Hoffnung

Gott ist treu

dezember15 022

‘Er ist treu’ habe ich mir vor ein paar Tagen auf die Tafel geschrieben, damit ich immer wieder daran erinnert werde, dass seine Treue mich durch trägt. Mein Jüngster hat das Kreide malen für sich entdeckt und schiebt sich nun immer einen Stuhl an die Tafel heran und kritzelt drauf los. Erst war ich verärgert, ich wollte doch dass das ‘Er ist treu’ schön deutlich zu lesen ist. Aber als ich mir heute das neue Kunstwerk angesehen habe, dachte ich, besser kann mein Alltag, mein Leben nicht dargestellt werden. Da ist viel Chaos, viel Durcheinander, nicht alles läuft so wie geplant. Aber über allem thront das wunderschöne Versprechen: Er ist treu. Er steht über allem. Er ist unerschütterlich.

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Ein Gebet zu Weihnachten – von Max Lucado

Lieber Jesus,

es ist gut, dass du in der Nacht geboren wurdest. Diese Welt erscheint einem so dunkel. Es fällt mir nicht schwer, Silberstreifen am Horizont zu erkennen. Aber sie werden schwächer.

Diese Morde, Herr. Diese Kinder, Herr. Verletzte Unschuld. Grobe Gewalt.

Die ganze Welt scheint am Abgrund zu stehen. Kriegslüstern. Verärgert. Wir hören von chemischen Waffen und Atombomben. Sind wir nur einen Knopfdruck von Vernichtung entfernt?

In dieser Weihnachtszeit scheint deine Welt ein wenig dunkler zu sein. Aber du wurdest ja in der Nacht geboren, nicht wahr? Du kamst in der Nacht. Die Hirten waren Nachtarbeiter.  Die weisen Männer folgten einem Stern. Deine ersten Schreie waren im Schatten der Nacht zu hören. Um dein Gesicht zu sehen, brauchten Maria und Josef ein Kerzenlicht. Es war dunkel. Es war dunkel, weil Herodes eifersüchtig war. Es war dunkel, weil die Römer unterdrückten. Es war dunkel, weil Armut herrschte. Es war dunkel, weil Gewalt an der Tagesordnung war.

Herodes wütete, brachte Babies um. Josef nahm dich und deine Mutter und floh nach Ägypten. Du warst erst ein Immigrant, bevor du der Mann aus Nazareth wurdest.

O, Herr Jesus, du bist in das Dunkel der damaligen Welt gekommen. Wirst du auch in unser Dunkel kommen? Wir können das Blutvergiessen nicht länger ertragen. Wir suchen – wie die weisen Männer – einen Stern. Wir knieen – wie die Hirten – an einer Krippe.

Wir bitten dich an diesem Weihnachten, dass du uns heilst, dass du uns hilfst, dass du neu in uns geboren wirst.

Voller Hoffnung,deine Kinder

(Originaltext in Englisch hier nachzulesen.)

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Ein toter Vogel und Gottes Güte

Vor ein paar Tagen lag bei uns auf dem Balkon ein toter Vogel. Als ich den Kindern erklärte, dass der Vogel wahrscheinlich gegen die Fensterscheibe geflogen und dann gestorben ist, sagte Lilian ganz entsetzt: ‘Aber der Papa hat gesagt, Jesus passt auch auf die kleinen Vögel auf!’

Was soll man da sagen? Vor allem wenn man selbst gerade durch ein Tal der Trauer geht, das Herz schmerzt und die Tränen fließen…wenn man Gottes Wege nicht versteht und man gerne die Faust gen Himmel heben möchte und schreien möchte: ‘Aber du hast versprochen, dass du gut auf uns aufpasst!‘ Hat man einen Bonus, wenn man an Jesus glaubt? Eine Zusatzversicherung, die uns bewahrt vor bitterem Leid?

Ich sagte zu Lilian: ‘Jesus hat genau gesehen, dass der Vogel gefallen ist.’ Gottes Güte zeigt sich darin, dass er hinsieht, dass er mitfühlt, dass er mitträgt. Der Vogel war ihm nicht egal. Unser Baby war ihm nicht egal. Meine Alltagssorgen sind ihm nicht egal. Meine Zukunftsängste sind ihm nicht egal.

Jesus bewahrt uns nicht vor Leid in diesem Leben. Aber inmitten von Leid ist er da und zeigt uns seine Güte.

‘Ein kleiner Spatz zur Erde fällt
und Gott entgeht das nicht.
Wenn Gott die kleinen Dinge liebt,
weiß ich, Er liebt auch mich.’

