Alltag

Kurz zwischendurch

Unser Computer funktioniert zur Zeit nicht. Deshalb die schon etwas längere Schreibpause. Aber jetzt abends auf der Couch, den Laptop meines Mannes auf den Knien, der ‚heute spiegel‘ läuft im Hintergrund, da möchte ich jetzt ein paar Zeilen schreiben. Zum einen, weil ich große Neuigkeiten zu verkünden habe. Wir bekommen ein viertes Kind. Ja, wahnsinn. Es war nicht geplant, aber mein Mann und ich haben in der letzten Zeit immer mal darüber nachgedacht und und schließlich vereinbart, zwei Monate darüber zu beten – will Gott uns noch ein Kind schenken? Mein Gebet war: ‚Herr, rede so klipp und klar, dass man gar nicht anders kann, als dich zu verstehen, was du willst.‘ Tja und ein paar Tage später mache ich einen Test und konnte kaum glauben, als der zweite Strich erschien. Gerade fühle ich mich glücklich und überfordert. Glücklich, weil ich noch eine Schwangerschaft erleben darf und Gott mein Gebet so deutlich beantwortet hat. Überfordert, weil gerade alles einen Tick anstrengender ist, als sowieso schon und ich mich an den Gedanken gewöhnen muss, noch einmal alles von Anfang an mitzumachen (wunde Brustwarzen, Zahnen, Trotzanfälle….).

Dann noch ein kleines Erlebnis am Rande. Als ich heute mittag die Pfannkuchen in der Pfanne rausgebacken habe, Marit neben mir auf der Arbeitsfläche saß und zufrieden an einem Keks kaute, die Sonne rein schien und ein Lieblingslied im Radio lief, da war mein Leben für einen wunderbaren Moment lang perfekt. Alles fühlte sich richtig an, das war Geborgenheit pur.
Die Mehrheit des Tages war nicht ganz so perfekt, aber das macht nichts. Solche Momente geben Kraft, rücken alles in die richtige Perspektive, lassen Dankbarkeit wachsen. Ich bin so gesegnet! Es ist Gnade im kleinsten, alltäglichen Handgriff.

So einen Moment wünsche ich dir heute!

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Worauf es ankommt

Ich muss ehrlich zugeben: meine Schreiblust lässt in der letzten Zeit zu wünschen übrig. Die Gedanken reichen gerade noch für die Frage, was ich kochen soll und ob wir noch genügend Windeln da haben, nach Marits Magen-Darm-Virus am Wochenende. Meine Liebe zum Alltag hält sich in Grenzen und ich bin einfach nur froh, wenn ein Tag rum ist und ich auf der Couch die Tagesschau gucken kann. (Wobei das nicht wirklich erheiternd ist. Dann schon lieber ‚Prominent‘ auf VOX – aber da streikt mein Mann.)

Unser Zuhause sah aus wie Bombe am Montag. Ich lag am Wochenende auch flach und es ist erstaunlich was alles in zwei Tagen liegen bleiben kann. Und dabei gibt sich mein Mann ehrlich Mühe! Aber er empfindet vollgerotzte Taschentücher auf dem Tisch einfach als nicht so störend. Oder Windeln auf der Treppe, die eigentlich in den Windeleimer gehören.  Und als ich gestern trotz aller Verleugnungsversuche hinnehmen musste, dass es Montag war und dass ich den Laden mit einer kranken Marit auf dem Arm wieder alleine schmeißen muss, da habe ich mir das Wochenende herbeigewünscht wie schon lange nicht mehr.

Und wenn ich mich zwischen Hustenattacken und liegengebliebener Hausarbeit wiederfinde und kein Land in Sicht ist, dann frage ich mich schon des öfteren: warum in aller Welt hast du einen Blog, wo du über die ‚Heiligkeit des Alltags‘ schreibst? Und über eine Leidenschaft für das tägliche Einerlei?

Es fällt mir in diesen Tagen etwas schwer, darauf eine gute Antwort zu finden.

