Ermutigung

Leidenschaft für den Alltag

Gestern hatte ich eine stinkige Einstellung. Als ich frühs noch im Bett lag, hatte ich schon keine Lust aufzustehen. Ich bin in Gedanken den Tag durchgegangen und hab mich weit, weit weg gewünscht. Bis zum Nachmittag war ich  launisch, schlecht drauf und mein Herz war einfach nicht am richtigen Fleck. Und dann – als ich nachmittags mißmutig mein Andachtsbuch in die Hand nahm und den Text für den gestrigen Tag las, da spürte ich richtig, wie Jesus mein Herz wieder gerade rückte. Mit einem Mal war die Last weg, die ich den ganzen Tag verspürte, der unangenehme Druck, es war, als würde sich meine ganze Sichtweise verschieben und mit einem Mal war alles wieder glasklar. Jesus hat in dem Moment meinem täglichen Tun wieder einen Sinn gegeben. Er hat mich plötzlich wieder mit Leidenschaft für den Alltag erfüllt. Folgendes habe ich gelesen:

‚Herrliche Sonnenuntergänge und klare Sternennächte, majestätische Berge und strahlende Meere, duftende Felder und frisch gepflückte Blumen sind nicht einmal halb so schön wie eine Seele, die Jesus voller Liebe dient – inmitten des Auf und Abs eines normalen, unspektakulären Alltags.‘
F. W. Faber

Unser Alltag ist nicht einfach nur eine Aneinanderreihung von sich ständig wiederholenden Aufgaben. Jeder Tag ist eine Möglichkeit Jesus treu zu dienen.

Jesus, schenke mir heute Leidenschaft für meinen Alltag. Lass mich heute ein Licht sein für andere, hilf mir meine Aufgaben mit einem frohen Herzen zu erledigen. Danke, dass dich mein Leben interessiert, dass ich dir nicht langweilig werde. Ich wünsche mir so sehr, dass ich dir ähnlicher werden kann. Verändere mich heute zu dir hin…berühre mein Herz mit deiner Liebe…und lass diese Liebe überfließen zu meinem Ehemann, zu meinen Kindern, meinen Nachbarn, der Verkäuferin beim Bäcker, dem Busfahrer, den Erzieherinnen im Kindergarten. Ich erbitte deinen Segen für den heutigen Tag. In deinem Namen, Jesus! Amen.

Fotos: Inka

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Ein ‚Zauberspruch‘

Joela hatte in den letzten Wochen immer wieder von einem Mädchen in ihrer Klasse erzählt, das anscheinend recht hochnäsig und anderen gegenüber unfair daherkommt.  Joela hatte besonders unter ihr zu leiden.
Am vergangenen Montag durften alle Kinder gesammelte ‚Herbstschätze‘ mitbringen – Kastanien, Blätter, Tannenzapfen usw. Dieses Mädchen hatte eine besonders beeindruckende Sammlung dabei und Joela erzählte mir am Mittag: ‚Ich hab ihr gesagt, dass sie die schönste Herbstsammlung hat. Und Mama, das war wie ein Zauberspruch. Mit einem Mal war sie freundlich zu mir!‘

Ich hab mich riesig für Joela gefreut und mir fiel dann auch gleich ein Vers ein, den wir vor kurzem zusammen auswendig gelernt haben: ‚Eine freundliche Antwort vertreibt den Zorn.‘ Sprüche 15,1 Als ich Joela an diese Worte erinnerte und sie merkte, dass Gottes Wort tatsächlich wahr ist und wirkt, da grinste sie wie ein Honigkuchenpferd. Was für ein Erlebnis! Dieser Vers bekommt hoffentlich einen besonderen Platz in ihrem Herzen.

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Der Mauerfall

Ich kann mich noch gut an einen besonderen Spaziergang erinnern: es war 1989, ich war 11 und die ‚Mauer‘ stand noch. Meine Familie und ich gingen an der grauen Wand entlang, auf der anderen Seite DDR-Wachen, die uns immer wieder durch ihre Ferngläser beobachteten. Ich kann mich auch noch gut an das beklemmende Gefühl erinnern, das ich damals hatte. Meine Eltern erzählen mir heute immer wieder, dass ich ihnen während jenem Spaziergang voller Überzeugung gesagt habe: ‚Diese Mauer bleibt nicht mehr lange stehen.‘ Sie lächelten mild über so viel kindliche Naivität. Ein paar Wochen später fiel die Mauer.

