Erziehung

Die Kunst, einen Kaktus zu umarmen

(von Annette)

Mein Sohn begibt sich allmählich Richtung Pubertät, und ich wollte wenigstens ein Buch zum Thema gelesen haben. Vorbeugend – man weiß ja nie, wann es beginnt. Eine Freundin empfahl mir „Und plötzlich sind sie 13 oder: Die Kunst, einen Kaktus zu umarmen“ von Claudia und David Arp. Beim Lesen stellte ich fest, dass man damit auch viel anfangen kann, wenn man kleinere Kinder hat – der stachligste Kaktus bei uns in der Familie ist gerade unsere Siebenjährige. Gestern las ich zum Thema Ermutigung. Dazu waren ein paar nette Ideen, wie man seine Teenager ermutigen kann, so dass sie es ertragen können. Zum Beispiel Ermutigungszettelchen schreiben. Habe ich sofort ausprobiert: Unser Großer hat zwei Wochen lang fleißig Mathe geübt ohne zu murren. Heute war die Schulaufgabe. Gestern habe ich ihm an seinen Schulrucksack einen Zettel gehängt: „Du hast zwei Wochen lang fleißig geübt. Ich bin stolz auf Dich!“ Dass der Zettel ankam, merkte ich heute daran, dass er fein säuberlich mitten auf dem Schreibtisch lag – und nicht umgehend im Papierkorb verschwunden ist. Dadurch ermutigt, wollte ich mir gleich für unsere anderen Kinder auch was ausdenken. Eigenschaften, die ich loben könnte. Fähigkeiten, die es wert sind, hervorgehoben zu werden. Und ich stellte fest: Für ein Kind fällt mir total viel ein, für ein anderes überhaupt nichts! Das gab mir zu denken. Denn ich bin zutiefst davon überzeugt, dass in jedem ganz viel Wertvolles liegt. Und ich war schockiert, dass ich das im Moment nicht sehen kann. So frage ich nun Gott, der uns alle wunderbar gemacht hat und bitte ihn, mir die Augen zu öffnen, dass ich das sehen kann, was der Alltag verdeckt hat.

„Ich danke dir, dass du mich (meine Kinder) so wunderbar gestaltet hast. Ich weiß, staunenswert sind deine Werke.“ (Psalm 139,14)

 

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Mein kleiner Mensch

Manchmal wenn ich Sophia aus dem Bett hole und sie noch ganz schlafwarm ist oder wenn sie sich in ihrer ganzen Größe von fast 90 cm mit ihren krummen Knochen vor mir aufbaut, übermannt mich ein Gefühl tiefster Liebe zu meinem Kind. Dann denke ich gerührt: „Mein kleiner Mensch!“ Und staune, was aus diesem kleinen Pünktchen vom ersten Ultraschall in der Schwangerschaft geworden ist. Mein kleiner Mensch… Bei Henri Nouwen lese ich (in: Leben hier und jetzt): „Kinder sind kein Eigentum, das man als Besitzer verwaltet, sondern Gaben, die man hegt und pflegt. Kinder sind die wichtigsten Gäste ihrer Eltern. Sie betreten den Raum, der für sie geschaffen wurde und in dem sie zu Hause sind, verweilen darin eine Zeit lang – fünfzehn, zwanzig oder auch fünfundzwanzig Jahre – und nehmen dann Abschied, um sich ihren eigenen Raum zu schaffen und ihren eigenen Weg zu suchen. Wenngleich Eltern von ‚unserem Sohn‘ und ‚unserer Tochter‘ sprechen, gehören die Kinder ihnen nicht. Eltern müssen ihre Kinder kennen lernen, deren Stärken und Schwächen entdecken, sie zu Reife und Verantwortung führen, um sie später eigene Entscheidungen treffen zu lassen.“

Ein ganz schöner Anspruch – aber einer der mich loslassen lehrt und mich letztlich entlastet. Verantwortung auf Zeit, die meine Kinder in die Eigenverantwortung führt. Neulich hat mir eine Freundin Fotos von ihren drei inzwischen erwachsenen Kindern gezeigt mit dem Hinweis: „Schau, jetzt steckst Du noch mitten drin, aber in ein paar Jahren sieht es dann so aus…“ Eine tolle Perspektive!

(Annette)

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Wie man sein Kind lieben kann

1.) Unterstelle dich der Autorität Gottes

Wenn du sündigst und deine Kinder sehen das, dann gebe es zu. Wenn du deine Autorität über deinen Kindern ausübst, dann müssen deine Kinder auch sehen können, welcher Autorität du unterstehst. Wenn du dich Gott unterordnest, wirst du dazu befähigt, deine Kinder zu erziehen. Lass sie das sehen, dann werden sie auch nicht denken, du bist ein unberechenbarer Tyrann.