Aber eines weiß ich: mitten im Chaos, im hohen Wellengang kann ich auf dem Wasser gehen, wenn ich nur auf Jesus sehe. Das ist vielleicht sogar die wichtigste Botschaft meines Blogs. Ich schreibe das immer wieder, weil es meinen Alltag definiert. Alleine schaffe ich es nicht. Und am Ende wird mir nicht angerechnet werden, ob man bei mir vom Boden essen konnte oder ob meine Kinder immer schön ‚danke‘ sagten. Am Ende wird es darauf ankommen, ob in meinem Alltag Tür und Tor offen waren für Jesus.

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Ein Vergleich

Vor ein paar Tagen habe ich abends eine Dokumentation im Fernsehen gesehen über eine Familie mit acht Kindern. Es war erstaunlich, wie gut die Eltern als Team zusammen gearbeitet haben und wie geborgen die Kinder aufgewachsen sind. In christlichen Kreisen würde man sofort sagen: ‚Was für ein tolles Zeugnis!‘ Nur: diese Familie hatte mit dem christlichen Glauben nichts am Hut. Ich hatte eher den Eindruck sie kamen mehr aus der esoterischen Ecke. Und trotzdem schien diese Familie in Sachen Erziehung und Ehe alles richtig zu machen.

Und dann schau ich mich an…wie ich versuche meine drei Kinder unter einen Hut zu bekommen und eine liebevolle Mutter zu sein, die ihren Kindern den christlichen Glauben nahe bringt. Wie ich mal wieder auf meinen Ehemann verzichten muss, weil irgendein Geschäftsessen ansteht. Ich versage jeden Tag auf’s Neue…ich bin oft innerlich angespannt…ich mache mir großen Stress wegen Kleinigkeiten. Und dann hatte ich jetzt die letzten Tage diese super-ausgeglichene, alles-mit-links-machende, gut-aussehende Supermama von acht Kindern im Hinterkopf. Die mit großer Sicherheit keine tägliche Bibellese hat und Sonntags ihre Kinder nicht in den Kigo schleift. Und es klappt trotzdem. Ich komme mir im Vergleich dazu ein bißchen wie ein begossener Pudel vor.

Mache ich also etwas falsch? Könnte ich mir die zusätzliche Erziehungskomponente ‚Jesus‘ sparen? Wäre es vielleicht sogar dann einfacher, weil man das Lügen und das Ungehorsam-sein durchgehen lassen kann, weil ‚Kinder nun mal so sind‘? Sind Gottes Erwartungen an mich als Mutter übertrieben und überzogen, setzen mich nur unnütz unter Druck?

Seit Monaten spüre ich ganz deutlich, wie Jesus mir die Wichtigkeit meiner Mutterrolle aufzeigt. Ich bin eben nicht nur eine gute Freundin für meine Kinder, sondern besitze eine Gott-gegebene Autorität, die ich ausüben muss. Es ist meine Pflicht als gläubige Mutter meinen Kindern von Jesus zu erzählen, ihnen die Bibel nahe zu bringen, selber einen ehrlichen Gott-gefälligen Lebensstil zu haben. Ich muss mein Herz von Gott immer und immer wieder reinigen lassen, dass Er durch mich meine Familie nach Seinem Willen formen kann. Es ist anstrengend. Es ist oft ermüdend. Und wenn ich sehe, dass es scheinbar auch ‚ohne‘ geht, dann ist es frustrierend.

Gestern abend dann habe ich mir eine Predigt von Willow Creek angehört. Bill Hybels predigte über den ersten Psalm. Er forderte dazu heraus, dass man nicht Spreu sein soll, das im Wind verweht und nutzlos ist, sondern man soll wie ein starker, kräftiger Baum sein, der am Wasser wächst und Frucht bringt zu seiner Zeit. Wie kann ich ein Baum werden, der jedem Lebenssturm trotzt? Indem ich Gottes Wort lese. Es zu meinem täglichen Brot mache. Es meine Kraftquelle sein lasse. Und da lese ich dann: ‚Kommt her zu mir, alle die ihr mühselig und beladen seid, ich will euch erquicken.‘  Stimmt ja. Das hatte ich ja fast schon wieder vergessen: Ich muss es nicht alleine auf die Reihe kriegen. Gott ist da. Er hilft mir. Er trägt mich durch. Gott befähigt mich zu meiner Berufung. Wenn er mich ruft, dann ist Er auch für mich verantwortlich, wenn ich ihm folge. Alltagsstress, aufgestapeltes, dreckiges Geschirr, überdrehte Kinder…wenn mir alles über den Kopf zu wachsen droht, dann ist er da und hilft mir durch. Allein diese Gewissheit zu haben, ist es Wert Jesus mit in mein Mutter-sein hineinzunehmen.

