Tod

Abendmahl mit Kindern

Im schönen, zerbrechlichen Weinglas schimmert dunkelrot der Traubensaft. Auf einem kleinen Teller liegt ein kleines Stück Brot. Die Bibel liegt offen auf dem Wohnzimmertisch und eine Kerze taucht den Raum in sanftes Licht.

Wir feiern als Familie Abendmahl. Mit unseren Kindern, die 5, 8, 10 und 12 Jahre alt sind. Das läuft nicht immer andächtig ab. Nicht immer ruhig und (meiner Meinung nach) angemessen. Aber ich habe schon vor langer Zeit begriffen, dass mein Alltag heilig ist, auch wenn die Kinder nicht ruhig dasitzen und nicht immer ernst und würdevoll drein schauen. Jesus ist auch dann in unserer Mitte, wenn mein Jüngster rülpst und sich die anderen vor Kichern nicht mehr einkriegen.

Abendmahl ist für das echte Leben gemacht. Das echte, raue, kantige Leben.

Unser christliches Abendmahl wurzelt im jüdischen Pessachmahl, wo Kinder ganz selbstverständlich daran teilnehmen, sogar einen aktiven Part übernehmen. Ihre (liturgischen) Fragen leiten durch die Zeremonie des Erinnerns an den Auszug des jüdischen Volkes aus Ägypten.

Unser Abendmahl ist eine Erinnerung daran, dass wir Jesus brauchen. Dass er uns erlöst hat aus unserem Ägypten und uns in die Freiheit geführt hat. Es ist ein Besinnen darauf, auf welcher Seite des Kreuzes wir stehen. Es ist eine prophetische Handlung, die den Opfertod Jesu uns ins Gedächtnis ruft und uns ermutigt, dass das Blut Jesu das ‘bessere Wort spricht’ (Hebräer 12,24). Es ist eine bewusste Ausrichtung darauf, dass Jesus wiederkommt und unser Leben hier auf der Erde nicht ziellos und sinnlos verläuft. Durch das Abendmahl proklamieren wir, dass wir ‘durch seine Wunden heil geworden sind’ und dass Jesus ‘unsere Schmerzen getragen hat’. (Jesaja 53, 4-5).

Das Abendmahl ist ein mächtiges, geistliches Statement und ich lerne mehr und mehr es wie eine Waffe gegen meine Ängste, Sorgen und Zweifel einzusetzen. Es richtet meinen Blick auf das Opfer und den Sieg Jesu und darauf gründet sich letztendlich mein ganzes Leben.

Das Abendmahl ist somit Teil meines geistlichen Lebens und weil ich meine Kinder soviel wie möglich in meine eigene Reise hin zu Jesus mit einbeziehen möchte, ist es ganz natürlich, dass wir gemeinsam Abendmahl feiern.

Unsere Kinder spüren die Heiligkeit. Das trauen wir ‘Großen’ ihnen oft gar nicht zu, doch Kinder haben ein so viel feineres Gespür für den Heiligen Geist, als wir es oft für möglich halten. Trotz gelegentlicher Rülpser in wirklich unpassenden Momenten.

Wir versuchen die Zeit kurz zu halten, damit die Jüngeren nicht überstrapaziert werden. Am Anfang stellen wir eine kurze Minute des Schweigens, wo jeder in sich gehen kann und sich vom Heiligen Geist Schuld aufzeigen lassen kann. Müssen wir einander um Vergebung bitten? Ist da was in meinem Herzen, das nicht gut ist?
Bis jetzt hat sich in diesen Minuten noch nicht viel an Buße gezeigt – aber ich glaube, das ist ein Trainingsfeld, wo wir unseren Kindern behutsam das Konzept von Sünde aufzeigen können und sie lernen, sensibel dafür zu werden.

Dann beten mein Mann oder ich über dem Brot und dem Saft. Wir preisen Jesus für sein Opfer. Wir danken ihm für alles, was er durch seinen Tod für uns erkauft hat – Vergebung, Freiheit, Frieden, ewige Freude, Lebenssinn. Dann reichen wir Brot und Saft herum und sprechen noch ein kurzes Gebet.

Das war es dann auch schon. Keine große Feierlichkeit, wie man es vielleicht von einem Gottesdienst gewohnt ist – aber ein heiliger, sehr familiärer Alltagsmoment, der unsere Herzen ins Schwingen bringt.