2.) Stecke deine Kinder nicht in eine Schublade

Es klingt so harmlos, wenn man seine Kinder ‚den Künstler/die Künstlerin‘ oder ‚unseren Sportler/unsere Sportlerin‘ nennt. Es kann deinen Kindern aber das Gefühl geben, sie werden nur deshalb geliebt, weil sie in diesem einen bestimmten Bereich gut sind. Außerdem kann das Konflikte zwischen Geschwistern schüren. Und es hält dich davon ab, mehr von deinem Kind zu erfahren, es besser kennenzulernen. Du fängst an alles durch diese Brille zu sehen und zu interpretieren und dein Kind denkt, dieser eine Bereich ist alles, was du an ihm oder ihr wertschätzt.

3.) Die erzieherischen Konsequenzen sollten biblisch fundiert sein

Wenn du dein Kind bestrafst, dann überlege dir vorher, ob die Strafe auf biblischem Fundament steht. Eltern, die Jesus lieben, können ihr Kind nicht dafür bestrafen, dass es gerade nervt, Unordnung macht oder unruhig ist. Verhaltensweisen die dagegen bestraft werden sollten, sind Ungehorsam, Lüge – alles, was sich von der Bibel her als ‚falsch‘ erklären lässt. Die Sprüche und Epheser sind dabei eine großartige Quelle. Wenn das Verhalten deines Kindes nicht gegen einen biblischen Grundsatz verstößt, musst du es auch nicht bestrafen.

4.) Erwartungen klar formulieren

Erkläre deinen Kindern im Voraus, was du von ihnen erwartest und was sie von dir erwarten können. Mach es so klar, dass sie es auch ganz gewiss verstehen. Das hilft enorm bei Punkt 3 und es gibt deinen Kindern ein Gefühl von Sicherheit zu wissen, was du von ihnen möchtest.

5.) Gehorsam loben

Rede mit deinen Kindern nicht nur wenn du sie zurechtweist. Rede mit ihnen darüber, was gut läuft, was sie richtig machen. Erzähle ihnen von den Dingen, die du an ihnen liebst. Lass sie wissen, dass du sie kennst, dass du an sie denkst und dass du es genießt mit ihnen zusammen zu sein.

6.) Hör dir die ganze Geschichte an

Wenn du kleine Kinder hast, dann kann es eine Weile dauern, bis alles ‚raus‘ ist. Versuche nicht, alles schnell über die Bühne zu bekommen, um den Konflikt möglichst einfach zu lösen. Deine Kinder müssen die Konsequenz ihres Verhaltens und den Grund, warum du sie bestrafst, verstehen. Es geht hier um ihr Wohl, nicht um deines. Nimm dir die Zeit zuzuhören, zu begreifen, was geschehen ist und eine faire Entscheidung zu treffen.

7.) Zeige ihnen, dass du deinen Ehepartner liebst

Deine Kinder sollen sehen, wie sehr ihre Eltern sich lieben. Seid nicht gemein zueinander oder kurz angebunden, wenn eure Kinder euch zusehen (das sollte übrigens auch nicht passieren, wenn sie nicht zusehen). Kinder müssen erleben, dass Mama und Papa ‚eins‘ sind. Eltern, die einander achten und lieben schaffen für ihre Kinder ein Zuhause voller Geborgenheit.

8.) Ändere in der Öffentlichkeit nicht dein Verhalten gegenüber deinen Kindern

Rüge deine Kinder nicht für ein bestimmtes Verhalten, nur weil gerade jemand zusieht. Sicherheit bedeutet für ein Kind, dass Mama und Papa für sie sind und nicht gegen sie. Und sie müssen wissen, dass Mama oder Papa sie zurechtweisen, weil sie das Beste für ihr Kind wollen und nicht weil sie in einem besseren Licht dastehen wollen.

9.) Nimm es nicht persönlich, wenn dein Kind sich falsch verhält

Bestrafe nie mit Liebesentzug. Sei nicht böse auf deine Kinder. Setze alles daran, dass Versöhnung stattfindet.

10.) Vergebe. Ein für allemal.

Wenn das kaputte Fenster vergeben ist, dann verhalte dich auch so. Vergesse es. Kaue nicht auf vergangenen Fehltritten deiner Kinder herum, besonders wenn du ihnen schon deine Vergebung zugesichert hast. Lass es komplett los, jedesmal, ’so fern wie der Osten vom Westen liegt.‘ (Psalm 103,12)

Rachel Jankovic

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