Ein bisschen komisch fühlt es sich gerade schon an auf den Kalender zu schauen und dann aus dem Fenster. Mitte Oktober. Hier sehe ich kein einziges rotes oder gelbes Laub, alles ist grün und überall blühen Blumen in den herrlichsten Farben. Ich habe alle unsere Herbst- und Winterjacken in eine Box gepackt und in Deutschland gelassen. Anfang November werde ich aber trotzdem in den Genuss von Herbstwetter kommen: wir sind zu einer Hochzeit in Pennsylvania eingeladen und dort ähnelt die Wetterlage sehr der in Deutschland. Ich habe noch keine Ahnung, was wir da anziehen werden…ich hoffe, es werden milde spätsommerliche Oktobertage.
Passend zur Jahreszeit habe ich eine Online Broschüre entworfen. Und trotz des schönen Wetters hier gibt es natürlich auch hier Herausforderungen fürs Immunsystem. Da hilft dann unter Umständen die ewig laufende Klimaanlage nach. Und deswegen fiel es mir nicht wirklich schwer meine allererste Online Broschüre zu kreieren mit dem Thema Herbst, gesundes Immunsystem und vielen Tipps rund um die Anwendung von ätherischen Ölen.
In der Broschüre erfährst du wie du einige der 12 ätherischen Öle aus dem Starterset in der kalten Jahreszeit anwenden kannst und damit stark und vor allem ohne Schadstoffe durch die nächsten Monate kommst. Es ist gar nicht so schwer den (Familien) Alltag mit ätherischen Ölen zu gestalten – die einfachen Rezepte, die ich für dich gesammelt habe, beweisen es.
Lass dich beim Durchblättern inspirieren und wenn du Lust hast mit den Ölen durchzustarten, dann melde dich bei mir.
Ich freu mich mega über Feedback – schreibe gerne einen Kommentar unter diesen Post. Und lass mich wissen, welches Thema dich für eine zukünftige Broschüre interessieren würde.
Schon längst hat mich der (herbstliche) Alltag wieder. Einkaufslisten, Elternabende, Erkältungen. Ich frage mich, was vom Sommer hängengeblieben ist…die Haut ist noch etwas gebräunt, die Erinnerungen an Strand, Sonne und Meer sind noch frisch und die die dort gefundene Entspannung federt die Alltagskrisen noch gut ab.
Ich liebe den Wechsel von Jahreszeiten, auch weil ich an Vergänglichkeit erinnert werde. Das ist zwar immer mit etwas Melancholie verbunden, aber doch ganz gesund – denn wenn wir uns bewusst sind, dass unser Leben auf dieser Welt nicht ewig weitergeht, dann ist die Chance höher, dass wir bewusst und tief leben. Es gibt nicht nur wunderbaren Urlaub, aber auch nicht immer nur Stress und Abgehetzt-sein. Gott segnet unser Leben mit Phasen…Phasen der Entspannung, Phasen hoher Arbeitsintensität. Alles hat seine Zeit – darin dürfen wir ruhen. Es nimmt mir den Lebensdruck, wenn ich mich ein Stück weit treiben lassen darf im Lebensfluss, im Wechsel der Gezeiten meiner Seele.
Auf dem Weg zum Kindergarten gehe ich immer an einem Bestattungsinstitut vorbei. Im Schaufenster wird mit Seebestattung geworben. Manchmal steht ein Kleinbus vor der Tür, der einen Sarg transportiert. Wenn ich an diesem Haus vorbei gehe, höre ich schon das Kinderlachen aus dem Garten des Kindergartens. Leben und Tod so nah beieinander. Auch das lässt mich tiefer ankern im Blick auf die Ewigkeit. Wie wunderbar ist das Leben, das mir jetzt geschenkt ist. Und wie wunderbar ist das Leben, das noch vor mir liegt, das ewig währt. Manchmal singe ich meinen Kindern das Lied ‘Weil ich Jesu Schäflein bin’ von Henriette Marie Luise von Hayn vor, in der eine Strophe so geht: ‘Sollt ich denn nicht glücklich sein? Ich beglücktes Schäfelein? Denn nach diesen schönen Tagen, werd ich endlich heimgetragen – in des Hirten Arm und Schoß. Amen, ja mein Glück ist groß!’
Oh, mögen wir nur erkennen, wie reich, überreich, wir gesegnet sind inmitten aller Vergänglichkeit mit dem schönsten, größten Ziel – der Ewigkeit!
