Chaos in der Badezimmerschublade

Nach fast 2 Jahren Orientierungslosigkeit ebnet sich langsam aber sicher ein Weg. Und er schaut anders aus, als ich es mir vorgestellt habe, aber ich spĂŒre schon jetzt: Das passt wunderbar.
Mein Mann hat 6 Jahre eine Online Ministry aufgebaut, die Online Kurse anbietet (free-indeed.de). Ich habe sogar zwei Kurse im Rahmen dieser Ministry schreiben dĂŒrfen – Geheiltes Herz und Generation Esther, Basiskurs. Beide Kurse sind mir förmlich aus der Feder geflossen. Es hat so viel Freude gemacht komplexe Themen in alltagstaugliche Portionen aufzuteilen und praktisch und verstĂ€ndlich aufzubereiten. Das Ganze mit Raum fĂŒr den Heiligen Geist und Lobpreismusik noch ergĂ€nzt – wunderbar! Die RĂŒckmeldungen auf beide Kurse waren und sind berĂŒhrend. Gott wirkt online!
Nie hĂ€tte ich gedacht, dass ich mehr Kurse schreiben wĂŒrde. Ich wollte BĂŒcher schreiben und Blogs und Instagram BeitrĂ€ge. Aber Online Kurse? Vor ein paar Jahren bin ich selber durch einen Online Kurs gegangen und habe stark davon profitiert. TatsĂ€chlich habe ich in diesem Online Programm eine Frau kennengelernt, die zusammen mit ihrem Mann unsere Familie unglaublich gesegnet hat. Ja, Gott wirkt online und er schafft in diesen virtuellen Orten Allianzen, die man sich vor ein paar Jahren nur ertrĂ€umen konnte.
Und nun habe ich tatsĂ€chlich meinen dritten Online Kurs geschrieben – AufblĂŒhen in Krisenzeiten, basierend auf meinem Vortrag im Gebetshaus im FrĂŒhling 2020. Seit dem 28.10. ist er erhĂ€ltlich und ich muss mich ab und zu zwicken, denn so richtig kann ich es noch gar nicht glauben. Es fĂŒhlt sich so richtig, so passend an!
Meine Sehnsucht ist es anderen Menschen die Freiheit aufzuzeigen, die durch Jesus möglich ist. Das ist mein Herzschlag. Und diese Kurse, die schon erschienen sind und die, die noch in meinem Herzen schlummern, sind wie ein SchlĂŒssel, der diese Sehnsucht aufschlieĂt. Ich liebe BĂŒcher und ich werde sie weiter schreiben (tatsĂ€chlich erscheint mein neuestes Buch im FrĂŒhjahr 2023!!). Aber Kurse?! Kurse sind geniale Tools. Kurse helfen dir groĂe Themen jeden Tag bestĂ€ndig zu begreifen und umzusetzen. Kurse helfen dir dran zu bleiben, den inneren Schweinehund zu ĂŒberwinden, kleine Schritte zu gehen – denn die fĂŒhren ja bekanntlich zum groĂen Ziel. Kurse werden (oder sind schon?!) meine neue Leidenschaft.
Seit ĂŒber einem Jahr trage ich eine Vision im Herzen. Ich möchte Frauen sammeln, Ermutigung weitergeben, ZurĂŒsten, Vernetzen. Die Kurse sind der erste Schritt zu einer Online Community, wo die Teilnehmer auf Ă€hnlichen Wegen gehen. Kleingruppen mit Menschen, denen man nie einfach so begegnet wĂ€re, Live Sessions mit Lobpreis…mein Herz geht ĂŒber wenn ich an die Möglichkeiten denke.
Ich bin so dankbar, dass ich das, was ich gelernt habe, an andere weitergeben darf. Online Kurse sind eine neue offene TĂŒr genau das zu tun.
Bist du dabei? Das ist alles erst der Anfang. Gott wirkt online!
Mir hat einmal jemand gesagt: ‘Let others deal with the weight of your personality.’
