Ermutigung

Lobpreis im Fitness-Studio

Jeden Samstag vormittag gehe ich ins Fitness-Studio. Vergangenes Jahr hatte ich arge Schmerzen in der Schulter, die Diagnose lautete Brustwirbelsäulenblockade. Und die einzige Medizin, die da dauerhaft was bewirken kann, ist regelmäßiges Muskeltraining. Und mittlerweile bin ich sehr dankbar für diese zwei Stunden Auszeit!

Mein Mann hat mir mal einen mp3 Player geschenkt und ihn mit vollgeladen mit Predigten und Anbetungsmusik. Wenn ich jetzt also zum Training gehe, dann höre ich mir zu Anfang eine Predigt an und danach Anbetungslieder. Und ich bin immer wieder total erstaunt, wie Gott mir zwischen Laufband und Hanteln begegnet. Wenn ich anfange zu trainieren bin ich immer noch ein wenig k.o., muss den Stress der Woche erstmal loslassen, aber dann nach ca. 10 Minuten Predigt tauche ich ab in eine Welt, die nur mir und Jesus gehört. Alles um mich herum verschwindet und ich treffe meinen Erlöser. Da kommt es schon mal vor, dass ich mit geschlossenen Augen auf dem Cross-Trainer stehe, weil ich so berührt bin von der Größe und Herrlichkeit meines Gottes.

Die Fernseher im Studio zeigen oft irgendwelche Sportevents. Neulich war Skifahren dran und ich sah nur die Berge im Hintergrund, dieses majestätische Panorama und dachte: ‚Die Berge verkünden die Herrlichkeit des Herrn…‘ Der Prediger auf meinem mp3 Player redete zeitgleich über die Herrlichkeit Jesu, der für uns am Kreuz gestorben ist. Ich hätte am liebsten das Weinen angefangen, wäre gerne auf meine Knie gefallen, hätte fast die Hände zu meinem Gott erhoben inmitten all der Sportgeräte (warum eigentlich nicht?). Mein Gott ist würdig,  Er bringt mich zum Staunen. Samstag vormittag wird nicht nur mein vergänglicher Körper trainiert…meine Seele macht dann auch ihre Stretchübungen. Mein Glaube wird stärker und bekommt eine bessere ‚Kondition‘. Ich halte im Alltag besser durch, mir geht nicht so schnell die Puste aus, weil ich mich an die Wahrheiten erinnere, die ich mir am Samstag anhöre.

Einmal holte ich mir zwischendrin ein Glas Wasser und bemerkte, das man sich kleine Plastikkarten nehmen kann, um sein Glas zu reservieren. Auf den Plastikkarten waren Begriffe abgedruckt. Blumennamen und sowas. Ich habe mir dann eine Karte genommen und auf meiner stand in schwarzen, großen Buchstaben: ZUFRIEDENHEIT. Ich schmunzelte in mich hinein. Am Abend zuvor erst hatte ich eine langes Gespräch mit meinem Mann über meine Unzufriedenheit. Dass es mich so nervt  mit meinem Neid zu kämpfen, dass ich frei werden will von dem ‚Schielen‘ auf das, was andere haben. Und dann spricht mich Gott so direkt an, wirft mir dieses Wort zu, ermahnt mich, ermutigt mich zufrieden zu sein.

Gott will uns im Alltag begegnen. Er will uns eine Sensibilität schenken für Sein Reden und Wirken. Vor ein paar Tagen erzählte mir eine Frau, dass sie sich beim Kochen immer eine Predigt anhörte. Wo und wie kannst Du dein Herz für Jesus im Alltag öffnen? Lobpreismusik im Auto? Predigt hören beim Bügeln? Abends statt Reality Soap im Fernsehen einen Gottesdienst auf BibelTV ansehen? Lass dich von Gott beschenken, mittendrin. Trainiere deinen Glauben. Lass dich von Gott anreden. Lass dich von Gott ermutigen und ermahnen. Sei offen für Ihn.

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Gesalbt

Ich freue mich sehr, Euch Annette vorstellen zu dürfen. Sie ist eine liebe Freundin, die auf meine Anfrage, ob Sie sich vorstellen kann auch für ‚Alltagsliebe‘ zu schreiben mit ‚Ja‘ geantwortet hat! Auf der ‚Über uns‘ Seite könnt ihr gerne ein paar persönliche Worte von Annette zu ihrer Person lesen…und jetzt gleich ihren ersten Beitrag. Herzlich Willkommen, Annette!

