Alltag

Chaos in der Badezimmerschublade

Schon länger hat mich das Chaos in meinen Badezimmerschubladen aufgeregt. Wenn die Schubladen zu waren, schaute alles ordentlich aus, aber sobald ich mir meine Creme oder einen Haargummi holen wollte, stand ich Chaos gegenüber. Ganz ehrlich: So schaut es in vielen Schubladen in meinem Zuhause aus. Manchmal bin ich einfach nur froh, dass ich die Schublade oder den Küchenschrank zumachen kann um wenigstens den Schein von Ordnung zu bewahren. Gestern hat es mir aber gereicht und ich habe mir ein Boxenset extra fürs Badezimmerchaos bestellt. Dass es sowas im Angebot gibt, zeigt mir, dass nicht nur ich gegen das heimliche Chaos ankämpfe. Heute kam das 13teilige Set an und sofort erfüllte mich ein Gefühl von Überschaubarkeit und Ruhe. Ich habe die Schubladen komplett ausgeräumt, leere Tuben, ausgeleierte Haargummis und fast leere Zahnseide weggeschmissen und alles schön übersichtlich in die durchsichtigen Boxen gefüllt. Die Boxen passen perfekt in die Schubladen und ich fühlte mich nach einer halben Stunde Aufräumarbeit durchorganisiert wie schon lange nicht mehr. Wie so oft nutzt der Heilige Geist solch alltäglichen Arbeiten um in mein Herz zu sprechen. Denn unsere Herzen sind oft wie Badezimmerschubladen. Voller Krimschkramsch, überladen, unordentlich – aber auf den ersten Blick tadellos und blitzblank. Erst wenn man aufmacht, erschrickt man über das Chaos. Wie oft trauen wir uns, unser Herz wirklich zu öffnen? Mal hinzusehen, was sich über die Jahre da so alles angesammelt hat? Alles mal rauszuräumen und auszusortieren?
Der Heilige Geist möchte Ordnung in unsere Herzen bringen. Auch wenn nach außen hin alles paletti aussieht, dürfen wir doch hin und wieder eine Bestandsaufnahme unserer inneren Schubladen machen. Wenn ich diese Herzensarbeit zulasse, bin ich immer wieder erstaunt, wieviel weg darf, welche Unordnung ich in mir trage und wie sehr Gottes Übersicht mir gut tut. Vielleicht will der Heilige Geist dir am Anfang des neuen Jahres auch ein Boxenset schenken. Ordnung für dein Herz. Sortiere mal aus. Lass los. Trenne dich von angelaufenem Billigschmuck. Mach Raum für Neues oder genieße einfach mal wie leer so eine Schublade sein kann und wie schnell man den Lieblingsnagellack finden kann. Sei mutig und mach die Schublade mal auf, die du so lange geschlossen hältst, weil du das Chaos dahinter ahnst. Achte gut auf dein Herz. Kümmere dich um dein Herz, denn daraus fließt alles Leben. (Sprüche 4,23)   Ich lade dich herzlich ein Teil der Tochter & Sohn FB Gruppe zu werden, die Jeremy und ich gemeinsam leiten! Zusammen entdecken wir, was es bedeutet ein Kind Gottes zu sein und was diese Identität alles für uns möglich macht. Hier gehts zur Gruppe: https://www.facebook.com/groups/tochterundsohn/

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Gott wirkt online!

Nach fast 2 Jahren Orientierungslosigkeit ebnet sich langsam aber sicher ein Weg. Und er schaut anders aus, als ich es mir vorgestellt habe, aber ich spüre schon jetzt: Das passt wunderbar.

Mein Mann hat 6 Jahre eine Online Ministry aufgebaut, die Online Kurse anbietet (free-indeed.de). Ich habe sogar zwei Kurse im Rahmen dieser Ministry schreiben dürfen – Geheiltes Herz und Generation Esther, Basiskurs. Beide Kurse sind mir förmlich aus der Feder geflossen. Es hat so viel Freude gemacht komplexe Themen in alltagstaugliche Portionen aufzuteilen und praktisch und verständlich aufzubereiten. Das Ganze mit Raum für den Heiligen Geist und Lobpreismusik noch ergänzt – wunderbar! Die Rückmeldungen auf beide Kurse waren und sind berührend. Gott wirkt online!

