Ermutigung

Heultage

Ich habe in der letzten Zeit des öfteren Heultage. An solchen Tagen ist mir alles zuviel und ich bade im Selbstmitleid. Ich habe mir schon länger mal vorgenommen alle Gründe, die für einen Heultag sprechen aufzuschreiben und dann im Gegensatz dazu alle Gründe aufzulisten, die mich von einem Heultag abhalten könnten. Hier ist mein Experiment:

Gründe für einen Heultag:

– schon über 10 Kilo zugenommen.
– das hält mich nicht davon ab abends Schokolade zu essen.
– es bleibt so vieles am Boden liegen, weil ich mich schlecht bücken kann.
– ich hab in einem Küchenschrank ein großes, 2 Jahre altes Osterei gefunden. Und es dort liegen lassen.
– meine große Tochter gibt mir zur Zeit einen intensiven Vorgeschmack auf die Pubertät.
– meine Mittlere lernt einfach nicht nach dem Klogehen zu spülen.
– die Dreckwäsche, die ich vor ein paar Monaten super easy an einem Wochenende gewaschen habe, liegt jetzt mittwochs immer noch in der Waschküche. Ungewaschen.
– ich komme einfach nicht dazu ein Bügelperlenbild zu bügeln. Es liegt schon seit 3 Wochen auf dem Schrank.
– es fällt mir schwer die Angst, dass in dieser Schwangerschaft auch etwas schief gehen könnte, abzulegen.
– ich habe komplett vergessen, dass diese Woche in Kindergarten und Schule Fasching gefeiert wird. Wir werden morgen wahrscheinlich die letzten sein, die in der letzte Minute verzweifelt noch ein geeignetes Kostüm suchen.
– es stehen immer noch Umzugskartons herum und die Renovierungsarbeiten sind noch lange nicht abgeschlossen.

Gründe gegen einen Heultag:

– die Kinderhände, die immer wieder den Babybauch streicheln.
– Lilli: ‚Mama, weißt du wie lieb ich dich habe? Dreihundertausendvierhundertzweiundzwanzigunddrei!!‘
– mein Mann, der kein Problem damit hat, die Küche für mich aufzuräumen, den Wocheinkauf bei Aldi zu machen und die Kinder ins Bett zu bringen.
– Downton Abbey.
– ‚Sorgt euch um nichts, sondern betet um alles.‘ Phil. 4,6
– Freundinnen.
– ein total unerwartetes, gutes Gespräche bei Marmorkuchen und Tee.
– ein selbstgebasteltes Herz von Joela, wo hinten drauf steht: ‚Ich hab dich lib.‘
– ein wunderschönes 4D Ultraschallbild, das unseren Sohn zeigt.
– eine Krankenkasse, die eine Rechnung übernimmt, die sie eigentlich nicht übernehmen müsste. Ja, sowas gibt’s noch.
– eine ehrliche Email.
– die ersten Schneeglöckchen.
– wärmende Sonnenstrahlen.
– meine neue Brille und dass ich endlich wieder Autofahren kann, ohne mich wie ein blinder Maulwurf zu fühlen. (So schlimm war es nicht. Aber mit Brille ist es auf alle Fälle besser…)
– die Vorfreude auf ein Date mit meinem Mann.
– Marits Lebensfreude.
-….

Ich merke gerade, ich könnte so weiterschreiben. Es fallen mir so viele Gründe ein, die mich dankbar machen. Gründe, die gegen einen Heultag sprechen. Die mich davon abhalten in Selbstmitleid zu versinken.

‚Sagt Gott, was ihr braucht, und dankt ihm. Ihr werdet Gottes Frieden erfahren, der größer ist, als unser menschlicher Verstand es je begreifen kann. Sein Friede wird eure Herzen und Gedanken im Glauben an Jesus Christus bewahren.‘ Phil. 4, 6-7

‚Was immer auch geschieht, seid dankbar, denn das ist Gottes Wille für euch, die ihr Christus Jesus gehört.‘ 1. Thess. 5,18

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Beim Friseur oder wie Gott sich kümmert

Ich hab es schon so lange auf meiner to-do-Liste gehabt: mit den Kindern beim Friseur vorbeischauen und dringend ein paar Zentimeter Haar, das sich immer so lästig verknotet und beim Kämmen für Schreiattacken sorgt, der Schere opfern. Gestern habe ich dann ganz plötzlich Lust und Zeit gehabt und hab mich minus unserer Mittleren (die bei einer Freundin eingeladen war) zum Friseur aufgemacht. Als ich das Auto startete, betete ich laut: ‚Jesus, bitte schenk, dass wir jetzt nicht lange warten müssen und dass sogar zwei Friseusen Zeit haben, Joela und Marit die Haare zu schneiden.‘ Pures Wunschdenken übrigens, wenn ich an die letzten Friseurbesuche denke, wo wir immer warten mussten und immer nur eine Friseuse für uns dann Zeit hatte.

