Mit Jesus im Alltag

Neue Ufer

Diese Woche war für meinen Mann und mich eine ganz besondere Woche. Seit dem ersten März ist mein Mann nicht länger Gebetshausmissionar im Gebetshaus Augsburg, sondern leitet in Vollzeit unseren Dienst Free Indeed, den wir mit anderen wertvollen Menschen vor etwas mehr als einem Jahr gegründet haben.

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Das ist aufregend, spannend, überwältigend, herausfordernd, anders.

Wie kam es überhaupt zu Free Indeed? Das ist eine sehr persönliche Geschichte:

Mein Mann war über 20 Jahre von Pornografie abhängig. Er hat sich regelmäßig Pornos und Bilder von nackten Frauen angesehen und sich dabei selbst befriedigt. Als wir heirateten, wusste ich, dass er ein Problem damit hat – allerdings war Pornografie für mich ein sehr abstraktes Thema und er hat mir nie in Detail erzählt, was genau da alles abläuft und wie ihn das beeinflusst. Davon mal abgesehen, ist er auch davon ausgegangen, dass er Pornografie abhaken kann, sobald er verheiratet ist.

Dem war aber nicht so. Das Ganze wurde schlimmer und schlimmer. Ich fand Bilder auf dem PC, ab und zu gespeicherte Suchbegriffe bei Google und war jedesmal am Boden zerstört. Mein eh nicht so starkes Selbstbewusstsein wurde mit jeder Beichte, mit jedem Fund ein klein bisschen schwächer. Mein schwangerschaftsgezeichneter Körper konnte sich auf keinen Fall mit diesen photogeshoppten Bildern von räkelnden Frauen im knappen Bikini, oder noch weniger, messen. Als mein Mann einen Computer von seiner Firma gestellt bekam und das Internet überall und ständig zu erreichen war, als Businesstrips dazu kamen, Nächte allein Hotels, nahm das Monster Pornografie endgültig die Zügel in die Hand. Die Sucht meines Mannes wurde unkontrollierbar, so wie Süchte das an sich haben. Meinem Mann wurde bewusst, dass er seinen Job verlieren könnte – und, weitaus schlimmer, mich und unsere gemeinsamen Kinder. Und so zog er die Notbremse.

Er schrieb sich in einen Onlinekurs ein und arbeitete sich eineinhalb Jahre, zusammen mit einem Mentor, intensiv durch das Wort Gottes. Er öffnete sich unserem Pastor und unserem Kleingruppenleiter. Und Gott griff ein: mein Mann schaffte es, der Pornografie den Rücken zu kehren und wurde komplett frei.

Ich begriff das ganze Ausmaß erst, als mein Mann sein Zeugnis in unserer Gemeinde gab – da war er schon mehrere Monate frei. Gott war so gnädig und vorsichtig mit mir und so konnte ich häppchenweise verdauen, dass mein Mann jahrelang ein Schattendasein hatte. Trotzdem war es sehr schwierig und sehr schmerzhaft für mich, mich der Wahrheit zu stellen. Heute schaue ich mir manchmal Fotos aus der Zeit an, wo mein Mann abhängig war, und ich denke bei mir: ‚Da lebten wir eine Lüge.‘

Gott führte mich über Jahre an den Punkt hin, wo ich meinem Mann vergeben konnte. Das war ein sehr bewegender, tiefer Moment, für den ich sehr, sehr dankbar bin.

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Meinem Mann war es schnell klar, dass er anderen Männern helfen möchte, aus dieser Sucht auszusteigen. Und so formte sich in unserem Ort eine kleine Selbsthilfegruppe. Langsam aber sicher kamen mehr Männer hinzu und die Idee reifte, einen Onlinekurs für betroffene Männer zu schreiben. (Den Kurs, den mein Mann damals absolvierte, war in Englisch und zu dem Zeitpunkt nicht mehr online) Schritt für Schritt wurde zusammengetragen und im Dezember 2016 gründeten wir bei uns im Wohnzimmer den Verein Free Indeed. Wir hätten im Traum nicht daran gedacht, wie explosiv Free Indeed im Jahr 2017 wachsen würde!

Mittlerweile haben hunderte von Männern den Kurs ‚Generation David‘ durch gearbeitet und die Rückmeldungen, die Free Indeed bekommt, sind überwältigend. Männer, die teilweise Jahrzehnte in der Sucht nach Pornografie verstrickt waren, werden frei – allein durch die Kraft und Macht des Wortes Gottes! Weil Pornografie und Selbstbefriedigung schon längst nicht nur ein Männerthema ist, gibt es seit November 2017 den Kurs ‚Generation Esther‚ speziell für Frauen – geschrieben von sehr mutigen Heldinnen, die Freiheit von diesen Abhängigkeiten erfahren haben.

Wir haben auch sehr schnell gemerkt, dass es ganz dringend auch etwas für die Ehefrauen geben muss. Denn der Schmerz über die Untreue des Ehemannes, ist real und echt und wird doch oft übersehen. Und so habe ich mich daran gemacht und meine eigenen Erfahrungen (zusammen mit einer Psychologin, die besonders Ehefrauen auf dem Herzen hat) aufgeschrieben und es entstand der Kurs ‚Geheiltes Herz‘.  Im Rahmen von meiner Arbeit für ‚Geheiltes Herz‘, wurde mein Zeugnis aufgenommen. Wenn du Interesse hast, kannst du es dir hier anhören: Inkas Zeugnis

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Das ist Free Indeed. Wir haben es auf dem Herzen, dass Menschen in ihre gottgegebene Freiheit hineinkommen. Dass Ehen wiederhergestellt werden. Dass Männer echte Männlichkeit und Frauen echte Weiblichkeit erleben dürfen.

Pornografie ist noch immer ein absolutes Tabuthemen in der christlichen Szene. Viel zu viele Männer und Frauen sind noch darin verstrickt und kommen deshalb nicht in ihre Berufung. Wir sind so dankbar, dass Gott das Kursmaterial von Free Indeed dazu verwendet, dieses Tabu zu brechen und dem Riesen Pornografie den Kopf abzuschlagen.

Und dafür fühlen wir uns als Ehepaar berufen: die gute Nachricht weiterzugeben, dass es Hoffnung für jede Ehe gibt. Dass Jesus deine Ehe liebt! Und dass es Freiheit von Pornografie und allen möglichen Abhängigkeiten gibt. Jesus ist gekommen, um uns freizusetzen. Nicht nur viertel, nicht nur halb – sondern ganz. Komplett. Wir dürfen diese Freiheit erwarten, wir dürfen erwarten, dass Jesus uns freimacht. Nichts weniger als unsere Freiheit hat er teuer am Kreuz mit seinem Blut erkauft!

Mein Mann und ich machen uns auf zu neuen Ufern. Es ist ein komisches, ein schönes, ein befreiendes Gefühl. Ich glaube, dass Gott für Deutschland und ganz Europa einen mächtigen Durchbruch bereit hält. Er sucht nach Menschen, die sich ihm ganz hingeben und die bereit sind, sich den Riesen in ihrem Leben zu stellen. Er sucht Davids und Esthers. Mutige Männer und furchtlose Frauen. Nicht, weil sie so toll und so stark sind. Sondern, weil sie allein in Jesus ihre Stärke und ihren Anker haben.

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Neue Ufer sind schön und aufregend. Aber um dort anzukommen, muss man loslassen. Muss man bereit sein, Risiken einzugehen. Muss man sein ganzes Vertrauen auf Jesus werfen. Das ist für mich, für uns, immer wieder neu herausfordernd. Immer wieder müssen wir uns neu aufs Wasser wagen, den Blick fest auf Jesus geheftet. Er geht mit, er lässt uns nie alleine, er zieht uns hoch aus dem Wasser, wenn wir untergehen.