 

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Vor 5 Wochen

Das letzte Ultraschallbild

Heute vor 5 Wochen habe ich erfahren, dass mein Baby gestorben ist.

Ich habe in den letzten Wochen viel nachgedacht und möchte einige meiner Gedanken aufschreiben.

– Mir war noch nie so klar, wie verletzlich das Leben ist. Von einer Sekunde auf die nächste werden Hoffnungen zerstört, Träume zerplatzen, Herzen hören auf zu schlagen. Es hat mich anfangs sehr verstört mit dem Tod so intensiv konfrontiert zu sein und zu sehen, wie schnell alles vorbei sein kann. Auf der anderen Seite hat es in mir eine ganz neue Dankbarkeit wachsen lassen für meine drei gesunden, quietschlebendigen Mädchen. Es war für mich immer ein Wunder, wenn ich nach der Geburt mein Baby ansah und die Finger zählte, die kleine Nase bewunderte, die perfekt geschwungene Ohrmuschel bestaunte. ‘Alles dran’, hab ich mir dann immer gedacht. Mir war aber nicht bewusst, was für ein unfassbares Meisterwerk ich in Händen halten darf. Was für eine Gnade.

– Ich kann noch immer kaum glauben, wie viele Frauen sich mir gegenüber geöffnet haben und mir anvertrauten, dass sie auch schon ein Baby verloren haben. Für jede einzelne bin ich zutiefst dankbar. Ich habe Geschichten gehört und gelesen von Frauen, deren Baby kurz vor dem Entbindungstermin gestorben ist. Oft hat man den Grund für den Tod des Kindes nicht herausgefunden. Im Internet gibt es ganze Foren nur über das Thema Fehlgeburt und Totgeburt. Frauen schreiben verzweifelt von ihrer Last, von ihren Tränen und dass sie sich mit ihrem Schmerz alleine fühlen.
Ich bin so dankbar für die gerade erst entstandene tiefe Verbundenheit mit anderen Frauen, die genau wissen, was ich durchmache. Das ist ein Gefühl von ‘Schwesternschaft’, das ich so noch nicht erlebt habe. Davon wünsche ich mir mehr! In jeder Lebenslage.

– Als furchtbarer Gegensatz zu dieser Trauer um eine Fehlgeburt  stehen dazu die Tausenden von Babys die jeden Tag weltweit genau in diesem ersten Trimester abgetrieben werden. Ich hatte schon immer eine tiefe Abneigung gegen Abtreibung, aber jetzt wird mir ganz schlecht wenn ich nur daran denke. All die Frauen, die sich gegen ihr Kind entscheiden, scheinen nicht zu ahnen welch tiefe Bindung schon zu ihrem Baby besteht. Und das der Schmerz um ihre verlorenes Kind wie eine tickende Zeitbombe in ihrer Seele festsitzt und irgendwann explodiert. Es wird den Frauen, die eine Abtreibung wünschen, kaum erklärt, was da seelisch in ihnen vorgeht. Dass eine tiefe Bindung gekappt wird. Und dass der Schmerz sie früher oder später sie überwältigen wird. Doch nicht nur das. Wie kann man Leben einfach so wegwerfen? Wie kann man sich anmaßen über Leben und Tod zu entscheiden?  Ich möchte mich in Zukunft noch viel deutlicher und lauter gegen Abtreibung aussprechen.

– Natürlich steht der Gedanke im Raum ob wir es noch einmal wagen…traue ich mich nochmal schwanger zu werden? Ich habe noch keine endgültige Antwort gefunden – aber einwas ist mir so wichtig geworden: mein Muttersein ist kein oberflächlicher Zeitvertreib, meine Kinder sind nicht das i-Tüpfelchen einer Karriere. Ich bin Mutter, weil Gott mich dazu berufen hat. Und die Frage, ob wir ein viertes Kind wollen oder nicht, ob es in unsere Pläne hineinpasst oder nicht, ob ich genügend Mut habe oder nicht – die soll sich mir gar nicht stellen. Ich will Gott fragen: ‘Möchtest du, dass wir noch ein Kind bekommen?’ ‘Was verherrlicht dich in dieser Situation am meisten?’
Das ist sicherlich eines der wichtigsten Dinge, die ich in den letzten 5 Wochen gelernt habe: dass es nicht in erster Linie um mich geht. Es ist eine schmerzvolle Situation und viele, viele Tränen sind geflossen und werden noch fließen – aber es ist so heilsam, so befreiend, wenn man sagen kann: ‘Dein Wille geschehe!’ Die Frage nach dem Warum würde mich innerlich zerfressen, ich würde bitter werden. Aber wenn ich wie ein Kind voller Vertrauen akzeptiere, was passiert ist – weil Er keine Fehler macht! – dann kann ich ruhig werden und dann kommt der Friede in mein Herz, der allen Verstand übersteigt.

