Ermutigung

Gott in meiner kleinen Welt

Neulich bin ich auf youtube auf ein wunderschönes Lied gestoßen, dass ich seitdem immer wieder vor mich hersumme. Erst gefiel mir besonders die Melodie. Dann blieben die Worte in meinem Herzen hängen: ‚Lass mich dich im Einfachen sehn…‘

Ein Lied an Gott, mit der Bitte den Schöpfer aller Schönheit im Kleinen zu entdecken. Im Unscheinbaren.

Mein Alltag ist voller kleiner Wunder. Ich übersehe sie nur ständig. Ich renne daran vorbei, nehme mir nicht die Zeit genau hinzusehen.

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Gott ist natürlich im Großen! Er ist im majestätischen Sonnenuntergang. Die Berge erzählen von seiner Herrlichkeit. Das Meer von Seiner Unendlichkeit. Aber Gott ist auch im Kleinen. Und das öffnet mir die Augen oft mehr für Seine wahre Größe. Die kleine, perfekt geformte Blume im Garten, versteckt am Zaun. Der Duft von all den blühenden Bäumen, der ganz zart und unaufdringlich die Luft erfüllt. Eine kühle Hand auf meiner heißen Stirn. Ein Lächeln. Eine Umarmung. Gott ist auch und besonders im Kleinen. Das Kleine ist näher an uns dran. Das Kleine ist Alltag.

Für mich als Mama ist das ein Schatz. Wenn ich Gott suche, finde ich Ihn auch zwischen dreckigem Geschirr und trotzendem Kind. Ich finde Ihn in meiner kleinen, begrenzten Welt. Es braucht Glauben. Aber plötzlich gehen einem die Augen auf und die Schönheit Gottes berührt alles! Wie eine leichte, seidige Decke legt sich seine Gegenwart auf meinen Alltag.

…zwei Schwestern Hand in Hand…
…Versöhnung nach einem Streit…
…das Rauschen des Windes…
…das Ticken der Uhr…
…zwei Minuten absolute Ruhe…
…die Wange meines Jüngsten an meiner…
…Kinderlachen im Garten…
…eine ungeplante schöne Begegnung…

Mein Tag ist voller Wunder. Gott ist da. Er zeigt mir Seine Liebe auf so vielfältige Weise!  ‚Im Kleinen dich zu sehn, lässt mich niederknien…‘

Fang doch jetzt damit an, liebe Mama: halte Ausschau nach Alltagswundern, nach Liebesbeweisen von deinem Schöpfer nur für dich. Bitte Ihn, dass Er dir die Augen öffnet für die Schönheit inmitten deines Alltags. Lass dein Herz berühren von Seiner Gegenwart, da wo du gerade bist.

(T.&M. Elina Wildemann)

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Mutterglück

Diese leuchtenden Kinderaugen. Dieses süße ‚Mama, ich hab dich lieb.‘ Das unvergleichliche Gefühl von kleinen, kurzen Kinderarmen umarmt zu werden.

Mein Herz ist voll. Randvoll. Übervoll!

Mutterglück überwältigt mich oft. Kleine Momente im Alltag treiben mir Freudentränen in die Augen. Die Gute-Nacht-Küsse zeigen mir, wie gesegnet ich bin. Wenn meine Tochter mir im Kindergarten voller Freude entgegenrennt, breitet sich in mir liebevolle Wärme aus. Wenn die ‚Große‘ mir unerwartet ein breites Lächeln schenkt, weiß ich nicht ein noch aus vor Dankbarkeit.

Ja, es gibt diese Phasen, wo alles zuviel scheint und ich nur die Arbeitsberge vor Augen habe. Aber meine Alltagswege führen immer wieder an grünen, blühenden Wiesen vorbei, wo die Wunder wie die Blumen wachsen. Mein Herz fühlt sich dann schwer an vor Dankbarkeit, vor liebevoller Hingabe. Ich spüre dann die Kostbarkeit jeder Sekunde. Ich erkenne diese wertvollen Momente…manchmal ist es fast so, als würde Gott sein Licht auf diese Augenblicke scheinen, so dass ich sehen kann, wie unermesslich reich ich bin.