Im Herbst feiere ich meinen Geburtstag. Ich tagträume mit weit entfernten Kindheitserinnerungen. Farben, Gerüche, Stoffe lassen mich kurz zurückgehen in der Zeit, lassen mich inne halten. Lassen mich an das kleine Mädchen denken, das ich einmal war und dass ich irgendwie immer noch bin. Bloß erwachsener, vom Leben gezeichneter, leider oft viel ernster und pessimistischer. Der Herbst erinnert mich an die Endlichkeit meines Lebens und stupst mich gleichzeitig an auf der Suche nach der kindlichen, unbeschwerten Freude, die einmal ganz selbstverständlich in mir wohnte. ‘Werdet wie die Kinder’ hallt es in meinem Herzen, wenn meine Kinder ihre Taschen mit Kastanien vollstopfen und bunte Blätter sammeln. Ja, Herr, schenke mir mehr Unbeschwertheit, lass mich wie ein Kind durch das Leben gehen – voller Staunen und voller Freude. Denn du, mein Vater, passt auf mich auf. Ich bin ja geborgen.
Manchmal koche ich das Mittagessen und frage mich, wie ich hier gelandet bin, mitten im Leben. Wie es sein kann, dass mir vier Kinder anvertraut sind, die zu mir aufschauen, die mich um Rat fragen, die ich von Schule und Kindergarten abhole. Ich, die ich mich so oft danach fühle, als wäre mein Leben eine Nummer zu groß für mich. Ich, die ich selbst noch in den Arm genommen werden muss. Ich lerne mehr und mehr: die wahre Reife eines Menschen besteht darin, dass er erkennt, wie sehr er gehalten werden muss. Die Welt, wo jeder nach Unabhängigkeit und Erfolg und Individualismus zu streben scheint, ist eine Welt voller verängstigter Waisenkinder. Je mehr ich mir meiner Verantwortung als erwachsener Mensch bewusst werde und wie sehr ich gleichzeitig konfrontiert werde mit meinen Grenzen, meinen Verletzungen, meinen Enttäuschungen, den zerplatzten Hoffnungen – desto mehr finde ich meinen Halt, meine Identität, meinen Sinn in den Armen meines himmlischen Vaters. Es ist keine Schande schwach zu sein. Es ist keine Schande, sich ausruhen zu müssen. Es ist keine Schande, sich seine eigene Verlorenheit einzugestehen. Sobald man ankommt bei dem Vater aller Vaterschaft fängt wahres echtes Leben an. Reife, ein ruhen in sich selbst, Weisheit, Besonnenheit, Zuversicht – das alles wurzelt in himmlischer Erde und gibt sich hin den Gezeiten Gottes. Hastiges Streben nach weltlicher Sicherheit und messbarem Erfolg ist nur wie eine lästige Schlingpflanze, die sich um unsere Füße wickelt und unsere Schritte lähmt. Auch das lehrt mich der Herbst im herrlichen Farbenspiel der Endlichkeit. Wie Rilke so wunderbar formulierte: ‘Und doch ist Einer, welcher dieses Fallen unendlich sanft in seinen Händen hält.’ (‘Herbst, aus ‘Buch der Bilder’) Im Erkennen der eigenen Vergänglichkeit, lässt sich das Leben feiern, wie sonst nie.
Es ist also Herbst. Die Tage sind kürzer und kühler. Es werden wieder Kerzen angezündet und es wird Tee getrunken. Die Blätter werden bunt und so wie Frederick, die Maus, sammeln wir Farben für den Winter. Wir rücken wieder näher zusammen, es wird wieder öfter ein Buch vorgelesen und auf der Couch gekuschelt. Der Herbst kündigt Kälte an und doch bereitet sich die Natur schon wieder auf den Frühling vor. Versteckter Aufbruch, verborgener Neubeginn. Und mit dieser Gewissheit finde ich auch immer wieder Halt bei meinem ewigen Vater. Die Stürme des Lebens zerren und ziehen an mir, wollen mich entwurzeln. Enttäuschung, Frustration, böse Worte sind manchmal wie ein Beil, das sich in meinem Stamm eingräbt und mich zu Fall bringen will. Aber meine Wurzeln greifen tief und nähren sich von dem lebendigen Wasser. Gelassen darf ich dem Herbst entgegen sehen, der Winter kann mich nicht schrecken – denn ich bringe Jahr für Jahr reiche Frucht und meine Blätter verwelken nicht (Psalm 1).
Obwohl wir unweigerlich hinab zur Erde segeln, wie die verwelkten Blätter, werden wir doch innerlich aufgebaut, dürfen Freude und Friede erleben – diesseits des Himmels. Was für ein Gegensatz! Und doch Gottes Wille für unser Leben. Vergänglichkeit, Schmerz, Hoffnung, Wiederaufbau. Der Herbst scheint all dies in seinen schillernden Farben und dem tristen Nebelgrau widerzuspiegeln. Leben und Tod so nah beieinander. Trotz allem gehalten und geborgen. Und in allem: Neuanfang.