Beim Friseur angekommen wurden wir erstmal kritisch beäugt und ich kenne diesen Blick: ‚Sorry, keine Zeit.‘ Netterweise rief jemand für uns eine zweite Filiale an, die nur ein paar Schritte weit entfernt ist. Ja, wir können rübergehen, die Kollegin wartet schon. OK. Kollegin. Einzahl. Aber immerhin kommen wir gleich dran. Wir zogen uns in der anderen Filiale die Jacken aus und ich frage welches Mädchen möchte als erstes dran kommen. Joela hatte den Finger am schnellsten oben und kletterte auf den Friseurstuhl, als – wie aus dem Nichts – eine zweite Friseusin auftauchte und meinte, sie hätte auch noch Zeit. Ich war total baff! Mann, Jesus! Echt jetzt? Wie cool ist das denn. Also Marit auch auf den Friseurstuhl bugsiert, mir eine Zeitschrift geschnappt und 10 Minuten in Ruhe geschmökert.

Es war der entspannteste Friseurbesuch überhaupt und mir wurde wieder einmal klar, wie groß mein Gott ist, dass er sich auch um die kleinsten Kleinigkeiten in meinem Alltag kümmert.

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Wenn Mütter feiern

(von Annette)

Neulich war ich zu einer Geburtstagsfeier eingeladen, eine kleine Runde, nur Mütter mit jeweils zwei bis drei Kindern, die meisten berufstätig. Die Feier war ein bisschen eingequetscht zwischen zwei anderen Terminen, damit sie überhaupt stattfinden konnte. Das Essen war sehr lecker: „Tolles Rezept – kann ich das haben?“ Der Trick: Am Vortag zuzubereiten, sehr gute Zutaten verwenden, dazu aber zwei Fertigsoßen mischen… Der Nachtisch: Eis am Stil – aber sehr stilvoll mit Wunderkerzen à la Traumschiff serviert. Die Stimmung: Ausgelassen bis ernst. Sätze wie: „Ich bin froh, wenn ich heute überhaupt nicht mehr denken muss.“ Lauter Mütter, die versuchen, ihr Bestes in möglichst vielen Lebensbereichen zu geben, zugleich aber wissen, dass es immer noch ein bisschen mehr sein könnte. Engagiere ich mich in der Schule des einen Kindes, kommt gleichzeitig der Sportverein zu kurz, ganz zu schweigen vom Laub im eigenen Garten. Mutter sein ist die Kunst, Prioritäten zu setzen und Mut zur Lücke zu haben. Mich hat der Abend sehr entspannt – ich habe lange nicht so viel gelacht. Es tat einfach so gut zu sehen, dass es allen anderen auch so geht wie mir, dass alle Kinder haben, die manchmal einfach nicht funktionieren, dass alle mit dem schlechten Gewissen hantieren, weil andere Eltern sich mehr bei irgendwelchen Vereinen engagieren, dass alle Laub im Garten oder Dauerstaub im Bücherregal haben. Am Ende haben wir Termine ausgemacht, und keiner hat sich gewundert, dass wir schon mal für den Februar 2013 geschaut haben. Ich habe mich sehr normal gefühlt an diesem Abend…

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Beziehungspflege

Manchmal vergesse ich, dass es in einer Familie hauptsächlich um Beziehung geht und nicht um verloren geglaubte Büchereibücher, unordentliche Zimmer und die Frage, was ich morgen zu Mittag kochen soll. Manchmal schieben sich die Aufgaben vor die Menschen um mich herum und ich verliere den Blick für das Wesentliche. Dann vergesse ich, meine Kinder zu genießen, in die Hocke zu gehen und ihnen in die Augen zu blicken, mir Zeit zu nehmen für eine Umarmung, eine Unterhaltung, eine ‚Kitzel-Session‘. Und wenn ich mir dafür nicht die Zeit nehme, dann wird mein Alltag ganz schnell zu einem Monster, das mich verschlingen will. Wenn ich aber die Uhren langsamer ticken lasse, über das Barbie-Playmobil-Kuscheltier Chaos auf dem Kinderzimmerboden lächeln kann und kein Problem damit habe wieder Nudeln mit Tomatensoße zu kochen, dann ist der Alltag plötzlich angenehm und stressige Situationen sind leichter zu ertragen.
Warum sich nicht mal auf die Couch flenzen und mit den Kindern ein Buch lesen, anstatt die Küche aufzuräumen, die 5 Minuten später ja sowieso wieder aussieht wie Bombe? Warum nicht mal mit den Kindern eine Runde Schlitten fahren gehen und dabei feststellen, dass es genauso viel Spaß macht wie vor 20 Jahren? Warum nicht mal spontan Waffeln backen und darüber staunen, wieviel Aufgaben die Kinder schon übernehmen können und wie lecker Waffeln schmecken, wenn es draußen kalt und ungemütlich ist?Es sind die kleinen Entscheidungen die wir täglich für oder gegen die Beziehung zu unseren Kindern treffen. 5 Minuten Zuwendung und Zuhören machen einen großen Unterschied im alltäglichen Einerlei. Es sind kleine Lichtblicke, die einen Tag hell machen. Ich wünsche dir heute, dass du dir die Zeit nehmen kannst zum Schlittenfahren, Buch lesen oder Waffeln backen. Es lohnt sich!