Gestern wurde meine Tochter auf dem Schulweg von etwas größeren Jungs mit Steinen beworfen. Sie wurde unter anderem im Gesicht getroffen, direkt unter dem Auge, ihre Freundin an der Stirn, zum Glück durch die Mütze geschützt. Abends dankten wir Gott noch einmal für die Bewahrung und beteten um Schutz für den Schulweg heute. Ich zeichnete ihr ein Kreuz auf die Stirn und segnete sie. Da sagte Anna plötzlich: „Du, Mama, wir haben doch dieses Öl…“ Wir haben vor einiger Zeit ein Fläschchen Salböl geschenkt bekommen, das ich nicht so oft, aber wenn, dann sehr bewusst verwende, wenn ich meine Kinder segne. Bisher hatte ich nicht den Eindruck, dass unseren Kindern das wichtig ist – so nach dem Motto: die Mama soll halt machen, wenn sie das braucht. Aber nun hat Anna sich das gewünscht: Ich soll sie mit Öl salben, dann fühlt sie sich geschützt für den Tag. Das ermutigt mich, manche Dinge einfach zu tun und geduldig zu sehen, ob der Same aufgeht.

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Ein Vergleich

Vor ein paar Tagen habe ich abends eine Dokumentation im Fernsehen gesehen über eine Familie mit acht Kindern. Es war erstaunlich, wie gut die Eltern als Team zusammen gearbeitet haben und wie geborgen die Kinder aufgewachsen sind. In christlichen Kreisen würde man sofort sagen: ‚Was für ein tolles Zeugnis!‘ Nur: diese Familie hatte mit dem christlichen Glauben nichts am Hut. Ich hatte eher den Eindruck sie kamen mehr aus der esoterischen Ecke. Und trotzdem schien diese Familie in Sachen Erziehung und Ehe alles richtig zu machen.

Und dann schau ich mich an…wie ich versuche meine drei Kinder unter einen Hut zu bekommen und eine liebevolle Mutter zu sein, die ihren Kindern den christlichen Glauben nahe bringt. Wie ich mal wieder auf meinen Ehemann verzichten muss, weil irgendein Geschäftsessen ansteht. Ich versage jeden Tag auf’s Neue…ich bin oft innerlich angespannt…ich mache mir großen Stress wegen Kleinigkeiten. Und dann hatte ich jetzt die letzten Tage diese super-ausgeglichene, alles-mit-links-machende, gut-aussehende Supermama von acht Kindern im Hinterkopf. Die mit großer Sicherheit keine tägliche Bibellese hat und Sonntags ihre Kinder nicht in den Kigo schleift. Und es klappt trotzdem. Ich komme mir im Vergleich dazu ein bißchen wie ein begossener Pudel vor.

Mache ich also etwas falsch? Könnte ich mir die zusätzliche Erziehungskomponente ‚Jesus‘ sparen? Wäre es vielleicht sogar dann einfacher, weil man das Lügen und das Ungehorsam-sein durchgehen lassen kann, weil ‚Kinder nun mal so sind‘? Sind Gottes Erwartungen an mich als Mutter übertrieben und überzogen, setzen mich nur unnütz unter Druck?

Seit Monaten spüre ich ganz deutlich, wie Jesus mir die Wichtigkeit meiner Mutterrolle aufzeigt. Ich bin eben nicht nur eine gute Freundin für meine Kinder, sondern besitze eine Gott-gegebene Autorität, die ich ausüben muss. Es ist meine Pflicht als gläubige Mutter meinen Kindern von Jesus zu erzählen, ihnen die Bibel nahe zu bringen, selber einen ehrlichen Gott-gefälligen Lebensstil zu haben. Ich muss mein Herz von Gott immer und immer wieder reinigen lassen, dass Er durch mich meine Familie nach Seinem Willen formen kann. Es ist anstrengend. Es ist oft ermüdend. Und wenn ich sehe, dass es scheinbar auch ‚ohne‘ geht, dann ist es frustrierend.

