Schönheit

Herbstschönheit

An meinem Geburtstag vergangenen Samstag habe ich mir am Morgen etwas Zeit ‘gestohlen’. Eigentlich wollte ich eine Runde joggen gehen  – habe aber schon bald gemerkt, die Kraft dafür ist nicht da. Also habe ich angefangen mit dem, was ich jetzt wieder neu lernen möchte: langsam gehen. Den Moment auskosten. Ruhe suchen.

Aus meinem ehrgeizigen Workout wurde ein wunderschöner, langer, entspannender Spaziergang. Ich kann mich gar nicht erinnern, wann ich das letzte Mal so ausgiebig spazieren gegangen bin. Es war herrlich. Der Nebel lag über den verwelkten Sommerwiesen, kaum jemand war unterwegs. Die Luft war noch schwer und träge von der nächtlichen Feuchtigkeit und die Bäume standen still, kein Blatt bewegte sich. Tiefer Friede breitete sich in mir aus.

Dann fing ich an mir selbst einen Blumenstrauß zu pflücken. 34 wird man schließlich nur einmal! Ich war erstaunt, wie viele Naturschönheiten sich noch finden lassen zu dieser Jahreszeit. Wunderschöne, leuchtende Beeren, interessant geformte Äste, bunte Herbstblätter – und was mich am meisten faszinierte: die schon verwelkten Sommerblumen.

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Stolz standen sie an dem Platz, an dem sie vor wenigen Wochen noch in voller Pracht geblüht haben. Die Farben mittlerweile herbstlich verblasst, die Blütenblätter verloren – und trotzdem umgab diese Pflanzen ein zarter Zauber. Die Blumen fielen mir nicht sofort auf, fast gingen sie im Gras unter – aber als ich mir Zeit nahm und sie mir genauer ansah, war ich beeindruckt von ihrer unscheinbaren Schönheit.

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Da sprach Gott zu meinem Herzen:

Du musst nicht in voller Blüte stehen, um schön zu sein. Du darfst durch den Herbst gehen. Du darfst deine Blütenblätter verlieren. Für mich bist du immer noch schön und wertvoll. 

So wie die Sommerblumen nicht aufgeben und auch ohne ihre Blütenpracht still an ihrem Platz bleiben und geduldig auf den nächsten Sommer warten – so möchte ich durch diese Zeit der Kraftlosigkeit gehen. Es ist keine Schande, wenn man mal nicht ‘blüht’. Es ist Teil des Lebens. Man kann nicht immer in den schönsten Farben strahlen. Es gibt Zeiten, da wird man übersehen, da erscheint man grau und leblos. Doch in den Wurzeln regt sich schon neues Leben. Die frische neue Pflanze muss sich zwar erst wieder durch den Dreck wühlen, sich einen Weg bahnen an die Oberfläche – aber die Zeit des Blühens kommt bestimmt.

Und während ich ausharre im Herbstnebel, darf ich wissen, dass der Schöpfer, der Gärtner meiner Seele, mich sieht und mich schön findet.

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Glitzerschuhe

‘Höre mich, Königstochter, und nimm dir zu Herzen, was ich sage: Vergiss dein Volk und deine ferne Heimat, denn dein königlicher Gemahl freut sich an deiner Schönheit. Verehre ihn, denn er ist dein Herr!’