Mein Herz schlägt für Erweckung in Familien. Ich glaube, wir Eltern dürfen ruhig mutiger werden wie wir unseren Glauben vor und mit unseren Kindern ausleben. Es muss nicht immer die niedliche Kinderbibel sein und das auswendig gelernte Tischgebet. Wir dürfen unsere Kinder mit hinein nehmen in unsere feurige Fürbitte, wir dürfen sie heranführen an das Sprachengebet, wir dürfen mit ihnen über Visionen, Träume, Begegnungen mit Jesus reden. Ich glaube, es ist unsere Aufgabe unser Zuhause wie eine Bühne zu bauen, wo Gott jederzeit erscheinen kann. Wir können das Rahmenprogramm gestalten, Minuten der Stille einplanen und uns darauf vorbereiten, dass er wirklich kommen wird.

Mitten hinein in unseren Alltag.

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Herbst

Schon längst hat mich der (herbstliche) Alltag wieder. Einkaufslisten, Elternabende, Erkältungen. Ich frage mich, was vom Sommer hängengeblieben ist…die Haut ist noch etwas gebräunt, die Erinnerungen an Strand, Sonne und Meer sind noch frisch und die die dort gefundene Entspannung federt die Alltagskrisen noch gut ab.

Ich liebe den Wechsel von Jahreszeiten, auch weil ich an Vergänglichkeit erinnert werde. Das ist zwar immer mit etwas Melancholie verbunden, aber doch ganz gesund – denn wenn wir uns bewusst sind, dass unser Leben auf dieser Welt nicht ewig weitergeht, dann ist die Chance höher, dass wir bewusst und tief leben. Es gibt nicht nur wunderbaren Urlaub, aber auch nicht immer nur Stress und Abgehetzt-sein. Gott segnet unser Leben mit Phasen…Phasen der Entspannung, Phasen hoher Arbeitsintensität. Alles hat seine Zeit – darin dürfen wir ruhen. Es nimmt mir den Lebensdruck, wenn ich mich ein Stück weit treiben lassen darf im Lebensfluss, im Wechsel der Gezeiten meiner Seele.

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Auf dem Weg zum Kindergarten gehe ich immer an einem Bestattungsinstitut vorbei. Im Schaufenster wird mit Seebestattung geworben. Manchmal steht ein Kleinbus vor der Tür, der einen Sarg transportiert. Wenn ich an diesem Haus vorbei gehe, höre ich schon das Kinderlachen aus dem Garten des Kindergartens. Leben und Tod so nah beieinander. Auch das lässt mich tiefer ankern im Blick auf die Ewigkeit. Wie wunderbar ist das Leben, das mir jetzt geschenkt ist. Und wie wunderbar ist das Leben, das noch vor mir liegt, das ewig währt. Manchmal singe ich meinen Kindern das Lied ‘Weil ich Jesu Schäflein bin’ von Henriette Marie Luise von Hayn vor, in der eine Strophe so geht: ‘Sollt ich denn nicht glücklich sein? Ich beglücktes Schäfelein? Denn nach diesen schönen Tagen, werd ich endlich heimgetragen – in des Hirten Arm und Schoß. Amen, ja mein Glück ist groß!’
Oh, mögen wir nur erkennen, wie reich, überreich, wir gesegnet sind inmitten aller Vergänglichkeit mit dem schönsten, größten Ziel – der Ewigkeit!

Im Herbst feiere ich meinen Geburtstag. Ich tagträume mit weit entfernten Kindheitserinnerungen. Farben, Gerüche, Stoffe lassen mich kurz zurückgehen in der Zeit, lassen mich inne halten. Lassen mich an das kleine Mädchen denken, das ich einmal war und dass ich irgendwie immer noch bin. Bloß erwachsener, vom Leben gezeichneter, leider oft viel ernster und pessimistischer. Der Herbst erinnert mich an die Endlichkeit meines Lebens und stupst mich gleichzeitig an auf der Suche nach der kindlichen, unbeschwerten Freude, die einmal ganz selbstverständlich in mir wohnte. ‘Werdet wie die Kinder’ hallt es in meinem Herzen, wenn meine Kinder ihre Taschen mit Kastanien vollstopfen und bunte Blätter sammeln. Ja, Herr, schenke mir mehr Unbeschwertheit, lass mich wie ein Kind durch das Leben gehen – voller Staunen und voller Freude. Denn du, mein Vater, passt auf mich auf. Ich bin ja geborgen.