Gestern abend dann habe ich mir eine Predigt von Willow Creek angehört. Bill Hybels predigte über den ersten Psalm. Er forderte dazu heraus, dass man nicht Spreu sein soll, das im Wind verweht und nutzlos ist, sondern man soll wie ein starker, kräftiger Baum sein, der am Wasser wächst und Frucht bringt zu seiner Zeit. Wie kann ich ein Baum werden, der jedem Lebenssturm trotzt? Indem ich Gottes Wort lese. Es zu meinem täglichen Brot mache. Es meine Kraftquelle sein lasse. Und da lese ich dann: ‚Kommt her zu mir, alle die ihr mühselig und beladen seid, ich will euch erquicken.‘  Stimmt ja. Das hatte ich ja fast schon wieder vergessen: Ich muss es nicht alleine auf die Reihe kriegen. Gott ist da. Er hilft mir. Er trägt mich durch. Gott befähigt mich zu meiner Berufung. Wenn er mich ruft, dann ist Er auch für mich verantwortlich, wenn ich ihm folge. Alltagsstress, aufgestapeltes, dreckiges Geschirr, überdrehte Kinder…wenn mir alles über den Kopf zu wachsen droht, dann ist er da und hilft mir durch. Allein diese Gewissheit zu haben, ist es Wert Jesus mit in mein Mutter-sein hineinzunehmen.

Und dann sprach Bill Hybels darüber, wie außerordentlich wichtig es ist, seinen Kindern das Wort Gottes lieben zu lehren. Sie müssen damit aufwachsen, sehen, wie die Bibel ein Teil im Leben ihrer Eltern ist. Bibellese sollte ein Teil im Familienleben sein. Wir können unseren Kindern kein besserer Erbe hinterlassen, als die Liebe zu Gott und seinem Wort. Denn: ‚Die Worte aber, die ich euch gesagt habe, sind aus Gottes Geist; deshalb bringen sie euch das Leben. (Jesus, Johannes 6,63). Das unterscheidet uns Jesus-liebende Mamas von anderen, die es alleine bewältigen wollen oder müssen, weil sie Jesus nicht nachfolgen: wir können unsere Kinder mit dem wahren, echten Leben bekannt machen. Wir können mit ihnen die Worte Jesu auswendig lernen. Wir können seine Versprechungen im Alltag gemeinsam austesten.

Das sind also die zwei großen Unterschiede zwischen mir und der achtfachen Supermama: ich kann meine Kinder lehren, wer sie geschaffen hat und dass ihr Schöpfer sie innig liebt. Und ich weiß, ich stehe nie und nimmer alleine da. Jesus hilft mir. Da macht es plötzlich nichts mehr, dass meine Küche um einiges unaufgeräumter ist und ich längst nicht so organisiert und entspannt bin. Jesus wohnt bei uns.  Das ist genug.

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Ein paar Gedanken über’s Fasten…

Ab heute ist Fastenzeit. Es ist das erste Mal, das meine älteste Tochter Joela das so richtig mitbekommt und hat ganz begeistert davon erzählt, dass ihre Erzieherin im Kiga für die nächsten Wochen auf Süßigkeiten verzichten möchte.Und heute mittag beim Jacke ausziehen sagt Joela: ‚Mama, ich glaube, ich möchte auch fasten. Ich will auch nichts Süßes essen.‘ Ich hatte das Gefühl,  ich muss ihr das erklären: ‚Wenn du fastest, dann machst du das für Jesus. Du sagst dann zu Jesus: Du bist mir viel, viel wichtiger als Schokolade oder Bonbons.‘

Ich habe einmal in einer Predigt gehört, dass Jesus nicht sagt: ‚Falls ihr fastet…‘, sondern er sagt: ‚Wenn ihr fastet…‘ (Matth. 6,16) Er geht also davon aus, dass Fasten selbstverständlich zu unserem Leben dazu gehört. Vor Jahren habe ich ein englisches Buch mit dem Titel ‚Spiritual  Disciplines‘ gelesen. Fasten ist so eine Disziplin. Es fällt schwer. Es ist ungewohnt und ungemütlich. Aber genau das soll es ja auch sein. Wenn ich auf Essen verzichte, dann soll das Magengrummeln meinen Blick auf Jesus richten. Wenn ich auf’s Fernsehen verzichte, dann soll die freie Zeit mit Gedanken über Jesus gefüllt werden. Die Disziplin des Fastens soll meinen Glauben stärken, meinen Blick himmelwärts lenken, mir bewusst machen, warum und für wen ich eigentlich lebe. Und es macht gar nichts, wenn man sich freiwillig in Situationen begibt, die anstrengend sind und mir das Leben in dem Moment vielleicht sogar erschweren. Das Fasten soll nicht zuletzt  daran erinnern, wie Jesus für mich gelitten hat und was für ein großes Opfer Er brachte. Was ist da schon der Verzicht auf Schokolade oder das Lesen der Lieblingszeitschrift…

Ich möchte euch ermutigen, in den nächsten 7 Wochen auch auf etwas zu verzichten, was Euch das Leben sonst schön und angenehm macht. Um ganz bewusst an unseren Erlöser zu denken, der das größte Opfer brachte.

