Schwangerschaft

Warten

Noch gut zwei Wochen bis zum errechneten Termin. Meine drei Mädchen kamen alle nach dem Termin, Lilli hält den Rekord mit 12 Tagen. Bei jeder Schwangerschaft hoffte ich inständig, dass das Baby früher kommt…das ist jetzt nicht anders. Warten fällt mir unheimlich schwer, vor allem das Warten auf das eigene Kind! Ich will es so gerne endlich im Arm halten, ansehen –  und vor allem die Geburt hinter mir haben. Gestern habe ich in einem Film diese Aussage gehört: ‚Die Geburt ist wie ein Sonnenaufgang: sie lässt sich nicht beschleunigen und sie lässt sich nicht aufhalten.‘ Das stimmt und irgendwie hat mir dieser Gedanke zu etwas Frieden verholfen…mir bleibt nichts anderes übrig, als den Dingen ihren Lauf zu lassen…und zu warten.

Wenn ich warte, dann fokussieren sich meine Gedanken auf das Ziel. Ich bekomme eine Art Tunnelblick, sehne das Erwartete herbei, nutze jede Möglichkeit mich vorzubereiten. Ich werde innerlich geläutert von all den Dingen, die es nicht wert sind, dass man auf sie wartet. Alles bekommt seinen Platz. Ich kategorisiere unbewusst die Ereignisse, die anstehen und in meinem Fall ist die Geburt ganz klar auf Platz Nr.1.

In der Bibel gibt es diesen wunderschönen Vers in Psalm 130, 6:
‚Ich warte auf den Herrn, mehr als die Wächter auf den Morgen, ja, mehr als die Wächter auf den Morgen.‘
Diese Einstellung des Wartens, das Bewusstsein, es steht ein Ereignis an, dass alles übertrifft, die Sehnsucht, dass Jesus endlich wiederkommt – das soll unser irdisches Leben bestimmen. So wie ich jede körperliche Veränderung in den letzten Wochen der Schwangerschaft zu deuten versuche, jedes Ziehen im Unterleib zu interpretieren versuche, so wie ich es kaum erwarten kann, dass unser Baby endlich geboren wird, so – und vielleicht noch viel intensiver – soll ich auf das Kommen von Jesus warten. Immer bereit, immer vorbereitet, immer voller Sehnsucht.

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Himmelhochjauchzend…

Okay. Das ‚Yippieh‘ am Ende meines letzten Beitrags kommt mir heute etwas sehr euphorisch vor. Es sind wohl die Hormone, die mir in den letzten Wochen einen gehörigen Streich spielen: von himmelhochjauchzend zu Tode betrübt jagen sie meinen Gemütszustand mal hoch und wieder runter. Heute bin ich unten angelangt. Gestern war ich oben. Da war ja das Ultraschallbild, der Herzschlag.

Heute ist alles ein wenig anders. Heute habe ich mit einer 6jährigen zu tun, die meint, so wie die coolen Jungs sich in ihrer Klasse benehmen, funktioniert das ab jetzt auch bei uns zu Hause. Meine vierjährige schmeißt Fernsehumschalter durch die Gegend, weil sie nur eine Sendung vom ‚Kater Mikesch‘ sehen darf. Und ich frage mich: wie soll ich bitteschön die Kraft für noch ein kleines Wesen haben, das irgendwann auch Fernsehansprüche stellt und Fäkalsprache am Mittagstisch ausprobiert? Wie soll ich es mit vier Kindern schaffen, wenn ich mir bei dreien schon vier Hände und Augen am Hinterkopf wünsche? Dank der Hormone ist das heute Vormittag eine handfeste innere Krise geworden. Ich sah nur noch Brösel am Boden, dreckige Waschbecken und die Garderobe, die nie, nie, nie aufgeräumt zu sein scheint. Auch wenn ich sie gerade aufgeräumt habe. Ich hörte meine Große oben im Kinderzimmer herummotzen. Ich hatte keine Geduld, als meine Mittlere mir in der Küche helfen wollte. Und irgendwann saß ich am Küchenboden und dachte etwas irritiert an das ‚Yippieh‘ zurück. Wo ist die Freude hin? Wird das jetzt eine Katastrophenschwangerschaft? Kann man (frau) ab Kind Nr. 3 das Leben überhaupt noch genießen? Oder ist jetzt alles vorbei? Sind jetzt selbst die kleinsten Auszeiten, die ich mir bisher gönnen könnte, für die nächsten gefühlten 100 Jahre unmöglich geworden? Dann sind da noch die Fettpölsterchen an Hüfte und – ach, ihr wisst schon wo überall… Ab jetzt wird wieder alles gnadenlos in Fettdepots gespeichert und ich fühle mich doch jetzt schon wie ein gestrandeter Pottwal. Oh, ihr Hormone. Lasst mir meinen Frieden!