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Manchmal koche ich das Mittagessen und frage mich, wie ich hier gelandet bin, mitten im Leben. Wie es sein kann, dass mir vier Kinder anvertraut sind, die zu mir aufschauen, die mich um Rat fragen, die ich von Schule und Kindergarten abhole. Ich, die ich mich so oft danach fühle, als wäre mein Leben eine Nummer zu groß für mich. Ich, die ich selbst noch in den Arm genommen werden muss. Ich lerne mehr und mehr: die wahre Reife eines Menschen besteht darin, dass er erkennt, wie sehr er gehalten werden muss. Die Welt, wo jeder nach Unabhängigkeit und Erfolg und Individualismus zu streben scheint, ist eine Welt voller verängstigter Waisenkinder. Je mehr ich mir meiner Verantwortung als erwachsener Mensch bewusst werde und wie sehr ich gleichzeitig konfrontiert werde mit meinen Grenzen, meinen Verletzungen, meinen Enttäuschungen, den zerplatzten Hoffnungen – desto mehr finde ich meinen Halt, meine Identität, meinen Sinn in den Armen meines himmlischen Vaters. Es ist keine Schande schwach zu sein. Es ist keine Schande, sich ausruhen zu müssen. Es ist keine Schande, sich seine eigene Verlorenheit einzugestehen. Sobald man ankommt bei dem Vater aller Vaterschaft fängt wahres echtes Leben an. Reife, ein ruhen in sich selbst, Weisheit, Besonnenheit, Zuversicht – das alles wurzelt in himmlischer Erde und gibt sich hin den Gezeiten Gottes. Hastiges Streben nach weltlicher Sicherheit und messbarem Erfolg ist nur wie eine lästige Schlingpflanze, die sich um unsere Füße wickelt und unsere Schritte lähmt. Auch das lehrt mich der Herbst im herrlichen Farbenspiel der Endlichkeit. Wie Rilke so wunderbar formulierte: ‘Und doch ist Einer, welcher dieses Fallen unendlich sanft in seinen Händen hält.’ (‘Herbst, aus ‘Buch der Bilder’) Im Erkennen der eigenen Vergänglichkeit, lässt sich das Leben feiern, wie sonst nie.

Es ist also Herbst. Die Tage sind kürzer und kühler. Es werden wieder Kerzen angezündet und es wird Tee getrunken. Die Blätter werden bunt und so wie Frederick, die Maus, sammeln wir Farben für den Winter. Wir rücken wieder näher zusammen, es wird wieder öfter ein Buch vorgelesen und auf der Couch gekuschelt. Der Herbst kündigt Kälte an und doch bereitet sich die Natur schon wieder auf den Frühling vor. Versteckter Aufbruch, verborgener Neubeginn. Und mit dieser Gewissheit finde ich auch immer wieder Halt bei meinem ewigen Vater. Die Stürme des Lebens zerren und ziehen an mir, wollen mich entwurzeln. Enttäuschung, Frustration, böse Worte sind manchmal wie ein Beil, das sich in meinem Stamm eingräbt und mich zu Fall bringen will. Aber meine Wurzeln greifen tief und nähren sich von dem lebendigen Wasser. Gelassen darf ich dem Herbst entgegen sehen, der Winter kann mich nicht schrecken – denn ich bringe Jahr für Jahr reiche Frucht und meine Blätter verwelken nicht (Psalm 1).

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Obwohl wir unweigerlich hinab zur Erde segeln, wie die verwelkten Blätter, werden wir doch innerlich aufgebaut, dürfen Freude und Friede erleben – diesseits des Himmels. Was für ein Gegensatz! Und doch Gottes Wille für unser Leben. Vergänglichkeit, Schmerz, Hoffnung, Wiederaufbau. Der Herbst scheint all dies in seinen schillernden Farben und dem tristen Nebelgrau widerzuspiegeln. Leben und Tod so nah beieinander. Trotz allem gehalten und geborgen. Und in allem: Neuanfang.

 

 

 

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Ein sorgenfreies Leben

Gott meint es gut mit dir. Seine Pläne mit deinem Leben sind voller Hoffnung und Zuversicht.