Wie oft habe ich das GefĂŒhl, ich mĂŒsste mich entschuldigen. Ich mĂŒsste leiser oder lauter sein. Wie oft will ich es allen Recht machen und alle zufrieden stellen. Aber je lĂ€nger ich mit meiner Geschichte und meinem Zeugnis unterwegs bin und je klarer mein Glaube wird und je schĂ€rfer meine Berufung – desto mehr verstehe ich: es geht nicht darum, es irgendjemanden Recht zu machen. Es geht nicht darum, andere zufriedenzustellen. Es geht nicht darum in ein Konzept zu passen und zu schweigen, nur weil die anderen auch nichts sagen.
Es geht vielmehr darum, Nachfolge zu leben und mir an Jesus ein Beispiel zu nehmen. Und Jesus hat unglaublich viele Menschen enttĂ€uscht, weil er anders war, als sie es gerne gehabt hĂ€tten. Jesus hat stĂ€ndig Menschen vor den Kopf gestoĂen und sich ĂŒber den Status Quo hinweggesetzt. Jesus hat am laufenden Band Dinge gesagt, die herausfordernd waren und sich gegen den Zeitgeist richteten.
Manchmal denke ich, wir haben verlernt starke, unpopulĂ€re Ăberzeugungen zu haben. Weil wir keinen auf die FĂŒĂe treten wollen. Weil wir einen vollen Gottesdienstsaal haben wollen. Weil wir wollen, dass der christliche Glaube ‘attraktiv’ ist. Ganz ehrlich? Ich hab genug davon. Ich will das echte, unverfĂ€lschte, provokante Evangelium. Ich will nicht um den heiĂen Brei herumreden und Dinge schön verpacken, die nicht schön sind. Ich will Ungerechtigkeiten in der Gesellschaft ansprechen und den Gegenwind aushalten lernen. Ich will die Welt, in der ich lebe, prĂ€gen mit der Liebe und mit der Wahrheit Jesu.
Deswegen sage ich dir heute: habe den Mut die Person zu sein, die Jesus sieht, wenn er dich ansieht. Du darfst kantig sein und anecken. Du darfst Dinge sagen, die andere nicht verstehen. Du darfst das aussprechen, was der Heilige Geist dir aufs Herz legt. Du darfst mutig deine Stimme erheben!
Ich komme in letzter Zeit nicht ganz so zum Schreiben hier bei Alltagsliebe, wie ich gerne möchte, was einen ganz wunderbaren Grund hat – den ich euch aber jetzt noch nicht verraten kann. Aber bald! =) Stay tuned…
Und dann hab ich seit einiger Zeit entdeckt, dass es mir total groĂen SpaĂ macht, kleine Video Inputs aufzunehmen. Die hatte ich bis jetzt nur auf meiner Alltagsliebe Facebookseite zeigen können, aber seit heute verwende ich auch meinen Youtube Kanal, um die Videos zu prĂ€sentieren. Dadurch kann ich sie nun auch hier auf Alltagsliebe verlinken und ich hoffe, dass ihr auch in gesprochener Form von Jesus durch mich ermutigt werdet!
Lasst mich wissen, was ihr davon haltet und wenn ihr mögt, dann könnt ihr gerne meinen Youtube Kanal abonnieren. Lieben Dank! Und wie schön, dass ihr hier bei Alltagsliebe seid…
Von Herzen,
eure Inka
Mittendrin im Alltag gibt es unzĂ€hlige Möglichkeiten Jesus zu begegnen. Seine Gegenwart ist nĂ€her, als wir glauben. Jesus ist die Antwort auf unsere Fragen. Er stillt die StĂŒrme in unserer Seele. Er beruhigt unser aufgewĂŒhltes Herz. Er ist unser Fundament, wenn alles andere in sich zusammen zu fallen droht. Halte heute deine Augen offen, spitze deine Ohren, strecke deine HĂ€nde aus. Der Herr der Herrlichkeit will bei dir einziehen. In dein Zuhause, in deine Gedanken, in dein Herz. Er ist da.
‘Wenn ich sitze oder wenn ich aufstehe, du weiĂt es. Du kennst alle meine Gedanken. Wenn ich gehe oder wenn ich ausruhe, du siehst es und bist mit allem, was ich tue vertraut. Und du, Herr, weiĂt, was ich sagen möchte, noch bevor ich es ausspreche. Du bist vor mir und hinter mir und legst deine schĂŒtzende Hand auf mich. Dieses Wissen ist zu wunderbar fĂŒr mich, zu groĂ, als dass ich es begreifen könnte!’
