Ermutigung

Eine Liebeserklärung

Ich liebe es eine Mama zu sein, weil

– ich jeden Tag so viele Gründe zum Lachen habe (‚Marit, warum bohrst du denn in der Nase??‘ – ‚Hunger.‘)

– ich so oft an eigene, schöne Kindheitserinnerungen erinnert werde und sie mit meinen Kindern nochmal erleben kann.

– ich so oft an der frischen Luft bin, während andere im Büro hocken.

– ich Dinge entdecken kann, die ich ohne meine Kinder übersehen würde.  (‚Mama, schau mal ein Marienkäfer!‘)

– ich McDonalds mindestens so mag wie meine Kinder und dank ihnen einen guten Grund habe hinzugehen.

– ich nie müde werde den Vorspann von Disneyfilmen mit dem Cinderellaschloss zu sehen. Und weil wir jetzt dreistimmig ‚ahhh‘ sagen, wenn es im Fernseher glitzert.

– mich das Baumhaus in unserem Garten an Urlaub erinnert.

– ich meinen Kindern so gerne durch die Haare wuschel.

– ich jede Woche eine Süßspeise machen kann und keiner beschwert sich.

– ich jeden Tag herausgefordert bin authentisch zu sein.

– mich die Fragen, die mir meine Töchter stellen, zum Nachdenken bringen.

– die spontanen Tanzeinlagen in Küche und Wohnzimmer meine Lebensfreude steigern.

– ich durch meine Kinder einen Spiegel vorgehalten bekomme und so angspornt bin, mich von Jesus verändern zu lassen.

– Nagellackparties cool sind.

– es ein unvergleichlich schönes Gefühl ist, von meinen Kindern umarmt zu werden.

– die Kinderbücher, die ich als Kind so geliebt habe, wieder im Bücherregal stehen.

– es Spass macht mit meiner kleinen Tochter auf dem Spielplatz zu schaukeln und ihre feinen Haare im Wind flattern zu sehen.

– Kinder ein Geschenk Gottes sind.

– ich das Träumen neu lerne.

– ich dank meiner Kinder gelassener geworden bin und gelernt habe Prioritäten zu setzen.

– ich Frisuren, die ich an mir nie hinbekommen habe, an meiner großen Tochter toll aussehen.

– das Lächeln, das mein Mann und ich uns über den Abenbrottisch hinweg zuwerfen, von drei kleinen Augenpaaren bemerkt wird.

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Die Kunst, einen Kaktus zu umarmen

(von Annette)

Mein Sohn begibt sich allmählich Richtung Pubertät, und ich wollte wenigstens ein Buch zum Thema gelesen haben. Vorbeugend – man weiß ja nie, wann es beginnt. Eine Freundin empfahl mir „Und plötzlich sind sie 13 oder: Die Kunst, einen Kaktus zu umarmen“ von Claudia und David Arp. Beim Lesen stellte ich fest, dass man damit auch viel anfangen kann, wenn man kleinere Kinder hat – der stachligste Kaktus bei uns in der Familie ist gerade unsere Siebenjährige. Gestern las ich zum Thema Ermutigung. Dazu waren ein paar nette Ideen, wie man seine Teenager ermutigen kann, so dass sie es ertragen können. Zum Beispiel Ermutigungszettelchen schreiben. Habe ich sofort ausprobiert: Unser Großer hat zwei Wochen lang fleißig Mathe geübt ohne zu murren. Heute war die Schulaufgabe. Gestern habe ich ihm an seinen Schulrucksack einen Zettel gehängt: „Du hast zwei Wochen lang fleißig geübt. Ich bin stolz auf Dich!“ Dass der Zettel ankam, merkte ich heute daran, dass er fein säuberlich mitten auf dem Schreibtisch lag – und nicht umgehend im Papierkorb verschwunden ist. Dadurch ermutigt, wollte ich mir gleich für unsere anderen Kinder auch was ausdenken. Eigenschaften, die ich loben könnte. Fähigkeiten, die es wert sind, hervorgehoben zu werden. Und ich stellte fest: Für ein Kind fällt mir total viel ein, für ein anderes überhaupt nichts! Das gab mir zu denken. Denn ich bin zutiefst davon überzeugt, dass in jedem ganz viel Wertvolles liegt. Und ich war schockiert, dass ich das im Moment nicht sehen kann. So frage ich nun Gott, der uns alle wunderbar gemacht hat und bitte ihn, mir die Augen zu öffnen, dass ich das sehen kann, was der Alltag verdeckt hat.