Und dann sprach Bill Hybels darüber, wie außerordentlich wichtig es ist, seinen Kindern das Wort Gottes lieben zu lehren. Sie müssen damit aufwachsen, sehen, wie die Bibel ein Teil im Leben ihrer Eltern ist. Bibellese sollte ein Teil im Familienleben sein. Wir können unseren Kindern kein besserer Erbe hinterlassen, als die Liebe zu Gott und seinem Wort. Denn: ‚Die Worte aber, die ich euch gesagt habe, sind aus Gottes Geist; deshalb bringen sie euch das Leben. (Jesus, Johannes 6,63). Das unterscheidet uns Jesus-liebende Mamas von anderen, die es alleine bewältigen wollen oder müssen, weil sie Jesus nicht nachfolgen: wir können unsere Kinder mit dem wahren, echten Leben bekannt machen. Wir können mit ihnen die Worte Jesu auswendig lernen. Wir können seine Versprechungen im Alltag gemeinsam austesten.

Das sind also die zwei großen Unterschiede zwischen mir und der achtfachen Supermama: ich kann meine Kinder lehren, wer sie geschaffen hat und dass ihr Schöpfer sie innig liebt. Und ich weiß, ich stehe nie und nimmer alleine da. Jesus hilft mir. Da macht es plötzlich nichts mehr, dass meine Küche um einiges unaufgeräumter ist und ich längst nicht so organisiert und entspannt bin. Jesus wohnt bei uns.  Das ist genug.

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Das Wäscheleinengebet

Es fällt mir so leicht, mich über meine Kinder zu beschweren. Dass sie so laut sind. Dass sie so früh aufwachen. Dass sie am Essen rummäkeln. Dass sie immer die Kleidung am Boden liegen lassen. Im Vergleich dazu bedanke ich mich viel zu wenig für sie. Dass sie gesund sind. Dass Gott sie mir geschenkt hat. Dass sie mich am Tag so oft zum Lachen bringen. Dass sie mir schon unendlich viel über meine Abhängigkeit von Jesus beigebracht haben – ohne es zu wissen.

Gestern habe ich einen guten Gedanken gelesen. Wenn Ann Voskamp die Wäsche zum Trocknen aufhängt, dann betet sie: ‚…danke für die Beine, die in diese Hose passen,  danke für die Arme, die dieses T-Shirt so schön aussehen lassen, danke für das Baby, das in diesem Schlafanzug schläft.‘

Ich bin wieder ganz neu herausgefordert, meine Dankbarkeit, dass ich Mutter sein darf und drei wunderbare Mädchen habe, in Worte zu fassen. Mitten im Alltag eine Kußhand an meinen himmlischen Vater zu schicken, der es so gut mit mir meinte, als er mir solch einen unfassbar schönen, dreifachen Segen schickte.

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Winterschlaf

Heute morgen beim Schneeschippen ließ ich meinen Blick kurz über unseren Garten schweifen. Entlang des Zaunes stehen die kahlen Jungpflanzen, die wir im Herbst voller Enthusiasmus eingepflanzt haben. Sie wirken unter der Schneedecke etwas verloren und ich kann mir kaum vorstellen, dass das tatsächlich ‚Duftjasmin‘ und ‚roter, gelber und rosa Flieder‘ sein soll. Das alles sieht eher nach abgestorbenen, trockenen Ästen aus.