Auf dem Schulhof stehen Kastanienbäume und meine Kinder kommen nun jeden Tag mit Taschen voller Kastanien nach Hause. Voller Freude laden sie ihre Schätze auf dem Küchentisch ab – und lassen sie dann auch da liegen.
Wir haben mit Kastanien in den letzten Jahren schon alles mögliche gebastelt: Kastanienketten, Kastanienkränze, Kastanienmännchen. Aber so langsam gehen mir die Ideen und auch die Stauräume aus. Denn die gebastelten Kunstwerke darf ich ja auf keinen Fall entsorgen!
Ich liebe Kastanien. Ich liebe es, die harte, stachelige Schale auseinander zu brechen und dann die Kastanie perfekt eingeschmiegt vorzufinden. Ich liebe die dunkelbraune Oberfläche, so glänzend wie fein poliertes Edelholz. Ich liebe es, wie sich die Kastanie in meiner Hand anfühlt, glatt und kühl. Kastanien sind außergewöhnlich schön.
Aber zu viele Kastanien nerven, ehrlich gesagt.
Ich weiß nicht mehr, wohin damit. Wir haben mittlerweile mehrere Tüten und Taschen vollgepackt und nach einiger Zeit sehen die Kastanien auch nicht mehr schön aus. Sie werden schrumpelig, der Glanz geht verloren.
Ich muss knallhart Kastanien aus unserem Haus verbannen!
Das fällt mir schwer. Ich überlege, was ich vielleicht doch noch basteln könnte. Aber nein, dieses Jahr fehlt die Zeit, die Energie und die Ideen. Ich muss aussortieren, was dran ist, was in unser Familienleben gerade reinpasst. Ich muss das Gute vom Besten trennen.
Es gibt noch mehrere solche Bereiche in meinem Leben, wo Kastaniensegen herrscht: viele gute Dinge, die aber Zeiträuber und Platzräuber für das Beste geworden sind. Ich muss lernen, ‘nein’ zu sagen und neu gewonnenen Freiraum nicht gleich wieder zuzumüllen.
Gott stellt meine Füße auf weiten Raum. Er möchte, dass ich in meinem Alltag durchatmen kann. Sobald ich das Gefühl habe, es wird mir alles zuviel, so als würde ein Elefant auf meinem Brustkorb sitzen, gehen die innerlichen Alarmglocken los. Was kann weg? Was ist nicht notwendig? Was ist nicht dran?
Gott ist kein Gott, der hetzt. Gott ist ein Gott der Ruhe.
Vielleicht behalten wir eine handvoll Kastanien. Die fülle ich in ein Glas und stelle ein Teelicht drauf. Die Idee kam mir gerade.
An meinem Geburtstag vergangenen Samstag habe ich mir am Morgen etwas Zeit ‘gestohlen’. Eigentlich wollte ich eine Runde joggen gehen – habe aber schon bald gemerkt, die Kraft dafür ist nicht da. Also habe ich angefangen mit dem, was ich jetzt wieder neu lernen möchte: langsam gehen. Den Moment auskosten. Ruhe suchen.
Aus meinem ehrgeizigen Workout wurde ein wunderschöner, langer, entspannender Spaziergang. Ich kann mich gar nicht erinnern, wann ich das letzte Mal so ausgiebig spazieren gegangen bin. Es war herrlich. Der Nebel lag über den verwelkten Sommerwiesen, kaum jemand war unterwegs. Die Luft war noch schwer und träge von der nächtlichen Feuchtigkeit und die Bäume standen still, kein Blatt bewegte sich. Tiefer Friede breitete sich in mir aus.
Dann fing ich an mir selbst einen Blumenstrauß zu pflücken. 34 wird man schließlich nur einmal! Ich war erstaunt, wie viele Naturschönheiten sich noch finden lassen zu dieser Jahreszeit. Wunderschöne, leuchtende Beeren, interessant geformte Äste, bunte Herbstblätter – und was mich am meisten faszinierte: die schon verwelkten Sommerblumen.
Stolz standen sie an dem Platz, an dem sie vor wenigen Wochen noch in voller Pracht geblüht haben. Die Farben mittlerweile herbstlich verblasst, die Blütenblätter verloren – und trotzdem umgab diese Pflanzen ein zarter Zauber. Die Blumen fielen mir nicht sofort auf, fast gingen sie im Gras unter – aber als ich mir Zeit nahm und sie mir genauer ansah, war ich beeindruckt von ihrer unscheinbaren Schönheit.
Da sprach Gott zu meinem Herzen:
Du musst nicht in voller Blüte stehen, um schön zu sein. Du darfst durch den Herbst gehen. Du darfst deine Blütenblätter verlieren. Für mich bist du immer noch schön und wertvoll.