Psalm 139, 1-6Â
Foto: unsplash.com
Da berĂŒhrt Gott mein Herz so tief und ein paar Wochen spĂ€ter habe es schon wieder vergessen…Den Kopf voller to-do’s, das Herz voller Fragen. Der Alltag schafft es immer wieder, mich in meine Knie zu zwingen und lĂ€sst mich vergessen, welch groĂer Segen am Wegesrand zu finden ist. Und so brauche ich Gottes liebevolle Erinnerungen. Es ist ja kaum zu fassen, dass er nicht die Geduld mit mir verliert. Ein GedĂ€chtnis wie ein Sieb hab ich, wenn es um seine Wunder und Wohltaten geht, die er an mir getan hat.
Vor ein paar Tagen habe ich ein Buch aus dem Regal gezogen, dass ich schon eine kleine Ewigkeit nicht mehr gelesen habe. ‘Poesie fĂŒr jeden Tag’ heiĂt es und ist so romantisch, wie der Titel verspricht. Ich liebe Gedichte, habe sie schon immer geliebt und auch selbst geschrieben. Seit unser viertes Kind auf der Welt ist, war mein Leben zu hektisch, ich chronisch ĂŒbermĂŒdet, so dass ‘Poesie’ kaum Platz fand zwischen Windeleimer und Milchreistöpfen. Und vor ein paar Tagen eben, war mein Impuls es sei höchste Zeit mal wieder fĂŒr ein biĂchen Bildung fĂŒr meine Seele. Ein paar schöne, kunstvolle SĂ€tze, wie ich sie nie verwende, wenn ich mit meinen Kindern diskutiere, wer mit Tischdecken dran ist. Ein biĂchen TrĂ€umen und Schwelgen in meiner kleinen Welt, die auf der einen Seite so ĂŒbersichtlich begrenzt ist und doch so viel Chaos bergen kann.
Ich öffnete das Buch, blĂ€tterte, bis ich das richtige Datum fand und las das Gedicht fĂŒr diesen Tag. Und Gott sprach in mein Herz, wieder einmal:
‘Herz, mein Herz, sei nicht beklommen
Und ertrage dein Geschick,
Neuer FrĂŒhling gibt zurĂŒck,
Was der Winter dir genommen
Und wie viel ist Dir geblieben!
Und wie schön ist noch die Welt!
Und, mein Herz, was Dir gefÀllt,
Alles, alles darfst Du lieben!’
(Heinrich Heine)
Mit TrĂ€nen in den Augen dachte ich an jenen eiskalten Tag im Park, wo Gott mir auch schon den FrĂŒhling fĂŒr meine Seele verheiĂen hat. Und nun erinnerte er mich liebevoll durch ein altes Gedicht an seine VerheiĂung, als ich gerade dabei war, zu vergessen und zu verzweifeln.
Nur Mut, mein Herz. Und Mut fĂŒr Dein Herz, liebe Mama! Lass dich heute liebevoll von Gott an verborgene, verschĂŒttete Versprechen erinnern. Der Herr sieht Dich und geht seinen Weg mit Dir. Vielleicht gefĂ€llt Dir die ein oder andere Abzweigung nicht. Vielleicht gehst Du einen einsamen Weg, vielleicht musst Du gerade durch einen dunklen Wald und Angst will sich breit machen in Dir. Vielleicht geht es schon lange steil bergauf und Du denkst, Du schaffst keinen weiteren Schritt.
Lass Dich heute ermutigen und erinnern. Der Herr ist mit Dir.
Meine 5jĂ€hrige Tochter drĂŒckte mir vorhin einen Zettel in die Hand. Sie hat ihre Ă€ltere Schwester beauftragt mit der uralten Schreibmaschine folgenden Satz zu schreiben:
liebe mama ich wĂŒnsche dir fil seggen
Dieser mit viel Sorgfalt ausgeschnittene Zettel und dem durchgestrichenen ‘g’ liegt gerade neben dem Computer und mein Blick fĂ€llt immer wieder auf die akkurate, getippte Schrift, die so gar nicht zur Grammatik passen will. Ich bin so gerĂŒhrt von der Aufmerksamkeit meines kleinen MĂ€dchens und mein Herz wird ganz warm.