Ich widmete mich also wieder dem Schneeschippen und als eine Schneeladung nach der anderen auf der Seite landete, da erinnerte mich Jesus daran, dass gerade jetzt unter der Schneedecke emsig die Vorbereitungen für den Frühling getroffen werden. Ich kann es nicht sehen, nur erahnen: das, was wie abgestorben da steht, ist eigentlich voller Leben. Im März, wenn die Sonne langsam wieder an Kraft gewinnt und der Schnee Tropfen für Tropfen wegschmilzt, da werden dann die Knospen sichtbar sein. Prall gefüllt mit einer wunderschönen Blütenpracht. Durch die Erde, die vor kurzem noch gefroren war, brechen Schneeglöckchen hindurch und Tulpen und frisches, grünes Gras.

In meiner Seele war es schon oft tiefster Winter. Alles schien wie tot. Und doch kam immer wieder der Frühling. Die Sonne. Die Gnade. Die Hoffnung – das Leben geht weiter. Gott wird mich an das Ziel bringen. Ich bleibe nicht im Winter stehen. Ich muss nicht ewig vor Kälte zittern. Gefrorene Erde wird weich und warm werden. Samen gehen auf und blühen.

Gottes Wege sind unergründlich. Aber sie enden immer im Licht. Immer in der Wärme. Seine Wege lassen mich nicht im Dunkeln stehen, sie lassen mich niemals in der Hoffnungslosigkeit zurück. Die Sonne wird kommen.

‚Siehe, ich wirke Neues. Jetzt sproßt es auf. Erkennt ihr es denn nicht‘? Jesaja 43,19

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Wie man sein Kind lieben kann

1.) Unterstelle dich der Autorität Gottes

Wenn du sündigst und deine Kinder sehen das, dann gebe es zu. Wenn du deine Autorität über deinen Kindern ausübst, dann müssen deine Kinder auch sehen können, welcher Autorität du unterstehst. Wenn du dich Gott unterordnest, wirst du dazu befähigt, deine Kinder zu erziehen. Lass sie das sehen, dann werden sie auch nicht denken, du bist ein unberechenbarer Tyrann.

2.) Stecke deine Kinder nicht in eine Schublade

Es klingt so harmlos, wenn man seine Kinder ‚den Künstler/die Künstlerin‘ oder ‚unseren Sportler/unsere Sportlerin‘ nennt. Es kann deinen Kindern aber das Gefühl geben, sie werden nur deshalb geliebt, weil sie in diesem einen bestimmten Bereich gut sind. Außerdem kann das Konflikte zwischen Geschwistern schüren. Und es hält dich davon ab, mehr von deinem Kind zu erfahren, es besser kennenzulernen. Du fängst an alles durch diese Brille zu sehen und zu interpretieren und dein Kind denkt, dieser eine Bereich ist alles, was du an ihm oder ihr wertschätzt.

3.) Die erzieherischen Konsequenzen sollten biblisch fundiert sein

Wenn du dein Kind bestrafst, dann überlege dir vorher, ob die Strafe auf biblischem Fundament steht. Eltern, die Jesus lieben, können ihr Kind nicht dafür bestrafen, dass es gerade nervt, Unordnung macht oder unruhig ist. Verhaltensweisen die dagegen bestraft werden sollten, sind Ungehorsam, Lüge – alles, was sich von der Bibel her als ‚falsch‘ erklären lässt. Die Sprüche und Epheser sind dabei eine großartige Quelle. Wenn das Verhalten deines Kindes nicht gegen einen biblischen Grundsatz verstößt, musst du es auch nicht bestrafen.

4.) Erwartungen klar formulieren

Erkläre deinen Kindern im Voraus, was du von ihnen erwartest und was sie von dir erwarten können. Mach es so klar, dass sie es auch ganz gewiss verstehen. Das hilft enorm bei Punkt 3 und es gibt deinen Kindern ein Gefühl von Sicherheit zu wissen, was du von ihnen möchtest.

5.) Gehorsam loben

Rede mit deinen Kindern nicht nur wenn du sie zurechtweist. Rede mit ihnen darüber, was gut läuft, was sie richtig machen. Erzähle ihnen von den Dingen, die du an ihnen liebst. Lass sie wissen, dass du sie kennst, dass du an sie denkst und dass du es genießt mit ihnen zusammen zu sein.