Ich glaube fest, dass wir in einer Zeit leben, in der überdurchschnittlich viele Menschen zu neuen Ufern gerufen werden. Dass die Sehnsucht nach Sicherheit und nach abgesichert sein, weniger wichtig ist. Dass wir lernen, auf dem Wasser zu gehen. Dass Jesus und sein Reich oberste Priorität haben. Ich sehe im Geist, wie eine große Masse von Menschen, von erlösten Kindern Gottes, aufsteht und sich aufmacht – zu neuen Ufern. Ich glaube, das ist tatsächlich ein prophetischer Ruf in unserer Generation: ‚Auf zu neuen Ufern!‘

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Das ist auch ein Herzensanliegen von meinem Mann und mir: wir wollen andere dazu herausfordern, sich ihrer Berufung zu stellen. Egal, wie verrückt sie erscheinen mag. Wir wünschen uns einen neuen Status quo. Wir wünschen uns, dass mehr und mehr hingegebene Jesus-Nachfolger aufstehen und alles hinter sich lassen und dem einen nachgehen, der alles für sie hingab. Es ist an der Zeit, dass wir unsere Sicherheiten nicht mehr im Geld, nicht mehr in der Altersvorsorge, nicht mehr in den Versicherungen, nicht mehr im Zehnjahresplan suchen – sondern allein dort, wo wir allein wirklich sicher sind: mitten im Willen Gottes.

Ich möchte dich dazu herausfordern, Jesus einmal ganz konkret danach zu fragen, was sein Wille für dein Leben ist. Vielleicht weißt du sogar schon, was sein Wille ist und du hast ihn immer wieder weit weg von dir geschoben, weil er dir zu riskant vorkommt oder einfach nicht in deinen Plan passt. Vielleicht hast du dir noch nie Gedanken dazu gemacht, dass Jesus einen Plan für dein Leben hat! Bitte ihn darum, dir zu zeigen, welche Gedanken er über deinem Leben hat. Glaube mir: es lohnt sich!

Auch wenn ich gerade mit einer fiesen Nebenhöhlenentzündung auf der Couch lungere, werden mein Mann und ich heute Abend etwas feiern und anstoßen auf das neue Ufer!

Die Webseite von Free Indeed findest du hier: www.free-indeed.de
Wenn du mehr über Free Indeed erfahren möchtest, empfehle ich dir dieses Special von der MEHR2018 Konferenz: MEHR Special
Außerdem hat BibelTV vor kurzem eine kurze Doku über unsere Geschichte ausgestrahlt: Hinter der Fassade  
Hier findest du das Zeugnis von meinem Mann: Zeugnis Jeremy
Und hier gibt es das Zeugnis von Anouk, die den Kurs ‚Generation Esther‘ mit verfasst hat: Zeugnis Anouk

 

 

 

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Im Verborgenen

Manchmal läuft das Leben ganz anders, als wir uns das vorstellen.

Ganz unerwartet gehe ich gerade durch eine Zeit, wo Gott mich ganz tief ins Verborgene hineinzieht. Eigentlich war mein Plan, dass ich ‚Alltagsliebe‘ weiter ausbaue , Live Videos mache, ein paar Podcasts aufnehme. Eigentlich wollte ich ganz viel davon erzählen, was ich in den vergangenen zwei Jahren gelernt habe und wo ich gewachsen bin in meinem Glauben. Und gerade jetzt spüre ich, wie ich meinen Blick wieder ganz neu auf Jesus ausrichten muss. Wie ich wieder loslassen muss von meinen Plänen, meinen Vorstellungen. Wie ich wieder ganz neu Vertrauen lernen muss.

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Ich darf gerade an einem Online Mentoring Programm teilnehmen, dass sich ‚Grow‘ nennt und von einem australischen Ehepaar, Nate und Christy Johnston, geleitet wird. Von Montag bis Freitag gehe ich durch ein Workbook, bin Teil einer Facebookgruppe und werde herausgefordert meine festgefahrenen Vorstellungen von Gott, dem Vater, abzugeben und ganz neu zu empfangen.
Ich dachte, das passt ja perfekt zu dem, was ich auch machen möchte. Wie toll, da kann ich gleich auf meinen Erfahrungen aufbauen. Als ich vor 5 Tagen anfing das Workbook durchzulesen, war mir ganz schnell klar, dass Gott sich das etwas anders gedacht hat. Ich gehe wieder zurück zu den Basics meines Glaubens. Nichts da mit großem Erfahrungsschatz und festen Fundamenten. Der Heilige Geist zeigt mir gerade, dass vieles an meinem Gottesbild nicht passt und dass ich da an so einigem arbeiten muss, bzw. den Heiligen Geist dran lassen muss. Das ist schmerzhaft, erfordert Demut und ein offenes, weiches Herz. Wenn man, so wie ich, erst gerade noch voller Tatendrang war, ist das nicht einfach auszuhalten, wenn man kurz vorm Durchstarten ausgebremst wird.

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Aber ich spüre ganz deutlich: ja, es ist gut und wichtig, dass ich diese Baustellen in meinem Herzen ansehe und mich verändern lasse. Dass ich die Lügen, die ich nun schon so lange glaube, ablege und mich mit der Wahrheit konfrontieren lasse. Dass ich die notwendige Hingabe finde und ruhig bleiben kann, obwohl ich doch so gerne ‚was auf die Beine stellen möchte‘.

So bin ich also gerade an diesem verborgenen Ort, wo mir Jesus begegnen will, wo Herzenswunden offen gelegt werden und ich dazu herausgefordert bin, einfach zu sein. Gott ist nicht so sehr an meiner Leistung interessiert, vielmehr sieht er mein Herz. Gott will keine großartige ‚Ministry‘, die zwar funkelt und glänzt, die Fundamente darunter aber wackeln. Er fängt mit mir ganz von vorne an. Wieder einmal. Ganz unten, bei den Wurzeln meiner Identität, meines Charakters. Da, wo oft keiner hin darf, wo es schmerzt.

Was ich gerade erlebe in diesem Kurs, empfinde ich als so gewaltig, dass ich dankbar bin, für diese ungeplante Pause. Meine Prioritäten werden wieder gerade gerückt. Ich werde wieder an diese Herzenshaltung heran geführt, wo ich sagen kann: ‚Ich will nur dich, Jesus. Sonst nichts.‘ Wie schnell geht mir diese Sehnsucht im Alltag verloren. Und wie schön ist es, dass der Heilige Geist mich immer wieder sanft korrigiert, bis ich wieder voller Hingabe und Leidenschaft für Jesus bin. Denn das ist das einzige, worauf es im Leben wirklich ankommt.

Da passiert also gerade viel ganz tief in mir drin. Und dann passiert auch ganz viel außen, um mich herum. Mein Mann und ich werden ab dem 1. März vollzeitig den Dienst ‚Free Indeed‘ leiten. Bisher war Jeremy als Gebetshausmissionar im Gebetshaus Augsburg angestellt. In den vergangenen Monaten hat Gott sehr deutlich gesprochen und uns auf diesen neuen Weg geführt. Das war und ist ein spannender und herausfordernder Prozess. Wieder heißt es loslassen und auf dem Wasser gehen. Der Dienst ‚Free Indeed‘ (www.free-indeed.de) hat Onlinekurse entwickelt, wo Männer und Frauen in die Freiheit von ihrer Abhängigkeit zu Pornografie geführt werden. Mein Mann hat das selbst erlebt, wie Jesus ihn von einer 20 Jahre dauernden Sucht befreit hat. Ich habe vor kurzem einen Kurs für Ehefrauen geschrieben (Geheiltes Herz), die darunter leiden, dass ihr Partner Pornografie konsumiert hat. Wir haben in unserer Ehe Wiederherstellung erlebt, Vergebung und einen Neuanfang. Diesen Schatz wollen wir mit anderen teilen und wir staunen über all das, was in nur einem Jahr (Free Indeed gibt es seit Dezember 2016) entstanden ist.

Wir von Free Indeedstehen dafür,dass Männer und frauenin ihre gottgegebene

Aber es ist keine einfacher Weg. Es ist eine finanzielle Gradwanderung (wir leben zu 100% von Spenden), wir spüren den geistlichen Kampf um dieses Thema toben und es ist immer wieder ein ‚Opfer‘ so offen über die dunkelste Zeit unserer Ehe zu sprechen. Gleichzeitig ist das für uns ein Traum, der Wirklichkeit wird. Seit mein Mann und ich uns kennen, haben wir uns gewünscht, gemeinsam einen christlichen Dienst aufzubauen, der den Status Quo durcheinander rüttelt. Wir haben immer davon geträumt, etwas zu machen, was in kein Konzept passt, was andere dazu herausfordert ihr eigenes Leben zu überdenken und sie näher an Jesus zieht. Gestern Abend saßen mein Mann und ich auf der Couch, etwas müde, etwas überfordert, aber auch voller Freude über das riesige Abenteuer, das vor uns liegt.

