Vertrauen

Gnade

Gnade bedeutet nicht
von den Stürmen des Lebens
bewahrt zu sein
immer auf der Sonnenseite
zu tanzen
bitteres Leid nie zu schmecken

Gnade bedeutet
in den Stürmen
sich an Jesus festhalten zu können
in der Dunkelheit
voller Vertrauen vorwärts zu gehen
den Kelch anzunehmen

trotz all der Tränen
Gottes Güte sehen können
– das ist Gnade

‚Und reichst du uns den schweren Kelch, den bittern
des Leids gefüllt bis an den höchsten Rand,
so nehmen wir ihn dankbar, ohne Zittern
aus deiner guten und geliebten Hand.‘

Dietrich Bonhoeffer, ‚Von guten Mächten wunderbar geborgen‘

Gnade Read More »

Mitten im Leid

Gestern Nacht lag ich für zwei Stunden wach.  Nachdem die erste Urlaubswoche sehr stressig war und kaum Zeit zum Nachdenken blieb, kam vor zwei Tagen die Trauer wieder hoch. Seitdem sind viele Tränen geflossen und ich versuche zu verstehen, was da vor zwei Wochen eigentlich passiert ist. Am Tag, als ich von dem Tod meines Babys erfuhr, hatte ich am vormittag noch ein fröhliches Gespräch mit unserer Apothekerin, die auch schwanger ist, und ich hatte eine sprudelnde Freude über das Leben in mir gespürt. Keine 5 Stunden später sass ich mit hämmernden Kopfschmerzen und tränenverschmierten Gesicht beim Frauenarzt. Eine Welt brach zusammen.

Ich versuche Stück für Stück diese Welt wieder zusammenzusetzen. Nicht bitter zu werden. Den Glauben an Gottes Güte nicht zu verlieren. Halt zu finden in Seinen Zusagen an mich. Mich trösten zu lassen von anderen Frauen, die ähnliches erlebt haben. Vorgestern habe ich hier im Radio ‚Blessings‘ von Laura Story gehört . Ich hatte dieses Lied schon mal hier auf Alltagsliebe gespostet und wenn ich heute den Eintrag von vor ein paar Wochen lese, hat alles nochmal eine ganz andere Bedeutung für mich gewonnen.

Als ich letzte Nacht wach lag und mit meinen Gedanken kämpfte und die Trauer sich an meiner Seele rieb und mein Herz ganz wund pochte, da hörte ich den ersten Vogel zwitschern.  ‚Glaube ist wie ein Vogel, der singt, wenn die Nacht noch dunkel ist.‘  Es war, als würde Gott in meine Dunkelheit hineinsprechen und mir Mut machen. Glaube mir. Vertraue mir. Ich stehe über den Dingen. Meine Wege sind nicht deine Wege und meine Gedanken nicht die deinen. Dieser eine Vogel sang unentwegt sein Lied, bis irgendwann ein zweiter einstimmte und bald ein ganzer Chor von Vögeln den neuen Tag begrüßte. Langsam dämmerte es. Und in mir glomm Hoffnung auf. Es wird wieder hell werden. Gottes Güte wird am Ende über den Schmerz triumphieren.

‚Seid still und erkennt, dass ich Gott bin.‘ Psalm 46, 10

‚Denn so viel der Himmel höher ist als die Erde, so viel höher stehen meine Wege über euren Wegen und meine Gedanken über euren Gedanken.‘ Jesaja 55, 9

‚Hab keine Angst, ich habe dich erlöst. Ich habe dich bei deinem Namen gerufen; du gehörst mir. Wenn du durch Wasser gehst, werde ich bei dir sein. Ströme sollen dich nicht überfluten! Wenn du durch Feuer gehst, wirst du nicht verbrennen; die Flammen werden dich nicht verzehren!‘ Jesaja 43, 1-2

 

Mitten im Leid Read More »

Wenn der Sturm tobt

Diese Woche erlebte ich einen Frühlingssturm. Ich stand am Fenster und beobachtete wie die Äste und Blätter der Bäume vom Wind kräftig bewegt wurden. Da fiel mir ein kleiner Vogel auf, der auf einem Ast saß. Der Ast war dünn und lang und wurde mit viel Wucht nach rechts und links und nach oben und unten geweht. Jedesmal, wenn der Ast wieder zurückschnellte, dachte ich mir, jetzt muss der  Vogel aber heruntergefallen oder fortgeflogen sein. Aber nein, egal wie sehr der Ast sich bewegte und wie ruckartig er auch auf und nieder gerissen wurde – der Vogel hielt sich mit seinen kleinen Krallen beharrlich daran fest.

So will ich mich an Jesus festhalten, wenn in meinem Herzen der Sturm tobt. Egal wie sehr der Sturm auch an mir zerrt, ich will nicht loslassen.

Wenn der Sturm tobt Read More »

Don’t worry…

Hier schnell ein kurzer Gedanke, bevor das nächste Kind mich braucht für’s Fiebermessen, Nase putzen, Trinken holen oder Trösten. Was für Tage! 3 Kinder gleichzeitig krank mit ein und denselben fiesen Virus, das bringt mich gerade absolut an meine Grenze und darüber hinaus. Mindestens vier Hände bräuchte ich momentan, um jedem auch nur halbwegs gerecht zu werden….und dabei fühle ich mich selbst total ausgelaugt. Ein gute Zeit eigentlich, das auszuprobieren, was ich vor ein paar Tagen hier gepostet habe – dass man Momente, die sich anfühlen, wie ein ‚geben-geben-geben‘ mehr als ein ‚geben-empfangen-geben-empfangen‘ zu betrachten. Ein ‚Empfangen‘ war sicherlich das hingehauchte ‚Ich hab‘ dich lieb, Mama‘ kurz vorm Einschlafen. Doch das nur am Rande.

