müssen mal spüren, dass man als Mama auch mal ausrasten kann und dass Eltern auch nicht immer perfekt sind. Mit anderen Worten: Eltern sind fehlbar und die Kinder müssen mit der dieser Fehlbarkeit konfrontiert werden. Ist das der Leitfaden, den uns die Bibel aufzeigt? Gott stellt hohe Ansprüche an uns Eltern. Sein Wort sagt: ‚Liebe ist geduldig und freundlich.‘ (1. Kor. 13,4). ‚Dagegen bringt der Geist Gottes in unserem Leben nur Gutes hervor: Liebe und Freude, Frieden und Geduld, Freundlichkeit, Güte und Treue, Besonnenheit und Selbstbeherrschung.‚ (Gal. 5,22) Steht da, die Frucht des Geistes ist zwar Geduld usw, aber verlier nur ab und zu die Nerven und schrei ein wenig rum, das tut deiner Seele gut? Macht Gott Kompromisse? Sieht er es der übermüdeten Mama nach, wenn sie ihre Frustration an ihrem Kind auslässt? Dürfen wir uns als Eltern dann und wann einen Egotrip leisten und einen auf ‚ich-bin-doch-auch-nur-ein- Mensch‘ machen? Im Galaterbrief steht kurz vor dem oben genannten Vers folgendes: ‚Gebt ihr dagegen euren selbstsüchtigen Wünschen nach, ist offensichtlich wohin das führt: zu…Feindseligkeit, Streitsucht, Eifersucht, Wutausbrüche...‘ (Gal. 5,19+20). Wenn ich also als Mutter das Gefühl habe, dass ich gleich explodiere und dann Worte aus meinem Mund kommen, die ich besser nicht gesagt hätte und mein Kind grob anfasse und vielleicht sogar schlage, dann bin ich selbstsüchtig. Dann will ich meinem Ärger Luft machen, dem Kind zeigen, wer hier das Sagen hat. Dann bin ich alles andere, als geduldig und freundlich.
Jesus will mich aber verändern. Er will mir meine Selbstsucht wegnehmen, er will es mir möglich machen, dass ich in Extremsituationen meinen Kindern, meinem Ehemann gegenüber freundlich bleiben kann. Dass ich lerne, meinen Ärger nicht an anderen auszulassen, sondern meine Gefühle unter Kontrolle habe. Jesus will, dass die Frucht des Geistes in mir heranreifen kann, dass es immer weniger zu Wutausbrüchen und Kontrollverlusten kommt. Er muss in mir mit seiner Geduld zunehmen und ich mit meiner Selbstsucht muss abnehmen (Joh. 3,30). Und wenn dieser Prozess in mir in Gang kommt wird mein Mutter-sein revolutioniert werden. Das heißt nicht, dass ich ab jetzt immer lächelnd meinem Kind alles durchgehen lasse. Das heißt, dass ich merke, wie ich schwierige Momente, in denen alles drunter und drüber geht, besser handhaben kann. Ich merke, wie meine Wut nicht mehr überschwappt und ich Dinge sage und tue, die ich hinterher bitter bereue. Das heißt, dass der Friede Gottes Einzug hält in mein Herz, in meine Familie und das Miteinander harmonisch und liebevoll wird.
Meine Tochter hat eine Weihnachts-CD wo ein Kind mit seinen eigenen Worten sagt, was die Engel an Weihnachten den Hirten verkündet haben: ‚Wer Gott liebt hat, bei dem wird Frieden sein.‘ Wenn ich darüber nachdenke kommen mir fast die Tränen: die Mutter vom Spielzeuggeschäft hat eifrig Weihnachtsgeschenke für ihren Sohn eingekauft, aber die wahre Weihnachtsbotschaft kam nicht bei ihr an: Jesus und sein überfließender Frieden. Der Frieden, der ihren Zorn im Zaum gehalten hätte.

Jesus, du siehst meine Selbstsucht.
Du siehst meine Fehlbarkeit, meine Grenzen.
Du weißt um meine Wut, kennst meine Müdigkeit.
Ohne dich bin ich verloren, ohne dich kann ich meinem Kind, meinen Kindern
keine gute Mutter sein.
Ich brauche dich jeden Tag.
Nimm du in mir zu und ich will immer weiter in den Hintergrund treten.
Komm du mit deinem Frieden in mein Herz, in meine Familie.
Verändere mein Verhalten, hilf mir geduldig und freundlich zu sein.
Steh mir in schwierigen, stressigen Situationen bei und hilf mir mein Kind, meine Kinder bedingungslos zu lieben und anzunehmen.
Ich danke dir für Weihnachten.
Ich danke dir für den Frieden, den du mir zugänglich gemacht hast.
Öffne den Himmel für mich und lass Segen auf mich und meine Familie fließen.
Verändere mich und mein Mutter-sein zu deiner Ehre.
Amen

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Nicht neidisch sein!