So wie die Sommerblumen nicht aufgeben und auch ohne ihre Blütenpracht still an ihrem Platz bleiben und geduldig auf den nächsten Sommer warten – so möchte ich durch diese Zeit der Kraftlosigkeit gehen. Es ist keine Schande, wenn man mal nicht ‘blüht’. Es ist Teil des Lebens. Man kann nicht immer in den schönsten Farben strahlen. Es gibt Zeiten, da wird man übersehen, da erscheint man grau und leblos. Doch in den Wurzeln regt sich schon neues Leben. Die frische neue Pflanze muss sich zwar erst wieder durch den Dreck wühlen, sich einen Weg bahnen an die Oberfläche – aber die Zeit des Blühens kommt bestimmt.
Und während ich ausharre im Herbstnebel, darf ich wissen, dass der Schöpfer, der Gärtner meiner Seele, mich sieht und mich schön findet.
Wie versprochen gebe ich euch heute mal einen Basteltipp. Ich hab mit meinen Mädels einen Herbstkranz dekoriert:
Gestern sind wir im strömenden Regen auf die Suche nach Herbstschätzen gegangen. =)
Unsere ‘Herbstschätze’ – Hagebutten, kleine Stöcke, Kastanien, Disteln, Walnüsse, Tannenzapfen
Auf dicker Pappe haben wir dann mit Hilfe eines Plastiktellers Kreise aufgezeichnet.
Die Kreise haben wir ausgeschnitten, so dass wir am Ende die Vorlage für unseren Kranz hatten:
Dann wurde die Heißkleberpistole angeschlossen und los ging es: ich habe den Kleber aufgetragen und die Kinder haben den Kranz nach Lust und Laune gestaltet:
Am Ende noch ein Band ranbinden und schon hat man eine wunderschöne Herbstdeko:
Vor ziemlich genau einem Jahr bin ich mit den Mädels Kastanien sammeln gegangen. Und wir haben eine ganze Plastiktüte voll gekriegt! Dieses Mal war die Ausbeute etwas dürftiger:
=) Ich habe schon eine Idee was wir mit den Kastanien anfangen werden. Morgen kommt zur Abwechslung ein mal Basteltipp. Denn: Herbstzeit ist auch Bastelzeit!
Euch noch einen schönen, gemütlichen Herbstabend. Mit Feuer im Kamin, einer warmen Tasse Tee, Teil 11 der guten Fernsehserie ‘Weissensee’ oder einem schönen Buch.
Meine Kinder haben neulich auf einer Wiese, wo die Leute in unserer Nachbarschaft ihre ausrangierten Pflanzen abladen, einen Apfelbaum entdeckt. Anscheinend wurde er mal weggeworfen, hat aber wieder Wurzeln gefasst und hängt voller Äpfel. Stolz haben mir meine Mädels Äpfel angeschleppt und jetzt riecht unser Keller so herrlich nach Herbst. Dieser herbe und gleichzeitig süßliche Apfelduft … du weißt, was ich meine?! Ich liebe diesen Duft.
Und jetzt musste ich mir überlegen, was ich mit all den Äpfeln anstelle und habe letzte Woche drei Mal den gleichen Apfelkuchen gebacken. Einmal hab ich ihn mit einer Nachbarin geteilt, einmal hab ich ihn für unser Kindergartenteam gebacken, die gerade eine schwierige Zeit durchleben und heute war er der Geburtstagskuchen für meinen Mann. Vielseitig einsetzbar also!
Hier ist das Rezept für unseren Lieblingsherbstapfelkuchen:
Zutaten:
3 Eier
2 Tassen Zucker (ich nehme ein bißchen weniger…) 2 Päckchen Vanillezucker 1 1/2 Tassen Sonnenblumenöl (ich benutze als Tasse die amerikanischen Messbecher. Eine normale Kaffeetasse tut es aber auch.) 1 Tasse geriebene Nüsse 3 Tassen Mehl 2 Tl Backpulver 1 Tl Natron 1 Tl Zimt 3 Tl Kakao 2 Tassen geraspelte Äpfel
So geht’s:
Die Eier mit dem Zucker und dem Vanillezucker schaumig rühren. Die restlichen Zutaten unterrühren und zum Schluss die Äpfel unterheben. In eine gefettete Guglhupform einfüllen und bei ca. 175 Grad ungefähr 50 Minuten backen.
Der Kuchen ist supersaftig und schmeckt gut mit Puderzucker oder Schokoglasur. Man kann auch Schokostückchen in den Teig einrühren.
Guten Appetit und ich wünsch dir einen wunderschönen, farbenfrohen Herbst!