Doch -hab ich das verdient?
Gestern erst waren meine Nerven zum zerreiĂen angespannt, ich wurde zu schnell laut, hab zur Eile gedrĂ€ngelt, hab nicht aufmerksam zugehört. Am Abend hab ich halbherzig das Gute-Nacht-Lied gesungen und war froh, als ich endlich -allein- auf der Couch saĂ.
Und dann in der Ruhe des Abends kam das schlechte Gewissen. Das GefĂŒhl – mal wieder -versagt zu haben. Mir tat jedes zu laute Wort leid. Jede verpasste Umarmung. Ich tat all das, was meine Kinder nicht tun sollen.
Dieser Zettel ist ein groĂer Hoffnungsschimmer fĂŒr mich. Ja, ich mache Fehler. Jeden Tag. Oft könnte ich daran verzweifeln, dass ich wieder in dieses FettnĂ€pfchen getreten bin. Aber der Herr ist treu. Seine GĂŒte ist jeden Morgen neu. Meine leeren HĂ€nde fĂŒllen sich mit seinem Segen. Die Vergebung fĂŒr meine Fehltritte ist purer Segen, reine Gnade.
Meine Tochter wĂŒnscht mir das, was ich am meisten brauche:
den Segen, das Wohlwollen, das ‘Ja’ Gottes ĂŒber mir. Auch wenn zum tausendsten Mal schief lĂ€uft.
Ohne den Segen Gottes meinen Alltag meistern  – das ist wie ein Auto ohne Benzin, ein Fahrrad ohne Reifen, ein Hefezopf ohne Hefe. Ich brauche diese BestĂ€tigung, das Wissen, dass ich jederzeit von vorne anfangen darf.
Ich pflanze, aber der Herr schenkt den Regen, damit der Samen keimen und wachsen kann. Ich investiere, aber der Herr arbeitet im Verborgenen in den Herzen meiner Kinder und schenkt Vorankommen. Ich erziehe, aber der Herr schenkt meinen Kindern Einsicht. Ich putze und rĂ€ume auf, aber der Herr fĂŒllt die RĂ€ume unseres Zuhauses erst mit WĂ€rme und Geborgenheit.
Ja, meine kleine Tochter: ich brauche den Segen Gottes. Das hast du absolut richtig erkannt. Wenn Mama schlecht gelaunt ist, braucht sie den Segen Gottes. Wenn Mama die Muffins fĂŒr den Geburtstag backt, braucht sie den Segen Gottes. Mama ohne den Segen Gottes – das geht nicht, das funktioniert nicht. Danke, dass du mich daran erinnert hast!
Jeder noch so kleine Handgriff bekommt erst Sinn und Tiefe, wenn der Segen Gottes darauf ruht. Wenn mein Herz dem Einen zugewendet ist, der die Arbeit meiner HĂ€nde segnet.
Ohne Sein Zutun, ist mein Tun nichts. (Psalm 127)
Vor kurzem war ich mit einer lieben Freundin in Stuttgart auf der Wertvoll Frauenkonferenz des Gospel Forums. Und so habe ich mich dort auch gefĂŒhlt: wertvoll, wertgeachtet, wertgeschĂ€tzt.
Meine Frauenseele atmete beim Betrachten der liebevollen Dekoration auf. Ich durfte eine Massage genieĂen. Ich hatte Zeit im schönen BĂŒcherladen zu stöbern. Ich habe tiefgehenden Lobpreis genossen. Es wurde fĂŒr mich gebetet, ich wurde gesegnet. Durch die VortrĂ€ge von Havilah Cunnington und Carol Hall wurde ich ermutigt. Ich hoffe, dieser Link funktioniert und ihr könnt ein paar Bilder sehen!