Psalm 45, 11+12

Vor zwei Wochen war ich mit meiner dreijährigen Tochter Marit bei einem Kleiderflohmarkt. Gleich zu Anfang fielen ihr ein paar Glitzerschuhe ins Auge. Weil wir absolut keine Glitzerschuhe brauchen und ich eigentlich nur nach T-Shirts und ein paar Sommerkleidern Ausschau hielt, haben wir die Schuhe erstmal wieder zurückgestellt. Auf dem Weg zur Kasse holte Marit wieder diese Schuhe hervor und, ganz ehrlich, ich fand sie ja auch toll. Glitzer vorne und hinten und an der Seite! Das hat sogar mein Herz höher schlagen lassen. Und da hab ich Marit die Schuhe gekauft. Einfach so! Das muss auch mal sein.
Als Marit die Schuhe dann ganz stolz angezogen hat und sie mir und ihrem Papa und der halben Nachbarschaft präsentiert hat, musste ich mich daran erinnern, wie ich als kleines Mädchen eine Vorliebe für Schuhe mit Schnalle und kleinem Absatz hatte. Am besten noch Lackschuhe, die so schön glänzen. Wenn ich tatsächlich mal solche Schuhe bekommen hatte, bin ich stundenlang umhergegangen und hab dabei nur auf meine Füße geschaut. Ich habe es als Mädchen GELIEBT mich herauszuputzen, mich schön zu machen, schwingende Röcke anzuziehen.
Genau das beobachte ich auch bei meinen Töchtern. Die Frage: ‘Schaue ich schön aus?’ hören wir als Eltern oft und ich staune, wie alle meine Mädchen eine Vorliebe für Schönheit haben…sei es ein schöner Stoff, eine besonders schön gemusterte Blume, ein langes Kleid.
Gott hat das in uns Frauen hineingelegt: die Liebe zur Schönheit und vor allem die Sehnsucht nach Schönheit. Warum räumen wir wohl immer und immer wieder das Wohnzimmer auf? Warum kaufen wir Blumen für die Vase? Warum tragen wir Wimperntusche? Es ist unsere DNA. Wir lieben Schönheit. Wir sehnen uns nach Schönheit.
Ich bin in den letzten Tagen öfters über Marits Glitzerschuhe gestolpert (gedanklich, aber auch im wahrsten Sinne des Wortes, mit Aufräumen hat sie es nicht so…). Und ganz ehrlich: seit ich Mama bin, sind die Momente, wo ich in den Spiegel schaue und positiv überrascht bin, etwas rar gesät. Meistens trage ich spielplatzfreundliche Kleidung, zum Haare waschen reicht die Zeit morgens nicht immer, geschweige denn zum Schminken. Ich rieche nach saurer Milch und Fischstäbchen und mein 10 Monate alter Sohn benutzt mich gerne als Taschentuch. Innerlich träume ich oft von Glitzerschuhen und vielleicht einem Abendkleid. Von mit großer Sorgfalt aufgetragenem Make-up. Und dann wird weiter gewickelt und der Boden gesaugt und das Abendessen vorbereitet.
Nein, wie eine Königstochter fühle ich mich nicht gerade. Aber Gott sieht mich an, wie ich da mit meiner Schürze in der Küche stehe und besagte Fischstäbchen in der Pfanne wende und er erfreut sich an meiner Schönheit. Das ist unglaublich. Aber wahr. Gott sieht mich in meinem Alltagsstress und er findet mich schön. Er spricht Würde in mein Dasein, er spricht Sinn in das, was ich täglich tue.
Ja, ich sehne mich nach Schönheit und vergesse dabei oft, wer Schönheit überhaupt erfunden hat. Wer der Inbegriff von Schönheit ist. Wer mich schön gemacht hat, wer die Idee hatte, mir eine Vorliebe für duftende Blumen und Ohrringe  und Glitzerschuhe zu geben. Jesus, durch den die Welt geschaffen wurde, der sich Korallenriffe und Apfelblüten ausgedacht hat. Der den Himmel mit Sternen, die wie Juwelen funkeln, geschmückt hat und die atemberaubendsten Sonnentuntergänge kreiert. Jesus, der Schöpfer aller Schönheit, erfreut sich an meiner Schönheit. Und meine Sehnsucht nach Schönheit ist nichts anderes, als eine Sehnsucht nach ihm. Nach Jesus. Weil ER die Schönheit IST.
Das nächste Mal also, wenn du in deinem Alltag inne hälst und stirnrunzelnd das Chaos um dich herum betrachtest. Wenn du dann deinen Blick an dir heruntergleiten lässt und mindestens 10 verschiedene Flecken auf deiner Hose findest und dir dann an den Kopf greifst und deine Haare fühlst, die mal wieder einen ‘bad day’ haben – dann verzweifle nicht und sag nicht, dass du es nie auf die Reihe kriegen wirst und Glitzerschuhe definitv nicht mehr zu deinem Leben dazugehören. Nein, denke an Jesus und wie er sich an dir erfreut und dich schön findet. Denke daran, dass du eine Königstochter bist, ein Mensch mit unsagbarer Würde. Suche in deinem Alltag weiter nach Schönheit, suche weiter nach Jesus und lass dich von ihm finden. Und hör nicht auf, die Welt um dich herum schön zu machen. Das ist unsere Aufgabe als Frauen, als Mütter. Wir bringen Schönheit in diese Welt! Es sind die Glitzerschuhe in Größe 24, die Tulpen in der Vase, der gedeckte Tisch. Und alles fängt an mit einer Begegnung mit dem Erfinder von Schönheit…
‘Der Herr, dein starker Gott, der Retter, ist bei dir. Begeistert freut er sich an dir. Vor Liebe ist er sprachlos ergriffen und jauchzt doch mit lauten Jubelrufen über dich.’  Zefanja 3,17

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Du bist schöner, als du denkst.

Diesen bewegenden Clip hab ich gerade im Internet gefunden. Mir liefen gegen Ende die Tränen über’s Gesicht (was auch an meinen überdrehten Schwangerschaftshormonen liegen kann…). Aber trotzdem: die Frage ‘Bin ich schön’? stelle ich mir tausendmal und ich selber finde immer nur die Mängel und komme zu dem Schluß: ‘Ich bin nicht schön genug.’ Wie wohltuend ist es da, darüber nachzudenken, wie andere uns vielleicht sehen und wie schön wir in den Augen unseres Mannes, unserer Freundinnen und nicht zuletzt unseres Schöpfers sind.

Seht selbst und schaut danach in den Spiegel und sagt: ‘Ich bin schön. Danke, dass du mich so einzigartig und wunderbar gemacht hast.’ Und nehmt euch für morgen vor einer lieben Freundin, einer Nachbarin, eurer Tochter oder der Frau an der Supermarktkasse ein Kompliment zu machen!

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