Es ist unsere Herzenssehnsucht, dass Menschen in ihre gottgegebene Freiheit finden, dass Ketten gesprengt werden, dass Berufungen ergriffen und erfüllt werden (Jesaja 61). Viel zu lange haben wir es uns bequem gemacht in unseren Abhängigkeiten, unseren selbstgesteckten Grenzen. Jesus ist gekommen, dass wir Leben haben, Leben im Überfluss (Johannes 10, 10). Er hat uns zur Freiheit befreit, dass wir nicht länger wie Sklaven leben müssen (Galater 5,1; Johannes 8,36). Er will uns in ein weites Land führen (2. Mose 3, 14) , er will uns überfließende Freude schenken (1. Petrus 1, 8), bei ihm gibt es immer mehr, als genug (Psalm 16,5). Das sind die Wahrheiten unseres Glaubens – und trotzdem geben wir uns mit soviel weniger zufrieden.

Und deswegen ist es so gut, dass ich gerade an diesem Ort sein kann, wo der Heilige Geist mir meinen Glauben wieder ganz neu durch buchstabiert. Es tut uns gut, wenn wir ab und zu zurück den Basics des Evangeliums kommen: Gott ist gut und er liebt mich.

Vielleicht stehst du an einem ähnlichen Punkt in deinem Leben. Du spürst, da ist so viel mehr für dich. Du bist unzufrieden mit deinem geistlichen Leben. Vielleicht kennst du Jesus noch gar nicht und bist dir unsicher, was du tun musst, um ihm zu begegnen.
Lass dich vom Heiligen Geist in das hineinführen, was du brauchst. Vielleicht ist es ein ‚back to the roots‘, wie bei mir gerade. Vielleicht musst du dein Gottesbild einem Prüfstand unterstellen, den Maßstab der Bibel anlegen. Vielleicht musst du Dinge loslassen, auch gute Dinge, die aber für dich gerade jetzt nicht dran sind. Vielleicht musst du anfangen gegen diese Sucht, diese Abhängigkeit, diese schlechte Angewohnheit zu kämpfen. Vielleicht musst du einfach nur ‚Ja‘ sagen und Jesus in dein Leben, in dein Herz einladen.

Manchmal läuft das Leben ganz anders, als wir es uns vorstellen. Aber eines ändert sich nie: die Liebe unseres himmlischen Papas. Er sagt über deinem Leben:

‚Ich weiß, welche Gedanken ich über dich habe. Gedanken des Heils und nicht des Unheils. Ich will dir eine Zukunft und eine Hoffnung geben.‘ (Jeremia 29,11).

Das ist übrigens der Trauspruch von Jeremy und mir. Vor fast 15 Jahren standen wir vor dem Altar in der schön geschmückten Kirche und wir hatten keine Ahnung, wie schwer und wie gut alles werden würde. Alles lief anders, als wir es uns erträumt hatten. Aber am Ende steht Jesus und sein guter Plan mit uns. Nichts ist verloren, wenn wir das glauben.

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Sing dein Lied!

Heute habe ich ein Video auf Youtube entdeckt. Mich hat das auf so vielen Levels getroffen, als ich es angesehen hab.

Das Video ist ein Ausschnitt aus einer Probe für den Film ‚The greatest Showman‘ mit Hugh Jackman. Die Einleitung für das Video machen der Regisseur und eine Schauspielerin, die das Themenlied für den Film singt.

Diese Frau wirkt auf den ersten Blick unsicher und wackelig. Gar nicht wie eine selbstbewusste, strahlende Schauspielerin. Sie erzählt, dass sie während des Liedes Hugh Jackman’s Hand halten musste, weil sie so Angst hatte. Dann erwähnt sie, dass das Singen dieses Liedes wie eine ‚außerweltliche‘ Erfahrung war.

Mein Herz vibriert da förmlich, weil ich wieder einmal erkenne, wie Jesus in solchen emotionalen Momenten da ist – zweitrangig, ob die Personen involviert das erkennen oder nicht. Diese Frau ist ein Beispiel wie ich mich oft fühle und wie sich viele, viele andere Menschen fühlen: ängstlich, unsicher, ohne großes Selbstwertgefühl, verloren. Aber Jesus ist an unserer Seite und hält unsere Hand und er gibt uns diese Bühne, wo wir uns entfalten und wachsen und blühen können. Er schreibt ein Lied, das genau wir singen können, dessen Töne wir treffen können und das uns in unsere Berufung katapultiert. Wenn wir es wagen, dieses Lied zu singen, dann passiert etwas mit unserer Identität. Sie wird gefestigt, wir bekommen eine Stimme, die gehört werden MUSS, wir fügen uns ein in ein großes Ganzes, in eine wunderschöne Harmonie mit anderen, die genau auch diesen Weg gehen. Das ist ein Abenteuer, das kostet Überwindung hinter unserem Notenständer hervor zu kommen (wie das die Frau im Video so schön erzählt und deutlich macht), aber was passieren kann, wenn wir uns trauen aufs Wasser zu steigen, voller Vertrauen auf den Regisseur unseres Lebens, der uns diese Rolle zutraut, der sie für uns ganz persönlich geschrieben hat – was da passieren kann, sieht man in diesem Video.
Da kommt ein wunderbares Crescendo zustande, ein Durchbruch der schönsten Art, eine Geburt von einem Menschen, der endlich begriffen hat, wofür er geschaffen wurde. Das macht Jesus! Und er tanzt, ganz wie Hugh Jackman, im Hintergrund mit und freut sich mit und für uns! Jesus bringt mich zum Blühen, zum Leben, zum Singen, zum Tanzen. Oft ist das außerhalb meiner Komfortzone, aber da fällt mir dieses Zitat ein, dass ich erst gestern gelesen habe: ‚Großartige Dinge passieren nie in Komfortzonen‘.

Also dann:  sing dein Lied!

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Einsames Herz

Ich gebe zu, dass ich schnell entmutigt bin. Ein schiefer Blick, eine unangenehme Situation – es braucht nicht viel um mich sensibles Wesen aus der Bahn zu werfen. Es hat lange gedauert, bis ich verstanden habe, dass ich als hochsensibler Mensch Stimmungen, Wortklang, Mimik und Gestik ganz anders wahrnehme, als ein normal gefühlsbetonter Mensch. Lange dachte ich, mit mir stimmt etwas nicht – dass ich zum Beispiel Telefongespräche oder einen Small Talk mit der Nachbarin im Nachhinein ganz oft gedanklich durchgehe und mich frage, ob ich auch alles richtig gemacht habe. Lange Zeit habe ich auch nicht verstanden, warum Menschenmassen, ein lauter Geräuschpegel, viele Gerüche und grelles Licht mir unangenehm sind. Viel lieber sitze ich zu Hause auf meiner Couch, lese ein gutes Buch oder höre leise Musik, als dass ich raus muss in die wilde Welt da draußen. Als Teenager war ich nicht oft in Diskos oder Kneipen, einfach weil es mir zu viel war. Und fühlte mich deswegen ganz oft ins Abseits katapultiert.

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Dagegen liebe ich gute, tiefgehende Gespräche. Ich genieße es, wenn die Masken fallen und das echte Gegenüber zum Vorschein kommt – mit Tränen und allem drum und dran. Ich bin begeistert von Authentizität, von diesen feinen zwischenmenschlichen Momenten, wo plötzlich ein Gefühl von Verbundenheit entsteht. Es macht mich lebendig, wenn ich mitfühlen kann, wenn ich merke, mein Zuhören tut dem anderen gut, mein Dasein ist Balsam für eine wunde Seele.

Aber in einem hektischen, stressigen, durchgetakteten Alltag kommt es eher selten zu solchen kostbaren Augenblicken. Kein Wunder, dass ich mich oft einsam und übersehen und vergessen fühle. Das schnelle ‚Hallo‘ zwischen Tür und Angel füllt meinen Liebestank nicht auf und mehr ist oft nicht drin. Eine tiefe Begegnung passiert nicht einfach so. Da muss Zeit sein und der richtige Raum. Nähe muss da sein, Vertrauen, Ruhe.