Mir ist eingefallen, dass ich vor ein paar Jahren von einer anderen Mama gelesen habe, die kurz nach der Geburt ihres 4. Kindes eine ähnliche Krise durchgemacht hat. Irgendwie war ihr alles zuviel und der Alltag war nicht mehr so einfach zu managen. Eine lebenserfahrene, weise ältere Dame hatte ihr dann gesagt: ‚Genau da möchte Gott dich haben. An diesem Punkt, wo du es nicht mehr alleine schaffst. Wo du auf deine Knie fällst und seine Hilfe suchst. Wo du merken darfst: seine Gnade ist genug.‘

Ich ahne, dass es mir ganz ähnlich gehen wird, wie dieser vierfachen Mutter. Und ich hoffe, ich werde mich dann an diesen Zuspruch der älteren Dame erinnern. Und an diesen Zuspruch von Jesus:

  “Meine Gnade ist alles, was du brauchst. Meine Kraft zeigt sich in deiner Schwäche.« 

2. Korinther 12,9

 

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Babybauchgedanken

Ich weiß jetzt seit einigen Wochen, dass ich schwanger bin. Seitdem habe ich jedes erdenkliche Gefühl durchlaufen. Betrübt und weinerlich war ich vor allem dann, wenn ich an all die Arbeit gedacht habe, die da zum vierten Mal auf mich zukommt. Die letzten Schwangerschaftswochen, nur noch ein träges vor sich hinwatscheln, die Geburt, die ersten Wochen, die Umstellung auf ein weiteres Kind, Babyblues, die nächtlichen Stillsessions, das frühe Aufstehen, mühsam wieder den eigenen Körper in Schwung bringen. Gefreut habe ich mich vor allem dann, wenn ich an das unglaubliche Wunder gedacht habe, dass da gerade in mir stattfindet. Ich bin am Pulsschlag von Gottes Schöpferkraft. Es ist so ein unglaubliches Vorrecht, dass wir Frauen schwanger sein können, dass wir am eigenem Leib erleben dürfen, was es bedeutet, wenn Gott Leben erschafft. Es gibt nichts aufregenderes. Es macht mich sprachlos. Wenn ich an diesen kleinen Mensch denke, der da gerade – von mir noch völlig unbemerkt – seine Purzelbäume schlägt und jeden Tag wächst und in ca. 7 Monaten in unsere Familie hineingeboren wird, dann bin ich von so einer unglaublich zärtlichen Liebe erfüllt. Mutterliebe ist ein unvergleichliches Gefühl. Auch das macht mich sprachlos.

Ich komme also immer wieder zu dem gleichen Ergebnis: ja, es wird anstrengend, ja, ich werde meine Tage haben, wo ich gerne ein One-way-ticket nach Irgendwo-bloss-weg-von-hier hätte, aber es ist alles wert. Das Gefühl, wenn ich das erste Mal mein Baby im Bauch strampeln spüre, der Moment, wo es auf die Welt kommt und noch warm und feucht auf meinem Bauch liegt und meine Stimme erkennt und blinzelnd die Augen öffnet, das erste Lächeln, das erste Wort, der erste Schritt, die erste Umarmung, das erste ‚Ich hab dich lieb‘. Es ist alles wert. Ich gebe viel, aber ich bekomme mehr zurück. Dieses kleine 3 cm große Baby ist schon jetzt mit das Beste was mir je passieren konnte.

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Kurz zwischendurch

Unser Computer funktioniert zur Zeit nicht. Deshalb die schon etwas längere Schreibpause. Aber jetzt abends auf der Couch, den Laptop meines Mannes auf den Knien, der ‚heute spiegel‘ läuft im Hintergrund, da möchte ich jetzt ein paar Zeilen schreiben. Zum einen, weil ich große Neuigkeiten zu verkünden habe. Wir bekommen ein viertes Kind. Ja, wahnsinn. Es war nicht geplant, aber mein Mann und ich haben in der letzten Zeit immer mal darüber nachgedacht und und schließlich vereinbart, zwei Monate darüber zu beten – will Gott uns noch ein Kind schenken? Mein Gebet war: ‚Herr, rede so klipp und klar, dass man gar nicht anders kann, als dich zu verstehen, was du willst.‘ Tja und ein paar Tage später mache ich einen Test und konnte kaum glauben, als der zweite Strich erschien. Gerade fühle ich mich glücklich und überfordert. Glücklich, weil ich noch eine Schwangerschaft erleben darf und Gott mein Gebet so deutlich beantwortet hat. Überfordert, weil gerade alles einen Tick anstrengender ist, als sowieso schon und ich mich an den Gedanken gewöhnen muss, noch einmal alles von Anfang an mitzumachen (wunde Brustwarzen, Zahnen, Trotzanfälle….).

Dann noch ein kleines Erlebnis am Rande. Als ich heute mittag die Pfannkuchen in der Pfanne rausgebacken habe, Marit neben mir auf der Arbeitsfläche saß und zufrieden an einem Keks kaute, die Sonne rein schien und ein Lieblingslied im Radio lief, da war mein Leben für einen wunderbaren Moment lang perfekt. Alles fühlte sich richtig an, das war Geborgenheit pur.
Die Mehrheit des Tages war nicht ganz so perfekt, aber das macht nichts. Solche Momente geben Kraft, rücken alles in die richtige Perspektive, lassen Dankbarkeit wachsen. Ich bin so gesegnet! Es ist Gnade im kleinsten, alltäglichen Handgriff.

So einen Moment wünsche ich dir heute!

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