Die Konferenz begann Freitag Abend und ging bis Samstag Abend. Am Freitag, kurz vor dem zu Bett gehen, machte sich in mir eine seltsame Schwermut breit. Am nĂ€chsten Morgen hatte ich stĂ€ndig TrĂ€nen in den Augen; mir wurde plötzlich bewusst wie ausgezehrt und mĂŒde ich mich fĂŒhlte. Als Mama ist man soviel am Geben, am Investieren und bleibt oft leer zurĂŒck. Als dann die Musik die Konferenz am Samstag Morgen eröffnete, liefen bei mir die TrĂ€nen; ich konnte gar nicht mehr aufhören zu weinen. Es war als wĂŒrde sich in mir eine Quelle von ungeweinten TrĂ€nen öffnen und es war so heilsam sie flieĂen zu lassen. Dieses Lied hat mich dabei besonders berĂŒhrt:
Mir ist wĂ€hrend der Konferenz wieder ganz neu bewusst geworden, wie wunderbar Frauen sind! Und wie oft wir geknechtet sind unter zu hohen Vorstellungen und versklavt werden vom Zeitgeist. Jesus sieht auf uns mit so viel Liebe und WertschĂ€tzung und will uns in unsere Berufung fĂŒhren. Wir Frauen dĂŒrfen in unserer Weiblichkeit erblĂŒhen und Gottes Reich bauen: mit unserer Sanftheit, unserer zĂ€rtlichen, ausdauernden Kraft, unserem Blick fĂŒr Kleinigkeiten, fĂŒr die versteckten Wunder am Wegesrand, mit unserer Liebe fĂŒr die Schönheit, unserer FĂ€higkeit mitzufĂŒhlen, zuzuhören und mit der uns einzigartigen Gabe Leben zu schenken.
Havilah Cunnington hatte ein schönes prophetisches Wort fĂŒr die Frauen Deutschlands: sie sagte, sie sieht uns in einem KreiĂsaal und wir gebĂ€ren Neues.
Gott tut tatsĂ€chlich etwas Neues in unserem Land und wir Frauen sind dabei so unendlich wichtig. Keiner kann so lieben wie wir. Keiner kann so schenken wie wir. Keiner kann so fĂŒhlen wie wir. Wir Frauen sind einzigartig, besonders. Und wir dĂŒrfen bedeckt von der Vaterliebe Gottes uns aus dem Staub erheben und mit Maria sagen: ‘Der Herr hat GroĂes an mir getan…’
Mein Herz ist noch ganz bewegt von diesen Tagen und von diesem Wort ‘Wertvoll’… Auf der einen Seite ist mir schmerzlich bewusst geworden, dass ich mich eben die meiste Zeit meines Lebens nicht als ‘wertvoll’ achte. Und wenn ich um mich sehe, dann sehe ich Frauen, alte und junge, die ihren Wert nicht kennen, die sich als billig hergeben, die nicht blĂŒhen und strahlen. Auf der anderen Seite bin ich so dankbar fĂŒr die Liebe Jesu, die jeden dieser versteckten Diamanten sieht und erkannt hat und zum Leuchten bringen kann. Jesus kann all diese verlorenen Edelsteine in ihre Fassung setzen und zum wertvollen, unbezahlbaren, einzigartigen SchmuckstĂŒck machen.
Wo ist dein Herz, du Schöne? WeiĂt du, dass du geliebt und gewollt bist? Dass auf deinem Leben eine hohe Berufung liegt? Dass der König der Welt dir nachgeht und um dich wirbt? Dass du unendlich …. wertvoll….bist?
‘Steh auf meine Freundin, meine Schöne, so komm doch! Meine Taube im Felsennest, versteckt an der Steilwand, dein Gesicht lass mich sehen, deine Stimme hören! Denn sĂŒĂ ist deine Stimme, lieblich dein Gesicht.’ (Hoheslied 2, 13b+14)
Die nĂ€chste Wertvoll Frauenkonferenz findet vom 30.6. – 1.7.2017 in Stuttgart statt.
Diese Woche war sehr herausfordernd fĂŒr mich. Mein dreijĂ€hriger Sohn wachte mehrmals nachts auf und weinte, ohne mir sagen zu können, was ihn stört. Tim ist kein guter SchlĂ€fer, seine ersten zwei Lebensjahre hat er ĂŒberhaupt nicht durch geschlafen, seit einem Jahr schlĂ€ft er phasenweise durch, nur um dann wieder die Nacht zum Tag zu machen. Das zehrt an den KrĂ€ften und an den Nerven. Nachts, wenn die MĂŒdigkeit wie Blei im Körper hĂ€ngt und jede Bewegung, jedes Wort Anstrengung pur bedeutet. Wenn man kaum die Augen aufhalten kann und einfach nur weiter schlafen willâŠ
Wenn mein Kind im Halbschlaf vor sich hin motzt und mir keinen Grund nennen kann, warum es mich aus dem Bett geholt hat, dann kann ich schon mal verzweifeln. Bis zu einer Stunde kann es dann dauern, bis mein Sohn sich wieder beruhigt hat und meistens wollte er dann eigentlich nur einen Schluck trinken oder wieder richtig zugedeckt werden (was ich natĂŒrlich alles schon ausprobiert habeâŠ).