Die vergangenen Wochen waren für mich nicht einfach, eben aus diesen Gründen. Meine Seele sehnt sich nach echter Verbundenheit, nach einem Gegenüber auf Herzenshöhe, nach offenen Ohren und aufmerksamen Augen. Wer sieht mich? Wer nimmt mich wahr? Wer bleibt stehen und will wirklich wissen, wie es mir geht?

Geht das nur mir so? Ich glaube nicht. Inmitten unseres geschäftigen Alltags, wo es ja an zwischenmenschlichen Kontakten nicht mangelt, sind doch viele alleine – oder fühlen sich zumindest so. ‚Alleine‘ in dem Sinn bin ich ja gar nicht! Ich habe vier Kinder, einen wunderbaren Mann und Freundinnen, auf die ich zählen kann. Aber so ein Tag kann lang werden und eine Woche oder gar ein Monat noch länger, wenn ich zwar reden und mich mitteilen kann, aber am Ende so vieles ungesagt und ungehört bleibt.

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Mein Herz schlägt leidenschaftlich für die echten, tiefen, rauhen, kantigen Begegnungen. Das echte Leben, das zum Vorschein kommt, das sich durchkämpft zur Oberfläche wie eine zarte Blume durch den Asphalt. Wenn die Tränen fließen können ohne Scham, wenn Verletzungen endlich offen gelegt werden, wenn Fragen gestellt werden dürfen und Zweifel formuliert. Wenn Sorgen in Worte gekleidet werden dürfen, ohne Anklage, ohne ein ‚jetzt hab dich doch nicht so‘. Wenn ich einfach sein darf, als Mensch, als Frau, als kleines Mädchen, das ja auch noch irgendwo in mir wohnt. Wenn ich herzhaft lachen kann, nicht über irgendeinen blöden Witz, sondern über das Leben, eine Begebenheit, einen Fehler – auch das braucht einen Rahmen.

Wenn ich mich in meinem Alltag so einsam fühle, dann spüre ich besonders stark wie der Heilige Geist mich hin zu Jesus führt. Jesus schafft diesen Rahmen, diesen Raum wo mein Herz, das sich nach echter, tiefer, lebendiger Begegnung sehnt, ankommen kann.

Ich denke an die Begebenheit, wo Jesus die Samariterin am Brunnen trifft. Diese Frau war einsam. Sie kam zum Brunnen in der Mittagszeit, in der größten Hitze des Tages und konnte so sicher sein, dass sie den anderen Frauen aus dem Weg gehen konnte. Als Jesus sie anspricht, ist sie überrascht: von einem Mann und noch dazu von einem Juden angesprochen zu werden, war absolut gegen jeden gesellschaftlichen Konsens jener Zeit. Ich liebe es, das Gespräch in Johannes 4 zu verfolgen. Jesus geht auf diese Frau ein, er weiß sofort um ihre Bedürfnisse und obwohl er selbst erschöpft war (Vers 6) ließ er sich auf diese Begegnung ein. Und er redet nicht um den heißen Brei – er sucht das verwundete Herz dieser Frau und legt den Finger in die Wunde: er spricht sie auf ihren Mann an und sie bekennt, dass sie keinen hat. Jesus sagt daraufhin: ‚Das stimmt! Du hast keinen Mann. Du hattest fünf Ehemänner, und mit dem Mann, mit dem du jetzt zusammenlebst, bist du nicht verheiratet. Das hast du richtig gesagt.‘ Jesus legt alle Karten auf den Tisch, er begegnet dieser Frau mit einer umwerfenden Offenheit mitten im Alltag, mitten in ihrer Einsamkeit.
Jesus weiß um unser zerbrochenes, einsames, oft unverstandenes Herz. Diese Frau suchte verzweifelt nach Nähe und wurde doch nur immer leerer. Ihre Seele war durstig nach wahrer Begegnung, echter Intimität, bedingungslose Hingabe. Sie hat nach authentischer Beziehung gesucht, sich nach Annahme gesehnt.

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Jesus will ihr genau das geben. Er bietet dieser Frau lebendiges Wasser an. ‚Das Wasser, das ich gebe, wird zu einer nie versiegenden Quelle, die unaufhörlich bis ins ewige Leben fließt.‘

Jesus gab dieser Frau, wonach sie sich am meisten sehnte: eine echte, lebensverändernde Begegnung. Nahrung für ihre Seele. Hoffnung für dieses Leben. Diese Frau war so sehr erfüllt, dass sie ihre Scham überwand und das Zusammentreffen mit den anderen Menschen in ihrem Dorf nicht länger vermied. Voller Begeisterung rief sie alle zusammen, zu diesem Mann, ‚der ihr alles ins Gesicht gesagt hatte, was sie jemals getan hat.‘ (Vers 29).

Jesus hat Begegnung bereit für mich und für dich. Meine Sehnsucht nach Echtheit, nach tiefem Zusammentreffen, nach einem offenem Herzen ohne Scham findet nirgendwo so eine überfließende Erfüllung als in der Gegenwart Jesu. Bei ihm wird mein Innerstes offen gelegt, nicht um Verdammung zu erfahren, sondern Verständnis und Erlösung. Es sind seine Worte, seine offenen Ohren und seine aufmerksamen Augen, die mein Leben in die Fülle bringen. Auch, oder gerade wenn ich mit Einsamkeit kämpfe. Sein Hineinkommen in meinen Alltag, da wo ich es oft am wenigsten erwarte, erfüllt mein Herz mit der Nähe, nach der ich mich so sehr sehne.

 

 

 

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Ein neues Jahr

Ich liebe den Anfang eines neuen Jahres. Es fühlt sich alles so rein an, so unbeschwert. Alles scheint möglich!
Wenn wir mit Jesus in ein neues Jahr hineingehen, dann ist das auch tatsächlich so. Mit Gott ist NICHTS unmöglich. Mit ihm können wir über alle Mauern springen. Die Mauer der Unsicherheit, der Abhängigkeit, der Angst und Sorge, der Zweifel, der finanziellen Last – keine Mauer hält vor unserem Gott stand, der uns frei machen will und in neues Land führt.

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Wie gehst du in das neue Jahr? Ich will dich dazu herausfordern, dass du jeden einzelnen Tag von 2018 vor den Thron Gottes legst. Dass du dich Jesus ganz neu auslieferst, mit allem was dich beschwert und beschäftigt. Jesus hat dich ganz im Blick, er weiß, was du brauchst und er sehnt sich nach dir. Hier ein paar ganz konkrete Tipps, wie du dich geistlich auf das neue Jahr einstellen kannst:

  • im vergangenen Blogpost habe ich den Vorschlag gemacht, sich ein Wort von Gott für das neue Jahr schenken zu lassen. Wenn du das noch nicht getan hast, ist jetzt ein guter Zeitpunkt! Bete, dass der Heilige Geist dir ein Wort zeigt und nimm das erste, das dir in den Sinn kommt. Bete dieses Wort über dem neuen Jahr aus und markiere es in deiner Bibel, wann immer es dir ‚über den Weg läuft‘.
  • Suche dir einen Bibelvers, den du über dem neuen Jahr ausbeten kannst. Z.B. Jeremia 29,11 – ‚Denn ich weiß, welche Gedanken ich über euch habe, spricht der HERR. Gedanken des Heils und nicht des Unheils, ich will euch eine Zukunft und eine Hoffnung geben.‘ Bete in etwa so: ‚Jesus, du sagst, dass du gute Gedanken über mir hast. Ich bete, dass dieses Jahr ein Jahr der Hoffnung wird. Dein Wort sagt, du hast Gedanken des Heils – dieses Jahr soll ein heilbringendes Jahr werden!‘
  • Schreibe dir konsequent auf, wenn Gott zu dir durch sein Wort oder durch andere Menschen spricht. Lege dir ein extra Büchlein zu, in dem du diese kostbaren Begegnungen festhalten kannst. Lese dir das immer wieder durch und sei neu ermutigt und erinnere dich an Gottes Verheißungen über dir und deinem Leben. Das hilft dir, in der Wahrheit verwurzelt zu bleiben.
  • Suche dir Menschen, mit denen du regelmäßig beten kannst! Ich empfinde das für mein eigenes Leben als so wichtig, dass ich Freundinnen habe, mit denen ich beten kann und die für mich im Gebet eintreten, wenn mir selbst die Worte und die Kraft fehlen. Wir können unser Leben nicht ohne die geistliche Unterstützung anderer erfolgreich bestreiten. Wir BRAUCHEN einander!! Und damit meine ich nicht den oft anonymen, oberflächlichen, (mit Kindern oft hektischen) Gottedienstbesuch am Sonntag, damit meine ich das intensive, kantige, rauhe, ehrliche, tiefe Miteinander im Alltag.
  • Überlege dir, in welchem Bereich du wachsen möchtest. Oder noch besser: frage den heiligen Geist, wo er dich herausfordern möchte. Und dann suche dir ein Buch zu diesem Thema oder einen Onlinekurs oder eine DVD Serie zum tiefer gehen und dazulernen. Sobald wir in unserem Glaubensleben stehen bleiben, driften wir ab. Es gibt keinen Stillstand – es gibt nur vorwärts oder rück-oder seitwärts. Unsere Devise soll aber stetig vorwärts sein, immer näher zu Jesus. Das geht oft so langsam, dass wir es als Stillstand empfinden, aber besser im Schneckentempo voran, als ohne Fokus orientierungslos herumirren. Sei geradlinig und kümmere dich aktiv um die Bereiche, wo du wachsen und reifen möchtest.
  • Setze dir klare Ziele. Wenn du weißt, wo du dazulernen musst, dann mach Nägeln mit Köpfen. Melde dich bei diesem Kurs an, gehe in die Seelsorge, lese dieses Buch, lerne diesen Bibelvers auswendig. Nimm es in die Hand, gestalte dein (Glaubens-)Leben, lass nicht zu, dass alles mögliche an dir zieht und zerrt. Sei klar fokussiert.
  • Setze Prioritäten. Unsere To-Do-Liste ist oft unser größter Feind. Lerne Dinge durchzustreichen. Sortiere aus: was ist wirklich dran? Was kann warten? Wo musst du lernen, nein zu sagen? Setze klare Grenzen, die dir neuen Freiraum schaffen.
  • Tue dir Gutes! Gehe achtsam mit dir selber um. Ich weiß von mir selber, dass dieser Punkt immer erst ganz unten auf der Liste steht und eher hinten runter fällt, als dass ich es umsetze. Dabei ist es so, so, so wichtig, dass wir respektvoll und liebevoll mit uns selber umgehen. Überlege dir, was deiner Seele gut tut…regelmäßige Spaziergänge? Malen? Schreiben? Dekorieren? Endlich diesen Roman lesen? Schaffe dir ganz bewusst Auszeiten in deinem Alltag, lass deine Seele baumeln, atme tief durch.
  • Und last but not least: mach es zu einer absoluten Priorität Jesus zu begegnen. Mach ihn zum Zentrum von allem was du tust und denkst und redest. Erinnere dich daran, dass sein Wunsch dir zu begegnen immer soviel größer ist, als deine Sehnsucht nach ihm! Er wartet bereits auf dich. Gehe zu diesem geheimen Ort, der nur dir und ihm gehört. Lass dich erfrischen und aufbauen und stärken von dem einen, der dein Leben in seiner Hand hält und der dich unendlich liebt. Ich denke so oft an die Begebenheit, wo Petrus aus dem Boot auf das Wasser steigt, um Jesus entgegen zu gehen. Alles geht gut, solange er seinen Blick auf Jesus gerichtet hält. In dem Moment, wo sein Fokus unsicher wird und er auf die Wellen sieht, wächst die Angst in ihm und er geht unter. Nur wenn wir unseren Blick fest auf Jesus gerichtet halten, können wir gut durch das neue Jahr kommen. Er ist der Fixpunkt, unser Anker, die Hand, die uns wieder hochzieht, wenn wir untergegangen sind.

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2018 wird auch für Alltagsliebe einige Veränderungen bereithalten. Ich blogge nun schon seit fast 7 Jahren und als ich anfing, war ich eine junge Mama, die es auf dem Herzen hatte aus ihrem Alltag zu berichten. Ich bin immer noch Mama, aber nicht mehr so jung =) und meine Kinder sind auch nicht mehr so klein und es fällt mir immer schwerer, über sie zu schreiben. Sie werden mehr und mehr zu eigenen Persönlichkeiten und ich empfinde die Momente mit ihnen als zu persönlich, als dass ich sie im Internet veröffentlichen möchte. Fragen wie Erziehungssstil und was koche ich heute und wann putze ich bloß, stehen nicht mehr so sehr im Mittelpunkt.
Mehr und mehr hat sich Alltagsliebe zu einem Blog entwickelt, wo ich über mein eigenes Leben reflektiere und über meinen Glauben schreibe. Die vergangenen Jahre bin ich durch ein sehr tiefes Tal gegangen und habe Jesus nochmal ganz anders kennengelernt. Mein Glaube ist gereift und in die Tiefe gewachsen. Ich spüre mehr und mehr, dass mich der heilige Geist dazu herausfordert, dass ich das, was ich gelernt habe, an andere weitergebe. Dass ich ermutige, herausfordere, ansporne. Themen wie Familie, Kinder, Mamasein bleiben natürlich weiterhin im Repertoire, einfach weil es mein Leben ist und mein Alltag. Aber es kommt viel Neues dazu.

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Und so nehme ich nun ganz offiziell Abschied von Alltagliebe, wie sie einmal war: ein Blog hauptsächlich für Mamas, wo ich über Alltag und Windeln und Wäscheberge schrieb. Und ich heiße die neue Alltagsliebe willkommen, wo es hauptsächlich um mein und dein Glaubensleben gehen soll und wie wir Jesus besser kennenlernen können.

Ich habe hin und her überlegt, ob das Ganze auch weiter Alltagsliebe heißen soll, aber weil mir kein anderer Name einfallen wollte, bleibt das erstmal so. Allerdings mit einer anderen Interpretation:

Alltagsliebe – Jeden Tag mit Jesus (er)leben.

Die Herausforderung für jeden Christen steckt ja im Alltag, im Einerlei, im Aus- und Durchhalten. Da, wo es oft trocken und einsam ist, wo wir unsere Kämpfe ausfechten. Aber genau da trifft uns die Liebe Jesu. Die Liebe Jesu ist für jeden (All)Tag, sie ist alltäglich – nicht im Sinne von langweilig und vorhersehbar, sondern im Sinne von tragend im Alltag, verlässlich, immer da.

Und so mache ich mich auf in eine neues Schreibkapitel und ich bin sehr gespannt! Ihr dürft euch auf viel Neues und Schönes freuen: Verlosungen, Videoinputs, ehrliche, tiefgehende Blogposts und mal sehen, was mir noch so alles einfällt. An dieser Stelle möchte ich dich ganz herzlich einladen, meiner Facebookseite ein Like zu schenken – denn dort schreibe und poste ich auch so einiges, was dich ermutigen kann: Klicke HIER.

Also, 2018! Herzlich Willkommen! Herzlich Willkommen neue, alte Alltagsliebe! Herzlich Willkommen auf diesem Blog, wenn du das erste Mal und auch wenn du schon ganze lange hier vorbei schaust! Möge hier mehr und mehr ein Ort entstehen, wo dein Glaube an Jesus sich in der Tiefe verankert und wo deine Seele sich in neue Höhen schwingen kann. Wir sind alle unterwegs zu der Liebe unseres Lebens: Jesus. Ich lade dich ein mitzukommen, mitzuhoffen – und dich mitzuteilen! Ich freue mich so, wenn ich von DIR höre!

Von Herzen,

deine Inka

 

 

 

 

 

 

 

Foto Credits: unsplash.com

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Zwischen den Jahren

Weihnachten ist vorbei. Viel zu schnell. Mal wieder.

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Wie gut, dass Weihnachten erst der Anfang ist. Vor uns liegt Ostern. Und Pfingsten! An Weihnachten fängt die Geschichte erst an. Weihnachten wird oft als Ausrufezeichen verstanden, als Höhepunkt, dabei ist es vielmehr ein Doppelpunkt, ein Vorwort, das viel Größeres verspricht und Hoffnung schenkt.