Vier Kinder. Vier Mal Einzigartigkeit. Vier kleine Persönlichkeiten. Nicht alles läuft glatt bei uns. Da sind Ecken und Kanten. Da sind unaufgeräumte Zimmer. Da ist Ungehorsam. Aber die Liebe ist immer größer und durch mein Mama-sein begreife ich auch ein kleines Stückchen mehr, wie tief die Vaterliebe Gottes geht. Würde ich mein Kind jemals verstossen? Würde ich es jemals vergessen? Auch das macht mein Herz warm und froh: dass ich als Mama selbst Kind sein darf und getragen bin von unendlicher Liebe.

Mutterglück. Das überrollt mich immer wieder und ich bleibe sprachlos zurück. Staunend betrachte ich den Segen, der sich um mich herum – mitten im Alltag, mitten im Chaos – ausbreitet. Jeden Tag auf’s Neue.

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Himmelwärts leben

In der vergangenen Woche hatte ich ein paar ordentliche Tiefpunkte. Diese Momente, wo alle Kinder gleichzeitig etwas von mir wollen, ich gerade versuche etwas zu erledigen, das Telefon klingelt und gleichzeitig jemand an der Haustüre steht. Manchmal kommt einfach alles zusammen und meine Reaktion ist dann immer dieser ‚Ich-muss-hier-weg‘ Reflex. Ich distanziere mich dann, igel mich ein, laufe auf Sparflamme, werde unnahbar. Ich glaube jede Mama geht mit Momenten der Überforderung anders um, jeder hat da so eine Überlebensstrategie.

Wenn ich nicht aufpasse, werden meine ‚Einigelungsversuche‘ ganz schnell zu einer Spirale nach unten. Mein Blick wird vernebelt, ich sehe nicht mehr klar, empfinde alles stressig und ‚zu viel‘.  Das Problem bei mir ist: ich wende meinen Blick nach ‚innen‘. Auf meine Probleme, meine Alltagsberge. Dabei sollte ich meinen Blick nach ‚oben‘ wenden. Auf den Überwinder. Auf den, der meine Kraft ist. Auf Jesus.

Egal was deine Überlebensstrategie für das immer mal wiederkehrende Alltagschaos: ich gehe mal stark davon aus, dass dein Blick weg geht vom Durcheinander, irgendwo anders hin. Das ist ja eine natürliche Reaktion: ich halte etwas nicht aus, also wende ich meinen Blick ab. Die Frage ist wohin. Zur Schokolade? Zum nächsten Kaffeetrinken mit der besten Freundin? Zum Frauenmagazin? Zum nächsten Workout im Fitness Studio? Was ist dein Ventil, deine Überlebensstrategie?

Heute morgen in der Predigt hat unser Pastor ein schönes Zitat von C.S. Lewis weitergegeben:

‚Wer nach dem Himmel strebt, dem wird die Erde in den Schoß fallen. Wer nach der Erde strebt, dem gehen sowohl Himmel wie Erde verloren.‘

Sinngemäß sagt die Bibel in Matthäus 6,33:

‚Wenn ihr für ihn lebt und das Reich Gottes zu eurem wichtigsten Anliegen macht, wird er euch jeden Tag geben, was ihr braucht.‘

Für uns Mamas übersetzt heißt das: Setze Jesus in deinem Alltag an erster Stelle, dann wirst du alles bekommen, was du brauchst. Geduld in Stresssituationen, Weisheit in der Kindererziehung, Kreativität beim Kochen, Freude bei deinen Aufgaben. Der Blick muss nach oben gehen, ihr lieben Mamas! Nicht nach innen. Nicht sehnsüchtig zur nächsten wohlverdienten Auszeit hin. Der Blick muss zu Jesus gehen, immer, überall, beständig.

Das heißt natürlich nicht, dass wir nicht auf uns achten und uns keine Auszeiten schaffen dürfen. Aber das sind ja nur punktuelle Hilfen, die nicht allzu lange nachwirken. Für den andauernden Alltag brauchen wir den klaren, unverstellten Blick auf Jesus. Wir brauchen die innere Herzenshaltung, das wir alles für Ihn tun. Und dann WIRD uns alles zufallen, was wir brauchen. Das ist ein Versprechen, eine logische Konsequenz im Reich Gottes, wenn wir Jesus an erste Stelle setzen.