Es gab einige Momente in den letzten Tagen, wo ich guten Grund zur Sorge hatte. Als Marit 39.9 Fieber hatte (und das ist absoluter Rekord bei uns Hammonds – bei 38.5 ist normalerweise Schluss) und nur noch weinte und völlig kraftlos an mir hing. Oder als Lilian sich einen ganzen Tag lang weigerte zu gehen – weil ihr die Beine so weh taten und jedesmal, wenn wir sie hinstellen wollten, sackten ihr die Beine kraftlos weg. Oder als Joela blass und mit dunklen Augenringen auf der Couch lag und nicht auf mein Ansprechen reagierte. So viele Momente, wo mein Herz das Rasen anfängt und ich mir blitzschnell ein Horrorszenario ausmale und Angst bekomme.

Vor ein paar Wochen habe ich einen kurzen Artikel darüber gelesen, dass Mütter wahre Weltmeister im ’sich-Sorgen-machen‘ sind. Besonders in den ersten paar Lebenswochen des eigenen Kindes läuten bei jedem Verschlucken, jedem komischen Zucken, jeder zu langen Schlafenszeit gleich die Alarmglocken. Und ich mache die Erfahrung, dass die Sorgen mit der Zeit nicht kleiner werden. Im Gegenteil. Es gibt tagtäglich so viele Gründe, sich um seine Kinder zu sorgen…Und doch:

‚Halte nicht an diesem Kind fest, als würde es nur dir allein gehören. Öffne deine Hände, vertraue auf Gott, dass Er dieses kleine Leben bewahrt und beschützt.‘ (Rachel Jankovic)

Natürlich soll man seinem mütterlichen Instinkt vertrauen und ich sag mir immer, lieber einmal zuviel zum Arzt, als einmal zu wenig. Aber die Sorge…dieses Festklammern, die Angst, es könnte etwas Furchtbares passieren. Das muss ich loslassen und Gott vetrauen, der mein Kind geschaffen hat und es mehr liebt, als ich es jemals lieben könnte. Ich muss Seinem Plan vetrauen, den Er für mein Kind hat…da kann ich nicht früh genug anfangen zu üben.

Don’t worry… Read More »

Seid stille…

In unserer alten Wohnung haben mein Mann und ich auf die Wand über unserem Bett in großen, geschwungenen Buchstaben ‚Be still and know that I am God…‘ geschrieben. Dieser Vers ist in Psalm 46, 10 zu finden und er ist für mich zu einer unglaublich trostspendenen Zusage geworden. Als wir uns überlegten, welchen Bibelvers wir auf der Wand haben wollten, steckten mein Mann und ich in einer kaum auszuhaltenden Extremsituation. Wir waren sehr belastet und sahen einfach keinen Ausweg. Wir erinnerten uns an diesen Vers und malten ihn schließlich auf. Jeden Abend unter diesen Worten einzuschlafen war wie eine warme, weiche Decke auf meiner Seele. Und früh unter dieser Zusage aufzuwachen, war für mich eine mutmachende Motivation für den Tag.

‚Seid stille…‘

Dieser Extremsituation sind wir seit einiger Zeit dank der Gnade Gottes entronnen und eine enorme Last wurde uns von den Schultern genommen. Aber die Lektion, die ich während dieser Zeit gelernt habe, wird mich mein ganzes Leben begleiten: wenn ich in einer Sackgasse stecke, mein menschlicher Verstand schnell eine Lösung sucht und alles in mir nach Veränderung schreit und mein Instinkt mich zum Umdrehen drängt – dann muss meine Seele stille werden und ich muss warten, was Gott zu all dem sagt. Manchmal tut sich schnell eine Tür auf und ein Ausweg ist in Sicht. Und manchmal (und mir kommt es so vor, als wäre das öfter der Fall), sagt Gott :’Warte. Warte auf mich. Warte auf den Weg, den ich für dich habe. Meine Wege sind höher als die deinen. Warte.‘ Und dann fällt es mir immer schwer, stille zu sein. Abzuwarten. Mich in die Hände Gottes zu begeben, mein Gedankenkarusell anzuhalten. Auszuhalten.

‚Seid stille…‘

Solche Situationen begegnen uns täglich. Oft sind sie klein und unbedeutend und manchmal lebensbedrohlich. Ich habe Probleme mit der Arbeitsweise einer Erzieherin in dem Kindergarten, wo meine Mädchen hingehen. ‚Seid stille…‘ Eine Beziehung ist voller Spannungen und ich kann nicht wirklich etwas tun. ‚Seid stille…‘ Eine Bekannte, die so alt ist wie ich, ist an Brustkrebs erkrankt. Es ist die dritte Krebserkrankung in ihrem Leben. Dieses Mal wird sie den Kampf nicht gewinnen. ‚Seid stille…‘ Ein Lebenstraum ist geplatzt und alles läuft anders, als geplant. ‚Seid stille…‘ Finanzielle Sorgen. ‚Seid stille…‘

Wir Frauen Gottes können uns dieser Aufforderung nur deswegen anbefehlen, weil wir wissen, dass unser Gott kommen wird. Er setzt uns nicht in ein Eck und befiehlt uns, den Mund zu halten. Seine Bitte an uns, ’stille zu sein‘ ist ein ‚Warte ab, was ich für dich tun werde!‘
Der erste Vers von Psalm 46 sagt: ‚Gott ist unsere Zuversicht und Stärke. eine Hilfe in den großen Nöten, die uns getroffen haben.‘ Deswegen können wir es wagen, stille zu sein.

http://www.youtube.com/watch?v=BgaHaioAjyg&feature=related

Seid stille… Read More »

Nach oben scrollen