6.) Hör dir die ganze Geschichte an

Wenn du kleine Kinder hast, dann kann es eine Weile dauern, bis alles ‚raus‘ ist. Versuche nicht, alles schnell über die Bühne zu bekommen, um den Konflikt möglichst einfach zu lösen. Deine Kinder müssen die Konsequenz ihres Verhaltens und den Grund, warum du sie bestrafst, verstehen. Es geht hier um ihr Wohl, nicht um deines. Nimm dir die Zeit zuzuhören, zu begreifen, was geschehen ist und eine faire Entscheidung zu treffen.

7.) Zeige ihnen, dass du deinen Ehepartner liebst

Deine Kinder sollen sehen, wie sehr ihre Eltern sich lieben. Seid nicht gemein zueinander oder kurz angebunden, wenn eure Kinder euch zusehen (das sollte übrigens auch nicht passieren, wenn sie nicht zusehen). Kinder müssen erleben, dass Mama und Papa ‚eins‘ sind. Eltern, die einander achten und lieben schaffen für ihre Kinder ein Zuhause voller Geborgenheit.

8.) Ändere in der Öffentlichkeit nicht dein Verhalten gegenüber deinen Kindern

Rüge deine Kinder nicht für ein bestimmtes Verhalten, nur weil gerade jemand zusieht. Sicherheit bedeutet für ein Kind, dass Mama und Papa für sie sind und nicht gegen sie. Und sie müssen wissen, dass Mama oder Papa sie zurechtweisen, weil sie das Beste für ihr Kind wollen und nicht weil sie in einem besseren Licht dastehen wollen.

9.) Nimm es nicht persönlich, wenn dein Kind sich falsch verhält

Bestrafe nie mit Liebesentzug. Sei nicht böse auf deine Kinder. Setze alles daran, dass Versöhnung stattfindet.

10.) Vergebe. Ein für allemal.

Wenn das kaputte Fenster vergeben ist, dann verhalte dich auch so. Vergesse es. Kaue nicht auf vergangenen Fehltritten deiner Kinder herum, besonders wenn du ihnen schon deine Vergebung zugesichert hast. Lass es komplett los, jedesmal, ’so fern wie der Osten vom Westen liegt.‘ (Psalm 103,12)

Rachel Jankovic

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Himmlische Lektion

Gestern hat meine Tochter Lilian in die Hose gemacht. Obwohl ich mir schon so oft vorgenommen habe, solche Situationen mit Gelassenheit hinzunehmen, bin ich auch diesmal ‚aus der Haut gefahren‘. Ich habe sie kräftig ausgeschimpft und als ich so vor mich hinnörgel und die ‚Sauerei‘ beseitige, umarmt sie mich kräftig und sagt: ‚Ich vergebe dir, Mama, weil du mich angeschreit hast.‘ Wow. Mein Ärger kam mir plötzlich lächerlich vor und ich konnte gar nicht anders, als die Vergebung anzunehmen und mich bei ihr zu entschuldigen. Mir geht diese Begebenheit nicht aus dem Sinn. Meine Tochter hätte eingeschnappt sein können, sie hätte sich in ihr Schneckenhaus zurückziehen können, sie hätte mir die kalte Schulter zeigen können. Und was macht meine dreijährige? Sie macht einen Schritt auf ihre schimpfende Mama zu und sichert mir ihre Vergebung zu.
Ist das nicht ein wunderschönes Beispiel dafür, wie Vergebung funktioniert? Trotz guter Vorsätze sündige ich immer wieder, ein Fehltritt reiht sich an den anderen. Und mitten in meine Sünde hinein, spricht Jesus mir seine Vergebung zu. ‚Denn Christus ist schon zu der Zeit, als wir noch schwach waren, für uns Gottlose gestorben.‘ Römer 5,6 Die Vergebung ist mir zugesichert, ich muss, ich darf sie nur noch annehmen. Und dann stelle ich mir das nicht so vor, dass da ein strenger Richter auf mich mit kritischem Blick herabsieht und mir zähneknirschend schon wieder vergibt. Ich stelle mir vor, dass Jesus voller Freude auf mich zukommt und voller Liebe mir meine Last abnimmt. So wie das meine Tochter mir gegenüber getan hat: ohne Konditionen, ohne Moralpredigt, ohne ein schlechtes Gewissen zu machen. Sie gab mir eine Umarmung, als ich es am wenigsten verdient habe. Vergebung lässt sich nicht erarbeiten, nicht verdienen. Jesus hat den Preis am Kreuz bezahlt – ein für allemal.
Da habe ich gestern ganz unverhofft beim Unterhose auswaschen und Popo abputzen eine himmlische Lektion über Gnade und Vergebung gelernt.