Wenn du mir ähnlich bist, dann kommst du oft an deine Grenzen und fragst dich regelmäßig, warum du all das eigentlich machst. Das ewige Windel wechseln und das Essen kochen, an dem sowieso jeder herummäkelt. Mama-sein ist ein harter Job, oft nicht gewürdigt, oft einsam, oft überfordernd. Du gibst viel und bekommst lange Zeit wenig zurück. Wenn du so empfindest, dann hast du zwei Möglichkeiten.
Möglichkeit Nr. 1: Richte deinen Blick auf alles, was dich so gut wie möglich von deinem Alltag ablenkt.
Möglichkeit Nr. 2: Richte deinen Blick auf Jesus.

Heute morgen habe ich einen Bibelvers im Gottesdienst bekommen:

Dann sagte Jesus: »Kommt alle her zu mir, die ihr müde seid und schwere Lasten tragt, ich will euch Ruhe schenken.
(Matth. 11,28)

Jesus hat meine Tiefpunkte vergangene Woche gesehen und er hat mich heute morgen so liebevoll daran erinnert, wo meine Kraftquellen liegen. Wenn ich beständig meinen Blick auf Ihn richte, meine Sorgen und meinen Frust bei Ihm ablade…dann wird mein Alltag gut werden. Dann werde ich die nötige Geduld haben, wenn es alles wieder zusammen kommt. Dann werde ich liebevoll sein können, zärtlich – dann wird Seine Liebe durch mich durchfließen können hin zu meiner Familie.

Das will ich dir mitgeben in die neue Woche: Lebe himmelwärts! Den Blick auf Jesus gerichtet. Ich bin mir sicher, alles wird dir leichter von der Hand gehen.

 

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Gott im Alltag lieben

‚Ihr sollt den Herrn, euren Gott, von ganzem Herzen, von ganzer Seele und mit eurer ganzen Kraft lieben.‘ 5. Mose 6, 5

Mich fordert das heraus. Was bedeutet das – Gott zu lieben? Wie kann ich ihn lieben? Was versteht Gott unter Liebe?

Es gibt bestimmt 1000 verschiedene Arten Gott Liebe zu zeigen. Und Er freut sich über jede einzelne Liebesbekundung. Ich glaube aber, dass es zwei Liebesbeweise gibt, die Gottes Herz besonders tief anrühren:
Das eine ist Anbetung.
Im Himmel ist Gott von immerwährendem Lobpreis umgeben. Die Engel hören nicht auf ‚Heilig,heilig, heilig!‘ zu rufen. Wer vor dem Thron Gottes steht und Gott sieht, so wie er ist und überwältigt ist von seiner Gegenwart – der kann nicht anders, als anzubeten. Und Gott, der würdig ist, alles Lob zu empfangen, freut sich über Anbetung! Egal ob du singen kannst oder nicht – Anbetung aus deinem Mund ist wie ein wunderbarer Duft, der zu Gott aufsteigt.
Das zweite ist Zeit.
Zeit für Gott. Still zu Jesu Füßen sitzen. Ihn einfach anzusehen. Ihm zuzuhören. Alles soll zweitrangig sein in diesen Momenten. Ich liebe die Geschichte von Maria und Marta. In meinem Alltag bin ich wie Marta, die tut und werkelt und sich keine Pause gönnt, um sich zu Jesus zu setzen. Ich bewundere Maria, die die Arbeit Arbeit sein lässt und zu Jesu Füßen sitzt. Die erkannt hat, was wirklich Bedeutung hat. Jesus sagt zu Marta, als sie sich über ihre Schwester beschwert: ‚Meine liebe Marta! Du sorgst dich um so viele Kleinigkeiten! Im  Grunde ist doch nur eines wirklich wichtig. Maria hat erkannt, was das ist – und ich werde es ihr nicht nehmen.‘ (Lukas 10,42)

Diese beide Arten Gott unsere Liebe zu zeigen fallen uns eher schwer. Wir Mamas können von Glück reden, wenn wir mal ungestört duschen oder zur Toilette gehen können – wie bitteschön sollen wir da noch Zeit für Gott einplanen? Und Anbetung; ernsthaft?!? Wenn ich umgeben bin von großen und kleinen Alltagskatastrophen und Terminstress, da will ich diese raren freien Minuten auf der Couch verbringen. Alleine. Ich persönlich empfinde es als riesengroße Herausforderung, meinen Alltag um Gott herum aufzubauen. Er soll das Zentrum sein. Aber wie kann das praktisch aussehen?