Viel zu oft lasse ich die Sorgen in meinen Kopf kreisen, bis mir ganz schwindelig ist und ich alle Orientierung verloren habe. Ich meditiere meine Sorgen geradezu, gehe alles zehn Mal durch, bis mein Herz ganz schwer und traurig und düster ist.

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Als Kind Gottes bin ich dazu herausgefordert meine Gedanken zu sammeln und sie der Herrschaft Jesu zu unterstellen (2. Korinther 10,5). Der Kampf um mein Herz beginnt in meinem Kopf. Wenn ich mehr und mehr lerne, meine Gedanken sofort im Licht des Vaters zu prüfen und ohne Kompromisse aussortiere, was nicht in den Heilsplan für mein Leben passt, dann kann ich viel leichter und fröhlicher leben.

Jesus sagt, wir sollen uns nicht sorgen. Unsere Ängste und Sorgen sind ihm nicht gleichgültig (Psalm 31, 8).

– Er selbst sorgt für uns (1. Petrus 5,7).
– Unser Vater im Himmel gibt uns jeden Tag alles Nötige, was wir brauchen – wenn wir Gottes Reich als unsere Priorität ansehen. (Lukas 12, 31)
– Unsere Sorgen bewirken überhaupt gar nichts (Lukas 12, 25)
– Der Friede Gottes kann uns so einhüllen, dass Sorgen keinen Platz mehr haben. (Philipper 4, 6-7)
– Die Sorgen um morgen, rauben mir die Kraft für heute (Matthäus 6,34).

Wenn ich mich sorge, dann vertraue ich Gott nicht. Dann will ich die Dinge selbst in die Hand nehmen. Sorgen ist Kontrollieren. Wenn ich Gott vertraue, dann lasse ich die Kontrolle los. Ich gebe mich hin, wie ein kleines Kind.

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Die tägliche Herausforderung für uns ist, die Sorgen los zu lassen. Das ist einfacher gesagt, als getan – das weiß ich aus eigener Erfahrung. Ich bin ein Mensch, der sich viel und oft um alles mögliche sorgt. Aber ich lerne, dem Wort Gottes mehr zu vertrauen, als der kleine Stimme in meinem Kopf, die mir die Zukunft düster und unsicher ausmalen will. Für jede Sorge, gibt es als Kontrast dazu das Wort Gottes. Wenn dich eine Angst plagt, dann finde heraus, was Gott zu dieser Angst sagt.

Hast du Angst vor Krankheit?
‘Er nahm unsere Krankheit und trug unsere Schmerzen.’ (Jesaja 53,4),
‘Mein Plan ist euch Heil zu geben und kein Leid.’ (Jeremia 29,11)

Hast du Angst vor finanziellem Mangel?
‘Herr, du allein bist mein Besitz, mein Becher, angefüllt mit Segen. Du bewahrst mein Erbe.’ (Psalm 16, 5),
‘Der Herr ist mein Hirte, ich habe alles, was ich brauche.’ (Psalm 23,1)

Hast du Angst vor Einsamkeit?
‘Gott hat gesagt: ich werde dich nicht verlassen und dich nicht im Stich lassen.’ (Hebräer 13,5),
‘Fürchte dich nicht, denn ich bin bei dir.’ (Jesaja 41,10)

Hast du Angst vor Erschöpfung und Burn-out?
‘Er gibt den Erschöpften neue Kraft; er gibt den Kraftlosen reichlich Stärke.’ (Jesaja 40, 29),
‘Ich werde auf kahlen Höhen Flüsse entspringen lassen und in den Tälern Quellen öffnen.’ (Jesaja 41, 18)

Hast du Angst vor Tod und Sterben?
‘Der Tod wurde verschlungen vom Sieg. Tod, wo ist dein Sieg? Tod, wo ist dein Stachel?’ (1. Korinther 15,54-55),
‘Da Gottes Kinder Menschen aus Fleisch und Blut sind, wurde auch Jesus als Mensch geboren. Denn nur so konnte er durch seinen Tod die Macht des Teufels brechen, der Macht über den Tod hatte. Nur so konnte er die befreien, die ihr Leben lang Sklaven ihrer Angst vor dem Tod waren.’ (Hebräer 2, 14-15)

Hast du Angst etwas im Leben zu verpassen?
‘Ich aber bin gekommen, um ihnen das Leben in ganzer Fülle zu schenken.’ (Johannes 10,10),
‘Denn wer mich findet, der findet das Leben.’ (Sprüche 8,35)

Ich liebe das Wort Gottes. Es ist das pure Leben und je mehr wir unsere Wurzeln tief hinein wachsen lassen, desto erfüllter, friedlicher, gesünder und erfolgreicher wird unser Leben sein. Das Geheimnis eines sorgenfreien Lebens, ist, meine negativen, menschlichen Gedanken mit Gottes guten, heilbringenden Gedanken zu ersetzen.