‚Zwischen den Jahren‘ – also die Tage nach Weihnachten und vor Silvester – ist für mich immer eine besondere Zeit. Eine Zeit des Rückblicks und des Ausblicks. Des Innehaltens. Des ‚Verdauens‘ (nicht nur des reichhaltigen Weihnachtsessens, sondern auch der vielen Erfahrungen und Erlebnisse des vergangenen Jahres). Irgendwie sind diese Tage ein Niemandsland. Eine Zeit ‚zwischen den Stühlen‘.

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Ich glaube, es ist eine heilige Zeit. Eine Zeit, die sich perfekt dazu eignet einen einen Altar zu bauen. So wie Mose und Abraham und viele andere biblische Glaubenshelden Altäre bauten, um sich an etwas Großes zu erinnern, das Gott tat. Sie schichteten Steine auf, um Gott zu loben und ihn zu danken. Auf dem Altar wurde ein Opfer dargebracht. Und sie kehrten immer wieder an diesen Altar zurück und so wurde ein unscheinbarer Steinhaufen zu einem Meilenstein des Glaubens – auch für kommende Generationen. Altäre erhielten auch Namen, so wie ‚Beth- El‘ (Haus Gottes) oder ‚Der Herr ist mein Kriegsbanner‘ (1. Mose 17,15).

Lass diese kommenden Tage vor Silvester nicht einfach nur an dir vorbeiziehen. Nimm dieses Niemandsland ein und errichte einen Altar. Denk an das Vergangene. Schreib auf, was du gelernt hast, wem du begegnet bist, was dich näher an Jesus gebracht hat. Feiere die Siege, die du mit Gott errungen hast, gib ihm die Niederlagen, den Schmerz und die Enttäuschung. Schichte Stein auf Stein und dann gebe diesem Altar, den du mit deinen Gedanken, deinem Lob und deinem Schmerz gebaut hast, einen Namen. Hier ein paar Beispiele:

‚Der Herr ist mächtig zu helfen.‘

‚Bei ihm bin ich geborgen.‘

‚Der Herr ist mein Schild und mein Heil.‘

‚Vor wem sollte ich mich fürchten?‘

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Ich will ganz bewusst in das neue Jahr gehen. Es als Geschenk, als Neuanfang, als Schatzkiste ungeahnter Möglichkeiten begreifen. Ich will nicht am Ende des alten Jahres mit vollem Bauch und trägen Gedanken irgendwie ins neue Jahr rutschen. Ich will gefestigt sein im Glauben, mit klarem Blick und einer gottgegebenen Vision 2018 gegenüber treten. Ohne Furcht, ohne Sorgen – voller Vertrauen und voller Freude.

Und wenn ich schon dabei bin, einen Altar zu benennen, der Gott Lob und Ehre für das vergangene Jahr bringt, will ich auch ein Wort über das neue Jahr aussprechen. Vorhin, während eines Regenspaziergangs mit meiner 9jährigen Tochter, ermutigte ich sie, sich vom Heiligen Geist ein Wort für 2018 schenken zu lassen. Sie sollte Gott fragen, welches Wort sich wie ein Schirm über die kommenden Monate spannen soll. Sie hielt kurz inne und sagte dann mit einem Lächeln: ‚Frieden!‘. Das berührt mein Herz so sehr, weiß ich doch, dass sie den Frieden, der allen Verstand übersteigt, brauchen wird – denn es steht ein Schulwechsel bevor, der ihr jetzt schon Bauchschmerzen bereitet.

Die Geschenke unter dem Tannenbaum mögen alle ausgepackt sein, aber unser himmlischer Vater will uns jeden Tag neu beschenken. Er hat soviel Gutes für uns – wir müssen nur unser Herz und unsere Hände öffnen und empfangen. Staunend wie ein Kind.

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Gott weiß, was wir brauchen. Er hat auch ein Wort für dich. Frage ihn in den nächsten Tagen nach einem aussagekräftigen Begriff, den du mit in das neue Jahr hineinnehmen kannst.

Und wenn du dieses Wort empfangen hast, dann mach es wie Maria und bewege es in deinem Herzen.

  • Danke Gott, dass dieses Wort dich begleiten darf.
  • Suche nach Bibelstellen, wo dieses Wort vorkommt.
  • Bete dieses Wort über dem neuen Jahr aus – spreche Frieden, Freude, Geborgenheit, Sieg – was immer es ist – über jedem einzelnen Tag aus.
  • Schreibe dieses Wort auf und hänge es an Badezimmerspiegel, Kühlschrank und ins Auto. Lass dich immer wieder an Gottes Zusagen erinnern!

Ich bin davon überzeugt, dass diese Wortreise dich näher an das Vaterherz  bringen wird. Dein Glaube wird tiefer wachsen und sich fester im Wort Gottes verwurzeln. Du wirst positiver eingestellt sein und Gutes von Gott erwarten! Denn er ist der Vater des Lichts und alle guten Gaben kommen von ihm! (Jakobus 1,17)

Und so wird dieses Niemandsland zu einem Ort der Verheißung. Die Tage zwischen den Jahren werden zu einem strategischen, visionären, dankbaren und hoffnungsvollen Meilenstein. Voller Erwartung stehen wir an der Schwelle eines neues Jahres, das der Herr uns schenkt.

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Mein Haus ist eine Kapelle

Am Wochenende waren wir wandern.

Wir wohnen nicht weit weg vom Allgäu und wir genießen unsere Tagesausflüge in diesen wunderschöne Ecke Bayerns sehr.

Dieses Mal haben wir uns einen leichten Rundweg herausgesucht, bei dem man an zwei Ruinen vorbeikommt. Die Ruinen waren erstaunlich gut erhalten und ich entdeckte einen Raum, den ein Metallschild als ‚Kapelle‘ auswies. Vorher habe ich schon im grasüberwucherten Lagerraum gestanden, bei den alten Backöfen und im Wohn- und Mannschaftsraum. Wenn diese Steine nur reden könnten…

Als ich dann in die Kapelle ging, spürte ich sofort eine andere Atmosphäre. Genau wie in den anderen verfallenen, ehemaligen Räumen fehlte hier die Zimmerdecke und die rauhen Mauern ragten uneben in den Himmel. Aber irgendetwas war hier anders…

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Ich fragte mich, wie viele Jahrhunderte hier wohl Gottesdienst gefeiert wurde. Wie oft hier kostbare Kerzen angezündet wurden und eine uralte Liturgie angestimmt wurde. Wie oft wurde sich hier niedergekniet, wie viele Ritter harrten hier aus in der Nacht vor ihrem Ritterschlag. Wie oft wurde hier der Name Gottes angerufen – aus Verzweiflung und Not und aus Dankbarkeit und Freude.

Die heiligen Gebete scheinen das Gemäuer in diesem Teil der Ruine zu überziehen, wie die Spinnweben. Und so wie das Moos sich festhält zwischen den Steinritzen, so hängt hier noch himmlische Ruhe in der Luft. Die Heiligkeit Gottes erfüllt noch immer diese kleine, unscheinbare Kapelle.

Ich habe das als Ermutigung für meinen Alltag mitgenommen. Meine Versuche, meine Kinder in der Liebe Jesu zu erziehen, sie immer wieder auf Gottes Wort hinzuweisen, mit ihnen zu beten – das alles sind Samen, die ich säe und die in den kommenden Generationen aufgehen werden. Ich baue eine kleine Kapelle und in dieser Kapelle, meiner Familie, ringe ich mit Gott, ich bete ihn an, ich klage ihn an, ich weine und tanze vor ihm. Mein Haus soll ein Ort des Gebetes sein, ein Ort, wo der Heilige Geist sich wohlfühlt und sich ausbreiten kann. Und ich glaube, dass ich damit als Mutter ein Fundament baue, auf dem meine Kinder und ihre Kinder und die kommenden Generationen wachsen und gedeihen können.