Mir fällt da ein Satz ein: ‚Ich ersetze meine ‚wieso, weshalb und warum’s‘ mit ‚du bist“. Das ist Anbetung. Wenn ich aufhöre, Gott mein Leid zu klagen und mal damit pausiere meine Bitten und Beschwerden ihm aufzulisten und ihm statt dessen sage, wie Er ist, dann bete ich Ihn an! Dann bestätige ich das, was in Seinem Wort steht. Und dann werden plötzlich meine Probleme kleiner und farbloser, denn wenn ich sage: ‚Du bist mein guter Hirte!‘ ‚Du bist mein Versorger!‘ ‚Du bist der Gott, der mich nie fallen lässt!‘ ‚Du hälst mich sicher an deiner rechten Hand!‘ ‚Ich darf mich unter deinen Flügeln bergen.‘, dann erkenne ich die Größe Gottes an und nicht die Größe meiner Probleme. Das heißt natürlich nicht, dass ich Gott nicht mein Leid klagen darf. Aber ich lerne gerade, dass es hilfreicher ist, Gott anzubeten, eben weil er meine Sorgen kennt. Und sich um mich kümmert. Er ist es wert angebetet zu werden, egal wie es mir geht. Das Erstaunliche ist, dass es mir selber besser geht, wenn ich einen Lebensstil der Anbetung führe. Ich gebe Gott meine Anbetung, aber am Ende, bin ich die Beschenkte. Mich erfüllt Freude und Frieden. Die Angst weicht, ich fühle mich geborgen. Ich bin mir in meinem Alltag mehr der Gegenwart Gottes bewusst.

Okay, Anbetung ist das eine – doch still zu Jesu Füßen sitzen?!  Ich gebe zu: das ist meine nicht enden wollende Baustelle: es fällt mir schwer, Zeit mit Jesus in meinen Alltag einzubauen. Ich denke, Jesus will uns da nichts aufbürden, uns keinen Stress machen. Maria saß zu Jesu Füßen, weil sie von ihm begeistert war, sie war von ihm eingenommen, sie konnte gar nicht anders. Da war kein Zwang – im Gegenteil, es hat sie kein bißchen gestört, dass sie nicht als gute Gastgeberin wahr genommen wurde und dass sie sich von ihrer Schwester Ärger einhandelte. Ich erfahre zur Zeit folgendes: je mehr ich Jesus anbete, also in meinen Alltag Anbetung integriere, desto mehr wächst in mir die Sehnsucht nah an Jesus dran zu sein. Das hat nichts mit einer Agenda zu tun, einer to-do-liste, ich glaube, der Heilige Geist bewirkt in mir diese Sehnsucht. Weil ich nur zu Jesu Füßen wirklich glücklich, wirklich erfüllt bin. Kein noch so erfolgreich abgeschlossenes Alltagsprojekt, kein noch so nettes Gespräch mit anderen Mamas, nichts erfüllt mich so tief, so vollkommen, wie die Zweisamkeit mit Jesus. Ich wünschte mir, ich wäre so mutig wie Maria und könnte Dinge einfach liegen lassen. Ich wünschte ich wäre im Glauben schon so reif und könnte vorausschauend Prioriäten setzen, so dass ich nur auf keinen Fall diese Zeit mit Jesus verpasse. Noch lasse ich mich zu leicht ablenken. Noch vergesse ich immer wieder den Wert dieser Begegnung mit meinem Erlöser. Aber ich merke, wie ich regelrecht in seine Gegenwart gezogen werde. Ich merke, wie in mir diese Begeisterung für Jesus wächst, die Maria gehabt haben muss. Diese Faszination. Dieses Staunen über Jesus. Davon will ich mehr!

