Ermutigung

Filzstiftschmiererei und was das mit meinem Herzen zu tun hat

Lilian hat seit kurzem die Angewohnheit ALLES mit Filzstift zu ‚verschönern‘. Ob das nun ihre Strumpfhose ist, die Wand, der Boden, der Tisch, mein Bett, ihre Hand…überall finde ich zur Zeit Kritzeleien in lila, rot und blau.

Ich weiß nicht mehr so recht, wie ich dem entgegenwirken soll. Kreativität in allen Ehren, aber was zuviel ist, ist zuviel! Leider hat bisher gelegentlicher Filzstiftentzug und ein strenges ‚Nur auf PAPIER!‘ nicht wirklich geholfen. Gestern habe ich mal wieder schwer seufzend blaue Filzstiftspuren vom Tisch abgewischt, als mir der Gedanke kam, dass meine Tochter mir doch sehr ähnlich ist. Ich bin nämlich auch eine Wiederholungstäterin.

Die Sünde hinterlässt in meinem Herzen, genau wie die Filzstifte, auch hässliche Spuren. Und genau wie Lilian weiß ich genau, was mir nicht erlaubt ist und tue es trotzdem.

Der Lappen, mit dem ich den Tisch abgewischt hatte, war am Ende ganz blau verfärbt und Kunst hin oder her: irgendwie muss ich Lilian beibringen, dass Filzstift und Papier zusammengehören. Aber ich will mich in Zukunft bei Filzstiftgekrakel auf Wand und Tisch auch daran erinnern, wie wichtig es ist, der Sünde in meinem Herzen Einhalt zu gebieten.

Denn die Gnade Gottes, die allen Menschen Rettung bringt, ist sichtbar geworden. Sie bringt uns dazu, dem Leben ohne Gott und allen sündigen Leidenschaften den Rücken zu kehren. Jetzt, in dieser Welt sollen wir besonnen, gerecht und voller Hingabe an Gott leben. (Titus 2,12)

Fotos: Inka Hammond

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Alltagsmomente genießen…

Tobias schimpft. „Jetzt ist aber mal gut mit dem Abfragen!“ Lateinschulaufgabe steht an und das manches sitzt noch nicht so richtig. Deshalb mache ich weiter und lasse mich aufklären über römischen Schmuck, über den Senat, über das Forum… Am nächsten Tag nach der Schulaufgabe: „Mama, echt danke, dass du mich das abgefragt hast – das kam voll dran!“ Das größte Lob aus dem Mund eines Zehnjährigen. Dann gilt es, den Moment nicht zu verpassen und zu genießen…

(Annette)

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Lobpreis im Fitness-Studio

Jeden Samstag vormittag gehe ich ins Fitness-Studio. Vergangenes Jahr hatte ich arge Schmerzen in der Schulter, die Diagnose lautete Brustwirbelsäulenblockade. Und die einzige Medizin, die da dauerhaft was bewirken kann, ist regelmäßiges Muskeltraining. Und mittlerweile bin ich sehr dankbar für diese zwei Stunden Auszeit!

Mein Mann hat mir mal einen mp3 Player geschenkt und ihn mit vollgeladen mit Predigten und Anbetungsmusik. Wenn ich jetzt also zum Training gehe, dann höre ich mir zu Anfang eine Predigt an und danach Anbetungslieder. Und ich bin immer wieder total erstaunt, wie Gott mir zwischen Laufband und Hanteln begegnet. Wenn ich anfange zu trainieren bin ich immer noch ein wenig k.o., muss den Stress der Woche erstmal loslassen, aber dann nach ca. 10 Minuten Predigt tauche ich ab in eine Welt, die nur mir und Jesus gehört. Alles um mich herum verschwindet und ich treffe meinen Erlöser. Da kommt es schon mal vor, dass ich mit geschlossenen Augen auf dem Cross-Trainer stehe, weil ich so berührt bin von der Größe und Herrlichkeit meines Gottes.

Die Fernseher im Studio zeigen oft irgendwelche Sportevents. Neulich war Skifahren dran und ich sah nur die Berge im Hintergrund, dieses majestätische Panorama und dachte: ‚Die Berge verkünden die Herrlichkeit des Herrn…‘ Der Prediger auf meinem mp3 Player redete zeitgleich über die Herrlichkeit Jesu, der für uns am Kreuz gestorben ist. Ich hätte am liebsten das Weinen angefangen, wäre gerne auf meine Knie gefallen, hätte fast die Hände zu meinem Gott erhoben inmitten all der Sportgeräte (warum eigentlich nicht?). Mein Gott ist würdig,  Er bringt mich zum Staunen. Samstag vormittag wird nicht nur mein vergänglicher Körper trainiert…meine Seele macht dann auch ihre Stretchübungen. Mein Glaube wird stärker und bekommt eine bessere ‚Kondition‘. Ich halte im Alltag besser durch, mir geht nicht so schnell die Puste aus, weil ich mich an die Wahrheiten erinnere, die ich mir am Samstag anhöre.