Verachte nicht die Möglichkeiten, liebe Mama, die Gott dir gegeben hat. Du kannst die Welt verändern, indem du dein Zuhause zu einer Kapelle werden lässt. Menschen, die jetzt bei dir ein und aus gehen, können die wunderbare Gegenwart Jesu in deinen vier Wänden erfahren. Deine Kinder wachsen auf mit einer himmlischen Gesetzmäßigkeit.

Ich glaube, dass die Zeit da ist, wo Familien Erweckungsträger sein sollen. In unserem Zuhause, in unserem Alltag will sich Gott verherrlichen und der Welt seine Liebe demonstrieren. Es ist soviel mehr als nur Alltag. Es ist ein heiliger Grund und Boden.

Wir sind die Ecksteine für eine neue Reformation.

Inmitten von Töpfen und Pfannen, von Legosteinen und Malkästen, von kindlichen Handabdrücken am Fenster und ungemachten Betten – da will Jesus wohnen und sich verherrlichen. Im ewigen Wiederholen von Regeln, im liebevollen Trösten, beim Pflaster aufkleben und Geschirr abwaschen – genau da, wo unser Mangel und unsere Menschlichkeit so oft zum Tragen kommt, da will er fließen mit seiner Fülle. Dort will er sich zeigen als Vater aller Vaterschaft.

Mein Haus ist eine kleine Kapelle, wo Gottes Lob immerwährend zum Himmel steigen soll. Zum Segen für die kommenden Generationen.

Halleluja! Glücklich ist der Mensch, der Ehrfurcht hat vor dem Herrn. Ja, glücklich ist, der sich über seine Gebote freut. Ihre Nachkommen werden zu Macht und Ansehen gelangen, die Kinder der Gottesfürchtigen werden gesegnet werden.‘ Psalm 112, 1-2
‚Sicher ist, dass böse Menschen bestraft werden, die Nachkommen der Gottesfürchtigen aber werden gerettet.‘ Sprüche 11,21
‚Und dies ist mein Bund mit ihnen«, verkündet der Herr: »Mein Geist und die Worte, die ich euch gegeben habe, werden bei euch bleiben. Sie werden immer auf euren Lippen und den Lippen eurer Kinder und Enkel sein, von nun an bis in Ewigkeit«, spricht der Herr.‘ Jesaja 59, 21
‚Wie steht es mit dem Menschen, der den Herrn ernst nimmt? Der Herr wird ihm den Weg zeigen, den er gehen soll. Es wird ihm gut gehen und seine Kinder werden das ganze Land besitzen.‘ Psalm 25, 12-13

 

 

 

 

 

Fotocredit: Inka Hammond

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Tanzkurs für die Ehe

Mein Mann und ich machen seit ein paar Wochen einen Tanzkurs. Unser Tanzlehrer sagte gleich am Anfang folgenden Satz, den ich nicht mehr aus meinem Kopf herauskriege:

‚Wenn der Mann weiß, wo er hin will und die Frau führt, dann bekommt die Frau den Freiraum kreativ zu werden.‘

Das ist für mich die neue Lieblingsdefinition von Ehe.

Es ging bei diesem Satz um eine Tanzfigur, wo der Mann die Richtung vorgeben soll und gleichzeitig seiner Frau einen kleinen Schubs gibt und sie so eine Drehung vollführen kann, während der Mann im Tanzschritt bleibt. Klingt kompliziert und ist es auch.

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Im Leben sowieso. Unsere Ehe war lange davon geprägt, dass mein Mann sich der Norm dieser Welt angepasst hat und meine Sehnsucht nach Abenteuer, nach Freiraum mehr oder weniger übergangen wurde. Wie vielen Frauen geht es noch so? Und wie viele Männer dümpeln in ihren Jobs herum und wissen überhaupt nicht, wie das funktionieren soll, seine Frau anzuleiten, als ‚Herr des Hauses‘ die Richtung für die Familie vorzugeben?

Es klingt so angestaubt, so altbacken und es ist doch Gottes wunderbares, frisches Design für jede Ehe: ‚Deshalb sage ich noch einmal, dass jeder Ehemann seine Frau so lieben soll, wie er sich selbst liebt, und dass die Ehefrau ihren Mann achten und respektieren soll.‘ (Epheser 5, 33)
Was in unseren Ohren wie eine Beschneidung unserer Rechte klingt, wie ein autoritäres Gefängnis, ist purer Segen für eine Ehe. Denn was Paulus hier schreibt, ist ein wunderschönes Abbild der Beziehung Jesu zu uns, seiner Kirche. Es ist ein Kreislauf der Liebe, eine perfekt auf einander abgestimmte Tanzfigur. Jesus gab sein Leben hin für uns, auf dass wir Leben haben können. Der Ehemann soll sein Leben für seine Frau hinlegen, dass sie leben kann. Die Ehefrau reagiert mit tiefer Liebe und Vertrauen und so beginnt ein sinnlicher Tango.

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Kein Tänzerpaar würde je auf die Idee kommen, zwei unterschiedliche Tänze gleichzeitig zu tanzen. Die Tanzschritte müssen aufeinander abgestimmt sein, sonst endet alles im Chaos. Es braucht einen Lehrer, der die Schritte beobachtet und immer wieder korrigiert. Oft muss man von vorne beginnen, neu zählen. 1,2,3,4 … und los. In einer christlichen Ehe ist dieser Tanzlehrer der Heilige Geist. Er hilft uns, uns aufeinander einzustimmen, er sensibilisiert unsere Ohren auf die Himmelsmusik, nach der wir tanzen sollen. Manchmal ist es ein quirliger Foxtrott, manchmal ein langsamer Walzer oder ein schneller Cha cha cha. In jeder Lebenssituation aber gilt es, dass der Mann fest steht, die Schritte kennt und die Frau führen kann. Die Frau darf sich sicher fühlen, den Schritten folgen lernen und immer wieder unerwartete, lebenslustige Drehungen einbauen. Und es geht nie gegeneinander, sondern immer nur miteinander. Es ist ein aneinander Festhalten, ein sich durch die Wendungen des Lebens gemeinsam durchnavigieren. Nie ist es ein Solotanz, nie ein sich vor den anderen drängen, um alleine das Rampenlicht zu genießen. Es ist ein aufeinander zugehen, den anderen im Blick haben.

Und es hat etwas damit zu tun, eigene Vorstellungen nieder zu legen. Will ich mich rechts drehen, aber der Mann links vorgibt, treten wir uns gegenseitig auf die Füße. Im gemeinsamen Gebet, können Mann und Frau die Richtung für die Ehe und die Familie empfangen.

Wer nicht miteinander betet, kann auch nicht gemeinsam durchs Leben tanzen.

Dann ist es vielleicht eher ein Line Dance, nebeneinander her. Gott hat für jede Ehe, für jede Familie eine Berufung, ein Ziel. Es ist soviel mehr, als Geld herein bringen, ein Haus abzahlen, die Großeltern stolz machen. Wir haben vergessen, in was für einen grandiosen Ballsaal wir stehen, welch unglaubliche Weiten uns zum Tanzen zur Verfügung stehen. Wir haben uns auf einen Tanz beschränkt, weil der bequem ist und vorhersehbar. Wir drehen uns nur im Kreis. Wir hören nur noch die eine Musik, weil wir den Takt kennen und keine unvorhersehbaren Wendungen passieren.

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Aber Gott möchte, er sehnt sich danach, dass wir als Ehepaar lernen, aus unserer Komfortzone herauszutanzen. Eine eigene Symphonie wurde für deine Ehe, für deine Familie komponiert, Tanzschritte erfunden, die nur ihr tanzen könnt. Es geht um so viel mehr. So viel mehr Leben, so viel mehr Musik, so viel mehr Abenteuer.

Und so möchte ich die Ehemänner dazu herausfordern, einen neuen Tanz zu erlernen. Welchen Traum hat Gott dir ins Herz gelegt? Welche Berufung liegt auf dir, auf deiner Ehe, auf deiner Familie? Und ihr Ehefrauen: lasst euch führen. Lasst euch fallen. Gebt euch dem Takt des Himmels hin, schließt die Augen, genießt und lebt.