Deshalb möchte ich dich in dieser neuen Woche zu folgendem herausfordern: sobald du merkst, es schleicht sich eine Sorge in deinen Kopf ein oder ein negativer, pessimistischer Gedanke – dann ersetze diese Lüge SOFORT mit Gottes Wahrheit! Meistens wissen wir ja schon im vorneherein, wo wir besonders anfällig sind, auf welche Lügen wir besonders schnell hereinfallen. Dann sei schlau und suche dir bereits im Vorfeld Bibelverse heraus, die diese Lügen widerlegen. Sprich Gottes Wahrheit am besten laut aus. Du wirst sehr schnell merken und erfahren, dass Gottes Wort enorme Macht und Durchschlagskraft hat, denn ‘das Wort Gottes ist lebendig und wirksam. Es ist schärfer als das schärfste Schwert und durchdringt unsere innersten Gedanken und Wünsche.’ (Hebräer 4,12).

Wir dürfen voller Zuversicht und Hoffnung in die Zukunft sehen. Wir brauchen uns von keiner Angst knechten zu lassen, denn Jesus hat uns zur Freiheit befreit (Galater 5,1).

Ich bete, dass alle Lügen, alle Ängste, alle Sorgen jetzt im Namen von Jesus aus deinem Herzen weichen müssen! Du darfst als Kind Gottes, ein sorgenfreies Leben genießen.

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Ein toter Vogel und Gottes Güte

Vor ein paar Tagen lag bei uns auf dem Balkon ein toter Vogel. Als ich den Kindern erklärte, dass der Vogel wahrscheinlich gegen die Fensterscheibe geflogen und dann gestorben ist, sagte Lilian ganz entsetzt: ‘Aber der Papa hat gesagt, Jesus passt auch auf die kleinen Vögel auf!’

Was soll man da sagen? Vor allem wenn man selbst gerade durch ein Tal der Trauer geht, das Herz schmerzt und die Tränen fließen…wenn man Gottes Wege nicht versteht und man gerne die Faust gen Himmel heben möchte und schreien möchte: ‘Aber du hast versprochen, dass du gut auf uns aufpasst!‘ Hat man einen Bonus, wenn man an Jesus glaubt? Eine Zusatzversicherung, die uns bewahrt vor bitterem Leid?

Ich sagte zu Lilian: ‘Jesus hat genau gesehen, dass der Vogel gefallen ist.’ Gottes Güte zeigt sich darin, dass er hinsieht, dass er mitfühlt, dass er mitträgt. Der Vogel war ihm nicht egal. Unser Baby war ihm nicht egal. Meine Alltagssorgen sind ihm nicht egal. Meine Zukunftsängste sind ihm nicht egal.

Jesus bewahrt uns nicht vor Leid in diesem Leben. Aber inmitten von Leid ist er da und zeigt uns seine Güte.

‘Ein kleiner Spatz zur Erde fällt
und Gott entgeht das nicht.
Wenn Gott die kleinen Dinge liebt,
weiß ich, Er liebt auch mich.’

 

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Vor 5 Wochen

Das letzte Ultraschallbild

Heute vor 5 Wochen habe ich erfahren, dass mein Baby gestorben ist.

Ich habe in den letzten Wochen viel nachgedacht und möchte einige meiner Gedanken aufschreiben.

– Mir war noch nie so klar, wie verletzlich das Leben ist. Von einer Sekunde auf die nächste werden Hoffnungen zerstört, Träume zerplatzen, Herzen hören auf zu schlagen. Es hat mich anfangs sehr verstört mit dem Tod so intensiv konfrontiert zu sein und zu sehen, wie schnell alles vorbei sein kann. Auf der anderen Seite hat es in mir eine ganz neue Dankbarkeit wachsen lassen für meine drei gesunden, quietschlebendigen Mädchen. Es war für mich immer ein Wunder, wenn ich nach der Geburt mein Baby ansah und die Finger zählte, die kleine Nase bewunderte, die perfekt geschwungene Ohrmuschel bestaunte. ‘Alles dran’, hab ich mir dann immer gedacht. Mir war aber nicht bewusst, was für ein unfassbares Meisterwerk ich in Händen halten darf. Was für eine Gnade.