Einmal holte ich mir zwischendrin ein Glas Wasser und bemerkte, das man sich kleine Plastikkarten nehmen kann, um sein Glas zu reservieren. Auf den Plastikkarten waren Begriffe abgedruckt. Blumennamen und sowas. Ich habe mir dann eine Karte genommen und auf meiner stand in schwarzen, großen Buchstaben: ZUFRIEDENHEIT. Ich schmunzelte in mich hinein. Am Abend zuvor erst hatte ich eine langes Gespräch mit meinem Mann über meine Unzufriedenheit. Dass es mich so nervt  mit meinem Neid zu kämpfen, dass ich frei werden will von dem ‚Schielen‘ auf das, was andere haben. Und dann spricht mich Gott so direkt an, wirft mir dieses Wort zu, ermahnt mich, ermutigt mich zufrieden zu sein.

Gott will uns im Alltag begegnen. Er will uns eine Sensibilität schenken für Sein Reden und Wirken. Vor ein paar Tagen erzählte mir eine Frau, dass sie sich beim Kochen immer eine Predigt anhörte. Wo und wie kannst Du dein Herz für Jesus im Alltag öffnen? Lobpreismusik im Auto? Predigt hören beim Bügeln? Abends statt Reality Soap im Fernsehen einen Gottesdienst auf BibelTV ansehen? Lass dich von Gott beschenken, mittendrin. Trainiere deinen Glauben. Lass dich von Gott anreden. Lass dich von Gott ermutigen und ermahnen. Sei offen für Ihn.

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Gesalbt

Ich freue mich sehr, Euch Annette vorstellen zu dürfen. Sie ist eine liebe Freundin, die auf meine Anfrage, ob Sie sich vorstellen kann auch für ‚Alltagsliebe‘ zu schreiben mit ‚Ja‘ geantwortet hat! Auf der ‚Über uns‘ Seite könnt ihr gerne ein paar persönliche Worte von Annette zu ihrer Person lesen…und jetzt gleich ihren ersten Beitrag. Herzlich Willkommen, Annette!

Gestern wurde meine Tochter auf dem Schulweg von etwas größeren Jungs mit Steinen beworfen. Sie wurde unter anderem im Gesicht getroffen, direkt unter dem Auge, ihre Freundin an der Stirn, zum Glück durch die Mütze geschützt. Abends dankten wir Gott noch einmal für die Bewahrung und beteten um Schutz für den Schulweg heute. Ich zeichnete ihr ein Kreuz auf die Stirn und segnete sie. Da sagte Anna plötzlich: „Du, Mama, wir haben doch dieses Öl…“ Wir haben vor einiger Zeit ein Fläschchen Salböl geschenkt bekommen, das ich nicht so oft, aber wenn, dann sehr bewusst verwende, wenn ich meine Kinder segne. Bisher hatte ich nicht den Eindruck, dass unseren Kindern das wichtig ist – so nach dem Motto: die Mama soll halt machen, wenn sie das braucht. Aber nun hat Anna sich das gewünscht: Ich soll sie mit Öl salben, dann fühlt sie sich geschützt für den Tag. Das ermutigt mich, manche Dinge einfach zu tun und geduldig zu sehen, ob der Same aufgeht.

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Ein Vergleich

Vor ein paar Tagen habe ich abends eine Dokumentation im Fernsehen gesehen über eine Familie mit acht Kindern. Es war erstaunlich, wie gut die Eltern als Team zusammen gearbeitet haben und wie geborgen die Kinder aufgewachsen sind. In christlichen Kreisen würde man sofort sagen: ‚Was für ein tolles Zeugnis!‘ Nur: diese Familie hatte mit dem christlichen Glauben nichts am Hut. Ich hatte eher den Eindruck sie kamen mehr aus der esoterischen Ecke. Und trotzdem schien diese Familie in Sachen Erziehung und Ehe alles richtig zu machen.