Nie hätte ich gedacht, dass ich mehr Kurse schreiben würde. Ich wollte Bücher schreiben und Blogs und Instagram Beiträge. Aber Online Kurse? Vor ein paar Jahren bin ich selber durch einen Online Kurs gegangen und habe stark davon profitiert. Tatsächlich habe ich in diesem Online Programm eine Frau kennengelernt, die zusammen mit ihrem Mann unsere Familie unglaublich gesegnet hat. Ja, Gott wirkt online und er schafft in diesen virtuellen Orten Allianzen, die man sich vor ein paar Jahren nur erträumen konnte.

Und nun habe ich tatsächlich meinen dritten Online Kurs geschrieben – Aufblühen in Krisenzeiten, basierend auf meinem Vortrag im Gebetshaus im Frühling 2020. Seit dem 28.10. ist er erhältlich und ich muss mich ab und zu zwicken, denn so richtig kann ich es noch gar nicht glauben. Es fühlt sich so richtig, so passend an!

Meine Sehnsucht ist es anderen Menschen die Freiheit aufzuzeigen, die durch Jesus möglich ist. Das ist mein Herzschlag. Und diese Kurse, die schon erschienen sind und die, die noch in meinem Herzen schlummern, sind wie ein Schlüssel, der diese Sehnsucht aufschließt. Ich liebe Bücher und ich werde sie weiter schreiben (tatsächlich erscheint mein neuestes Buch im Frühjahr 2023!!). Aber Kurse?! Kurse sind geniale Tools. Kurse helfen dir große Themen jeden Tag beständig zu begreifen und umzusetzen. Kurse helfen dir dran zu bleiben, den inneren Schweinehund zu überwinden, kleine Schritte zu gehen – denn die führen ja bekanntlich zum großen Ziel. Kurse werden (oder sind schon?!) meine neue Leidenschaft.

Seit über einem Jahr trage ich eine Vision im Herzen. Ich möchte Frauen sammeln, Ermutigung weitergeben, Zurüsten, Vernetzen. Die Kurse sind der erste Schritt zu einer Online Community, wo die Teilnehmer auf ähnlichen Wegen gehen. Kleingruppen mit Menschen, denen man nie einfach so begegnet wäre, Live Sessions mit Lobpreis…mein Herz geht über wenn ich an die Möglichkeiten denke.

Ich bin so dankbar, dass ich das, was ich gelernt habe, an andere weitergeben darf. Online Kurse sind eine neue offene Tür genau das zu tun.

Bist du dabei? Das ist alles erst der Anfang. Gott wirkt online!

 

 

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Detox für die Seele

Dieser Blogbeitrag ist Teil meines November Newsletters mit dem Thema Detox für Körper und Seele. Wenn du meinen Newsletter erhalten möchtest, kannst du dich hier anmelden: Anmeldung Newsletter

Eine Auszeit zu nehmen ist schwieriger, als es klingt. Wer kennt das nicht? Am Sonntag wird dann doch noch das ein oder andere zwischendurch erledigt und so schnell schaut man gar nicht, ist der Tag vorbei und war alles andere als erholsam. Die Abende, die man sich doch eigentlich freihalten wollte, werden verplempert mit endlosen Netflixschleifen und Scrollen am Handy. Erholung sieht anders aus. Ich kämpfe täglich mit meinen Prioritäten, muss ständig die Grenze neu ziehen, dass meine Ruhe nicht belagert wird von Geschäftigkeit.

Ruhe ist hart umkämpft.

Und es liegt in der Regel allein bei uns, ob Ruhe ihren Raum in unserem Leben haben darf oder nicht. Oft schließen wir die Tore für die Belagerer freiwillig auf und wundern uns dann, warum wir uns so ausgebrannt fühlen.