– Ich kann noch immer kaum glauben, wie viele Frauen sich mir gegenüber geöffnet haben und mir anvertrauten, dass sie auch schon ein Baby verloren haben. Für jede einzelne bin ich zutiefst dankbar. Ich habe Geschichten gehört und gelesen von Frauen, deren Baby kurz vor dem Entbindungstermin gestorben ist. Oft hat man den Grund für den Tod des Kindes nicht herausgefunden. Im Internet gibt es ganze Foren nur über das Thema Fehlgeburt und Totgeburt. Frauen schreiben verzweifelt von ihrer Last, von ihren Tränen und dass sie sich mit ihrem Schmerz alleine fühlen.
Ich bin so dankbar für die gerade erst entstandene tiefe Verbundenheit mit anderen Frauen, die genau wissen, was ich durchmache. Das ist ein Gefühl von ‘Schwesternschaft’, das ich so noch nicht erlebt habe. Davon wünsche ich mir mehr! In jeder Lebenslage.

– Als furchtbarer Gegensatz zu dieser Trauer um eine Fehlgeburt  stehen dazu die Tausenden von Babys die jeden Tag weltweit genau in diesem ersten Trimester abgetrieben werden. Ich hatte schon immer eine tiefe Abneigung gegen Abtreibung, aber jetzt wird mir ganz schlecht wenn ich nur daran denke. All die Frauen, die sich gegen ihr Kind entscheiden, scheinen nicht zu ahnen welch tiefe Bindung schon zu ihrem Baby besteht. Und das der Schmerz um ihre verlorenes Kind wie eine tickende Zeitbombe in ihrer Seele festsitzt und irgendwann explodiert. Es wird den Frauen, die eine Abtreibung wünschen, kaum erklärt, was da seelisch in ihnen vorgeht. Dass eine tiefe Bindung gekappt wird. Und dass der Schmerz sie früher oder später sie überwältigen wird. Doch nicht nur das. Wie kann man Leben einfach so wegwerfen? Wie kann man sich anmaßen über Leben und Tod zu entscheiden?  Ich möchte mich in Zukunft noch viel deutlicher und lauter gegen Abtreibung aussprechen.

– Natürlich steht der Gedanke im Raum ob wir es noch einmal wagen…traue ich mich nochmal schwanger zu werden? Ich habe noch keine endgültige Antwort gefunden – aber einwas ist mir so wichtig geworden: mein Muttersein ist kein oberflächlicher Zeitvertreib, meine Kinder sind nicht das i-Tüpfelchen einer Karriere. Ich bin Mutter, weil Gott mich dazu berufen hat. Und die Frage, ob wir ein viertes Kind wollen oder nicht, ob es in unsere Pläne hineinpasst oder nicht, ob ich genügend Mut habe oder nicht – die soll sich mir gar nicht stellen. Ich will Gott fragen: ‘Möchtest du, dass wir noch ein Kind bekommen?’ ‘Was verherrlicht dich in dieser Situation am meisten?’
Das ist sicherlich eines der wichtigsten Dinge, die ich in den letzten 5 Wochen gelernt habe: dass es nicht in erster Linie um mich geht. Es ist eine schmerzvolle Situation und viele, viele Tränen sind geflossen und werden noch fließen – aber es ist so heilsam, so befreiend, wenn man sagen kann: ‘Dein Wille geschehe!’ Die Frage nach dem Warum würde mich innerlich zerfressen, ich würde bitter werden. Aber wenn ich wie ein Kind voller Vertrauen akzeptiere, was passiert ist – weil Er keine Fehler macht! – dann kann ich ruhig werden und dann kommt der Friede in mein Herz, der allen Verstand übersteigt.