Und dann schau ich mich an…wie ich versuche meine drei Kinder unter einen Hut zu bekommen und eine liebevolle Mutter zu sein, die ihren Kindern den christlichen Glauben nahe bringt. Wie ich mal wieder auf meinen Ehemann verzichten muss, weil irgendein Geschäftsessen ansteht. Ich versage jeden Tag auf’s Neue…ich bin oft innerlich angespannt…ich mache mir großen Stress wegen Kleinigkeiten. Und dann hatte ich jetzt die letzten Tage diese super-ausgeglichene, alles-mit-links-machende, gut-aussehende Supermama von acht Kindern im Hinterkopf. Die mit großer Sicherheit keine tägliche Bibellese hat und Sonntags ihre Kinder nicht in den Kigo schleift. Und es klappt trotzdem. Ich komme mir im Vergleich dazu ein bißchen wie ein begossener Pudel vor.

Mache ich also etwas falsch? Könnte ich mir die zusätzliche Erziehungskomponente ‚Jesus‘ sparen? Wäre es vielleicht sogar dann einfacher, weil man das Lügen und das Ungehorsam-sein durchgehen lassen kann, weil ‚Kinder nun mal so sind‘? Sind Gottes Erwartungen an mich als Mutter übertrieben und überzogen, setzen mich nur unnütz unter Druck?

Seit Monaten spüre ich ganz deutlich, wie Jesus mir die Wichtigkeit meiner Mutterrolle aufzeigt. Ich bin eben nicht nur eine gute Freundin für meine Kinder, sondern besitze eine Gott-gegebene Autorität, die ich ausüben muss. Es ist meine Pflicht als gläubige Mutter meinen Kindern von Jesus zu erzählen, ihnen die Bibel nahe zu bringen, selber einen ehrlichen Gott-gefälligen Lebensstil zu haben. Ich muss mein Herz von Gott immer und immer wieder reinigen lassen, dass Er durch mich meine Familie nach Seinem Willen formen kann. Es ist anstrengend. Es ist oft ermüdend. Und wenn ich sehe, dass es scheinbar auch ‚ohne‘ geht, dann ist es frustrierend.

Gestern abend dann habe ich mir eine Predigt von Willow Creek angehört. Bill Hybels predigte über den ersten Psalm. Er forderte dazu heraus, dass man nicht Spreu sein soll, das im Wind verweht und nutzlos ist, sondern man soll wie ein starker, kräftiger Baum sein, der am Wasser wächst und Frucht bringt zu seiner Zeit. Wie kann ich ein Baum werden, der jedem Lebenssturm trotzt? Indem ich Gottes Wort lese. Es zu meinem täglichen Brot mache. Es meine Kraftquelle sein lasse. Und da lese ich dann: ‚Kommt her zu mir, alle die ihr mühselig und beladen seid, ich will euch erquicken.‘  Stimmt ja. Das hatte ich ja fast schon wieder vergessen: Ich muss es nicht alleine auf die Reihe kriegen. Gott ist da. Er hilft mir. Er trägt mich durch. Gott befähigt mich zu meiner Berufung. Wenn er mich ruft, dann ist Er auch für mich verantwortlich, wenn ich ihm folge. Alltagsstress, aufgestapeltes, dreckiges Geschirr, überdrehte Kinder…wenn mir alles über den Kopf zu wachsen droht, dann ist er da und hilft mir durch. Allein diese Gewissheit zu haben, ist es Wert Jesus mit in mein Mutter-sein hineinzunehmen.

Und dann sprach Bill Hybels darüber, wie außerordentlich wichtig es ist, seinen Kindern das Wort Gottes lieben zu lehren. Sie müssen damit aufwachsen, sehen, wie die Bibel ein Teil im Leben ihrer Eltern ist. Bibellese sollte ein Teil im Familienleben sein. Wir können unseren Kindern kein besserer Erbe hinterlassen, als die Liebe zu Gott und seinem Wort. Denn: ‚Die Worte aber, die ich euch gesagt habe, sind aus Gottes Geist; deshalb bringen sie euch das Leben. (Jesus, Johannes 6,63). Das unterscheidet uns Jesus-liebende Mamas von anderen, die es alleine bewältigen wollen oder müssen, weil sie Jesus nicht nachfolgen: wir können unsere Kinder mit dem wahren, echten Leben bekannt machen. Wir können mit ihnen die Worte Jesu auswendig lernen. Wir können seine Versprechungen im Alltag gemeinsam austesten.

Das sind also die zwei großen Unterschiede zwischen mir und der achtfachen Supermama: ich kann meine Kinder lehren, wer sie geschaffen hat und dass ihr Schöpfer sie innig liebt. Und ich weiß, ich stehe nie und nimmer alleine da. Jesus hilft mir. Da macht es plötzlich nichts mehr, dass meine Küche um einiges unaufgeräumter ist und ich längst nicht so organisiert und entspannt bin. Jesus wohnt bei uns.  Das ist genug.

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