Wahrscheinlich habe ich das gesagt, weil man als Kind optimistischer ist und Negatives sich leicht wegdenken kann. Vielleicht auch, weil es Kindern leicht fällt an Wunder zu glauben. Oder weil Mauern in Kinderköpfe noch nicht hineinpassen.

Als Deutschland letzte Woche den ‚Tag der deutschen Einheit‘ feierte, habe ich an die Mauern in meinem Herzen denken müssen. Die Mauer der Bitterkeit. Die Mauer der Angst. Die Mauer der Enttäuschung. Wie mich diese Mauern einengen, in mir ein beklemmendes Gefühl auslösen, mich von anderen Menschen und Gott trennen. Diese Mauern in mir sind gut gesichert, über die Jahre hinweg immer mehr ausgebaut – es erscheint mir unmöglich, dass sie jemals fallen könnten.

Ich wünsche mir den kindlichen Glauben, dass diese Mauern in mir nicht mehr lange stehen bleiben können. Weil Jesus die Steine zum Einfallen bringen will. Auch wenn ich mir mit meinem logischen, erwachsenen Denken all die ‚guten Gründe‘ aufzähle, warum diese Mauern errichtet wurden, das ich die Mauern brauche, um sicher zu sein, will ich doch wie ein Kind erwarten, dass diese Mauern von Jesus eingerissen werden können. Und dass das für mich dann Freiheit bedeutet.

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Herrlich und Ausgezeichnet

Ich habe am Wochenende ein Persönlichkeitstest gemacht. Die Ergebnisse waren eigentlich nicht überraschend. Mir fällt die Zusammenarbeit nicht schwer. Ich bin meistens geduldig und zuverlässig. Ich mag Routine und Stille. Ich bin auch ein Perfektionist. Aber manchmal wünsche ich mir ich wäre anders. Es wäre echt toll ein bisschen mehr Selbstbehauptung und Mut zu haben und nicht schüchtern zu sein.

Ich habe am Wochenende aber auch Psalm 139 gelesen. Obwohl ich diesen Psalm schon oft gelesen habe, lernte ich etwas Neues.
In Vers 13 steht: “Du hast alles in mir geschaffen und hast mich im Leib meiner Mutter geformt.”

In ihrem Buch, Calm My Anxious Heart, schreibt Linda Dillow, dass der hebräische Text noch spezifischer ist. David sagt, dass Gott ihn dort geschaffen hat wo seine Emotionen liegen. Er hat seine Persönlichkeit geformt.
Wenn Gott meine Persönlichkeit geschaffen hat, dann kennt er mich völlig. Er weiß welche Situationen mir schwer fallen und er kann mir als treuer Vater zu Hilfe kommen.

Gleich im nächsten Vers sagt David:
“Ich danke dir, dass du mich so herrlich und ausgezeichnet gemacht hast! Wunderbar sind deine Werke, das weiß ich wohl.”

Dieses Wochenende habe ich Gott zum ersten Mal gedankt, daß er meine Persönlichkeit nicht nur kennt, sondern auch geschaffen hat.

Gott hat auch alles in dir geschaffen. Gott hat dich herrlich und ausgezeichnet gemacht. Du bist wunderbar genau wie du bist.

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Ich bin, weil wir sind

„Ein Wissenschaftler machte einigen Kindern eines afrikanischen Stammes ein Spielangebot. Er stellte einen Korb voller Früchte unter einen Baum und sagte den Kindern, wer als erstes den Baum erreicht, gewinnt den Korb voller Früchte.

Als er den Startschuss gab, nahmen alle Kinder sich spontan an die Hand und rannten zusammen, sie teilten die Früchte untereinander auf und genossen sie zusammen.

Als der Wissenschaftler die Kinder fragte, warum sie zusammen gerannt sind, wenn doch einer all diese Früchte für sich alleine hätte haben können, antworteten sie nur: ‚UBUNTU – wie kann einer von uns glücklich sein, wenn alle anderen traurig sind?‘
(In der Kultur der Xhosa bedeutet das Wort ‚Ubuntu‘: Ich bin, weil wir sind.)“
Wenn das kein gutes Familienmotto ist! Euch ein schönes Wochenende.

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