Und so staune ich 5 Wochen später über die Güte meines Gottes. Unzählige Male ist Er mir mit tiefer väterlicher Liebe begegnet. Eine besondere Begebenheit möchte ich noch aufschreiben:

Als wir in Amerika waren, haben wir viele Stunden auf dem Highway verbracht. Entlang dieser Schnellstraßen sind viele riesengroße Plakatwände aufgebaut, auf denen Werbungen für alles mögliche zu sehen sind. Die Werbungen wiederholen sich immer wieder, aber ein Plakat, das ich auch nur ein einziges Mal gesehen habe, ist mir besonders aufgefallen: Auf diesem Plakat war ein alter Holzzaun zu sehen und ein Junge, der mit dem Rücken zum Betrachter über diesen Holzzaun kletterte. Das Bild vermittelte so viel Harmonie, so viel Frieden. So stellt man sich ein gesundes, glückliches, freies Kind vor! Daneben stand in großen Buchstaben: ‘Du hast alles in mir geschaffen und hast mich im Leib meiner Mutter geformt.’ (Psalm 139,13) Mir kamen sofort die Tränen, denn ich wusste, dass mich Gott ganz konkret angesprochen hat. Es war mir so, als wäre dieser Junge mein Kind, der jetzt fröhlich und unbeschwert im Himmel spielt und klettert. Und Gott erinnerte mich durch den Vers daran, dass Er der Schöpfer meines Kindes ist und Er gut auf es aufpassen wird.

Ich darf loslassen.

quietly you slipped away
into heaven’s perfect peace
where you now
play on wide meadows
with all the other children
who left too early
to be embraced

Foto: Inka

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Trauer

Die kleine Simi ist gestern in den Armen von ihrem Papa gestorben.

‘Manches Ende ist ein Anfang,
manche Nacht das Morgengrauen,
mancher Tod bringt neues Leben
und Enttäuschung mehr Vertrauen.

Geh den Weg mit bis zum Ende,
geh den Weg mit durch die Nacht.
Geh durch Tod mit und durch Sterben
und dann zeig uns deine Macht.

Deine Hand ertast ich zitternd.
Ängstlich horch ich, was du sagst.
Und ich fange an zu ahnen,
dass du liebst, selbst wenn du plagst.’
(J. Werth)

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you give and take away

Blessed be your name
in the land that is plentiful
where your streams of abundance flow
Blessed be your name

Vor einigen Monaten habe ich erfahren, dass eine Freundin mit ihrem dritten Kind schwanger ist!
Ich habe mich so mit ihr gefreut. Im vierten Schwangerschaftsmonat gab es Auffälligkeiten während des Ultraschalls. Aber ein Experte gab Entwarnung: Alles in Ordnung! Da war die Freude noch größer.

Blessed be your name
when I’m found in the desert place
though I walk through the wilderness
Blessed be your name

Gestern erhielt ich eine Email mit der Nachricht, dass meiner Freundin ganz plötzlich die Fruchtblase geplatzt ist und die Geburt nicht länger hinausgezögert werden konnte. Ihr Baby war noch zu klein um zu überleben.

Every blessing you pour out
I’ll turn back to praise
when the darkness closes in, Lord
still I will say

Blessed be the name of the Lord
blessed be your name
Blessed be the name of the Lord
blessed be your glorious name

Heute ist die Beerdigung.

Blessed be your name
when the sun’s shining down on me
when the world’s all as it should be
Blessed be your name.

Ich sehe meine Kinder an und begreife wie wertvoll, wie zerbrechlich sie sind. Wir haben in diesem Leben keine Garantie auf Sicherheit, auf Gesundheit, auf ein ‘sie-lebten-glücklich-und-zufrieden-bis-an-ihr-Lebensende’.

Blessed be your name
on the road marked with suffering
though there’s pain in the offering
Blessed be your name.

Das macht mir Angst und lenkt doch meinen Blick auf meinen himmlischen Vater. Ich schaue auf meinen Gott, der alles in der Hand hält. Und ich frage mich, ob ich Ihm wirklich völlig vertraue.

You give and take away
you give and take away
my heart will choose to say
Lord, blessed be your name!

Mein Herz schmerzt, wenn ich an die Familie denke, die ihren kleinen Jungen verloren hat. Ich begreife Gottes Wege nicht, sie sind zu hoch für mich. Ich fühle mich wieder neu herausgefordert, mein Leben offen vor Gott hinzulegen und mich und meine Lieben Ihm anzubefehlen. Und dankbar zu sein, für das was Er gibt! Und gleichzeitig demütig anzuerkennen: Er ist Gott! Er kann auch wieder nehmen.

(Liedtext von Matt und Beth Redman. Ich habe einmal gelesen, dass dieser Text entstanden ist, nachdem Beth mehrere Fehlgeburten erleiden musste.)

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