Und so staune ich 5 Wochen später über die Güte meines Gottes. Unzählige Male ist Er mir mit tiefer väterlicher Liebe begegnet. Eine besondere Begebenheit möchte ich noch aufschreiben:

Als wir in Amerika waren, haben wir viele Stunden auf dem Highway verbracht. Entlang dieser Schnellstraßen sind viele riesengroße Plakatwände aufgebaut, auf denen Werbungen für alles mögliche zu sehen sind. Die Werbungen wiederholen sich immer wieder, aber ein Plakat, das ich auch nur ein einziges Mal gesehen habe, ist mir besonders aufgefallen: Auf diesem Plakat war ein alter Holzzaun zu sehen und ein Junge, der mit dem Rücken zum Betrachter über diesen Holzzaun kletterte. Das Bild vermittelte so viel Harmonie, so viel Frieden. So stellt man sich ein gesundes, glückliches, freies Kind vor! Daneben stand in großen Buchstaben: ‘Du hast alles in mir geschaffen und hast mich im Leib meiner Mutter geformt.’ (Psalm 139,13) Mir kamen sofort die Tränen, denn ich wusste, dass mich Gott ganz konkret angesprochen hat. Es war mir so, als wäre dieser Junge mein Kind, der jetzt fröhlich und unbeschwert im Himmel spielt und klettert. Und Gott erinnerte mich durch den Vers daran, dass Er der Schöpfer meines Kindes ist und Er gut auf es aufpassen wird.

Ich darf loslassen.

quietly you slipped away
into heaven’s perfect peace
where you now
play on wide meadows
with all the other children
who left too early
to be embraced

Foto: Inka

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In guten Händen

Unsere zweitälteste Tochter hat eine sogenannte ‘Sprachentwicklungsstörung’. Selbst wir als Eltern tun uns manchmal schwer, sie richtig zu verstehen. Es gibt Tage, da haben wir das Gefühl, es geht voran, die Aussprache bessert sich und der Wortschatz vergrößert sich. Und dann – so wie gestern – steht meine Tochter vor mir und will mir etwas sagen und ich kann sie nicht verstehen. Ich wiederhole dann, was sie sagt und sehe, ob es vielleicht Sinn macht, wenn ich es ausspreche…aber oft wendet sie sich frustriert ab und ich habe das furchtbare Gefühl, in dem Moment keinen Zugang zu ihr zu haben. Wir sind jetzt schon fast ein halbes Jahr mit ihr in Behandlung. Sie hat lange Tests über sich ergehen lassen müssen und ein Termin steht sogar noch aus. Man hat bisher nichts gefunden und hat uns Mut gemacht, dass sie mit 6 Jahren aufgeholt hat und so wie andere Kinder sprechen kann. Und bis dahin? Ich habe Sorge, dass sie frustriert aufgibt Kontakt mit anderen Kindern zu schließen. Ich habe Sorge, dass sie sich minderwertig fühlt. Ich habe Sorge, dass sie sich abkapselt.

Gestern habe ich zu Gott gesagt: ‘Du hast sie so wie sie ist geschaffen. Mit ihrem Sprachproblem. Ich will glauben, dass du einen Plan mit ihr hast. Und dass sie ihren Platz in dieser Welt finden wird, weil du sie liebst.’ Es hat gut getan meine Sorgen um die Zukunft meiner Tochter an Jesus abzugeben. Vielleicht ist sie zur Zeit in den Augen dieser Welt nicht erfolgreich. Vielleicht stehen ihre Chancen gerade nicht so gut, Freundschaften mit anderen Kindern zu schließen. Aber ihr Schöpfer denkt gute Gedanken über sie. Ihr Schöpfer liebt sie – so wie sie ist. Ich bin so dankbar, dass ich Jesus habe, mit dem ich über meine Sorgen reden kann. Dass er mich ernst nimmt und Experte ist. Er kennt meine Kinder besser,als ich. Er liebt sie mehr als ich. Und das gibt mir Hoffnung und Zuversicht. Meine Tochter ist in guten Händen.

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