‚Wenn du aber fastest, so salbe dein Haupt und wasche dein Gesicht, damit du dich nicht vor den Leuten zeigst mit deinem Fasten, sondern vor deinem Vater, der im Verborgenen ist; und dein Vater, der in das Verborgene sieht, wird dir’s vergelten. Ihr sollt euch nicht Schätze sammeln auf Erden, wo sie die Motten und der Rost fressen und wo die Diebe einbrechen und stehlen. Sammelt euch aber Schätze im Himmel, wo sie weder Motten noch Rost fressen und wo die Diebe nicht einbrechen und stehlen.

Denn wo dein Schatz ist, da ist auch dein Herz.‘

Matthäus 6, 17-21

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Winterschlaf

Heute morgen beim Schneeschippen ließ ich meinen Blick kurz über unseren Garten schweifen. Entlang des Zaunes stehen die kahlen Jungpflanzen, die wir im Herbst voller Enthusiasmus eingepflanzt haben. Sie wirken unter der Schneedecke etwas verloren und ich kann mir kaum vorstellen, dass das tatsächlich ‚Duftjasmin‘ und ‚roter, gelber und rosa Flieder‘ sein soll. Das alles sieht eher nach abgestorbenen, trockenen Ästen aus.

Ich widmete mich also wieder dem Schneeschippen und als eine Schneeladung nach der anderen auf der Seite landete, da erinnerte mich Jesus daran, dass gerade jetzt unter der Schneedecke emsig die Vorbereitungen für den Frühling getroffen werden. Ich kann es nicht sehen, nur erahnen: das, was wie abgestorben da steht, ist eigentlich voller Leben. Im März, wenn die Sonne langsam wieder an Kraft gewinnt und der Schnee Tropfen für Tropfen wegschmilzt, da werden dann die Knospen sichtbar sein. Prall gefüllt mit einer wunderschönen Blütenpracht. Durch die Erde, die vor kurzem noch gefroren war, brechen Schneeglöckchen hindurch und Tulpen und frisches, grünes Gras.

In meiner Seele war es schon oft tiefster Winter. Alles schien wie tot. Und doch kam immer wieder der Frühling. Die Sonne. Die Gnade. Die Hoffnung – das Leben geht weiter. Gott wird mich an das Ziel bringen. Ich bleibe nicht im Winter stehen. Ich muss nicht ewig vor Kälte zittern. Gefrorene Erde wird weich und warm werden. Samen gehen auf und blühen.

Gottes Wege sind unergründlich. Aber sie enden immer im Licht. Immer in der Wärme. Seine Wege lassen mich nicht im Dunkeln stehen, sie lassen mich niemals in der Hoffnungslosigkeit zurück. Die Sonne wird kommen.

‚Siehe, ich wirke Neues. Jetzt sproßt es auf. Erkennt ihr es denn nicht‘? Jesaja 43,19

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Herzenswärme

draußen klirrt der frost                                                                                                              der boden ist hart und kalt                                                                                                         und ich friere

im ofen lodert das feuer                                                                                                            die funken sprühen                                                                                                                    und wärme strömt

die welt ist kalt und unbarmherzig                                                                                             die sehnsucht nach geborgenheit                                                                                             ist groß

sei du das feuer in meinem herzen                                                                                          nur du kannst bitterkeit wie wachs schmelzen lassen

du bist wie eine weiche decke                                                                                              ich will mich einhüllen                                                                                                               in deine wärme

 

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Die Suche nach dem Kuscheltier

Als Jolea geboren wurde, bekam sie von Freunden ein Kuscheltier geschenkt. Es ist mehr eine Kuscheldecke mit einem Kopf  – wir sind uns noch immer nicht einig, ob es nun ein Lämmchen sein soll, eine Ziege, oder eine Kuh.  Auf alle Fälle hat sich dieses Kuscheltier zu einem nicht wegzudenkenden Accessoir gemausert. ‚Ku-schel-tier‘ war eines der ersten Worte, die Joela sprechen konnte. Das Kuscheltier darf auf keinen Fall gewaschen werden, weil es dann nicht mehr ’so gut riecht‘. Und wenn ich es dann doch mal heimlich in die Waschmaschine stecke, bekomme ich Ärger, weil es dann ’stinkt‘. (Auch da gehen unsere Meinungen auseinander…) Joela braucht dieses Ding mit den mittlerweile sehr deutlichen Gebrauchs- und Geruchsspuren zum Schlafen, zum Kuscheln und möchte es am allerliebsten überall mit hinnehmen.