Von Graham Cooke stammt folgendes Zitat: ‚Ruhe ist eine ernste Sache im Reich Gottes.‘ Wenn wir nicht in der Ruhe leben und aus der Ruhe heraus handeln, laufen wir in Gefahr am Ziel vorbeizuschießen. Jesus hat es uns auf einmalige Weise demonstriert, was es bedeutet zu ruhen. Egal, wie die Umstände aussehen. Denn wie oft sagen wir: solange das und jenes anhält, kann ich nicht ruhen! Solange diese Person gegen mich ist, kann ich nicht ruhen! Solange ich dieses Projekt habe, kann ich nicht ruhen! Wir lassen die Umstände unsere Ruhe bestimmen, anstatt dass wir unsere Ruhe die Umstände prägen lassen.
Als die Jünger im Sturm Todesangst litten, schlief Jesus. Die erfahrenen, hartgesottenen Fischer bangten um ihr Leben. Ich liebe die Details zu dieser Begebenheit, die wir in der Bibel (Markus 4) finden. Den ganzen Tag predigte Jesus und damit die Menschen ihn besser hören konnten, stellte er sich in ein Boot, das im Wasser schwamm und nutzte so die bessere Akustik. Genau dieses Boot wurde dann später von ihm und den Jüngern verwendet, um an das andere Ufer des Sees Genezareth zu gelangen und das schließlich in Seenot geriet. Diese Bretter auf denen er stand, um die Wahrheit zu predigen und seinen Dienst zu tun, waren für Jesus ein sicherer Ort, als das Unwetter losbrach. Genauso ist für uns der Wille Gottes für unser Leben der sicherste Ort, wo wir uns vor nichts und niemanden fürchten müssen. Jesus wusste, dass er genau da war, wo sein Vater ihn haben wollte und absolut nichts konnte ihn aus der Ruhe bringen.
Die Bibel sagt, dass das Boot mit Wasser volllief und die Jünger völlig verzweifelt waren. Aber Jesus schlief währenddessen hinten im Boot mit dem Kopf auf einem Kissen. (Markus 4, 38). Mich berührt es sehr, dass Jesus seinen Kopf auf ein Kissen gelegt hat. Warum wird das erwähnt? Warum ist das wichtig zu wissen? Ein Kissen bedeutet einen gewissen Komfort, wir verbinden mit einem Kopfkissen Behaglichkeit und Ruhe. Jesus konnte inmitten dieses fürchterlichen Sturms bequem und friedlich schlafen, seinen Kopf (der Ort unserer Gedanken) ablegen und sich nicht ablenken lassen, von den riesigen Wellen, die das Boot jederzeit zum Kentern bringen konnten. Dieses Kissen ist wie ein Symbol für den Heiligen Geist, der ja von Jesus mehrmals als der ‚Tröster‘ bezeichnet wird. Wenn wir unseren Kopf auf den Tröster betten und unsere Gedanken ruhen lassen, dann werden wir innerlich stark und fokussiert und die Stürme des Lebens können uns nicht beeindrucken.

Bill Johnson sagt: ‚Du hast über jeden Sturm Autorität in dem du schlafen kannst.‘ Als die Jünger Jesus endlich aufwecken und ihn über ihre Not in Kenntnis setzen, befiehlt Jesus dem Sturm sofort zu schweigen. Und wir alle kennen den Ausgang dieser Geschichte: der Sturm wurde still, die Wellen beruhigten sich und der aufgewühlte See wurde ruhig. Die Bibel sagt: ‚Und es herrschte tiefe Stille‘. (Markus 4,39) Jesus ruhte und aus dieser Ruhe heraus befahl er dem Wind und den Wellen zu ruhen. Wir können keinen Frieden in diese Welt tragen, wenn wir in uns Unfrieden haben. Wir können für andere kein Ruheort werden, wenn wir von Hast getrieben sind. Es ist so wichtig, dass wir lernen in die Ruhe hineinzukommen, die Jesus für uns bereithält. Fast vorwurfsvoll fragt Jesus die Jünger: »Warum seid ihr so ängstlich? Habt ihr immer noch keinen Glauben?« (Vs. 40).  Angst macht sich breit, wenn uns der Glaube fehlt. Angst macht sich breit, wenn wir vergessen, wer uns berufen hat. Angst macht sich breit, wenn wir nicht gelernt haben in Jesus und seinem Willen für unser Leben zu ruhen.

Wir brauchen einen Detox für unsere Seele. Eine Entgiftung unserer Gedanken und unseres Lebensstils. Wir brauchen eine Kultur der Ruhe, dass wir ausgeglichen und fest in Jesus verankert den Stürmen gelassen entgegensehen können.

Jesus hat regelmäßig ‚entgiftet‘.