„Ich danke dir, dass du mich (meine Kinder) so wunderbar gestaltet hast. Ich weiß, staunenswert sind deine Werke.“ (Psalm 139,14)

 

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jahreswanderung

das neue jahr

liegt vor mir
wie eine weiße schneedecke
rein und unberührt
breitet es sich vor mir aus

bald werde ich
beladen mit guten vorsätzen
den ersten schritt machen
und einen tiefen fußabdruck hinterlassen

aber die guten vorsätze werden schnell fallengelassen
die last ist zu schwer
und der weg weiter als gedacht

meine spuren ziehen sich
durch die weiße pracht
ich bahne mir meinen weg
manchmal halte ich inne und
genieße einen ausblick
gelegentlich trete ich in schlammpfützen
doch meistens gehe ich mit meinen augen nach unten gerichtet
keine zeit um stehenzubleiben und nachzudenken
die alltagshektik treibt mich voran

dann irgendwann ist der weg zu ende
das jahr vorbei und ich blicke zurück
frage mich, wo die zeit geblieben ist
und ich ärgere mich über verpasste chancen
umwege
und zu kurz gehaltene rastzeiten

doch ich komme zum schluss immer bei der krippe an
und werde daran erinnert
dass der erlöser meinem weg einen sinn gibt

Ich wünsche allen meinen Blogleser(innen) ein gesegnetes neues Jahr! Hebt den Blick und entdeckt Alltagswunder, gönnt Euch immer wieder Ruhepausen und begegnet Eurem Erlöser, der Euch jeden Tag durchträgt und bis an’s Ziel bringt.

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Rut

Die Geschichte Ruts bewegt mich jedesmal auf’s Neue. Sie kam als eine Moabiterin, als Ausländerin nach Israel. Sie folgte ihrer Schwiegermutter Noomi, die gebrochen und vom Leben bitter enttäuscht war und in das Land ihrer Vorfahren zurückkehrte. Obwohl Noomi Rut mehrmals versuchte davon zu überzeugen, dass es für sie viel besser wäre in ihrem Heimatland zu bleiben, sagte Rut diese radikalen Worte: ‚Wo du hingehst, da will ich auch hingehen, wo du bleibst, da bleibe ich auch.‘ Rut 1, 16 Heute ist dieser Vers ein beliebter Trauspruch, weil da in ganz tiefer Familienzusammenhalt zum Ausdruck kommt. Egal was passiert – wir gehören zusammen. Noomi kommt also als gebeugte, alte Frau in ihre Heimat zurück. Ihr Mann und ihre Söhne sind im Land der Moabiter gestorben und Noomi will von nun an ‚Mara‘ genannt werden. Das bedeutet ‚bitter‘. Ich kann sie mir bildlich vorstellen: verrunzeltes Gesicht, tiefe Furchen, die ihr Leid erzählen, ihr gekrümmter Körper schwer auf einen Stock gestützt. Und Rut war eine Frau, die anpackte, die nicht am Leben verzweifelte, ein Mensch, auf den man sich verlassen konnte. Und arm und mittellos wie die beiden Frauen nun waren, begann Rut auf den Feldern von Boas – ein entfernter Verwandter von Noomi – die Ähren aufzulesen, die die Arbeiter fallen ließen. Sie klaubte sozusagen den Abfall auf, um sich und Noomi zu ernähren. Und Boas wurde aufmerksam auf sie und der Rest der Geschichte ist uns allen bekannt: Rut macht Boas einen indirekten Heiratsantrag, Boas willigt ein, sie heiraten und bekommen einen Sohn, Obed.
Diese Geschichte, die so tragisch beginnt, wo man meinen könnte, Noomis Herz wäre unwiderruflich gebrochen und Rut ist töricht, sich zu entscheiden im Ausland alleine als Frau für ihre Schwiegermutter sorgen zu wollen. Noch dazu litt sie sicherlich unter dem Verlust ihres Ehemannes, Noomis Sohn. Aber Gott nimmt diese beiden zerbrochenen, einsamen Frauen und schreibt Geschichte. Ruts Festhalten an der Familie, ihre Bereitschaft Opfer zu bringen, ihr Mut werden belohnt. Rut wird die Urgroßmutter von David und wir wissen wo dieser Stammbaum hinführt: zu Jesus in der Krippe. Dem Erlöser der Welt.
Es berührt mich zutiefst, wie Gott im Leben von Rut und Noomi handelt und wie er eine unerträgliche Situation in puren Segen verwandelt. Alle Zeichen standen gegen diese beiden Frauen und Gott errettete sie und schrieb ein weiteres Kapitel in seinem Heilsplan.
Bill Hybels hat die Geschichte von Rut folgendermaßen interpretiert. Er sagt, dass Familie eine Idee Gottes ist und selbst wenn alles gegen diese Institution spricht, wenn Verletzungen, Enttäuschungen, Ausgebranntsein, Verbitterung unsere Familie gefährden, kann Gott aus einem Trümmerhaufen Gigantisches entstehen lassen. Er tat es mit Noomi und Rut. Er kann es heute mit uns tun.
Es liegt an uns, uns und unsere Familie ‚der Barmherzigkeit Gottes anzubefehlen‘ (J.S. Bach). Es liegt an uns, Seinen Segen zu erbeten und Sein Handeln zu erwarten. Er arbeitet hinter den Kulissen, er bereitet die Plattform vor, auf der Er Seinen Plan offenbaren wird. Noomi musste durch unsäglichen Schmerz hindurch, so dass Gott sie wieder nach Israel führen und dort Rut und Boas zusammenbringen konnte.
Lasst uns ganz bewusst jeden Tag für unsere Familie beten. Die großen und kleinen Schwierigkeiten vor Seinen Thron bringen. Und wir wollen nicht vergessen, dass Gott alles zum Guten wenden wird, dass Er die Fäden unseres Lebens in Händen hält.Er wird Seinen Segen auf uns ausgießen und unsere Familien zu Seiner Ehre einsetzen.

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