Der Wecker am nĂ€chsten Morgen ist dann mein gröĂter Feind. Der Tag liegt wie ein riesengroĂer Berg vor mir, jede alltĂ€gliche Kleinigkeit wird zur Mammutaufgabe. Ich bin gereizt und genervt. Die gröĂeren Geschwister kriegen viel von Mamas schlechter Laune ab, obwohl sie ĂŒberhaupt nichts fĂŒr die nĂ€chtlichen Eskapaden ihres Bruders können.
Ich kann gar nicht in Worte fassen, wie schwach ich mich an solchen Tagen und in solchen NĂ€chten fĂŒhle. Schwach und leer und ĂŒberfordert.
Seit ich Mutter bin, ist mir ein Vers ein stĂ€ndiger Begleiter: âLass dir an meiner Gnade genĂŒgen, denn  meine Kraft ist in den Schwachen mĂ€chtig.’ 2. Korinther 12, 9
Und je lĂ€nger ich Mama bin und je öfter ich auch ĂŒber meine Schwachheit nachgedacht und geschrieben habe â desto vielschichtiger und tiefer wird diese Wahrheit, dass Gottes Kraft in meiner Schwachheit mĂ€chtig ist. Hier ein paar meiner Gedanken dazu:
Erstmal muss ich mir ĂŒberhaupt eingestehen, dass ich schwach bin, dass ich das alles ĂŒberhaupt nicht alleine schaffen kann. Dass dieses Alltagsmonster mich auffressen wird, wenn ich nicht mir eingestehe, dass ich Hilfe und UnterstĂŒtzung brauche. Dass ich keine Supermama sein muss, die perfekt gestylt das FrĂŒhstĂŒck auf den Tisch stellt. Dieses âjaâ zu meiner Schwachheit, meinem Unvermögen, diese BankrotterklĂ€rung vor Jesus â das ist der erste Schritt. Und den zu gehen, ist schwierig und kostet Stolz.
Wenn dann meine Schwachheit und mein Mangel als offene Karte auf dem Tisch liegen, dann erst kann Jesus mit seiner Kraft da rein kommen. Und das schaut oft anders aus, als ich es mir erwarte. Die Kraft Jesu in mir? Warum laufe ich dann trotzdem mit Augenringen durch die Gegend? Warum wache ich trotzdem frĂŒh auf und könnte sofort wieder ins Bett gehen? Warum quĂ€le ich mich trotzdem mĂŒhsam durch den Tag und empfinde meine Aufgaben als Last?
Ich glaube, dass Jesus ein ganz anderes VerstĂ€ndnis von âKraftâ hat als ich. Und wenn er mit seiner Kraft in meine Schwachheit reinkommt, dann bedeutet das nicht, dass ich so weiter machen kann, wie bisher oder sogar noch mehr âbringenâ kann. Vielleicht bewirkt seine Kraft in mir, dass ich den Mut habe, âneinâ zu sagen. Aufgaben abzugeben. Mir Hilfe zu holen. Mich mitzuteilen. Vielleicht macht mich seine Kraft dazu fĂ€hig, in meinen stressigen Tagesablauf einen Mittagsschlaf einzuplanen. Vielleicht zieht mich seine Kraft ins Gebet und anstatt den Boden zu wischen, suche ich dann seine Gegenwart. Ich denke, die Kraft Jesu in meiner Schwachheit bewirkt nicht, dass ich mit fliegenden Fahnen durch meinen Alltag renne, sondern sie macht mich innerlich stark, festigt meinen Geist, bringt mich auf meine Knie und hebt meinen Blick auf Jesus.