  • Indem er bewusst Zeit mit seinem Vater verbracht hat. (Lukas 6,12)
  • Indem er sich nicht manipulieren ließ. (Matth. 12,38)
  • Indem er wusste, wann er sich von Leuten, deren Herz ihm gegenüber hart war, trennen musste. (Matth. 10,14)
  • Indem er konsequent Unrecht beim Namen nannte und keine faulen Kompromisse mit weltlicher Weisheit einging. (Matth. 23)
  • Indem er Zeit mit seinen Freunden verbrachte und Gemeinschaft mit gutem Essen und Trinken genossen hat. (Markus 2,15)
  • Indem er körperliche Arbeit geleistet hat (Jesus war Zimmermann)

Die folgenden Fragen können dir dabei helfen dein Herz und dein Leben zu entgiften und in die Ruhe zu kommen, die wir brauchen, um bestehen zu können und den Lauf, der vor uns liegt, erfolgreich laufen zu können. (1. Korinther 9,24)

 

  • Welche Zeiträuber kannst du in deinem Alltag identifizieren?
  • Bist du bereit diese Räuber rigoros von deinem Leben zu entfernen?
  • Welcher Sturm fordert dich aktuell heraus und wie kann hier der Heilige Geist dich trösten (dein Kopfkissen sein)?
  • Welche Gedanken rauben dir inneren Frieden?
  • Welche Wurzel haben diese Gedanken, woher kommen sie? Komm hier gerne auch ins Gespräch mit einer Vertrauensperson.
  • Wo fordert Gott dich heraus zurückzutreten, damit du mehr Zeit mit ihm verbringen kannst?
  • Frage dich: ‚Is it good or is it God?’

Welche Schritte kannst du im November gehen, die dir dabei helfen in der Ruhe anzukommen? (z.B. tägliche Meditation mit Gottes Wort, bewusste Ernährung, Termine absagen, ein Buch lesen, Instagram vom Handy löschen …

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Die kleinen Dinge

Die letzten 2 Jahre habe ich meinen gesamten Lebensstil umgekrempelt. Meinen Konsum überdacht. Die Lebensmittel im Kühlschrank genauer unter die Lupe genommen und die Inhaltsangaben auf Shampooflaschen gelesen. Vieles, was ich vorher bedenkenlos und vielleicht auch etwas gutgläubig in den Einkaufswagen gelegt habe, wurde nun Schritt für Schritt rigoros aussortiert.

Ich glaube, dass Gott, nachdem er sich intensiv mit meiner inneren Heilung, meinem Herzen, beschäftigt hat, mich auf eine neue Reise der Heilung geführt hat. Und vielleicht ist das auch ein ganz natürlicher Prozess: wenn das Innere heil wird, hat das unaufhaltsam Auswirkungen ’nach außen‘. Ich habe das Leben ganz anders wahr genommen und mich selber auch. Und da konnte ich dann gar nicht anders, als Dinge in Angriff zu nehmen und es besser zu machen.

Ein großer Schritt war für mich nicht mehr das billigste Gemüse und Obst zu kaufen, sondern das gesündeste. Ich dachte immer: Hauptsache bunt, Hauptsache irgendeine Frucht, irgendein Gemüse. Egal woher es kommt, egal wie es angepflanzt, geerntet und verschickt wurde. Nachdem ich mich immer mehr damit beschäftigt habe, unter welchen Voraussetzungen Obst und Gemüse in unserer globalen Welt in den Handel gebracht wird, wusste ich: das kann ich nicht mehr unterstützen. Ich habe versucht meine Einkaufsliste nach der Saison zu richten und vor allem lokal und bio einzukaufen. Ich wollte keine giftigen Spritzmittel mehr auf meiner italienischen Tomate und meinem Salat aus Holland haben. Ich wollte reifes Obst essen und kein unreifes. Und ich war auch bereit mehr Geld dafür auszugeben. Wobei es unterm Strich nicht wirklich mehr Geld war – das bewusste Einkaufen hielt mich davon ab zu viel zu nehmen. Ich schmiss kaum mehr Obst und Gemüse weg, weil es schimmelig geworden ist oder es keiner essen wollte.

Nun hatte ich endlich eine gute und gesunde Routine für unsere Familie gefunden. Es fühlte sich wunderbar an, aufmerksam zu essen, zu wissen dieses Stück Frucht ist wohltuend und heilungsfördernd für meinen Körper.

Als wir nach Amerika kamen ist diese Routine total durcheinander gekommen. Es hat mich in Deutschland einige Zeit gekostet, bis ich wusste, wo ich was herbekomme – hier in den USA wusste ich gar nicht wo ich anfangen sollte mit dem Suchen. Zwar gibt es hier auch mittlerweile viele Bio Angebote – auch im normalen Supermarkt – aber ich vermisste meine Lebensmittel vom Bauernhof und wusste außerdem nicht, ob das Bio Siegel mit dem in Deutschland vergleichbar ist. Es hat mich richtig geschmerzt keine vergleichbaren  Lebensmittel zu finden und ich vermisste meine wöchentliche Biokiste, die mir in Deutschland an die Haustüre geliefert wurde.