Und vor einigen Wochen war das Kuscheltier dann plötzlich weg. Unauffindbar. Wir hatten das schon öfter, diese panikartige Suche kurz vorm Schlafengehen, wo Mama und Papa wie von der Tarantel gestochen die Stockwerke hoch und runter jagen, um das Kuscheltier zu finden, damit endlich Ruhe einkehrt. Und bis jetzt haben wir es auch immer gefunden. Bis zu jenem schicksalhaften Abend. Es war weg. Das Kuscheltier hatte sich in Luft aufgelöst. Ein Drama.

Joela war natürlich erst untröstbar, aber sie hat sich dann ganz gut an ein Leben, bzw. an ein Einschlafen ohne Kuscheltier gewöhnt. Jetzt musste der Bär herhalten, die Stoffkatze oder der Hase. Und dann sind gestern Abend doch wieder die Dämme gebrochen, Tränen flossen in Strömen und wir haben beschlossen am nächsten Tag eine Kuscheltiersuchaktion zu starten.

Wir begannen mit einem Gebet: ‚Jesus, du weißt, wo Joelas Kuscheltier ist. Bitte lass es uns finden.‘ Und dann wurde gesucht: in der Garderobe, in den Küchenschränken, im Kühlschrank (nicht meine Idee). Unter’m Sofa, in Spielkartons, hinter’m Klavier. Im Bastelschrank, unterm Bastelschrank, im Schub bei den Servietten. In Marits Zimmer, in Mamas und Papas Zimmer, im Bad. Keine Spur vom Kuscheltier. Schließlich sind wir in Joelas und Lilians Zimmer angekommen, die Hoffnung schwand – hier haben wir schon mehrmals überall gesucht. Also, wieder alles durchkämmen: die Kuschelhöhlen, unter den Matratzen, im Kleiderschrank…und da wurden wir doch tatsächlich fündig: im hintersten Eck, in einer Tasche voller Krimskrams – was lag da zusammengeknüllt? DAS KUSCHELTIER!!! Joela holte es aus der Tasche heraus, drückte es an sich, atmete tief den unverwechselbaren Kuscheltierduft ein – und seufzte: ‚Danke, Jesus.‘ Die Kuscheltiersuchaktion war erfolgreich.

Während unserer Suche kam mir folgender Gedanke: da gibt es einige Paralellen zwischen mir und dem Kuscheltier: ich bin auch voller Makel, vom Leben gezeichnet und oft unsicher, wer ich eigentlich bin. Und: ich bin innig geliebt und ohne Vorbehalte angenommen. Von Gott, meinem Schöpfer. Wenn ich verloren gehe, dann sucht er mich, bis er mich wiedergefunden hat. So wie der Hirte sich auf den Weg machte, um das verlorenen Schaf zu finden (Lukas 15, 4-6), oder die Frau, die ihr Haus auf den Kopf stellte, um den verlorenen Groschen zu finden (Lukas 15, 8-10)  Er vermisst mich schmerzlich, er sucht nach mir und ruft meinen Namen, bis er mich in einer Ecke findet, wo ich mich versteckt habe aus Scham, aus Angst, aus Enttäuschung. Er findet mich ganz bestimmt. Und dann nimmt er mich in den Arm und freut sich über mich. Es wird gefeiert, so wie der Vater eine Party organisierte, als sein verlorener Sohn nach Hause gekommen ist  (Lukas 15,11-32).

Auch wenn ich an mir zweifle, mich alleine, verloren und vergessen fühle, bin ich doch vor allen eines: gefunden und geliebt.

Fotos: Inka Hammond

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Alltagsgebete

Vergangenes Wochenende hatte ich eine interessante Unterhaltung. Es ging um’s Beten und wieviel Zeit man als chronisch gestresste Mama im Gebet verbringen kann. Klar, als Mutter von drei kleinen Kindern fällt die ‚Stille Zeit‘ naturgemäß meistens nicht ’still‘ aus…aber wenn man das ’still‘ mal weglässt – Zeit kann ich ja rein theoretisch immer mit Gott verbringen. Meine Gesprächspartnerin erzählte mir, dass sie einmal von einer Frau gehört hatte, die (laut eigener Aussage) während der Kleinkindphase nur zum Beten gekommen ist, wenn sie das Geschirr abgespült hat. Und das ist ein ermutigender Gedanke, finde ich.