Gestern haben wir für Lilian ein Hochbett im Kinderzimmer aufgebaut. Wir haben das Bett gebraucht gekauft und da war eine Rutsche mit dabei. Grundsätzlich war ich immer eher gegen eine Rutsche im Kinderzimmer, aber okay, einem (fast) geschenkten Gaul schaut man nicht … ihr wisst schon. Joela, unsere große Tochter haben wir schon mal darauf vorbereitet, dass das Bett von Lilli eine Rutsche haben wird. Ihr Hochbett hat keine und ich hatte da so eine leise Vorahnung, dass das eventuell ein klitzekleines Problem für Joela sein könnte. War es dann gar nicht, es war ein RIESENGROSSES Problem. Als das Bett mit Rutsche fertig aufgebaut war, hatte Joela sich in Rage geschrien und fand alles nur noch gemein. Ich kam gar nicht mehr zu ihr durch, egal was ich sagte oder erklärte: alles war gemein. Eine Stunde später mit einem kalten Waschlappen auf der Stirn hat sie sich dann endlich wieder beruhigt und ich habe gehofft, das Thema sei jetzt durch. Von wegen. Heute früh wachte sie mit einer miesen Laune auf (um das mal vorsichtig auszudrücken…) und meinte, sie wäre erst wieder zufrieden, wenn wir die Rutsche von Lilli’s Bett wieder abbauen. Gibt’s denn sowas? Ich meine, diesem Kind fehlt es an nichts! Ich wurde sauer (um das auch mal vorsichtig auszudrücken…) und habe ihr verboten auch nur ein Wort über die Rutsche (die ich mittlerweile auf den Mond wünsche) zu sagen.
Als ich gestern meine schreiende, wutentbrannte Tochter vor mir sah, kam ich nicht umhin wieder einmal mich daran zu erinnern, dass ich mich sehr oft sehr ähnlich verhalte. Über dieses Thema habe ich schon mal geschrieben (9.8.11 – ‚Vom Unzufrieden sein‘), aber es begleitet mich täglich und ist immer wieder ein Kampf für mich und auch für meine große Tochter. Neid ist häßlich, macht häßlich und hat häßliche Auswirkungen. Wie ein Gift durchdringt er das ganze Sein, vernebelt die Sicht und die Sinne, verzerrt jede Wahrnehmung. Es ist mir ja fast unangenehm darüber zu schreiben, aber ich habe ein großes Problem mit Neid. So wie meine Tochter plötzlich nur noch die Rutsche sah, sich überhaupt nicht für ihre Schwester freuen konnte, so sehe ich auch oft nur das, was die anderen haben und ich nicht. Und wenn ich nicht aufpasse, dann bin ich in einem Gedankenstrudel gefangen, der mich nach unten zieht und ich habe überhaupt keinen Blick mehr für das, was ich habe. Es ist ein innerlicher Wirbelsturm und er hinterlässt eine Wüste der Zerstörung. Gott weiß um die Zerstörungswut von Neid und sagt nicht umsonst in den 10 Geboten: ‚Du sollst nicht begehren, was dein Nächster besitzt.‘ (mein Wortlaut).
Gott ist geduldig mit mir und ab und zu habe ich kleine Erfolgserlebnisse, wo ich spüren darf, wie frei man ist, wenn man keinen Neid in sich trägt. Wie dankbar man sein kann, wenn man sich klar macht, wie reichlich Gott segnet.
Ich denke, wir Frauen sind für Neid besonders anfällig und wir müssen besonders aufpassen, dass wir dem Neid in unseren Herzen keinen Raum geben.
Könnt ihr mich verstehen? Seid ihr dabei? Kein Neid mehr für uns Frauen Gottes! Kein Schielen auf das was die andere hat. Egal was es ist. Wir wollen dankbar sein für das was Gott UNS geschenkt hat. COUNT YOUR BLESSINGS, LADIES!
Um beim Anfangsgedanken zu bleiben: auch wenn unser Hochbett keine Rutsche hat, wollen wir zufrieden sein. Gott weiß was wir brauchen. Er gibt mehr als wir brauchen. Wir wollen nicht neidisch sein.

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