Ich habe im Internet gesucht und schließlich eine kleine Farm gefunden, die ihre Obst- und Gemüseernte direkt verkauft, noch dazu ganz in der Nähe. Vor ein paar Tagen waren wir das erste Mal dort und mir kamen wirklich die Tränen, als ich an den Tomaten, den Zucchini, den Paprika und dem Knoblauch vorbeiging und alles bestaunte. So muss Gemüse aussehen! Ich hielt ein Glas Honig mit der Wabe in den Händen, entdeckte Eier von glücklichen, freilaufenden Hühnern und freute mich über die Erdbeeren (ja, die haben hier gerade noch Saison!). Ich erkundigte mich nach ‚raw milk‘ und erfuhr dabei, dass ich auch Hüttenkäse und saure Sahne hier bekommen könnte. Und frisch gepressten Orangensaft, ohne irgendwelche Zusätze. Ich war im siebten Himmel! Und während ich meinen Einkaufskorb mit all den Köstlichkeiten füllte, spürte ich die Liebe Gottes über mir.

Ich hab dich gesehen, mein Kind. Ich wusste, was dir fehlt. Und ich gebe es dir gerne. Freu dich daran! Genieße es.

Dieser Moment ist mir unendlich kostbar. Denn ich lerne gerade wieder einmal neu, dass Gott mich sieht und dass er meine Bedürfnisse kennt. Die letzte Zeit hat mich glauben lassen, dass Gott mich übersieht, dass er an meinen kleinen und großen Wünschen und Sehnsüchten keinen Gefallen hat oder dass sie einfach nicht wichtig genug sind. Die Welt verfällt in Angst und Schrecken – wie darf, wie kann ich da an mich und mein Herz denken? In all dem Schrecklichen was ich – und so viele, viele andere – erlebt haben und noch erleben, habe ich meinen Glauben an einen guten, an einen liebevollen Gott aus dem Blick verloren.
Ich merke, dass Gott diesen Schmerz der vergangenen Wochen und Monate heilen will und mir neu sein Herz offenbaren möchte. Er ist ein guter Vater, ein liebender Vater, der mein Herz durch und durch kennt. Diese Farm mit den Holzständen und den liebevoll ausgelegten Äpfeln, Birnen und Weintrauben war für mich wie ein Einblick in das Vaterherz Gottes. Ein Sehen und Schmecken, dass er gut ist. Ein Staunen darüber, wie er sich selbst um die kleinsten Details kümmert.

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Geborgenheit

Die vergangenen Monate haben mein Leben gründlich durcheinander gewirbelt. Immer wieder musste ich inne halten und tief durchatmen, um nicht komplett von der Welle des Umbruchs überrollt zu werden.

Ich kann mich erinnern, dass es mir bei unserem letzten Umzug (und der ist gerade mal 2 Jahre her…) ähnlich ging und da hat eines meiner Kinder ein Vogelnest mit nach Hause gebracht. Diese gemütliche Mulde aus Zweigen, Blättern und Federn hat mir ein Bild gezeichnet, was Geborgenheit für mich bedeutet. Dieses Einkuscheln, Reinlegen in einen sicheren, abgesteckten Raum, die Wände spüren, keine Uferlosigkeit empfinden und die Gewissheit haben, dass jemand mich versorgt. Einfach daliegen, warm sein, umsorgt sein. Gott hat mein Herz damals ganz tief mit diesem Vogelnest angerührt und mir zugesprochen, dass er genau das für mich sein möchte: ein Ort der Geborgenheit. Ein Ort der Versorgung. Ein Ort der Sicherheit.

2 Jahre später befand ich mich wieder mitten in einem Umzug, packe Kisten, hab viel verkauft, ausgemistet. Mit jedem Alltagsgegenstand, der irgendwo weggepackt wurde, bröckelte auch ein Stück meines sicheren Rahmens ab. Irgendwie fühlte sich das Leben haltloser an, der Boden unter meinen Füßen wackliger. Nichts schien mehr so sicher und natürlich fragte ich mich: war es denn jemals sicher? Oder bilde ich mir das im Alltagstrott einfach nur ein, dass ich Kontrolle habe?