Ich bin sehr perfektionistisch veranlagt und dank meinen unordnungliebenden und äußerst spontanen Kindern, hab ich da schon einiges (notgedrungen) loslassen können. Aber trotzdem erwarte ich von mir selbst, dass ich es irgendwie schaffe in meinen vollen Terminkalender täglich eine Zeit mit Gott einzuplanen. Mit Gott alleine, wohlgemerkt. Und das will nicht so recht klappen. Ist Gott jetzt verärgert? Zieht er sich beleidigt zurück, weil ich es nicht auf die Reihe kriege mich an den Bibelleseplan zu halten?

Im schon erwähnten Gespräch vom Wochenende fiel der Satz: ‚Gott liebt mich, Er liebt meine Kinder. Er versteht meine Situation.‘ Und ich denke, wir vollbeschäftigten Mamas können uns da ruhig ein wenig Druck abnehmen lassen. Gott hat kein Problem damit, wenn die Stille Zeit nicht ’still‘ ist, weil die Jüngste vergeblich nach den bunten Bildern in deiner Bibel sucht.  Es ist in Ordnung, wenn keine Kerze brennt und keine drei verschiedenen Bibelübersetzungen aufgeschlagen da liegen. Gott weiß, dass kleine Kinder sehr früh aufstehen und unter Umständen spät einschlafen und dass dazwischen nicht viel Zeit für Exegese bleibt.

Lassen wir also das ’still‘ erstmal getrost weg und nehmen uns die ‚Zeit‘ zu Herzen. Denn Zeit haben wir jede Menge. Beim Autofahren, beim Wäsche waschen, beim Bügeln. Beim Spülmaschine einräumen, Bad putzen, Wickeln, Stillen. Unsere Gedanken wandern oft so planlos vor sich hin – warum nicht ein Gebet draus machen? Warum Gott nicht danke sagen, wenn man früh morgens die Jalousien hochzieht und die Sonne scheint? Und dann im gleichen Atemzug Ihm den Tag anbefehlen und um Seine Kraft und Weisheit bitten? Beim Wäsche aufhängen den Frust bei Ihm abgeben, weil es wieder Streit wegen irgendeinem Spielzeug gab? Gott ist DA! Den ganzen Tag verfügbar, immer hat Er ein offenes Ohr.

Ich will nicht mehr frustriert sein, weil ich es WIEDER EINMAL nicht früh morgens mit der ‚Stillen Zeit‘ geschafft habe (und diejenigen, die diesen Blog regelmäßig lesen, wissen wie OFT das der Fall ist…). Ich will versuchen, das Gebet mehr in meinen Alltag zu integrieren. So wie jung Verliebte sich jede freie Minute ’stehlen‘, um Zeit miteinander zu verbringen. So möchte ich ein Rendevouz mit meinem Schöpfer haben, zwischen Spülen und Spielplatz, inmitten von Kinderlachen und Waschmaschinenbrummen.

‚Schon früh am Morgen bring ich dir ein Opfer und bete, weil ich weiß: du hörst mich.‘ Psalm 5, 3

‚Wenn ich nachts in meinem Bett liege, denke ich über dich nach, meine Gedanken sind dann nur bei dir.‘ Psalm 63, 7

‚Ob ich gehe oder liege, du kennst mich. Mein ganzes Leben ist dir vertraut.‘ Psalm 139, 3

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Alltägliche Wunder

‚Das Leben ist ein Fest, wenn du dich an alltäglichen Dingen freuen kannst.‘

…auch wenn ich ‚Mama‘ gefühlte tausend Mal am Tag höre, ist es doch immer wieder ein Wunder so genannt zu werden…

…Marits kleiner Handabdruck am Fenster, wo wir neulich ungeduldig auf Papa gewartet haben…

…ein kindliches Gebet am Mittagstisch und das Staunen, das Joela Dankbarkeit gegenüber Jesus so gut ausdrücken kann…

…die ‚Kitzel-Session‘ am Abend – ungeplant und unglaublich lustig…

…dass Lilian immer wieder ihre Mütze verkehrt herum aufsetzt und dann so süß fragt: ‚Ist das so richtig?’…

…so nah am Leben dran zu sein, vom ersten Herzschlag an…

…das Wunder Familie (aus) leben zu dürfen, mit allen Höhen und Tiefen und am Ende immer wieder bei Jesus anzukommen, der das Wunder bewahrt…

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