Rezept für leckere Wohlfühlwaffeln

125 g Butter
50 g Zucker
1 Packung Vanillezucker
1 Prise Salz
4 Eier
250 g Mehl
1 TL Backpulver
1/4 L Milch od. Buttermilch
Puderzucker

Butter, Zucker, Vanillezucker, Salz und Eier gut schaumig rühren. Mehl und Backpulver mischen und abwechselnd mit der Milch in den Teig einrühren.

Das Waffeleisen mit etwas Öl od. Butter einpinseln und kleine Portionen Teig zu Waffeln fertigbacken. Mit Puderzucker bestäuben.

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Königswürde

Dienstag Vormittag habe ich auf einem Poster ein Gedicht von Ruth Heil gelesen. ‚Königswürde‘ heißt es und ein Satz ist bei mir hängen geblieben: ‚Diene an deinem Platz in der Gewißheit deiner Königswürde.‘ Königswürde.

Am Dienstag Nachmittag hatte ich einen Arzttermin. Mit meinen drei Kindern im Schlepptau versetzte ich wohl den meisten im Wartezimmer wartendenden Patienten erstmal einen Schreck. Man hört ja wie es förmlich in den Köpfen rattert: ‚Das kann ja heiter werden…‘ Und es wurde dann auch …. heiter. Obwohl ich bestens mit Müsliriegeln und Trinkpäckchen auf etwaige Trotzfälle vorbereitet war, half nichts. Nach nur zwei Minuten (und ich hatte doch gerade angefangen genüßlich eine Klatschzeitung zu lesen…), entschieden meine zwei Jüngsten, dass sie noch nie etwas vom Teilen gehört haben. So schnell konnte ich mich gar nicht in die Spielecke begeben, da flogen schon die Fetzen. Ich kam mir vor wie in einer Arena…um mich herum die Zuschauer und ich als armer Gladiator muss die Witzfigur abgeben. Meine Jüngsten ließen sich nur kurz beruhigen. Kurz darauf stieß sich Marit den Kopf am Regal und Lilli rastete aus, weil Marit aus Versehen ihre Duplokreation mit den Füßen kapputt machte. Ich wusste mir nicht mehr zu helfen und drohte Lilli an, sie müsse sich auf einen Stuhl setzen, wenn sie sich weiterhin so aufführt! Natürlich hat sie das überhaupt nicht beeindruckt und ich konnte die Drohung mit dem Stuhl nicht durchsetzen, weil sie schwer wie ein Kartoffelsack sich weigerte, mit mir zum Stuhl zu gehen. Und die Mama mit Babybauch kann leider kein 20 Kilo schweres Kind einfach mal so unter den Arm klemmen. Ich wünschte mir sehnlichst ein Erdloch herbei, in das ich mich verkriechen könnte. Ich wollte unsichtbar sein! Ich wünschte ich hätte sagen können: ‚Das sind nicht meine und ich hab mir nur ein Kissen unters Shirt gestopft…‘ Meine Würde war dahin….

Später dann im Auto, nachdem ich meinem Ärger Luft gemacht habe und hoffentlich zukünftige Trotzanfälle in Wartezimmer vorbeugend erfolgreich verhindert habe, fielen mir jene Worte von Ruth Heil wieder ein: ‚Diene an deinem Platz in der Gewißheit deiner Königswürde.‘ Oh nein. Meine Krone ist gehörig verrutscht. Das eben im Wartezimmer war das Gegenteil von würdevoll, ich habe vergessen, dass ich als Mutter überhaupt Würde besitze! Und doch spricht mir Jesus in meinem chaotischen Alltag ‚Würde‘ zu. Kaum zu glauben. Würde inmitten von Wäschebergen, Würde, wenn die Kinder sich trotzig mitten auf den Gehsteig schmeißen, Würde, wenn ich ungeduscht im Supermarkt an der Kasse stehe und schnell den vergessenen Milchreis kaufe. Würde. Ich bin würdevoll, weil Jesus mir Würde schenkt.

Daran will denken, wenn ich mir das nächste Mal wieder nicht so würdevoll vorkomme. Zum Beispiel gerade jetzt: der Hefeteig für die Pizza heute mittag ist nicht aufgegangen. Ich könnte mir jetzt Vorwürfe machen… aber ich bin auch trotz vermasselten Hefeteigs würdevoll.

Und ich will dir heute Würde zusprechen! Du bist würdevoll! Denke daran, wenn du heute versuchst deinem Kind die Schuhe zu binden und gleichzeitig will Kind Nummer 2 mit dir Huckepack spielen. Denke daran, wenn du abgehetzt in den Kindergarten kommst, weil du keinen Parkplatz gefunden hast. Denke daran, wenn du heute abend halbtot auf der Couch liegst und du an all die Dinge denkst, die während des Tages falsch gelaufen sind.

DU BIST WÜRDEVOLL!

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