Und ich träume von einer ganzen  Generation von Müttern, die so leben wie Maria. Die sich Jesus hingeben. Die Stunden ihrer wertvollen Alltagszeit Jesus schenken. Die verliebt sind in Jesus und die diese innere Freude, dieses Strahlen, das nur Gott schenken kann, an ihre Kinder, an ihre Familien weitergeben. Ich träume davon, dass Mamas anfangen ihre Kinder zu Jesus hinzulieben…dass die Kinder genauso eine große Sehnsucht nach ihrem Schöpfer bekommen, einfach weil ihre Mütter so hingegeben sind. In meinem letzten Post ‚Wenn es mal wieder schief läuft‘ habe ich geschrieben, dass die Laune von Mamas automatisch die ganze Familie ansteckt – ob positiv oder negativ. Stellt euch vor: eure zu Liebe zu Jesus, die aus jeder Pore eures Seins herausströmt, diese Freude, dieser Frieden – das fließt zu eurem Mann und zu euren Kindern und von dort hinaus in die Welt! Was da alles Wundervolles passieren könnte! In unserem Herzen fängt es an!

Wenn wir also beginnen Gott von ganzem Herzen, von ganzer Seele und mit ganzer Kraft lieben zu lernen, dann wird unsere Alltagswelt von Gottes Gegenwart durchdrungen. Dann ist nichts mehr unmöglich! Dann kommt der Himmel in unsere Familien.

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Wenn es mal wieder schief läuft…

Vorgestern habe ich ein kleines Buch aus dem Bücherregal rausgekramt. ‚Loving the little years‘ heißt es und als ich es das erste Mal vor einem oder zwei Jahren gelesen habe, hat es mich sehr bewegt.
Weil ich mal wieder eine ordentliche Ermutigung in Sachen Mama-sein nötig habe, liegt das Buch jetzt neben meinem Bett und ich lese mich Kapitel für Kapitel durch (schöne kurze, Mamagerechte Kapitel übrigens…die kann man mal schnell zwischendurch lesen!).

Ich möchte euch in den nächsten Wochen immer mal wieder einen Satz oder einen Gedanken aus diesem Buch weitergeben.

Unsere Weihnachtsferien waren nicht wirklich das, was ich mir etwa seit August erhofft hatte: eine gemütliche und harmonische Zeit. Mein Mann hatte zwei Wochen Urlaub. Ich sah mich auf der Couch sitzen, mit einer heißen Tasse Tee, in einem Buch schmökernd, während die Kinder stundenlang sich alleine mit ihren Weihnachtsgeschenken beschäftigen.

Der erste Tag unserer Weihnachtsferien begann damit, dass wir alle einen richtig schönen Magen-Darm-Virus bekamen. Ordentlich der Reihe nach, so dass wir zwar innerhalb 48 Stunden alle durch waren – aber wir waren auch alle völlig fertig. Zwei durchwachte Nächte, in denen man sämtliche Körperflüssigkeiten aufwischt und nachts um 3 die Waschmaschine anschmeißt –  wenn man selber eigentlich lieber neben der Toilette campieren würde, sind nicht wirklich erholsam. Und ich hatte mich doch so danach gesehnt: Erholung!

Als die Kinder dann wieder auf dem Damm waren und zum Frühstück Nutellabrötchen essen konnten, dachten mein Mann und ich unabhängig voneinander, dass es doch eine super Idee wäre, uns einen ordentlichen grippalen Infekt einzufangen. Also husteten und schnieften wir uns durch die erste Ferienwoche, gaben uns halbtot die ‚Fackel‘ in die Hand – mal passte der eine auf die Kinder auf (die übrigens leider nicht stundenlang alleine mit ihren Geschenken spielten…), mal der andere.

Ich hab mir – ganz ehrlich – ein anderes Leben gewünscht. Eins, wo man mir heiße Zitrone ans Bett bringt, fragt, ob ich noch irgendetwas brauche, mir das Kissen aufschüttelt und die Bettdecke zurechtzupft.

In der zweiten Ferienwoche waren wir alle zwar mehr oder weniger gesund, aber ich war sauer. Mensch, jetzt hat man endlich mal zwei Wochen Ferien, Mann zu Hause und alles läuft schief. Ich war müde, k.o. und genervt, dass ich trotz Magen-Darm kein bißchen abgenommen habe. Ich quälte mich durch die Tage – und dann erinnerte mich jenes kleine Büchlein an etwas sehr Wichtiges: Meine Welt kann um mich herum zusammenfallen. Die Kinder können Magen-Darm haben so viel sie wollen, egal was ist – wenn meine Einstellung passt, kann kein noch so großer Alltagssturm mich umhauen.