Wir Mamas, die wir Jesus lieben, dĂŒrfen anders sein. Wir dĂŒrfen zu unserem Mangel stehen, wir mĂŒssen uns nicht unter das Diktat der Gesellschaft stellen und jeden Trend mitmachen.
Wir dĂŒrfen Mut zur LĂŒcke haben und dĂŒrfen ganz gelassen mit unserer Schwachheit in den Alltag gehen.
FĂŒr mich persönlich hat das vergangene Woche bedeutet, dass ich es ganz bewusst genossen habe, Zeit mit anderen Mamas zu verbringen. Ich habe versucht, mir vormittags keinen Druck zu machen, sondern habe mir z.B. einmal auf dem Nachhauseweg vom Kindergarten eine leckere Semmel vom BĂ€cker geholt und dann zu Hause ein gemĂŒtliches zweites FrĂŒhstĂŒck gemacht. Mein Mann hat mir eine Stunde im Gebetsraum geschenkt und so lange auf die Kinder aufgepasst. Normalerweise hĂ€tte ich dieses Angebot wahrscheinlich abgelehnt, weil es ja so viel zu tun gibt, aber ich wusste, dass meine mĂŒde, ĂŒberreizte Seele diese intensive Zeit mit Jesus braucht.
Und so will ich dir, liebe Mama, Mut machen. Mut zu deiner Schwachheit zu stehen. Mut deinen Mangel zuzugeben. Und ich wĂŒnsche dir Offenheit fĂŒr die Kraft Jesu in dir. Die Kraft, die dich nicht aufputscht, wie eine billige Droge, sondern dich in die Ruhe fĂŒhrt. In den Frieden. Frieden mit dir selber, Frieden mit deinem Umfeld, Frieden mit deinen Herausforderungen.
Ich habe die Kraft Jesus in meinem Alltag wie eine warme, weiche Decke erlebt. Ich darf mich in dieser Decke einhĂŒllen und dort ausruhen. Ich darf unter dieser Decke weinen. Ich darf alles, was mich belastet, unter dieser Decke lassen. Die Kraft Jesu hĂŒllt mich ein, leise und leicht, sie beschĂŒtzt mich vor dem aggressiven Fordern dieser Welt und lehrt mich, dass er allein genĂŒgt.
Jesus genĂŒgt.
Ist es wieder so ein Tag, wo alles schief geht? Ein Tag, wo du nah am Wasser gebaut bist und dich am liebsten verkriechen wĂŒrdest? Ein Tag, wo die Hose zu eng sitzt (trotz Salat am Abend…), die Kinder nur ‘nein’ sagen, die WĂ€sche sich nicht von selber aufhĂ€ngt, du keine Lust zum Kochen hast?
Ist es wieder so ein  Tag, wo dein Versagen wie Neonreklame ĂŒber dir hĂ€ngt und du dich selbst verklagst?
Lass diesen Tag nicht einfach vorĂŒber ziehen. Sehne dich nicht nach dem Moment, wo endlich Ruhe herrscht. Erhebe deinen Blick, steh auf aus dem Staub! Du bist fĂŒr mehr geschaffen, als nur zu ĂŒberleben. Du bist fĂŒr mehr gemacht, als immer nur am Limit zu sein.
‘Du bist wie ein bewĂ€sserter Garten und wie eine Wasserquelle, der es nie an Wasser fehlt.’ Jesaja 58,11
Nimm alles, was du nicht bist. Nimm alles, was du sein willst. Nimm all deinen Mangel, deine unerreichten Ziele, deine tiefen AbgrĂŒnde und gebe sie Jesus. Und dann steh vor ihm mit deinen leeren HĂ€nden und empfange, was er fĂŒr dich hat.
Ehre, WĂŒrde, Kraft, Freude, StĂ€rke, Schönheit, Ausdauer, Geduld. Und noch so viel mehr.
Dein Nichtkönnen an diesem Tag, wird erfĂŒllt von seinem Können. Deine Schwachheit wird erfĂŒllt von seiner StĂ€rke. Deine Kraftlosigkeit darf in seiner Gegenwart wieder zu Kraft werden…und du sollst laufen und nicht mĂŒde werden.
Blicke auf, liebe Mama! Erhebe dich, Königstochter. Sieh, welches Land dir der König schenken will…