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Ein Gebet

Jesus,

schenke mir Leidenschaft für meine Kinder.
Meine Beziehung zu ihnen soll voller Hingabe sein. Ich will sie hin zu dir lieben. Ich will für sie beten und erahnen, was dein Plan für sie ist.

Jesus,
schenke mir Leidenschaft für meinen Alltag.
Meine Arbeit soll durchdrungen sein mit der Gewissheit, dass ich alles für dich tue. Das Kochen, Bügeln, Staubsaugen. Für dich, für die Ewigkeit, für dein Reich.

Jesus,
schenke mir offene Augen für die alltäglichen Wunder.
Öffne mir dir Ohren für deine Worte während ich Wäsche wasche und das Pausenbrot herrichte. Lass mich erkennen, welch wunderbare Berufung du über meinem Leben ausgesprochen hast.

Ich darf Mutter sein.

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ein Termin mit Jesus

Seit einiger Zeit wache ich früh morgens mit einem inneren Impuls auf: ich spüre, dass ich mich neben das Bett knien und beten sollte. Zeit in Gottes Gegenwart verbringen sollte. Es ist irgendwie so ein Ziehen an meinem Herzen. Eine flackernde Sehnsucht. Bis heute habe ich erfolgreich tausend Ausreden vorgebracht, die es mir möglich machten, eine halbe Stunde länger im Bett liegen zu bleiben, anstatt auf dem kalten Boden zu knien: die Nächte waren grauenhaft, dank zweier hartnäckigen Erkältungen und ich brauchte dringend noch etwas Schlaf, Jeremy ist zur Zeit zu Hause, also darf ich das auch mal ausnutzen und ein wenig ausschlafen usw. Aber ich weiß jetzt schon, dass ich morgen früh wieder mit diesem Drängen aufwachen werde. Es fühlt sich fast so an, als hätte ich einen wichtigen Termin und würde ständig zu spät kommen oder gar nicht erst auftauchen.
Heute beim Sterne basteln lief im Hintergrund ein Kinderweihnachtslied wo aus der Sicht des Esels das Ereignis im Stall von Bethlehem beschrieben wird. Es ist ganz witzig, wie beleidigt der Esel tut, dass man ihm seine Schlafstatt und seine Futterkrippe wegnimmt. Und dann heißt es in dem Lied, dass wir uns heute auch oft so wie der Esel benehmen: Jesus darf uns z.B. nicht um unseren Schlaf bringen. Da war’s wieder. Dieser Fingerzeig.
Später am Nachmittag saß ich am Klavier und habe mit den Kindern die ersten Weihnachtslieder zusammen gesungen. Und da finde ich eines meiner Lieblingsweihnachtslieder: Ich steh an deiner Krippen hier, o Jesus, du mein Leben. Und als ich es vor mich hinsang und über die Worte nachdachte, wurde mir nochmal bewusst, wie wichtig es ist, dass ich von mir selber weggehe und bei Jesus ankomme. So wie die Weisen aus dem Morgenland. So wie die Hirten vom Feld. Dass ich meine Arbeit Arbeit sein lasse, meinen wertvollen Schlaf Schlaf und mich hinwende zu meinem Erlöser. Dass das Wichtigste in meinem Leben ist: der Blick auf Jesus. Das Erfahren von heiligen Momenten. Das Stehen vor dem Thron.
Ich muss immer wieder hin zur Quelle, sonst vertrockne ich.
Morgen früh also – das nehme ich mir ganz fest vor – werde ich mich schlaftrunken von der warmen Bettdecke befreien und mich neben das Bett knien und den ‚Termin wahrnehmen‘. Ich bin gespannt, was Jesus mir zu sagen hat. Ich bin gespannt, wie es meinen Tag beeinflussen wird.
Wann und wo hast du einen Termin mit Jesus in deinem Alltag?

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