Wie sollte aber meine Einstellung denn idealerweise aussehen?

Ich habe noch keine endgültige Antwort gefunden, aber ein paar Dinge habe ich in den vergangenen Jahren gelernt:

1. Ich bin nicht der Nabel der Welt. Es hilft ungemein, wenn ich als Mama mich nicht in den Vordergrund stelle und denke, meine Kinder sind meine persönlichen kleinen Butlers. Es ist doch genau anders herum: ich diene meinen Kindern. Ich diene meinem Mann. Das ist nicht einfach und kratzt an meinem Ego, aber es hilft, sich das ab und zu ins Gedächtnis zu rufen.

2. Das was ich tue, tue ich in erster Linie für Jesus. Es ist ein Dienst an meinem Erlöser. Das kratzt auch am Ego, ist oft nicht greifbar und für die allermeisten nicht nachvollziehbar, aber nur diese Tatsache gibt meinem alltäglichen Tun ewigen Sinn. Küche aufräumen und Krümel aufsaugen scheinen zwar auf den ersten Blick unwichtige Arbeiten zu sein, aber mit der richtigen Herzenseinstellung, sind das Schätze für die Ewigkeit. Jesus ehrt unsere Arbeit im Verborgenen und wenn wir Mamas unser Tun Ihm widmen, werden sie unendlich wertvoll. Und wie wiederum dürfen Wertschätzung erfahren.

3. ‚Im Alltäglichen das Wunderbare entdecken.‘ Das Alltagsliebemotto! Ich muss nur meine Augen aufmachen: um mich herum ist hundertfacher Segen. Es macht soviel Freude mit einem offenen Herzen durch den Tag zu gehen und überall Gottes Liebesbeweise zu entdecken: der Sonnenstrahl, der durchs Fenster fällt. Die kleinen Babyhände. Die kindliche Umarmung. Das unbeschwerte Lachen. Es gibt so viel Schönes zu entdecken und dankbar dafür zu sein. Das wiederum bewirkt Freude und die Arbeit geht viel leichter von der Hand.

4. Verabschiede dich getrost von Perfektion. Spätestens, wenn dein erstes Kind dir einmal über dein T-Shirt gespuckt hat, im Cafe, vor deinen (kinderlosen) Freundinnen – wirst du es geahnt haben: es läuft nicht immer alles so, wie du es willst. Ich denke an die Magen-Darm Episode, daran, dass die Waschmaschine gerade nicht funktioniert, der Fußboden aussieht wie … ja, wie…ich finde keine Worte – OBWOHL ich gestern erst gesaugt habe, mein Kind einfach nicht begreift, dass man nach dem Klo gehen spült…Mama-sein und Perfektionismus, das ist so wie Sonnencreme auf nasse Haut auftragen. Es funktioniert einfach nicht. Je früher man sich das eingesteht, desto besser. Für alle.

Wenn ich mir diese 4 Punkte hernehme, sie verinnerliche, läuft der Laden wieder. Sobald ich anfange, mich selbst zu bemitleiden, mich in ein anderes Leben hineinzuträumen, geht alles bergab. Und komischerweise übernehmen alle Familienmitglieder meine Launen. Ich finde das unfair, aber das, was ich fühle, überträgt sich auf meine Kinder und meinen Mann. Ich kann mich nicht heimlich schlecht fühlen, aber genauso wenig funktioniert es, wenn ich mich ganz alleine für mich freuen möchte. Und das ist die gute Nachricht: meine Freude an meinem Leben, an meinem Alltag, an meinem Beruf Mama zu sein, sprudelt über und umgibt meine Familie, wie eine weiche, warme Decke. Da muss ich gar nicht viel tun – nur meine Einstellung muss eben passen.

Wir Mamas haben da eine große Verantwortung. Ich werde ihr selten gerecht, aber dank Jesus, komme ich Schritt für Schritt weiter. Oft muss ich mich entschuldigen und um Vergebung bitten, weil ich mal wieder meine schlechte Laune an jedem ausgelassen habe. Aber Jesus segnet diesen Weg und geht mir voran. Und auch wenn ich mich jede Sekunde neu entscheiden muss: ich will die Freude wählen. Ich will dankbar sein für dieses Leben, trotz vermasselter Weihnachtsferien.

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