Die Schritte vorwärts sind seitdem etwas unsicher, ich habe immer wieder Angst, dass ich stolpere und mir weh tue. Ich vermisse Kleinigkeiten – die Deko an meinen Küchenfenstern, den Baum im Garten, den Weg in den nahen Wald. Mein Leben wird auf das Wesentliche reduziert: mein Glaube, meine Familie. Die Kontrolle habe ich mit dem Besteck, den Tellern und der Wohnzimmerdeko hinter mir gelassen. Mit ganz leeren Händen stehe ich an der Schwelle zu etwas Neuem und ich weiß nicht, was meine Hände füllen wird. Oder bleiben sie leer? Wird mich jemand an die Hand nehmen und mir helfen mich zurecht zu finden? Finde ich Gemeinschaft, Freunde, neue Routinen? Ein Alltag, der mir wieder ein Stück Sicherheit bietet?

Je länger ich mit Jesus unterwegs bin und je mehr er mich dazu herausfordert loszulassen und mit leeren Händen ihm zu folgen, desto mehr lerne ich: Geborgenheit ist mitten im Umbruch erfahrbar. Die Umstände müssen nicht perfekt sein, meine Wünsche müssen nicht erfüllt sein, mein Herz darf zerrissen und voller Fragen sein – der Ort der Geborgenheit ist für mich immer erreichbar.

Gott ist meine Geborgenheit. Er ist mein Vogelnest, mein sicherer Ort, mein fester Rahmen, mein Grund und Boden. Er ist meine Ruhe, meine Sicherheit, meine Versorgung. Mein Ein und Alles.

Wenn wir so leben, dann ist alles möglich. Dann ist jeder Weg begehbar. Dann ist jeder Glaubensschritt ein Tanzschritt, jeder Sprung von der Klippe einfach nur pure Freude.

Wie sehen deine Umstände aus? Bedrohlich? Langweilig? Aussichtslos? Sehnst du dich nach Geborgenheit mitten in deinen Umbrüchen, in deinem Loslassen, in deinem Losgehen?

Gott ist da. Seine Arme sind weit offen, bereit dich jederzeit liebevoll zu umarmen und dir den sicheren Raum zu bieten, der dir vielleicht geraubt wurde oder den du aufgegeben hast.

Vor ein paar Tagen habe ich gemerkt, dass ich dazugelernt habe. Mein Herz ist noch ganz verwundbar nach diesem großen Schritt, den wir als Familie gewagt haben. Ich spüre ganz deutlich, dass ich die Nähe meines himmlischen Papas brauche, um alles gut zu verarbeiten und im Hier und Jetzt anzukommen. Er will meine Geborgenheit sein. Also habe ich versucht dieser Sehnsucht nach Geborgenheit Ausdruck zu verleihen und mein Herz ganz in diese weiche, warme Gegenwart Gottes zu legen und das ganz praktisch, ganz greifbar zu machen. Ich habe mich in die Küche gestellt und Mehl mit Zucker vermischt, Eier mit Butter verrührt um dann alles in Kugeln zu formen, in den Ofen zu schieben und duftende Kekse wieder herauszuholen. Den Duft nach frisch Gebackenem verbinde ich mit Geborgenheit. Ich habe alles schön auf einen Teller gelegt und mich dran gefreut, wie das kleine Gebäck die ganze Familie zusammengebracht hat. Ich habe die ‚Mmmms‘ gehört und mir selber einen Keks auf der Zunge zergehen lassen. Ganz langsam und genügsam.

Wenn dein Herz sich auch nach Geborgenheit sehnt, dann versuche dir bildlich vorzustellen, wie dich Gottes starke Arme umschließen. Vielleicht hilft dir das Bild mit dem Vogelnest. Und dann lass diese Geborgenheit nach außen fließen und deine Umgebung beeinflussen. Stelle dir frische Blumen auf den Tisch, lege eine schöne Decke auf die Couch, mach beruhigende Musik an, dekoriere dein Bett mit einem Kissen…oder backe Kekse.

Lass mich gerne in den Kommentaren wissen, wie du Geborgenheit erlebst!

Der Herr ist mein Fels, meine Burg und mein Retter; mein Gott ist meine Zuflucht, bei dem ich Schutz suche. Er ist mein Schild, die Stärke meines Heils und meine Festung!

Psalm 18,3

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