Im Geist sehe ich, wie Ehepaare neu das Tanzen lernen. Am Anfang ist es schwierig und holprig. Dicke Eisenketten, die sie an das Alte, das Vertraute ketten, beschweren die Bewegungen. Aber die Musik schwillt an, die Kristalleuchter des Ballsaales werden entzündet und die Ketten lösen sich in Staub auf. Mit jeder kühnen Drehung kommt neue Freiheit, neue Liebe, entstehen neue Visionen, neue Ziele. Der Mann steht aufrechter als je zuvor und die Frau strahlt vor Lebenslust.

Gott tut etwas Neues in den Familien. Es ist nicht mehr nur ein dahin existieren, ein sich nicht abheben von der Welt. Wir tanzen unser Leben und im Tanz wird eine Freude freigesetzt, die durch nichts zu erklären ist, außer durch Jesus – der König, vor dem wir tanzen. Der auf dem Thron sitzt und lachend im Takt klatscht. Im mutigen Tanzen, im Ausprobieren neuer Tanzschritte, im Vertrauen auf den Heiligen Geist, nehmen wir neues Land ein. Wir ‚ertanzen‘ neues Territorium.

Und die Musik wird schneller und wir wirbeln und lachen und lieben.

 

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Pausenbrot

Die ersten zwei Schulwochen sind schon fast vorbei.
Die ersten Elternabende – check. Stundenpläne in der Küche aufgehängt – check. Sämtliche Hefte und Ordner und Umschläge besorgt – check. Supergeniale Pausenbrotidee in die Tat umgesetzt – CHECK!

Auf Facebook habe ich es schon angekündigt: ich werde dieses Schuljahr nicht mehr jeden Tag Pausenbrote schmieren müssen. Was zu gut klingt, um wahr zu sein, ist tatsächlich möglich – wie ich jetzt erfolgreich getestet habe.

Was habe ich in den frühen Morgenstunden Semmeln belegt und bestrichen, nur um von meinen Kindern davon in Kenntnis gesetzt zu werden, dass sie seit gestern Abend keine Salami mehr essen. Oder plötzlich keine Lust mehr auf Butter haben. Oder ich habe am Abend vorher während des Abendessens die Pausenbrote hergerichtet. Die dann aber am nächsten Tag einfach nicht mehr gut geschmeckt haben und mir von den Kids nur halb aufgegessen wieder in der Tupperdose mit nach Hause gebracht wurden.

Das gehört jetzt der Vergangenheit an. Und alles begann mit einem Tipp von einer Freundin, die irgendwo gelesen hatte, dass man am Wochenende einfach alle Pausenbrote auf einmal schmieren kann und sie dann einfriert. Wenn sich das Kind dann vor der Schule das Brot oder die Semmel aus der Gefriertruhe herausholt, ist das Ganze dann pünktlich bis zur ersten Pause aufgetaut und schmeckt frisch.

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Wir haben das ausprobiert und es funktioniert! Ich habe die vergangenen zwei Wochen kein einziges Brot in den Mülleimer entsorgen müssen. Die Kids sagen mir einfach auf welche Brotbelege sie Lust haben, ich richte alles her, stecke es in Brotzeittüten, schreibe den Namen drauf und den jeweiligen Belag – und ab in die Gefriertruhe damit. Das mit den Brotzeittüten soll keine Dauerlösung sein; ich möchte mir für die Zukunft passende Behälter kaufen, wo die Pausenbrote dann müllvermeidend aufbewahrt werden können. Belegtechnisch müsste eigentlich alles gehen, worauf die Kinder Lust und Laune haben. Ich habe auch Erdnussbutter mit Marmelade oder Honig eingefroren und meine Töchter meinten, das hat aufgetaut ganz normal geschmeckt.

Dazu habe ich eine große Kiste mit ‚Snacks‘ gefüllt. Zum Jahresanfang gab es da das ein oder andere Schmankerl, was ich sonst nicht kaufe – irgendwie muss man den Schulanfang ja versüßen. Da kann jeder für sich entscheiden, was man anbieten kann. Ich gebe zum normalen Pausenbrot mal einen Kakao, einen Müsliriegel, Reiswaffeln, kleine Brezeln usw. mit. Die Kinder finden es toll, sich für die Schule und den Kindergarten ihren ganz eigenen ‚Snack‘ aus dieser Kiste herauszusuchen.

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Neben die Kiste stelle ich in der Früh dann noch unseren Obstkorb. Sämtliche Obstsorten sind mitnahmefertig – d.h. die Äpfel, Pfirsiche, Trauben etc. sind bereits gewaschen. Meinen zwei ‚Kleinen‘ schnippel ich das Obst noch zurecht.

Dazu gibt es noch eine Flasche Wasser und fertig ist ein halbwegs gesundes, aber auf alle Fälle ohne viel Mühen und Motzen zubereitetes Pausenbrot!

Welche Tipps und Tricks kennt ihr beim Pausenbrot zubereiten? Ich freu mich über euer Wissen und eure Erfahrungen!

 

 

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Die zerbrochene Vase

Ganz am Anfang unserer Ehe habe ich eine Vase gekauft. Kurz nach dem Kauf fiel mir auf, dass sie einen Sprung hatte. Von außen kaum sichtbar. Ein bisschen verärgert darüber, versuchte ich die Vase bei einem Flohmarkt wieder zu verkaufen, aber sobald ich die potentiellen Käufer auf den Sprung aufmerksam machte, haben sie das Interesse verloren. Interessanterweise hielt die Vase trotz ihrem Mangel das Wasser. Also entschied ich, sie nicht wegzuwerfen.

Die Vase habe ich heute noch. 14 Jahre später ist sie mittlerweile meine Lieblingsvase.

Und durch die Vase habe ich zwei wichtige Lebenslektionen gelernt:

Ich muss nicht perfekt sein, um meine Berufung erfüllen zu können und ich darf Mut zum Mangel haben. 

Ich muss nicht alles beieinander haben, ich darf schwach sein, ich darf Fehler machen, ich darf Grenzen haben, ich darf ’nein‘ sagen, ich darf Verletzungen, Narben haben, ich darf gezeichnet sein vom Leben – und trotzdem sagt Jesus ‚ja‘ zu mir und führt mich Schritt für Schritt in die Berufung hinein, die auf meinem Leben liegt.

Wenn du darauf wartest, perfekt zu sein, alles richtig zu machen – dann zieht das Leben an dir vorbei und du verpasst all die Möglichkeiten, wo Jesus in deiner Schwachheit stark sein kann. Wo sein Licht durch deine Zerbrochenheit scheinen kann. Wo deine Geschichte jemanden anderem Mut machen kann.

Sei wie diese Vase und lass dich von deinen Grenzen, deinen Unzulänglichkeiten nicht aufhalten deine Bestimmung zu erfüllen.

Wie oft schon stand ich mitten im Alltag und wusste nicht mehr ein noch aus. Kleine Kinderhände klammerten sich an mir fest, auf dem Herd kochte die Suppe über, der Wäscheberg wuchs und wuchs. Wie oft fühlte ich mich dem Mama-sein nicht gewachsen, wollte einfach nur noch weg. Wie oft dachte ich insgeheim, mein Mann und ich haben uns mit vier Kindern heillos überfordert. Aber immer, immer wieder, hielt der Sprung. Immer wieder spürte ich, wie der Heilige Geist mir neuen Rückenwind gab, neue Bestätigung. Da wo ich stehe, da stehe ich richtig. Als Mama, als Freundin, als Wegbegleiterin…

Der Feind wird immer wieder versuchen, dir einzureden, dass du es nicht kannst. Dass du zu klein, zu unwichtig bist. Dass dieser „Sprung“ in dir den Spannungen des Lebens nicht stand halten wird. Dass du den Herausforderungen nicht gewachsen bist.

Jedesmal wenn ich Wasser in diese Vase fülle und Blumen hineinstelle, bin ich daran erinnert, dass mein großer Gott sich nicht durch meine Zerbrochenheit davon abhälten lässt, in meinem Leben zu wirken und durch mich stark zu sein. Alles, was ich tun muss, mich von ihm füllen zu lassen. Dann kann Neues durch mich blühen.

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photo credit: hjl <a href=“http://www.flickr.com/photos/92605333@N00/8754710201″>How will you fill your vase?</a> via <a href=“http://photopin.com“>photopin</a> <a href=“https://creativecommons.org/licenses/by-nc/2.0/“>(license)</a>

 

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